4. Tag: Spaziergang durch Kerkyra (Korfu-Stadt) & Shopping


Bereits um kurz vor 7 Uhr morgens wurde ich wach - und war neugierig, ob wir denn schon in den Hafen von Kerkyra (Korfu-Stadt) einfahren würden. Dem war zwar nicht der Fall, dafür entdeckte ich neben uns die Oceania Nautica, welches die gleiche Richtung eingeschlagen hatte wie wir.

Bild Noch ein wenig ins Bett gelegt und vor mich hin gedöst, machten wir uns schließlich auf 9 Uhr morgens fertig und genossen wie immer unser Frühstück auf dem Balkon. Leider war es heute ziemlich bewölkt, die Sonne wollte sich nicht so recht blicken lassen. Schade. Doch immerhin war es schön warm.

Die ionische Insel Korfu hatten wir bereits vor drei Jahren ausgiebigst bei einem einwöchigen Aufenthalt erkundet, weshalb es uns also nicht neu war. Wir beschlossen daher, heute nur der Hauptstadt Korfus, Kerkyra (oder auch Korfu-Stadt), einen Besuch abzustatten und einfach nur so hindurch zu bummeln.

Gegen 10 Uhr trafen wir uns mit einem Teil unserer kleinen Gruppe und begaben uns in die Stadt. Da der Hafen etwas außerhalb Kerkyras liegt, mussten wir den Shuttle-Bus in Anspruch nehmen, der pro Person 6,- € kostete (Stand: Mai 2009). Der erste Zubringer-Bus davon war allerdings ein Witz. In den Bus eingestiegen, wurden wir nach etwa 500 m wieder heraus gelassen - also das Stück hätten wir auch gut zu Fuß gehen können! Der zweite Bus fuhr etwa zehn Minuten und hielt direkt unterhalb der Alten Festung; zwischen der Maitland Rotunda und den Aufstieg zur Alten Festung.

Wir schlenderten entlang der Ag. Politechniou vorbei an der Maitland Rotunda, welches ein beliebtes Plätzchen für Romantiker ist. Die Alte Festung stammt aus dem 6. Jahrhundert und diente als Verteidigungssystem und später als Hafenbastion. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf einen Großteil der Stadt. Ein großes Kreuz ziert den Gipfel des Berges.

Bild Wir erreichten einen kleinen gemütlichen Park mit einem wunderschön weit ausladenden malaiischen Magnolienbaum sowie zahlreichen Blumenbeeten und Büsten. Von hier aus hatten wir einen fantastischen Blick auf Faliraki, eine alte Mole mit der modernen Uferbar En Plo, welche wir bei unserem damaligen Insel-Aufenthalt mehrmals besucht hatten.

Vorbei am Gouverneurspalast bzw. dem Museum für Asiatische Kunst und die Städtische Pinakothek (befindet sich alles in einem Gebäude), welcher im klassizistischem Stil und aus honiggelbem maltesischen Sandstein errichtet wurde und im Vordergrund einen tollen kleinen Park mit Brunnen bietet, erreichten wir schließlich die Spianada. Dabei handelt es sich um einen sehr gepflegten Rasen, auf dem zahlreiche Tische diverser Restaurants und Bars stehen und wo es sich die Einheimischen Tag für Tag gut gehen lassen und v. a. im Sommer ihre Zeit bei einem kleinen Picknick genießen. Ein Musik-Pavillon dient immer mal wieder als Bühne für kleine Jazz-Konzerte und weitere Aufführungen.

Nun schlenderten wir entlang zahlreicher Gassen der Altstadt im venezianisch angehauchten Stadtteil Kambielo. Hier scheint die Zeit stellenweise stehen geblieben zu sein. Wäscheleinen von Fenster zu Fenster, herumstreunende Katzen, bröckelnde Häuserfassaden und viele kleine Bars. Dieses kleine Fleckchen hat noch ein verträumt wirkendes Flair und die kleinen Souvenir-Läden haben sich dem Stil angepasst.

Bild Besonders schön in dieser Gegend ist die Kirche Agios Spyridon. Denn schon vom Meer aus kann man sie anhand ihres rostrot überkuppelten Campanile erkennen.

Die zahlreichen Einkaufsläden lockten fast alle aus unserer kleinen Gruppe an und schnell waren wir in diesem und jenen Gebäude verschwunden. Während einige von uns sich neu einkleideten und mit riesigen Taschen wieder heraus kamen, holte ich mir eine neue Handtasche - und alle waren glücklich!

Mit dem Shopping hatten wir einige Zeit investiert und waren langsam so durstig, so dass wir es uns schließlich in einem kleinen Lokal bequem machten und eine Kleinigkeit tranken. Die Ruhe tat richtig gut, denn langsam waren wir alle müde vom vielen Laufen.

Wir spazierten weiter durch den Stadtteil Kambielo hindurch, erreichten ganz knapp die Neue Festung und machten uns langsam wieder auf den Weg zurück in Richtung Alte Festung und zum Shuttle-Bus und fuhren wir wieder zurück zum Hafen. Dieses Mal aber gingen wir die 500 m vom Hafengebäude bis zum Schiff zu Fuß. Die paar Meter schaffen wir auch noch, zudem hatten wir einen tollen Blick auf unser Schiff und auf das daneben liegende Schiff von Oceania.

Nach den üblichen Sicherheitskontrollen wieder auf dem Schiff, holten wir uns eine Kleinigkeit zu Essen und genossen schließlich die Ruhe und Entspanntheit bei einem leckeren Soft-Eis.

