7. Tag: Cannes. Ausflug auf die Insel Sainte Marguerite & Spaziergang durch Cannes bei den Filmfestspielen


Den Sonnenaufgang verschlief ich auch heute wieder, doch hätte ich davon ohnehin nicht viel gesehen, da es zunächst noch ziemlich bewölkt war. Erst nach und nach verzog sich die dicke Wolkendecke und gerade mal eineinhalb Stunden später waren schon wieder blauer Himmel und Sonne zu sehen. Juhuuu!!

Neben uns lagen noch die Star Pride von Wind Star Cruises, die MS Europa von Hapag Lloyd und auch die Azamara Journey auf Reede. Ganz schön viel los heute in Cannes.

Bild Da wir wieder ein straffes Programm geplant hatten, machte ich mich schnell fertig und ging eine Kleinigkeit frühstücken. Während Toni sich noch einmal umdrehte, holte ich nur kurz meinen Rucksack aus der Kabine und traf mich kurze Zeit später mit Jutta und Chris. Mit ihnen sollte es heute auf die Insel "Sainte Marguerite" gehen, die Chris bei ihren Ausflugsplanungen entdeckt und vorgeschlagen hatte und wovon ich gleich ganz begeistert war. Die Fotos und Beschreibungen im Internet versprachen einiges. Ganz klar, dass ich da unbedingt mit wollte.

Das Tenderticket hatten wir uns bereits gestern Abend schon geholt, denn wer frühzeitig von Bord möchte, muss sich hierzu anmelden, damit es zu keinem Chaos kommt. Vorrang haben natürlich in erster Linie die Ausflügler über die Reederei, doch auch als Individualist kommt man früh von Bord, wenn man sich entsprechend darum kümmert (Informationen dazu gibt es jeweils in der Bordzeitung). Wer erst gegen Mittag eine Fahrt nach Cannes plante, benötigte kein spezielles Tenderticket mehr.

Bild Gegen 9.15 Uhr konnten wir schließlich das Tenderboot besteigen und legten kurze Zeit später in Cannes an. Auf der Suche nach einem Geldautomaten erhielten wir sogar prompt Hilfe von einem Franzosen. Na, damit hätten wir jetzt so gar nicht gerechnet. Müssen wir etwa unsere Meinung über die Franzosen und ihre Freundlichkeit ändern ...?! (Bitte nicht zu ernst nehmen! ;-))

Das Ticket für die Fähre nach Sainte Marguerite zum Preis von 13,- € pro Person (hin und zurück, Stand: Mai 2014) gekauft, hatten wir nun noch etwas über eine halbe Stunde Zeit, bis das Schiff abfuhr. Also spazierten wir entlang des Yachthafens zurück in die Stadt, die mich auf Anhieb begeisterte. Bei unserem letzten Besuch hier in Cannes fuhren wir nur kurz hindurch, weil wir uns damals für einen Ausflug nach Monaco entschieden hatten.

Ich gebe zu, ich stehe auf mondäne Orte, Yachten und Sauberkeit, von daher war Cannes genau das richtige für mich. Wir liefen den Boulevard de la Croisette entlang und trafen hier stellenweise auf wirklich merkwürdige Gestalten. In Glitzer-Mäntel gekleidete Hunde (und das bei ca. 25 Grad!), aufgetakelte Männlein wie Weiblein ... äußerst interessant. In dieser Woche fanden zudem die Filmfestspiele von Cannes statt und bereits jetzt am Vormittag versammelte sich eine Horde an Journalisten und Fans vor dem besonders in Szene gesetzten Palais Croisette. Einen Prominenten entdeckten wir jedoch nicht. Allerdings muss ich zugeben, dass ich einen solchen unter all den Menschenmassen vermutlich auch niemals erkannt hätte.

Bild Wir spazierten wieder zurück und stiegen um 11 Uhr auf die Fähre. Auf der rund 15minütigen Fahrt hatten wir fantastische Ausblicke auf Cannes, aber vor allem auch auf die Kreuzfahrtschiffe. Schon allein deshalb hatte sich die Fahrt hier gelohnt. Chris und ich erlebten sie jedoch fast nur im Stehen und mit Fotografieren. Ich glaube, wir haben zusammen um die 100 Fotos allein von den Schiffen geschossen. ;-)

Auf Sainte Marguerite angekommen, ging es auch schon los. Sie ist mit 150 ha die größte Insel der Inselgruppe Îles de Lérins und etwa 3.200 m lang und 900 m breit. Die Insel ist bewohnt, es gibt mehrere Restaurants sowie eine Poststelle, ein Museum und Unterkünfte.

