3. Tag: Ein Tag auf See


Der (See-)Weg von Barcelona nach Neapel ist weit und so stand heute erst einmal ein Seetag auf dem Programm. Wie immer, schliefen wir zuerst einmal richtig schön aus, denn die nächsten Tage würden wir sicher nicht dazu kommen.

Nach dem Aufstehen kam dann die Ernüchterung: Es schüttete wie aus Kübeln. Ach nee, damit hatte ich nicht gerechnet. Eigentlich hatte ich mich auf meinen Balkon gefreut, einfach etwas in der Sonne relaxen. Aber dem war heute nicht so. Auch ok, das Schiff bot ja noch genügend andere Möglichkeiten.

Bild Im Garden Café auf Deck 15 suchten wir uns einen Platz zum Frühstücken, was gar nicht so einfach war. Aufrund des Wetters saßen die Leute natürlich länger als üblich an ihren Tischen und wir benötigten mehr als 15 Minuten, bis wir endlich einen Platz gefunden hatten. Das war mal wieder gar nichts für mich; ich war stinksauer. So etwas nervt mich einfach. Erst zu spät kam mir der Gedanke, dass wir ja eigentlich auch ins Restaurant Taste zum Frühstücken hätten gehen können. Aber der Hunger war dann doch nicht so groß, als dass sich das gelohnt hätte. Egal, jetzt hatten wir ja ein Plätzchen gefunden.

Später schlenderten wir ein wenig übers Schiff und trafen schließlich in der Bar O'Sheehans auf einen Teil der Gruppe. Ein Deck unter uns fand gerade die Vorstellung des Spezialitätenrestaurants Teppanyaki statt und wir sahen zu, wie der Koch ein paar leckere Gerichte zauberte. Mmhh, das duftete gut. Die Vorfreude auf unseren Abend in diesem Restaurant stieg.

Schließlich beschlossen Max, Toni, Mario, Chris und Jutta, eine Runde zu Bowlen. Im O'Sheehans befinden sich drei Bowlingbahnen und so bot sich das natürlich an. Pro Spieler werden 7 US-Dollar verlangt (Stand: Mai 2014), was ich jedoch absolut in Ordnung finde.

Bild Grundsätzlich hätte ich auch ganze gerne mitgespielt, da ich aber schon seit Jahren nicht mehr auf der Bowlingbahn stand, wollte ich mich nicht blamieren und so setzte ich mich mit Evi an die Theke. Doch irgendwann bekamen wir das Spiel unserer Gruppe gar nicht mehr mit; zu lustig waren die drei Herrschaften auf der Bahn vor uns, die sich wirklich selten dämlich anstellten und immer für einen Lacher gut waren. Da ist so manch eine Kugel auf dem Weg ins Ziel verhungert ... Evi und ich mussten gewirkt haben wie Waldorf und Statler aus der Muppet Show. ;-) Aber lustig war's!

Nachdem Max das Spiel ganz klar für sich entschieden hatte, verspürten wir alle langsam wieder ein leichtes Hungergefühl. Katharina stieß schließlich noch zu uns und gemeinsam suchten wir uns einen schönen Platz im Garden Café. Während des Essens fuhren wir durch die Straße von Bonifacio, eine rund 12 Kilometer breite und bis zu 70 Meter tiefe Meerenge zwischen Korsika und Sardinien. Inzwischen hatte es zu Regnen aufgehört und es wurde langsam heller. Die Aussichten für morgen sahen gut aus.

Nach dem gemeinsamen Essen trennten sich erst einmal wieder unsere Wege. Die einen ruhten sich auf der Kabine aus, die anderen tranken einen Kaffee an der Bar und Toni und ich bummelten gemütlich übers Schiff.

