5. Tag: Stadtspaziergang durch Dubrovnik


Auf 8 Uhr morgens erreichten wir Dubrovnik. Ich strahlte übers ganze Gesicht, als ich den wolkenlosen blauen Himmel sah. Endlich wieder tolles Wetter, nachdem es die letzten Tage ja doch sehr wechselhaft war.

Während Toni sich fertig machte, sah ich mir das Einlaufen in den nicht vorhandenen Hafen von Dubrovnik an (hier liegt man auf Reede und wird mit Tenderbooten in die Stadt gefahren) und nahm das Frühstück entgegen.

Bild Auf 9 Uhr trafen wir uns schließlich mit einem Großteil unserer Gruppe, heute wollten wir wieder gemeinsam durch die Stadt tigern.

Damit es kein großes Chaos geben würde, war das von Bord gehen klar von Costa geregelt. Im Theater Phoenix mussten wir uns zuerst unsere Ausschiffungs-Nummern geben lassen und dann auf den Aufruf warten. Nur so klappt es, da es ansonsten nur wieder ein Gedrängel und Geschiebe geben würde.

Die Wartezeit betrug etwa eine Viertelstunde (alle organisierten Ausflügler waren eh schon von Bord), dann konnten wir aber auch schon umsteigen aufs Tenderboot. Neben den eigenen Rettungsbooten (die als Tenderboote genutzt werden) wurden auch Schiffe aus Dubrovnik geholt, mit welchen wir dieses Mal übersetzten. Es war schon imposant, direkt neben der riesigen Luminosa zu schippern. Erst da sieht man, wie hoch das Schiff eigentlich ist.

Wir erreichten den Alten Hafen von Dubrovnik mit seinen zahlreichen kleinen Booten und schlenderten durch ein Tor hindurch auf die Hauptstraße der Altstadt, die Placa Stradun. Hier spielt sich das Leben ab, hier finden regelmäßig Prozessionen und Festveranstaltungen statt, es ist nun mal die breiteste und schönste Stadtstraße, die den alten Stadtkern in einen nördlichen und südlichen Teil spaltet und sich vom Alten Hafen ohne Unterbrechung ans andere Ende der Altstadt zieht.

Bild Ganz gemütlich spazierten wir die Straße entlang, wo sich bereits zahlreiche andere Touristen tummelten. Einheimische sieht man hier nur noch vereinzelt und am ehesten in den vielen Geschäften. Ansonsten ist die Stadt schon sehr vom Tourismus geprägt.

Immer wieder konnte man in die Seitengassen blicken, die sehr schmal, aber richtig romantisch wirken. Dort befinden sich viele kleine Restaurants. Die Häuser sind im Stil des Barock errichtet und fast alle gleich hoch, was ein sehr schönes Bild abgibt.

Am anderen Ende der Altstadt angekommen, erreichten wir das Pile-Tor, von wo aus wir auf die Stadtmauer, die rund um die Altstadt führt, steigen konnten. Das hatten wir schon lange beschlossen, denn der Rundgang hat uns bei unserem ersten Besuch Dubrovniks richtig begeistert und wollten wir heute auch unseren Mitreisenden zeigen.

Umgerechnet rund 7,- € kostet die Karte (Stand: Mai 2009, man kann in Euro zahlen). Diese sollte man auch auf jeden Fall mit sich führen, da es auf der Stadtmauer zwei Mal eine kleine Kontrolle gibt!

Über 1.940 m ist die Stadtmauer lang und somit das Wahrzeichen der Stadt. Der Bau gehört zu den schönsten und stabilsten Festungsanlagen des Mittelmeerraumes. Die Mauer besitzt eine Vielzahl von Türmen, Bollwerken, Bastionen und Mauertürmen und umfasst einen perfekt erhaltenen Komplex öffentlicher und privater Bauwerke aus mehreren Perioden der Stadtgeschichte seit dem 7. Jahrhundert. Auf der Festlandseite ist die Hauptmauer zwischen 4 und 6 m breit, auf der Seeseite nur ca. 1,5 bis 3 m. An Höhe erreicht sie bis zu 25 m.

Bild Am Kassenhäuschen vorbei gingen wir entgegen den Uhrzeigersinn und konnten bereits nach wenigen Schritten einen fantastischen Blick auf die Placa Stradun werfen. Von hier oben sah die Stadt so richtig spielzeugmäßig aus.