Unser erster Weg führte uns direkt zum Fort. Schon nach zehn Minuten waren wir vollkommen begeistert von der Insel, nicht wissend, wie schön es erst noch werden sollte ...!!

Das Fort Royal wurde unter Richelieu angelegt und im 18. Jahrhundert unter dem Militärarchitekten Vaubaun ausgebaut, weshalb sie heute auch den Namen "Fort Vauban" trägt. Jahrhundertelang diente das Fort als Staatsgefängnis. Heute ist es die Touristenattraktion der Insel und beherbergt ein Museum. Die Zellen werden heute für Jugendgruppen als Übernachtungsmöglichkeit genutzt. Und tatsächlich: Am Ende unserer Tour sollten wir auf eine Schülergruppe stoßen; vermutlich hatten sie gerade im "Gefängnis" genächtigt.
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Wir spazierten einmal um das Fort herum, gingen ein paar Treppenstufen nach unten und erreichten ein wahnsinnig romantisches und süßes Restaurant. Toll! Alles war so schön hergerichtet, der Ausblick auf das türkisfarbene Meer ... einfach unbeschreiblich schön!

Wieder einen Teil des Weges zurück gegangen, liefen wir in Richtung Osten und hatten auch hier immer wieder schöne Ausblicke. Uns war wichtig, stets den Weg mit Blick aufs Meer zu nehmen. Das Erstaunliche: Noch am Fort trafen wir auf einige andere Personen (dennoch nicht sonderlich viel; insgesamt sind wohl nur rund 50 Leute auf der Fähre mitgefahren), doch kaum ein paar Meter gegangen, waren wir plötzlich vollkommen allein unterwegs und trafen rund eine Stunde gar niemanden mehr! Die meisten scheinen hier wirklich nur zum Baden her zu kommen oder lediglich das Fort zu besuchen und den Rest des Tages im Restaurant zu verbringen. Eine richtige Inselerkundung, so wie wir das heute vor hatten, machen wohl nur die wenigsten.

Über zwei Stunden waren wir nahezu nonstop auf den Beinen und sind regelrecht um die Insel gewandert. Währenddessen hatten wir tolle Begegnungen mit Möwen und ihren Jungen, entdeckten verschiedene Raupen und nicht zuletzt die überaus fantastische Natur. Es ist nicht in Worte zu fassen, wie wunderschön Sainte Marguerite ist. Bild Das mag sich übertrieben anhören, aber wer schon einmal hier war, kann bestimmt bestätigen, was für ein tolles Fleckchen das hier ist. Wir hätten niemals gedacht, dass es in Europa so eine tolle Insel mit einer solch unberührten und wunderschönen Natur gibt und noch dazu mit diesem türkisfarbenen, klaren Meer, wie man es sonst nur aus der Karibik und/oder von kitschigen Postkarten kennt. Einfach unglaublich! Wir waren die ganze Zeit über nur hin und weg davon und konnten es gar nicht glauben, was wir hier sahen! Ja, wir hatten uns tatsächlich verliebt! ;-)

Natürlich trug auch das Wetter seinen Teil dazu bei. Unsere Kameras glühten, denn wir wollten einfach alles festhalten. Nur ist es einfach schwierig, das auf Fotos wieder zu geben. Dennoch solltet Ihr Euch mein Fotoalbum dazu unbedingt ansehen!!

Bild Auf unserem Weg kamen wir an einem alten Friedhof vorbei, etwas versteckt fanden wir ein weiteres, kleines Fort mit einer Wasserquelle (die wir uns zwar etwas anders vorgestellt hatten, die aber trotzdem ganz witzig war). Und wie schade war es für unsere Männer, die sich uns heute nicht angeschlossen hatten. Denn in einer etwas versteckten Badebucht wurden doch tatsächlich Nacktfotos einer hübschen, jungen Dame gemacht. ;-)

Was für ein Kontrastprogramm dieser Ausflug heute doch zum überfüllten und lauten Cannes war. Ja, diese Insel ist wirklich ein Geheimtipp und ich freute mich, dass Chris ihn gefunden und ich mich dieser Tour angeschlossen hatte.

Etwas wehmütig machten wir uns gegen 14 Uhr wieder auf den Rückweg zur Fähranlegestelle. Während wir auf das Boot warteten, genossen wir noch einmal sehr intensiv die Ruhe und das türkisfarbene Meer.