Eine kurze Pause eingelegt, trafen wir uns schon um 19 Uhr wieder mit der Gruppe. Wir hatten einen Besuch in der Svedka & Inniskillin Ice Bar gebucht und ich freute mich schon sehr darauf. Bereits auf der Norwegian Breakaway wollte ich mir die Bar näher ansehen; damals waren wir aber zu spät dran. Dieses Mal sollte es endlich klappen.

Bild Kurz vor der Bar wurden wir bereits von einem Crew-Mitglied in Empfang genommen und Mäntel und Handschuhe wurden verteilt. Schon ein komisches Gefühl, mitten auf dem Schiff in Wintermäntel zu schlüpfen und die Kapuze aufzuziehen ... ;-) Nach einer kleinen Fotosession traten wir schließlich in die auf -8 Grad herunter gekühlte Bar. Whow! Das sah ja - im wahrsten Sinne des Wortes - cool aus!

Im Eintrittspreis von 20 US-Dollar pro Person (Stand: Mai 2014) sind zwei Gutscheine für Wodka-Mixgetränke inbegriffen, rund 20 Minuten Aufenthalt hat man grundsätzlich in der Bar - mehr hält man aber auch nicht aus. Ich muss zwar zugeben, dass ich es mir grundsätzlich kälter erwartet hätte und erstaunlich lange ausgehalten habe. Aber da die Getränke ebenfalls in Eisbehältern serviert werden, frieren die Hände trotz Handschuhe irgendwann mal ein. Wir machten einige Fotos mit den Eisstühlen und dem Eisbären und verabschiedeten uns schließlich gegen 19.30 Uhr vom Barkeeper, der uns wirklich leid tat. Ganze acht Stunden hat er Dienst hier in der Kälte.

Bild Draußen angekommen, wurden wir bereits von Katharina und Mario empfangen und gemeinsam gingen wir kurze Zeit später in die O'Sheehans Bar zum Spare Ribs essen. Ich war allerdings die einzigste von uns Acht, die lieber auf einen Burger auswich. ;-) Beides war fantastisch und wir verbrachten einen wirklich lustigen Abend.

Um 21.30 Uhr marschierten wir langsam ins Theater, denn für heute Abend hatten wir die "Blue Man Group" gebucht. Für mich eines der Highlights dieser Woche. Schon lange wollte ich mir die Show ansehen, doch extra dafür nach Berlin zu reisen, war mir dann doch zu umständlich. Umso besser, dass sich uns hier die Gelegenheit bot.

Die Blue Man Group ist eine Gruppe von blau maskierten, stummen Musikern und Schauspielern mit zusätzlicher Band. Die gesamte Show ist eine Mischung aus Musik, Zirkus und Performance, bei der auch das Publikum mit einbezogen wird. Wer also partout nicht dabei sein möchte, sollte sich eher in unscheinbare Ecken setzen, wobei durchaus auch Personen aus den hinteren Reihen gezogen werden.

Pünktlich um 22 Uhr begann die Show, die die Gemüter spaltet. Man kann sie eigentlich nicht in Worte fassen. Es ist eine faszinierende Vorstellung, die ich zwar einerseits an manchen Stellen etwas langatmig fand, die mich auf der anderen Seite aber auch wieder begeisterte. Vor allem die musikalischen Einlagen mit den Rohren oder den Farbdosen gefielen mir. Die Show hat einen gewissen Witz und wer sie zum ersten Mal sieht, ahnt nicht, was in der nächsten Sekunde auf ihn zukommen wird, da sie völlig unvorhersehbar ist. Alles in allem eine äußerst interessante Show, die ich mir gerne angesehen habe, für die ich allerdings definitiv nicht extra nach Berlin reisen würde.

Rund eineinhalb Stunden dauerte die Vorstellung, ein paar von uns verabschiedeten sich schon nach einer halben Stunde. Wir jedoch blieben bis zum Schluss, waren anschließend aber so müde, dass wir gegen Mitternacht dann auch mal ins Bett sind. Morgen mussten wir wieder früh raus, denn dann wartete der Vesuv auf uns!

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