2. Tag: Anreise von Frankfurt nach Miami


Bereits um 6.45 Uhr klingelte mein Wecker. Eine halbe Stunde später ging es mit dem Flughafenshuttle des Hotels zurück zum International Airport Frankfurt.

Auch für den Langstreckenflug hatten wir gestern bereits den Online-Check-In vorgenommen; jetzt mussten wir nur noch unser Gepäck abgeben. Eigentlich sollten wir dieses - wie bei Lufthansa üblich - selbst über die Automaten einchecken. Da unsere Koffer hierfür jedoch laut einer Angestellten zu groß waren, konnten wir den Service einer der Mitarbeiterinnen am Schalter in Anspruch nehmen. Das war mir besonders recht, denn den Automaten traue ich nicht so recht. ;-) Die Abgabe war demnach schnell erledigt, die Passkontrolle ebenso und die Sicherheitskontrolle wurde hier ganz besonders genau genommen. Aber so soll es auch sein, lieber einmal zu viel kontrolliert als zu wenig.

Bild Wir schlenderten ein wenig durch den Wartebereich und ließen uns schließlich an unserem Gate nieder; im Blick unsere Maschine A380-800. Inzwischen waren wir schon einige Male mit diesem Flugzeugtyp geflogen, doch ich freute mich wieder sehr darauf und war gespannt, ob Lufthansa etwas an den Sitzen verbessert hatte; beim letzten Flug 2011 waren die Reihen schon sehr eng.

Gegen 9.30 Uhr war schließlich Boarding angesagt. Aufgrund der Größe der Maschine sollten nach den Businessgästen und Familien mit kleinen Kindern als erstes die Personen der hinteren Reihen einsteigen. Doch wie immer, schienen 95 % der Passagiere die hinteren Reihen gewählt zu haben. Ein Moment, der mich immer wieder zur Weißglut bringt. Wollen die Leute nicht zuhören oder können sie es nicht erwarten - oder denken sie gar, dass sie nicht mehr mitgenommen werden, wenn sie nicht sofort und als erstes in den Flieger einsteigen? Wirklich unglaublich. Jedes Mal das gleiche Phänomen. Leider war es der Crew dieses Mal ziemlich egal; ich würde die Leute, die sich falsch einreihen, ja rigoros wieder zurück schicken ...

Knapp eineinhalb Stunden dauerte das Boarding. Den offiziellen Start um 10.25 Uhr hatten wir somit längst überschritten. Aber es wunderte mich auch nicht; denn bisher war ich mit Lufthansa noch nie pünktlich gestartet. Gegen 11 Uhr ging es langsam aufs Rollfeld, wir standen kurz vor dem Startvorgang, als es plötzlich hieß: "Meine Damen und Herren, wir müssen wieder zurück zum Terminal, da unser erkrankter Passagier leider doch zu krank ist, um bis nach Miami mitgenommen werden zu können. Wir bitten um Ihr Verständnis." - Na wunderbar.

Warum man bis kurz vor den Start für diese Erkenntnis gebraucht hat, frage ich mich bis heute. Scheinbar war die Mitnahme schon von Anfang an kritisch; warum also das Risiko eines Startabbruchs eingehen? Aber so war es nun mal. Wir kamen wieder am Terminal an, der Passagier musste wieder von Bord, der dazu gehörige Koffer wurde dem Container entnommen und ca. eineinhalb Stunden später versuchte der Pilot es erneut. Gegen 12.45 Uhr ging es schließlich (und endlich!) unserem heutigen Ziel Miami entgegen.

Bild Die rund zehn Stunden Flug vertrieben wir uns schließlich mit den zahlreichen Filmen, die via Entertainment-Programm gezeigt wurden. Mit "Frau Ella", "Planes" und "Alles eine Frage der Zeit" verging die Zeit wirklich ziemlich schnell. Dazwischen gab es Mittag- und Abendessen sowie div. Snacks und Getränke. Für das Wohl wurde hier gut gesorgt; der Service war wirklich sehr gut.

