9. Tag: Es geht wieder nach Hause ...


Der Wecker klingelte uns schon sehr früh aus dem Bett. Gestern hatten wir von unserem Zimmermädchen eine Nummer ausgehändigt bekommen und ein Blick in den Plan verriet uns, dass wir uns zwischen 8.30 und 9.30 Uhr in die Champagne-Bar begeben sollten. Aufgrund der Größe des Schiffes und der vielen Passagiere muss hier selbst das Auschecken organisiert verlaufen. Außerdem hatten wir ja pauschal gebucht und waren sowieso auf den Transfer angewiesen.

Frühstück gab es heute keines mehr. Am Abreisetag wird es nicht mehr auf die Kabine geliefert und auf das Büffet-Restaurant hatten wir beide keine Lust.

Gegen 9 Uhr war es dann auch schon soweit: Wir wurden aufgerufen und mussten das Schiff verlassen. Ein bisschen Wehmut kam schon auf. Die Woche war viel zu schnell vergangen. Trotzdem freuten wir uns auch wieder auf Zuhause. Vom Schiff hatten wir alles für uns Sehenswerte besucht und mitgemacht. Mehr hätte es für uns gar nicht mehr zu Erleben gegeben.

Wir marschierten nach draußen, holten uns unsere Koffer aus der Halle (sie wurden noch am Vorabend abgeholt und nach Decks sortiert zur Ausgabe bereit gestellt) und suchten unseren Bus zum Flughafen Miami. Der war schnell gefunden und nach knapp 30 Minuten erreichten wir auch schon wieder den International Airport Miami.

Plötzlich rutschte mir das Herz in die Hose und mir wurde schlecht. Unser Fahrer hatte - bevor er uns raus ließ - alle Koffer auf den Gehsteig gestellt, doch unsere waren nicht dabei!! Das gibt's doch nicht! Hat er sie in einen anderen Bus verfrachtet? Hat er sie einfach stehen gelassen? Oh Nein! Was machen wir denn jetzt?

Bild Toni fragte sofort nach, der Fahrer wusste zunächst gar nicht, was jetzt plötzlich los ist, als er auf einmal meinte: Sie fliegen ja mit Lufthansa … da fahren wir erst noch hin. Puh! Noch mal Glück gehabt. Warum hat er das nicht gleich gesagt? Ts …

Und so standen wir um 10.30 Uhr am Flughafen Miami. Einchecken durften wir bereits am Self-Terminal, doch die Koffer konnten wir erst in zwei Stunden (!) abgeben. Na super. Noch dazu saßen wir hier in der Vorhalle des Flughafens. Außer einem kleinen Kiosk war nichts zu sehen. Das waren sehr lange zwei Stunden, aber sie vergingen, und wir wurden unser Gepäck los.

Durch die Sicherheitskontrollen hindurch, suchten wir uns eine kleine Bar und holten uns was zu Essen und Trinken. Endlich was zwischen den Zähnen.

Doch die Wartezeit sollte sich noch hinziehen. Der Flug würde erst in vier Stunden gehen. Wir machten es uns im Wartebereich so bequem wie möglich. Lasen, spielten Spiele und dösten vor uns hin. Mir war das alles zu viel. Die stickige Luft tat mir nicht gut und prompt bekam ich einen Migräneanfall. Na super.

Als schließlich der A380 von Lufthansa einflog, war die Freude groß. Lange konnte es nun nicht mehr dauern. Interessant fand ich, wie die Hobby-Fotografen völlig aus dem Häuschen durch die Halle liefen. Wie aufgescheuchte Hühner, so als hätten sie noch nie ein Flugzeug gesehen! Von weiter weg sieht der A380 auch nicht anders aus als andere … Warum so ein Tamtam darum? Also manches kann ich nicht nachvollziehen.

Aber natürlich freute auch ich mich, endlich mal mit dem A380 zu fliegen. Nach dem größten Kreuzfahrtschiff der Welt folgte das größte Flugzeug der Welt. Es war mal wieder ein Urlaub der Superlative.

Das Einsteigen war hier gut organisiert. Es wurden einzelne Gänge geschaffen und so erreichten wir alle ziemlich schnell unsere Plätze. Darüber war ich auch sehr froh, denn ich wollte eigentlich nur noch eines: Mich hinsetzen, zurück lehnen und schlafen. Mir ging es immer schlechter und ich brauchte dringend Ruhe.

Bild Trotzdem wollte ich unbedingt noch den Start auf dem Monitor mitverfolgen. Das definitiv beste Feature, das es hier gibt! Am Flugzeug sind drei Kameras angebracht, mit denen man den gesamten Flug live (von außen sozusagen) miterleben kann. Toll! Das gefiel mir!

