12. Tag: Ein Spaziergang durch Rotterdam


Noch gestern Abend erhielten wir von der Brücke die Information, dass das ursprünglich geplante Ziel, Amsterdam, heute nicht angelaufen werden konnte. Aufgrund zu starken Windes war es wohl unmöglich, die MSC Magnifica durch die Schleusen zu bringen und so wurde kurzerhand auf Rotterdam umgeroutet.

Etwas umständlich für die Gäste, die in Amsterdam aus- bzw. zusteigen sollten. Denn die Reise war sowohl ab/bis Hamburg als auch ab/bis Amsterdam buchbar. Doch MSC ist in puncto Plan B wirklich gut gerüstet: Alle über MSC gebuchten Transfers wurden sowieso entsprechend umgeleitet. Doch auch die Individualgäste wurden nicht ihrem Schicksal überlassen, sondern ihnen wurde ein Transfer zum Hafen in Amsterdam zur Verfügung gestellt. Zudem wurden trotz allem die bereits gebuchten Ausflüge nach Amsterdam und Umgebung durchgeführt; aufgrund der verringerten Aufenthaltszeit jedoch auch entsprechend rabattiert; die Kunden erhielten einen Teil ihres Geldes wieder zurück oder konnten sogar ganz zurücktreten.

Bild Wir persönlich empfanden den Hafenwechsel als ganz angenehm. Klar wären wir auch nochmal gerne durch Amsterdam gestiefelt, die Stadt hat uns bei unserem letzten Aufenthalt gut gefallen. Rotterdam allerdings kannten wir noch gar nicht. Wir waren zwar im April 2013 im Rahmen unserer Kurztour mit der Norwegian Breakakway hier, hatten jedoch keine Zeit für eine Stadterkundung. Das konnten wir heute somit nachholen und wir freuten uns sehr darauf.

So richtig dazu gepasst hat es zu der Reise allerdings nicht. Weder Amsterdam noch Rotterdam. Wir waren bisher ausschließlich in Norwegen unterwegs; die Niederlande war ja doch wieder was ganz anderes. Viel lieber wäre mir noch ein Stopp in Stavanger oder Bergen gewesen, aber natürlich wollte MSC diesen Einstiegshafen in Holland gerne mitnehmen.

Gegen 9 Uhr morgens legte der Kapitän schließlich am Cruise Terminal nahe der markanten Erasmusbrug an. Noch war es ziemlich bewölkt, doch so nach und nach kämpfte sich wieder die Sonne durch die Wolken.

Fast menschenleer war das Schiff heute morgen. Manche sind tatsächlich schon abgereist, viele andere allerdings waren bereits auf ihren Ausflügen. So konnten wir in der Cafeteria Sahara ein absolut ruhiges und gemütliches Frühstück genießen und planten den heutigen Tag.

Gegen 10.30 Uhr marschierten wir schließlich von Bord und holten uns noch im Terminal einen Stadtplan, wo uns ein netter Herr auch gleich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten bzw. einen interessanten Rundgang zeigte. Vor dem Terminal standen Shuttlebusse bereit, die uns in den Stadtkern brachten (kostenfrei, Stand: Juli 2013). Wir entschieden uns, mit dem Bus direkt in die Stadt zu fahren und zu Fuß zurück zum Hafen zu laufen.

Während der kurzen Fahrt nach Blaak gab es sogar noch einen Reiseleiter mit an Bord, der uns ein wenig über die Stadt und deren Geschichte und Gebäude erzählte. Sehr gut organisiert, das fanden wir toll.

Bild In der Blaak-Straße ausgestiegen, liefen wir erst einmal zum Kijik-Kubus. Einem Gebäude mit eindrucksvoller Architektur. Weiter ging es entlang der Blaak, dann über die Keizerstraat zur St. Laurenskerk, die jedoch geschlossen hatte.

