5. Tag: St. Thomas - Erkundungstour über die Insel


Als wir gegen 8 Uhr morgens langsam in den Hafen von Charlotte Amalie, St. Thomas, einliefen, stand ich bereits mit Kamera bewaffnet wieder auf dem Balkon. Ehrlich gesagt hatte ich mir die Insel landschaftlich etwas anders vorgestellt; karibischer. Was ich auf den ersten Blick sah, sah irgendwie aus wie Mallorca. ;-) Nicht schlecht, keineswegs, aber die Hügel waren komplett verbaut und auch das Wasser hier war so wie im Mittelmeer.

Bild Trotzdem freute ich mich auf den bevorstehenden Tag und war sehr gespannt, was die Insel im Inneren zu bieten hat. Etwas in Eile, verspeisten wir unser Frühstück und machten uns gegen 9.30 Uhr dann auch schon auf den Weg nach draußen.

Für heute hatte ich einen Ausflug über Royal Caribbean gebucht. Zum einen, weil ich wissen wollte, wie eine Exkursion dieser Reederei funktioniert. Zum anderen, weil ich ehrlich gesagt nicht so recht wusste, was wir uns auf dieser Insel ansehen sollten und ich auch keine Lust hatte, für nur wenige Stunden einen Mietwagen zu nehmen.

Der Ausflug "St. Thomas - Island Tour" in einem Open-Air-Auto stach mir bei der Planung daher sofort ins Auge und für gerade mal 21,- € pro Person (Stand: Oktober 2011) konnte man da auch nicht viel falsch machen. Noch zu Hause buchte ich daher diese Tour (wurde sofort über die Kreditkarte abgerechnet!), die Tickets dazu lagen am 2. Tag unserer Reise in unserer Kabine auf.

Der Treffpunkt war außerhalb des Schiffes am Hafengelände und daher etwas chaotisch. Denn lustigerweise war hier der Treffpunkt für alle heute stattfindenden Ausflüge und wir mussten uns erst einmal durchfragen, wo wir jetzt eigentlich hin müssen (zumal viele Touren auch noch ähnlich benannt sind!). Doch irgendwie klappte es dann doch und nach einer kurzen Wartezeit wurden wir zu den Autos

Bild Zuerst ärgerte ich mich ein wenig, dass Toni und ich noch in ein letztes Auto "gequetscht" wurden, doch schnell war uns klar, dass wir eigentlich Glück hatten, denn so hatten wir beide einen Außenplatz hintereinander ergattert und damit uneingeschränkte Sicht, auch fürs Fotografieren. Das war uns dann doch lieber, als irgendwo in der Mitte zu sitzen.

Unser Fahrer stellte sich vor, erklärte uns, was wir uns in den nächsten rund drei Stunden hier auf der Insel ansehen würden und fuhr danach auch schon los. Durch den Fahrtwind war es angenehm kühl, kaum zum Stehen gekommen, brannte die Sonne auf unser herunter.

Wir fuhren durch Charlotte Amalie hindurch, die Hauptstadt der Amerikanischen Jungferninsel. Vorbei an den Einkaufsstraßen und dem kleinen Markt beschlossen wir schon jetzt, hier nach dem Ausflug noch ein wenig umher zu spazieren, denn diese Ecke sah ganz nett aus.

Auch die Carnival Dream war uns heute wieder gefolgt und machte auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt fest. Heute standen wir ausnahmsweise mal nicht nebeneinander.

Wir verließen die Stadt, fuhren hinaus "ins Grüne" und erreichten nach einiger Zeit den ersten Stopp dieser Rundfahrt, den Beacon Point. Wir wurden durch eine kleine Bar gelotst und standen schließlich auf einem Balkon, von wo aus wir einen schönen Rundum-Blick über den Hafen und auf die Schiffe hatten. Direkt daneben befand sich ein Souvenir-Laden, durch den wir zwar kurz hindurch liefen, der aber ziemlich kruschig auf mich wirkte. Außerdem brauchte ich hiervon nun wirklich kein Souvenir.

Bild Entlang des Skyline Drive machten wir wenig später noch einmal Halt, wir machten zahlreiche Fotos, und fuhren schließlich weiter zum Aussichtspunkt Drake Seat. Und diese Aussicht überzeugte mich dann doch, dass wir uns hier in der Karibik befanden. ;-) Wir hatten einen fantastischen Ausblick auf die Magens Bay, die angeblich schönste Bucht der Insel und mit dem klaren Wasser, dem weichen Sand und den bilderbuchartigen Palmen einer der schönsten Strände der Welt. Und wirklich: Hier strahlte uns ein türkisblaues Meer entgegen, es waren kaum Leute da unten zu sehen. Da bekam selbst ich als Nichtschwimmerin Lust, hinein zu springen. Aber: Der Strand war zu weit weg und wir würden auch nicht hinfahren. Aber das Motiv gefiel mir und meine Kamera glühte … das musste ich dann doch mehrmals festhalten …

Wir fuhren wieder weiter, kamen an einigen kleineren Villen vorbei und erreichten schließlich den Aussichtspunkt Mountain Top. Von hier aus konnten wir noch einmal die Magens Bay sehen, aber auch auf die Inseln St. John, Tortola und auf Jost van Dyke.

