2. Tag: Weiterfahrt nach Hamburg & Einschiffen auf der MSC Magnifica


Schon um 6.30 Uhr klingelte mich der Wecker aus dem Bett. Ich hatte schlecht geschlafen und war wie gerädert. Schnell fertig gemacht für den Tag, genoss ich noch die letzten Minuten mit Benita; um 7.30 Uhr war Abfahrt. Ohne großartige Verabschiedung verließ ich das Haus; tränenüberströmt. Dass mich das so mitnehmen würde, hätte ich nicht gedacht. Auch Toni sagte erst einmal gar nichts. Hui, das kann ja heiter werden. Doch wir beruhigten uns beide recht schnell wieder … ich glaube, wir dachten beide bereits jetzt schon wieder an das Wiedersehen mit unserer Kleinen.

Die Autofahrt nach Hamburg verlief sehr ruhig und angenehm. Zwischendurch gab's mal Stau, den wir erfolgreich umfuhren, in Kassel legten wir schließlich eine kleine Kaffeepause ein. Auch heute hatten wir wieder traumhaftes Wetter. Doch trotz dass wir gut unterwegs waren, kamen wir erst gegen 13 Uhr in Hamburg an.

Schon witzig, wie schnell man seine Meinung ändern kann. Noch vor einem Jahr hatte ich gesagt: Was? Mit dem Auto nach Hamburg? Nicht mit mir, ich fliege … Tja, so schnell kann's gehen. Es war unsere erste Autofahrt quer durch Deutschland; quasi vom südlichsten Punkt des Landes bis hin zum (fast) nördlichsten. Sehr interessant jedenfalls.

Beim Einfahren in Hamburg strahlte ich wieder … wir waren in meiner Lieblingsstand angekommen. Links die Speicherstadt, rechts das Chilehaus - herrlich! Kurze Zeit später erreichten wir das Hafengelände Altona und konnten auch schon die MSC Magnifica erkennen. Was für ein schönes Schiff; es gefiel uns auf Anhieb.

Bild Die Koffer abzugeben war dann erst einmal gar nicht so einfach. Niemand kannte sich aus, die Mitarbeiter von MSC spielten Verstecken, die Parkplatzwächter wussten über nichts Bescheid und es dauerte eine Weile, bis Toni eine "Dame mit Ahnung" ausfindig machen konnte. Zwanzig Minuten später luden wir die Koffer ab und fuhren wieder los; wir hatten noch was vor.

Eigentlich wollten wir uns nun mit einer Bekannten aus einem Reiseforum treffen. Doch die Dame von MSC erklärte uns, dass das Schiff heute zwei Stunden früher als geplant ablegen würde - statt um 21 Uhr schon um 19 Uhr - und wir bitte bis spätestens 16 Uhr einchecken sollten. Hm, doof, aber das würde zu knapp werden, denn wir hatten noch einen weiteren Termin, den wir ebenfalls einhalten mussten. Also sagte ich schweren Herzens ab - und ärgerte mich später. Denn die Dame von MSC hatte eine Falschaussage getroffen; wir legten doch erst um 21 Uhr ab und so wäre durchaus noch Zeit gewesen. Nun ja, der Start mit MSC war daher erst einmal etwas holprig. Konnte nur noch besser werden. ;-)

So düsten wir also los zu TUI Cruises, wo wir noch ein kleines Meeting hatten. Um 15.30 Uhr ging es schließlich wieder zurück nach Altona. Dort gaben wir das Auto ab, welches von einem Angestellten noch ausgiebig auf evtl. Kratzer/Beulen begutachtet wurde, und gegen 16 Uhr checkten wir schließlich ein.

Obwohl die Warteschlange lang war, dauerte es nur ca. 15 Minuten, dann waren wir an der Reihe. Die Formalitäten waren schnell erledigt. Das obligatorische Einschiffungsfoto gemacht, ging es wenigen Minuten später an Bord.