Entlang der Hoogstraat bogen wir anschließend ab in die Coolsingel und besuchten das Stadthuis. Die Hoogstraat ist gesäumt von zahlreichen Geschäften und Bars. Hier findet man die üblichen Klamottenläden wie C&A oder auch H&M & Co. Heute, an einem Sonntag, war natürlich fast alles geschlossen, lediglich die kleineren Läden und Souvenirgeschäfte hatten geöffnet.

Vorbei an der Beurs und dem World Trade Center liefen wir die Coolsingel Richtung Hafen und kamen schließlich zur Schiedamse Dijk. Dort befindet sich der "Walk of Fame" mit zahlreichen Schiffen und Booten; ein kleines Schiffsmuseum (kostenfrei, Stand: Juli 2013).

Wir liefen hier ein wenig entlang, begutachteten die vielen Boote, und spazierten anschließend weiter zum Leuvehaven und zum Willemsplein. Dort entdecken wir ein recht süßes Café namens "Prachtig" und ließen uns auf den gemütlichen Kissen nieder, bei Kaffee und Orangensaft. Hier genossen wir nochmals die Sonne, die sich nun gänzlich hier behauptet hat.

Auf dem Weg zurück zum Schiff statteten wir noch einem Souvenirladen einen Besuch ab und dann ging es über die Erasmusbrug auch wieder zurück zum Cruise Terminal.

Natürlich ist Rotterdam um einiges größer als das, was wir besichtigt haben. Allerdings war es lt. Stadtplan auch das Interessanteste. Rotterdam wartet vor allem mit zahlreichen Museen auf, die sicherlich auch sehr interessant sind (Maritime Museum, Architekturmuseum, Fotomuseum … um nur einige wenige zu nennen). Doch war wir beide keine großen Fans von Museen sind, fiel das für uns schon mal flach.

Vor allem auch für Architekturfreunde ist diese Stadt sehenswert. Die Hochhäuser und zum Teil sehr futuristisch angehauchten Gebäude sind sehr sehenswert; der Kontrast zu den im Vordergrund häufig zu sehenden Jugendstilhäusern ist enorm.

Für uns ging es nun aber wieder zurück aufs Schiff, wo ich es mir auf dem Balkon mit Blick auf die Erasmusbrug gemütlich machte und wieder ein wenig an meinem Reisebericht weiter schrieb.

Bild Gegen 15 Uhr legten wir wieder ab und fuhren ein ganzes Stück rückwärts die Nieuwe Maas entang. Vorbei an interessanten Gebäuden und zahlreich winkenden Menschen. So viele Leute waren zusammengelaufen und verabschiedeten die MSC Magnifica. Wohl ein eher seltenes Schauspiel, da in Rotterdam ja doch vorherrschend Containerschiffe und weniger Kreuzfahrtschiffe zu sehen sind.

Der Hunger meldete sich zu Wort und so gingen wir ins Büffetrestaurant. Währenddessen lenkte der Kapitän das Schiff wieder in die richtige Richtung, indem er eine Werfteinfahrt dazu nutzte, es entsprechend zu drehen.

Damit ich Toni nicht beim Koffer packen störe ;-), las ich noch ein wenig auf dem Balkon, den wir (oder eher ich) während dieser Reise wieder ausgiebigst genutzt hatte(n). Nie mehr eine Kreuzfahrt ohne Balkon, kann ich da nur sagen. Es ist einfach nur herrlich, hier zu sitzen.

Am letzten Abend im Hauptrestaurant L'Edera hatten wir nochmal richtig Spaß und noch mehr beim abschließenden Cocktail mit zwei unserer Tischnachbarinnen, wo wir die Eindrücke der letzten Abende Revue passieren ließen.

Zum Abschluss der Reise gab es schließlich noch einen letzten Cocktail in der Sports Bar, dann machten wir uns auf den Weg in die Kabine. Schade, morgen würde schon wieder alles vorbei sein; so schnell kann's gehen.

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Fotoalbum Rotterdam


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