Fast eineinhalb Stunden benötigten wir insgesamt, bis wir die gesamte Mauer umrundet hatten. Immer wieder lockten herrliche Fotomotive, sowohl in die Innenstadt als auch hinaus aufs Meer. Auch konnten wir von hier aus die Costa Luminosa in ihrer vollen Pracht erkennen, nur leider war es ein wenig diesig. Die Hitze stand hier auf der Mauer, es hatte gefühlte 40 Grad. Aber schön war's!

Während des Rundgangs konnten wir u. a. den Fürsten-Palast erkennen, die St. Vlaho Kirche, den beeinruckenden Dom, der jedoch gerade ein wenig eingerüstet war, mehrere Klöster, das Zollhaus, das Rathaus und vieles, vieles mehr. Interessanter waren aber fast die alltäglichen Dinge, die man hier sah: Wäscheleinen, kleine Kätzchen, das Treiben auf dem Pausenhof der Grundschule ... eben all diese Dinge.

Der Hauptturm der Stadtmauer ist der runde und mächtige Turm Minceta, auf den man noch gesondert hoch steigen und noch gigantischere Aussichten über die Stadt genießen kann. Doch dieses Mal ließen wir es sein, es war einfach zu anstrengend bei dieser Hitze!

Diesen Rundgang haben wir wirklich alle genossen. Jedem einzelnen hat es Spaß gemacht, jeden einzelnen begeistert. Wieder am Pile-Tor nach unten gestiegen (es gibt nur einen Auf- und Abstieg) suchten wir erst einmal Schutz unter einem schattenspendenden Baum, bis es schließlich wieder weiter ging.

Bild Wir nahmen eine Seitenstraße zur Placa Stradun (die Od Puca) und bummelten durch kleine Gassen hindurch zurück in Richtung Alten Hafen. Die Geschäfte waren leider nicht ganz so verlockend, hier gab es irgendwie nur Krusch, weshalb wir uns mit Shopping auch nicht länger aufhielten.

Während Toni und ich noch einmal zurück marschierten in Richtung Pile-Tor, um im einzigen Postamt der Altstadt meine gesammelten Postkarten zu verschicken, machte der Rest es sich noch in einem kleinen Café bequem.

Alles von Dubrovnik gesehen, setzten wir mit dem Ausflugs-Boot wieder zur Costa Luminosa über. Das Einschiffen dauerte ein ganzes Stück länger als das Ausschiffen, denn wir mussten gute 20 Minuten warten, bis wir endlich wieder an Bord waren. Alles nicht so einfach.

Wir begaben uns gleich in Richtung der Poolbar Andromeda, der Hunger meldete sich langsam zu Wort. Doch wo waren die ganzen Stühle hingekommen? Einen Tisch zu bekommen, war kein Problem, aber die Sitzmöglichkeiten dazu hielten sich schwer in Grenzen. Wir ergatterten gerade noch einen der letzten Plätze und schmunzelten über die weitere Stuhl-Sucher.

Pünktlich zum Auslaufen gegen 14 Uhr begab ich mich auf Deck 11, natürlich mit Kamera bewaffnet. Wir glitten direkt an Dubrovnik vorbei, nur wenige Meter von der Stadtmauer entfernt. Der Anblick war wirklich schön und man konnte zahlreiche Leute auf der gegenüberliegende Seite stehen und fotografieren sehen.

Bild Unser Kapitän Massimo freute sich, mal wieder so richtig hupen zu dürfen und übertrieb es letztendlich ein wenig. Durch das Echo macht es den Kapitänen hier aber wohl immer besonderen Spaß, denn schon mit der Costa Serena mussten wir darüber lachen.

Nach eine kleinen Plausch in der Balconata Dorado wollten die Jungs mal wieder Kicker-Spielen und so begaben wir uns direkt dorthin. Zwischendurch bummelte ich allerdings mit meiner Kamera erneut durchs Schiff und versuchte, die letzten Fotos davon zu machen.

Auf 15.15 Uhr begaben wir uns schließlich ins Theater Phoenix, da es dort wichtige Ausschiffungs-Informationen für den nächsten Tag gab. Wir waren uns nämlich selber nicht mehr sicher, wie genau wir von Bord kommen würden, ob zu einer bestimmten Zeit oder einfach, wann wir selber Lust dazu hatten. Das ist ja von Reederei zu Reederei und manchmal auch von Schiff zu Schiff unterschiedlich.