Als erstes suchten wir natürlich unsere Kabine auf und waren hocherfreut, dass unsere Koffer bereits parat standen. Whow! Damit hätten wir nicht gerechnet. War doch gut, dass wir sie gleich nach Ankunft in Hamburg abgegeben hatten. So konnten wir nun also in aller Ruhe alles in die Schränke räumen. Und hier auf der Kabine entdeckten wir dann schließlich auch im "Daily Program", dass wir doch erst um 21 Uhr ablegen würden … gggrrrr …

Bild Auf 19 Uhr war die Seenotrettungsübung angesetzt, zu der wir mit Rettungsweste erscheinen mussten. Der Ablauf war ziemlich chaotisch. Das Rettungssignal ertönte schon mal gar nicht, wir begaben uns auf Verdacht in Richtung unserer Sammelstation (die auf der Bordkarte verzeichnet ist) und stellten fest, dass hier schon nahezu alle anwesend waren. Die Bordkarten wurden pro Person eingescannt (als Beweis dafür, dass man an der Sicherheitsübung teilgenommen hat), anschließend wurde das Anlegen der Weste demonstriert und die Sicherheitsbestimmungen wurden in mehreren Sprachen vorgetragen. Doch noch während des Vortrages verdünnisierten sich die Gäste nach und nach wieder, es gab ein lautes Durcheinander - so richtig interessiert hat es niemanden und die Crew war etwas überfordert. Aber egal - für uns war es ja nicht die erste Übung; wir wussten, was im Notfall zu tun wäre und das war ja die Hauptsache.

Zurück auf der Kabine machten wir uns schnell fertig für den Abend, denn schon um 20 Uhr war Zeit fürs Abendessen. Trotz Einbuchung und Bestätigung der 1. Sitzung wurden wir von MSC wohl noch kurzfristig auf die 2. Sitzung umgebucht - was uns letztendlich allerdings sehr entgegenkam, da die erste bereits jeweils um 17.00/17.30 Uhr stattfand und uns das dann doch zu früh gewesen wäre. Da war uns die zweite um 20.00/20.30 Uhr schon lieber. Künftig wird es bei MSC jedoch variable Tischzeiten (neben den festen) geben; ein Zeitfenster, innerhalb dessen man ohne Termindruck á-la-carte Essen gehen kann.

Aufgrund der wirklich grottenschlechten Bewertungen des Essens, die ich die letzten Wochen auf diversen Bewertungsportalen gelesen hatte, war ich nun natürlich sehr neugierig, was uns hier erwarten würde - und konnte letztendlich die vielen negativen Stimmen gar nicht glauben. Das Essen war lecker! Gut, es war nicht heiß, sondern warm, aber ich mag mir ohnehin nicht die Zunge verbrennen. Geschmacklich war es aber wirklich richtig gut und auch die Portionen üppig. Immerhin kann man sich - wenn man will - hier ein 5- bis 6-Gänge-Menü zusammenstellen, inkl. vegetarische Gerichte!! Wir unterhielten uns noch ein wenig mit unseren Tischnachbarn, die div. Bewertungen ebenfalls gelesen hatten; niemand konnte das so recht nachvollziehen.
Bild
Nach dem Abendessen drehten wir schließlich noch eine kleine Runde über Deck, in der Zwischenzeit hatten wir nämlich abgelegt und verließen Hamburg in Richtung Nordsee. Die Sonne war langsam am Untergehen, wir fuhren an tollen Villen und einladenden Stränden vorbei und verabschiedeten uns so von Deutschland.

Den restlichen Abend schlenderten wir schließlich noch ein wenig durchs Schiff, besuchten die ein oder andere Bar, ließen uns zunächst in der "Sports Bar" nieder und danach noch in der "L'Ametista Lounge", bevor es gegen Mitternacht schließlich hundemüde ins Bett ging.

Bild

Fotoalbum Hamburg (Einschiffung)


Bild
Bild