Gerne wäre ich noch etwas länger geblieben, doch für den Nachmittag hatte ich mich schließlich noch mit Toni verabredet; wir wollten uns Cannes noch ein bisschen ansehen. Schade, dass wir hier nicht über Nacht lagen. Zwei volle Tage hätte ich gut füllen können. ;-)

Bild Chris und Jutta spazierten noch ein wenig am Strand entlang und Toni und mich zog es zuerst einmal zum Yachthafen Vieux Port. Wahnsinn, was hier alles stand! Traumhaft schöne Yachten, in allen Farben und Formen. Etwas "speziell" war eine auf Kriegsschiff getrimmte Yacht. Naja, wer's mag ...

Fast zwei Stunden liefen wir schließlich den Boulevard de la Croisette entlang; auf der einen Seite hoch, auf der anderen Seite wieder zurück. Inzwischen war hier ganz schön viel los. Unzählige Menschen waren unterwegs: Hysterische Teenie-Mädels mit Kamera und Autogrammbuch in der Hand - wohl in der Hoffnung, dass ihnen gleich die Stars von "Panem" über den Weg laufen würden. Oder die jungen Damen, die mit hohen Absätzen durch die Gegend staksten. Sie konnten zwar kaum damit gehen - aber vielleicht ja ganz nützlich, um dem nächsten Star "in die Arme zu fallen"?! ;-) Es war schon irgendwie witzig, die vielen verschiedenen Menschen hier zu beobachten. Natürlich gab es auch diejenigen, die mit ihrem Ferrari, Lamborghini oder Porsche gleich mehrmals den Boulevard hoch und runter fuhren. Klar - nicht, dass man sie aus Versehen noch übersieht!

In meiner stinknormalen Jeans, total verschwitzt vom heutigen, langen und obendrein noch sehr heißen Tag, fühlte ich mich "ein wenig" under-dressed. ;-)

Hier und da waren auch immer mal wieder ein paar Journalisten zu sehen, die die bereits seit Stunden wartetenden Fans interviewten. Die Hotels wurden mit den verschiedenen Filmplakaten von "Panem", "Transformers", etc. dekoriert. Vermutlich waren in diesen dann auch die entsprechenden Schauspieler untergebracht.

Bild Langsam mussten wir wieder zurück zum Schiff. So gerne ich hier noch länger geblieben wäre - langsam war ich müde und die Füße taten weh. Mit dem Tenderboot ging es zurück zur Norwegian Epic, wo ich es mir erst einmal auf der Kabine gemütlich gemacht und mich ein wenig ausgeruht habe, um für den Abend wieder fit zu sein.

Denn schon um 18.30 Uhr ging es wieder weiter. Für den heutigen Abend hatten wir die Show "Cirque Dreams & Dinner" im Spiegel Tent gebucht. In diesem Varieté-Theater genießt man neben Akrobatik, Artistik und Comedy ein sehr leckeres 3-Gänge-Menü. Vorspeise: Mozarella mit Parmaschinken, Hauptspeise: Surf & Turf, Nachspeise: Drei verschiedene, süße Desserts.

Da die Gruppe erst kurz vor Showbeginn komplett war, bekamen wir zu Siebt leider nur noch Plätze im oberen Stockwerk, der sog. Galerie. Hier saßen wir alle nebeneinander, hatten dafür aber einen guten Blick auf die Bühne unter uns. Von Vorteil war hier definitiv, dass wir nicht in die Show mit einbezogen wurden. Denn es wurden doch einige Leute ausgewählt, die beim Programm mitwirken sollten und das wäre ja nun gar nichts für mich gewesen. Nachteil war, dass ich es als ziemlich eng empfand, ich das nebeinander sitzen nicht so sehr mag und man die Dinge, die sich direkt unter einem abspielten, nicht komplett gesehen hat. Die Show selbst war aber wirklich klasse gemacht. Es gab einiges zu lachen, die Kostüme waren bunt und herrlich und auch die Musik hat mir gut gefallen. Alles in allem hat sich der Abend hier definitiv gelohnt und würde ich jederzeit wiederholen (Wichtig: Dieses Theater-Restaurant ist zuzahlungspflichtig; siehe meine Bewertung zur Norwegian Epic).

Im Anschluss an die Show setzten wir uns noch alle in der O'Sheehan's Bar zusammen und verbrachten einen sehr netten, abschließenden Abend. Was für ein langer Tag!

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Fotoalbum Cannes


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Fotoalbum Sainte Marguerite



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