12. Tag: Ankunft in Kiel und Heimreise über Hamburg


Zum Ende unserer Kreuzfahrt hin sollte es noch ein klein wenig spannend werden. ;-)

Durch die Verspätung der Busse aus London vor zwei Tagen in Dover hatten wir ganz schön viel Zeit verloren, die der Kapitän wohl trotz des Seetages nicht mehr aufholen konnte. Noch gestern Abend wurden wir über eine verspätete Ankunft in Kiel informiert; für viele Individualreisende, die ihren Zug oder Flug auf eine recht frühe Zeit gebucht hatten, war das eine kleine Katastrophe.

Wir konnten uns mehr oder weniger entspannt zurück lehnen, denn wir waren ja pauschal gebucht. Sollten wir das Flugzeug nicht erwischen, müsste von Costa eben umgebucht werden. Nichts desto trotz waren wir aber dennoch gespannt, ob wir es noch rechtzeitig schaffen würden.

Bild Leider mussten wir unsere Kabine schon auf 8 Uhr verlassen. Frühstück aufs Zimmer gibt es am letzten Tag nicht mehr, weshalb wir uns mit Andreas und Maritha im Restaurant Smeralada auf ein solches trafen. So übel war das hier gar nicht! Wir hatten noch das Geschiebe und Gedrängel von früher in Erinnerung, aber heute ging es ja richtig gesittet zu am Büffet. Vielleicht sollten wir bei der nächsten Kreuzfahrt auch mal wieder richtig frühstücken gehen.

Wir saßen ewig. Denn: Was tun, wenn man auf das Einlaufen in Kiel wartet und darauf, von Bord zu kommen? Es zog sich ganz schön hin. Es wurde später und später … und statt 8 Uhr erreichten wir erst gegen kurz vor 11 Uhr Kiel.

Wir waren unter den ersten, die von Bord durften. Im Terminal suchten wir schließlich unsere Koffer zusammen und wurden zum nächsten Bus gebracht. Dort alles verstaut, ging es ins ca. 1 ½ Stunden entfernte Hamburg.

Am Flughafen in Hamburg angekommen, mussten wir erst einmal ewig gehen, bis wir zum Check-In der Lufthansa gelangten. Lustigerweise hatte uns der Bus am fast anderen Ende der Halle heraus gelassen. Wollte er uns noch ärgern? ;-)

Wir jedenfalls ärgerten uns sogleich wieder beim Schalter der Lufthansa. Da saßen zwei Damen; eine war beschäftigt, die andere starrte Löcher in die Luft. Wir stellten uns an, ein weiterer Mitarbeiter schickte uns zu der gerade nicht beschäftigten Dame zum Einchecken. "Ach, Sie wollen nach München? Ja da müssen sie selber einchecken am Terminal da hinten." Auf unsere Frage hin, ob das die Dame denn nicht machen könne, wurde verneint. Was bitteschön wäre so schwierig dabei gewesen? Aber nein, lieber die Kunden wieder ewig weit herum schicken und auf sich selbst gestellt lassen, wo sie genau sahen, dass es langsam eilte und wir unseren Flieger noch bekommen mussten. Wir checkten dann also am Terminal selbst ein, die Dame starrte immer noch Löcher in die Luft und beobachte uns, danach konnten wir endlich unsere Koffer abgeben und zur Sicherheitskontrolle gehen.

Dort wurden wir dieses Mal ziemlich genau unter die Lupe genommen. So eine intensive Kontrolle hatte ich noch nirgends erlebt. Sehr löblich!

Wieder ein paar Schritte weiter, erreichten wir schließlich endlich das Abfluggate und kamen gerade rechtzeitig zum Aufruf. Puh, das war jetzt knapp, aber es hat ja alles wunderbar geklappt.

Der Flug zurück nach München verlief ruhig und angenehm und um 14.30 Uhr waren wir schon wieder in der Heimat angelangt. Die Koffer in Empfang genommen und von Maritha und Andreas verabschiedet, wurden wir von unserem Parkservice zum Auto gefahren und düsten nach Hause.

Eine wieder mal wunderschöne Kreuzfahrt war somit zu Ende. Aber wie heißt es doch so schön: Nach der Kreuzfahrt ist vor der Kreuzfahrt! Noch während der letzten Tage an Bord beschlossen Maritha, Andreas, Toni und ich, nächstes Jahr erneut gemeinsam auf Tour zu gehen. Auch die beiden waren begeistert von Costa, wir hatten ihnen nicht zu viel versprochen. Ein paar Mal im Katalog geblättert, standen sowohl die Route als auch der Termin schnell fest. Super! Somit sind der Vorfreude keine Grenzen mehr gesetzt und meine begeisterten Kreuzfahrtfans hier auf sheridane.de können sich ebenfalls schon jetzt wieder auf einen weiteren Bericht freuen.