Die wichtigste Information bekamen wir nicht und mussten wir uns später noch an der Rezeption einholen, dafür war es an sich ein netter und lustiger Vortrag des Hosts, zumal auch ein Teil der Crew näher vorgestellt wurde. Dieses Mal befanden sich knapp über 40 Nationen an Bord der Costa Luminosa. Nicht ganz so viel wie letztes Jahr auf der NCL Gem (über 80), aber trotzdem wieder eine beachtliche Zahl!

Nach dem Vortrag machten wir uns langsam für das Abendessen fertig, das heute schon etwas früher statt fand und zwar um 18.30 Uhr. Außerdem packten wir schon ein wenig die Koffer, dann mussten wir uns morgen Früh nicht mehr so stressen.

Im Restaurant Taurus angekommen, war uns allen bewusst, dass dies nun der letzte gemeinsame Abend werden würde. Ein bisschen Wehmut empfand ich schon, denn wir waren eine wirklich nette und lustige Gruppe und jeder einzelne Tag hat richtig Spaß gemacht. Ab morgen gehen alle wieder getrennte Wege.

Bild Das Essen war wie immer sehr lecker und zum Schluss hin gab es schließlich noch eine kleine Überraschung. Im Grunde wussten Toni und ich davon, da es schon bei unserer ersten Fahrt mit der Costa Serena dazu kam, doch hatten wir irgendwie am gestrigen Gala-Dinner damit gerechnet und waren noch überrascht, dass es nicht dazu kam.

Doch plötzlich ertönten italienische Lieder, die italienische Lebensfreude war zu spüren und die Kellner forderten die einzelnen Damen zum Tanz auf. Nachdem ich mich letztes Mal noch erfolgreich gedrückt hatte, biss ich dieses Mal in den sauren Apfel. ;-) War ja alles nicht so schlimm. Es bildete sich eine Polonaise durchs komplette Restaurant - was für ein Spaß! Die Stimmung war wirklich toll, die Servietten flogen durch die Luft ...

Anschließend gab es noch kleine Tanzeinlagen der Köche und Kellner/innen und die Hauptköche wurden uns vorgestellt. Sehr interessant, wie ich finde! Ja und dann kam das Highlight des Abends: Ganz á la Traumschiff wurden Eisbomben mit Sternwerfer in den Raum getragen. Wie romantisch. :-)

Wir genossen die Stimmung an Bord, verspeisten das gute Eis, während Toni und Carsten noch eine kleine private Rede hielten. Ja, es war wirklich eine tolle Reise gewesen und ich war froh, mich damals so schnell überreden hab lassen.

Tja - und dann hatten die Jungs eine ganz tolle Idee ... nämlich ein abschließende Kicker-Turnier innerhalb unserer Gruppe. Nachdem ich mich die letzten Tage schon so dumm angestellt und eigentlich nie wirklich was getroffen hatte, wollte ich mich aus dem Staub machen, aber es kam niemand aus. Wir losten die jeweiligen Spielpartner aus und los ging's. Was für ein Spaß! Wir kamen aus dem Lachen und Herumalbern gar nicht mehr heraus. Und dafür, dass ich mich anfangs soo doof angestellt hatte und in der ersten Runde mit Toni leider auch gleich rausgeflogen war, kam ich mit Thommy aufgrund der Lucky-Looser-Wertung doch wieder ins Turnier hinein und anschließend belegten wir sogar noch den zweiten Platz! Nicht schlecht ...

Puh, das war aber ganz schön anstrengend. Nach diesem Turnier war ich fix und fertig und seeehr durstig. Wir machten uns auf den Weg in das Supernova Atrium und zur Bar Supernova und ließen hier den Abend noch gemütlich ausklingen. Leider war es extrem laut und richtiges Unterhalten wurde anstrengend. Wer es lieber ruhiger hat, ist in der Bar Elettra oder auch in den Lounges besser aufgehoben.

Die Müdigkeit überwiegte und so verabschiedeten wir uns auf 23 Uhr vom Rest der Truppe. Einen Teil sollten wir morgen schon gar nicht mehr sehen, da sie sich sehr bald auf den Weg machen wollten. Der Abschied fiel mir wie immer schwer. Wenn ich mich an die Leute gewöhnt habe, will ich den Zustand eigentlich gar nicht mehr ändern. Und so ging es ein wenig traurig zurück auf die Kabine.

Dort packten wir den Rest in die Koffer, es hatte sich ganz schön viel Kleinkrusch angesammelt. Anschließend schliefen wir aber auch sehr schnell ein.

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