Hier am Gipfel des Berges gibt es "natürlich" auch so etwas wie eine kleine Shoppingmall für Touristen. Eine riesige Halle wartete auf kaufwütige Urlauber mit Souvenirs, Kleidung und alles, was der Mensch nicht braucht. Doch wie sollte es anders sein: Die Leute kauften ein, als gäbe es kein Morgen mehr und als müsste man ganz dringend die Plastikfiguren, die Matchbox-Autos oder auch die ausgewaschenen T-Shirts mit nach Hause nehmen. Natürlich bummelten auch wir mal quer durch diese Halle, aber so sehr ich mich auch bemühte - ich wurde einfach mit nichts fündig! Nicht mal die "Super-Pretzeln" lockten mich. ;-)

Bild Am Ende der Halle, kurz vor der Aussichtsterrasse, gibt es eine lange Bar, an der man sich div. Getränke, allen voran aber den heimischen "Banana Daiquiri" holen kann. Den wollten wir natürlich schon probieren und staunten nicht schlecht, als wir sahen, wie viel Rum der Barkeeper da hinein schüttete. Klar - Rum ist hier auf den Inseln günstig zu bekommen, da wird nicht gegeizt, was wir dann auch an den rund 40 2-Liter-Flaschen unter der Theke sehen konnten.

"Over 7 million Daiquiris sold" stand auf einem Banner über der Bar geschrieben. Natürlich rechneten wir uns gleich aus, wie viel damit bis jetzt schon verdient wurde. Ergebnis: Wir saßen mitten in einer Goldgrube. Ideen muss man haben …

Angeblich ist der Banana Daiquiri hier auf St. Thomas "entdeckt" oder genau genommen entworfen worden. Und mit genügend Marketing lockt man die Urlauber dann natürlich auch gerne damit. Jeder - einschließlich wir - wollte wissen, wie er schmeckt. Und ich muss zugeben: Sehr, sehr lecker. Einer hat mir mit dem Alkoholgehalt und bei der Hitze dann aber auch gereicht. ;-)

Nach diesem etwas längeren Aufenthalt ging es schließlich wieder zurück nach Charlotte Amalie und gemeinsam mit noch zwei weiteren Gästen ließen wir uns direkt am Markt ausladen. Die anderen fuhren schon wieder zurück aufs Schiff. Wir aber wollten noch ein wenig die Stadt erkunden und bummelten durch die Gassen.

Ein bisschen Hunger machte sich langsam auch bemerkbar und als wir an einem Spanier vorbei kamen, schnappten wir uns sogleich einen Tisch. Ein Spanier auf St. Thomas …! ;-) Egal, wir hatten Hunger. Und er war auch richtig gut. Sehr empfehlenswert.

In den Einkaufsstraßen dominierten natürlich wieder die Schmuck-Läden und obwohl das alles wunderbar aussah, verschlug mir der Preis dann doch wieder die Sprache. Es mag zwar an sich günstiger sein als zu Hause, da Duty-Free-Gebiet, aber teuer war es - zumindest für mich - immer noch. Umso erstaunlicher, wie viel hier von den Amerikanern eingekauft wurde.

Auf dem angrenzenden kleinen Markt fanden dann aber auch wir eine Kleinigkeit für uns und fuhren anschließend mit einem Sammeltaxi wieder zurück zum Hafen. Hier hielten wir uns noch eine Weile auf, versuchten - vergeblich - die Oasis of the Seas in voller Größe auf ein Bild zu bekommen und machten einige Fotos von den hier herumlaufenden Leguanen. Die waren en masse hier unterwegs, teilweise schreckhaft, teilweise "angriffslustig". Schöne Tiere - wenn man sie aus einer gewissen Entfernung aus betrachtete. ;-)
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Nachmittags wieder am Schiff, gingen wir erst einmal eine Kleinigkeit Essen und machten es uns anschließend auf dem Balkon bequem. Von hier aus hatten wir einen schönen Blick auf die Stadt und das Treiben auf der Insel.

Gegen 17.30 Uhr wurde es langsam dunkel über St. Thomas, in einer halben Stunde sollten wir uns wieder von hier verabschieden. Wir gingen zu den Flow-Ridern auf Deck 16, sahen den erfahrenen und noch nicht ganz so erfahrenen Surfern zu und liefen schließlich ganz langsam aus dem Hafen von Charlotte Amalie aus.

Mit dem Ausflug hat mich die Insel dann doch noch - nach anfänglichen Zweifeln beim Einlaufen am Morgen - überzeugt. Sie gehört für mich zwar nicht zu den typischen karibischen Inseln, hat aber definitiv einen karibischen Touch und ist auf jeden Fall sehenswert.

Nach dem Abendessen schlenderten wir schließlich wieder übers Schiff, blieben mal hier und mal dort und ließen den Abend mit einem leckeren Cocktails ausklingen.

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