Unser Fazit zu dieser Reise


Obwohl wir jetzt schon zum dritten Mal mit Costa gereist sind, nimmt unsere Begeisterung dafür einfach nicht ab. Wir haben in der Tat "unsere" Reederei gefunden und werden bestimmt noch die ein oder andere Tour damit unternehmen.

Sowohl vom Service als auch von der Kabine bis hin zur Route war alles perfekt. Das einzige, was uns ein wenig gestört hatte, waren die vielen nörgelnden Passagiere.

Waren auf unseren letzten beiden Schiffen mehr Italiener als Deutsche an Bord, war es dieses Mal umgekehrt; fast 80 % der Passagiere kamen aus der Heimat. Darunter eben auch leider viele, viele Nörgler.

Leider scheinen viele Leute ihre gute Erziehung zu vergessen, sobald sie sich im Urlaub befinden. Manche von ihnen scheinen zu denken, sie hätten das ganze Schiff gekauft und könnten sich benehmen wie Graf Koks. "He Sie da, bringen Sie mir mal ein Bier" oder "Das Tablett füllen Sie aber schon noch auf, oder?" wie auch "Ich warte jetzt schon fünf Minuten auf mein Bier". All das und noch viel mehr mussten wir immer wieder mit anhören.

Ich weiß nicht, warum das so ist, aber viele behandeln die Serviceleute wie den letzten Dreck. Das sind Menschen wie du und ich, Menschen, die einer ganz normalen Arbeit nachgehen. Sie deshalb wie den letzten Menschen zu behandeln, ist einfach nur abartig und traurig. Außerdem: Man ist im URLAUB! Ist es denn wirklich so schlimm, wenn das Bier erst nach zehn Minuten anstatt nach fünf kommt? Oder muss ich unbedingt das Tablett mit Birnen aufgefüllt haben, wenn rundherum sich Äpfel, Bananen, Trauben und was weiß ich nicht noch alles befinden? Kann man denn nie genug bekommen?

So manches Mal mussten wir uns für unsere Landsleute schämen und ich musste mich schon sehr zusammenreißen, mich nicht jedes Mal einzumischen. Zumal ich mir fast sicher bin, dass ausgerechnet die Leute, die sich im Urlaub wie sonst wer verhalten, zu Hause ein ganz ganz kleines Lichtchen sind.

Ebenfalls immer wieder amüsant zu beobachten war, dass sich die Leute ständig über die Servicepauschale beschwerten (die aber ganz verständlich im Katalog der Costa beschrieben steht und auch von den Reisebüros an die Kunden vermittelt werden sollte) oder sich ihre eigenen Getränke mit an die Bar nahmen, da ja "alles so teuer ist". Aha! Eine Kreuzfahrt kann ich mir leisten, will vielleicht sogar damit bei Freunden glänzen, aber am Schiff selbst muss ich dann sparen? Die Getränkepreise auf der Costa sind absolut human und ich finde es schrecklich, wenn man sich seine Wasserflasche, teilweise noch mit Leitungswasser gefüllt, mit in die Bar nimmt, dann aber noch Gläser dazu sowie Chips und anderes Knabberzeug fordert!

Das Preis-/Leistungsverhältnis einer Kreuzfahrt ist meines Erachtens unschlagbar! Wenn man sich die aktuellen Preise der gängigen Reedereien ansieht (ausgenommen Hapag Lloyd, MS Deutschland etc.), kann man wirklich nicht meckern. Noch dazu muss man beachten, was auf diesem Schiff alles geboten ist: Von Früh bis Spät Essen vom Allerfeinsten. Entweder Büffet, meistens á-la-carte mit hochwertigen Fisch- und Fleischgerichten. Kaffee, Kuchen. Jeden Tag Live-Musik in fast allen Bars! Jeden Tag Theater mit hochklassigen Sängern und Tänzern. Jeden Tag Rund-um-Programm je nach Lust und Laune mit Sportprogrammen, Kursen aller Art … und schließlich noch jeden Tag in einem anderen Land oder einer anderen Stadt anlegen. Wenn man all das mal zusammen rechnet, sollte jeder sehen, wie preisgünstig eine Reise mit dem Kreuzfahrtschiff eigentlich ist und erst einmal überlegen, bevor er anfängt zu meckern!

Wir für uns hoffen jedenfalls, dass unsere nächste Kreuzfahrt diesbzgl. wieder etwas ruhiger verläuft und wir wieder von Leuten umgeben sind, die eine Kreuzfahrt und all ihre Annehmlichkeiten zu schätzen wissen.

Aber alles in allem ließen wir uns die Laune wegen dieser Leute trotzdem nicht verderben. Sie taten mir ehrlich gesagt leid; denn man kann sich seinen Urlaub auch selbst vermiesen. Wir haben ihn jedenfalls genossen.

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