Ansonsten muss ich sagen, war ich vom A380 von Lufthansa in der Economy-Class nicht ganz so begeistert. Die Sitzabstände waren genau so eng wie bei den anderen Maschinen, das Essen empfanden wir sogar schlechter als auf dem Hinflug. Doch zwei positive Punkte gab es doch noch: Zum einen war es sehr leise im Innenraum, zum anderen konnte ich ausgezeichnet und ohne Unterbrechungen fast den gesamten Flug über schlafen. Perfekt!

Gegen 7 Uhr morgens landeten wir schließlich am Flughafen in Frankfurt. Unser Weiterflug nach München ging in eineinhalb Stunden und die brauchten wir auch fast, um von einem zum anderen Terminal zu gelangen. ;-) Die Wege hier sind richtig weit, interessanterweise wurden wir auch noch komplett nach draußen gelotst und mussten erneut durch die Sicherheitskontrolle hindurch. Das verstehe ich bis heute nicht, warum das so gehandhabt wird und man nicht - wie z. B. auch in München - gleich durchgehen kann bis zum nächsten Gate.

Der letzte Flug dauerte schließlich nur eine knappe halbe Stunde, dann waren wir wieder im heimischen München angekommen. Wir holten unsere Koffer, wurden vom Parkservice abgeholt und zum Auto gebracht und machten uns schließlich auf den Heimweg. Unsere Reise war zuende.

Unser Fazit zu dieser Reise


Mit Buchung dieser Kreuzfahrt waren wir ziemlich hin- und hergerissen. Zum einen freuten wir uns auf das größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Zum anderen waren wir skeptisch, ob es uns dort wirklich gefallen würde. Die vielen Passagiere und die Größe des Schiffes ließen uns vermuten, dass wir uns zum einen sicher ständig verlaufen würden und uns zum anderen die Gäste über kurz oder lang auf den Geist gehen würden.

Jetzt, nach der Reise, kann ich sagen: Wir haben uns auf dem Schiff mehr als wohl gefühlt. Teilweise sogar wohler als auf allen bisherigen Schiffen, mit denen wir unterwegs waren. Es ist einfach so viel geboten hier, dass man immerzu etwas Neues sieht und erlebt, sich aber auch jederzeit zurück ziehen kann, wenn man das nicht möchte oder wenn man einfach seine Ruhe braucht. Und auch die Wege sind relativ kurz. Da haben wir uns auf der Costa Serena häufiger verlaufen.

Das Schiff ist kein Schiff mehr - es wirkt wie ein riesiger Hotelkomplex. Das Meer sieht man wirklich nur, wenn man entweder eine Balkonkabine nach draußen hat oder eben gezielt auf die oberen Decks tritt. Ansonsten bekommt man davon sehr wenig mit.

Es ist erstaunlich, was man alles auf ein Schiff bauen kann und noch erstaunlicher, wie sehr sich die Leute hier verteilen. Es gab hier so viele Plätze, an denen kaum oder sogar gar keine Leute unterwegs waren! Freie Liegestühle zu finden war - wie ja geschrieben - niemals ein Problem, selbst an den Seetagen nicht.

Begeistert haben mich die Shows, die einfach grandios waren. Ebenfalls begeistert war ich vom Central Park, der so "echt" wirkte, dass man hinter den Bäumen doch glatt New York City vermutete.

Man kann dieses Schiff nicht in Worte fassen, man muss es gesehen haben. Ich jedenfalls bin froh, dass wir diese Reise gemacht haben und nicht nur eine neue Reederei, sondern auch eine neue Schiffsklasse getestet haben. Es war definitiv nicht das letzte Mal mit Royal Caribbean und wer weiß - vielleicht fahren wir ja auch mal mit dem Schwesternschiff der Oasis, mit der Allure of the Seas.

Nicht zuletzt haben uns natürlich auch die Destinationen gut gefallen. Wobei ich zugeben muss, dass sie auf dieser Reise nicht ganz so wichtig waren. Eigentlich untypisch für mich, denn normalerweise zählt für mich immer zuerst die Route und dann das Schiff. Aber hier stand definitiv die Oasis im Vordergrund.

Dass wir nun aber auch mal auf den Bahamas waren und vor allem auf St. Maarten und dort auch mal live die tief fliegenden Flugzeuge sahen - das war schon toll und freut mich riesig. Unterm Strich hatten wir sehr schöne Erlebnisse - an Bord wie an Land.

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