Ein kleines Nickerchen auf der Kabine gemacht, begaben sich Toni und Carsten schließlich zum offiziellen Kicker-Turnier der Costa Luminosa und versuchten, die restlichen Teilnehmer abzuzocken. Doch schnell war ihnen klar, dass v. a. die Italiener nicht nur im richtigen Fußball Weltklasse sind, sondern leider auch im Tischfußball. In der Zwischenzeit schnappte ich mir meine Kamera und begab mich auf Fotorundgang durchs Schiff. Die momentan noch recht wenigen Leute an Bord musste ich ausnutzen, um schöne Fotos der diversen Bars und Räumlichkeiten zu machen.

Bild Auf 18 Uhr legten wir schließlich schon wieder ab und Toni und ich begaben uns auf Deck 11, um dem Auslaufen zuzusehen. Eigentlich hatten wir gehofft, dass wir an der uns bekannten Bar En Plo in Faliraki vorbei fahren würden, also genau da, von wo aus wir vor drei Jahren den auslaufenden Schiffen beim Vorbeifahren zugewunken hatten. Aber wir schlugen eine andere Richtung ein und konnten sie nur von weitem erkennen.

Inzwischen kam auch die Sonne wieder heraus, auch die Oceanica Nautica fuhr mit uns ab. Diese hatte ich mir vorher noch genau angesehen, denn sie stand direkt neben uns und da sie doch ein Stückchen kleiner ist als die Luminosa, konnte man unbeschwert auf das Pooldeck sehen. :-) Die beiden Kapitäne gaben sich ein Hupkonzert und hatten wahrlich Spaß dabei.

Noch ein wenig an Bord herum spaziert, vorbei am Putting-Green, machten wir uns langsam fertig für das Abendessen. Denn heute war ein besonderer Tag, heute war das berühmte Gala-Dinner - und dabei wollten wir schließlich alle gut aussehen. :-)

So trafen wir uns um 19 Uhr wieder an unserem Tisch und freuten uns auf das, was kam. Heute erhielten wir eine ganz besondere Speisekarte, eingrollt, nämlich eine zum Mitnehmen. Wie immer gab es sehr leckere Speisen und wir stellten uns wieder unser eigenes 4- oder 5-Gänge-Menü zusammen.

Bild Nach diesem kleinen Festschmaus begaben sich unsere Herren mal wieder direkt zum Kicker und wollten eine weitere Runde spielen. Wir Frauen spazierten erst mal mit, später gingen wir alle zusammen noch ins Theater. Die heutige Show "Dreams" klang ziemlich vielversprechend.

Unsere Plätze eingenommen, lauschten wir der Musik und sahen den Tänzen der Showstars zu. Doch so begeistert waren wir dieses Mal nicht. Die gesamte Show hatte irgendwie keinen klaren Faden und wirkte auf uns eher langweilig und monoton.

Direkt nach der Show trafen wir schließlich auf Carsten, der die Show ausgelassen und heute sein Glück nochmals im Casino versucht hatte, und wir beschlossen, das 4D-Kino in Angriff zu nehmen. Leider ist dieses Kino kostenpflichtig (wobei sich damit der Ansturm in Grenzen hält, ansonsten würde man vermutlich nie einen Platz bekommen) und wir zogen uns unsere Tickets für die Vorstellung um 23 Uhr. 7,50 € pro Person - ganz schön heftig für nicht einmal zehn Minuten Film!

Die Zeit bis dahin vertrieben wir uns mit leckeren Cocktails in der Grand Bar Elettra, bis es endlich los ging. Der Film an sich handelte von einer Minenfahrt und war natürlich von zahlreichen Achterbahnfahrten und weiteren Effekten geprägt. Toni und ich kannten den Film schon von unserem Besuch im Futuroscope Park in Frankreich. Ich schrak natürlich wieder mehrmals zusammen, aber lustig war's. Außerhalb des Kinosaals können die Leute einem dabei zusehen, wie man vor diesem und jenem Effekt zurück schreckt.

Lustigerweise hatten wir uns im Kino mit einem Großteil unserer Gruppe ganz zufällig getroffen, und so spazierten wir anschließend noch gemeinsam durch die diversen Shopping-Läden.

Bild Gegen Mitternacht verweilten wir wieder in der Grand Bar Elettra und bekamen so schließlich auch noch das etwas andere Mitternachtsbüffet mit. Dieses gibt es zwar jeden Tag an Bord der Costa Luminosa und auch die letzten Tage liefen immer wieder ein paar Kellner herum und servierten Süßes und Deftiges (man kann einfach nicht widerstehen!). Doch heute wurden zusätzlich noch Live-Cooking-Arenen aufgestellt, außerdem ganze Bildnisse aus Schokolade, wie z. B. ein großes Schloss oder eine Hundehütte. Das sah schon toll aus!

Gegen 1 Uhr nachts hörten wir plötzlich ein ganz eigenartiges Geräusch, so als würde das Schiff irgendwo auflaufen oder anstoßen. Kurzzeitig stockte uns der Atem, wir beobachteten aber die Crew-Mitglieder und da niemand von ihnen zu rennen begann, waren wir schnell wieder beruhigt. Vermutlich wurde nur etwas ausgetestet.

Inzwischen waren wir auch ziemlich müde geworden und wir begaben uns auf die Kabine, wo uns ein frischer Obstkorb und ein Betthupferl erwarteten. Doch das letzte Mahl vor dem Sinken? - Nun ja. Im schlimmsten Fall brauchten wir nur vom Balkon zu springen, denn die Rettungsboote waren direkt darunter angebracht!

Dennoch ließen wir uns keine Angst einjagen und schliefen auch ziemlich schnell ein. Das war ein langer, aber auch sehr schöner Tag gewesen und wir freuten uns auf die morgige Station in Dubrovnik.

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