Langsam tat mir alles weh und so war ich froh, als wir gegen 16.30 Uhr Ortszeit endlich den Landevorgang auf Miami begannen. Schon während des Fluges hatten wir immer mal wieder schöne Ausblicke und konnten unter anderem die fantastischen Landschaften Grönlands erkennen. Doch der Anflug auf Miami war noch besser. Der weite Strand, die vielen Wolkenkratzer - fantastisch. Der Junge vor mir hatte bereits ganz glänzende Augen bekommen, hing an den Fenstern, und konnte es nach seinen Worten "gar nicht mehr erwarten". Mir ging es ähnlich.

Die Landung am International Airport Miami wurde von wildem Geklatsche und Gejubel begleitet; eigentlich war der Flug sehr ruhig und ohne Turbulenzen. Man merkte, dass der Großteil der Passagiere aus Touristen bestand. ;-)

Noch im Flugzeug hatten wir ein Einreiseformular auszufüllen, die 'Immigration' selbst ging dann ziemlich schnell vonstatten. Die Wartezeit betrug vielleicht gerade mal eine halbe Stunde; da hatten wir mit wesentlich längeren Zeiten gerechnet. Es war aber auch ein wenig Glück dabei; denn kaum angestanden, wurde die Schlange hinter uns immer länger und länger.

Dieses Mal hatten wir zwar keinen so lustigen Officer wie 2011, unangenehme Fragen oder Probleme gab es aber auch heute nicht. Wir wurden gefragt, was der Grund unseres Aufenhalts sei, wie lange wir bleiben würden und ob wir Medikamte bzw. Lebensmittel mit dabei hätten. Nach einem Foto und der Abgabe unserer Fingerabdrücke erhielten wir einen Stempel in den Pass und wurden auch schon wieder entlassen.

Weiter ging es zum Gepäckband, wo wir unsere Koffer nur wenige Minuten später in Empfang nehmen durften. Ein paar Meter weiter wurde der Pass mit dem Einreiseformular nochmals verglichen und letzteres eingezogen; dann waren wir offiziell in den USA eingereist! :-)

Nun ab, zur Mietwagenstation Dollar Car. Hier standen mit Abstand die meisten Leute an, während bei anderen Anbietern gähnende Leere herrschte. ;-) Da wir für heute aber ohnehin nichts mehr geplant hatten, war uns das jetzt auch schon egal. Es half ja sowieso nichts.

Bild Etwa eine halbe Stunde warteten wir hier, danach erhielten wir unsere Unterlagen und marschierten gegen 18 Uhr in die Parkgarage. Dort standen bereits drei Ford Mustangs parat, ein weißes Cabrio stach uns dabei besonders ins Auge und die Freude war schließlich groß, als uns genau dieses zugewiesen wurde (wobei ich mir sicher bin, dass man das auch noch hätte tauschen können). Der Angestellte von Dollar Car freute sich richtig für uns mit und grinste übers ganze Gesicht; so wie wir eben auch! :-)

Die Koffer auf die Rücksitze gepackt und das Navi eingestellt, ging es dann auch endlich los. Eine knappe dreiviertel Stunde dauerte die Fahrt zu unserem gebuchten Hotel "Hilton Marina" in Fort Lauderdale; inzwischen war es bereits dunkel geworden und wir kamen mitten in die Rush Hour hinein. Doch ob Fast Lane oder nicht - es war überall gleich viel los. Gegen 19.15 Uhr erreichten wir schließlich das Hotel, checkten ein und begaben uns aufs Zimmer.

Das Hilton-Hotel ist nun sicher keine Luxus-Unterkunft, für ein paar Nächte jedoch ausreichend. Der Kofferboy erklärte mir, dass 95 % der Gäste ohnehin Kreuzfahrtgäste wären, die lediglich eine Nacht bleiben würden. Von daher hatte es das Hotel auch nicht nötig, besonders viel zu investieren. Hier und da war es schon ein wenig abgenutzt, der Aufzug war die ganze Zeit über eine Katastrophe. Genau genommen ging er nur zwei Mal, danach war er immer "Out of Order". Doch wir sollten ohnehin nur zwei von eigentlich drei gebuchten Nächten bleiben, da es für uns zwischendurch ja noch auf die Keys ging.

Großartigen Hunger hatten wir heute nicht mehr; das Essen im Flugzeug war wirklich reichlich. Also spazierten wir erst einmal ein wenig am kleinen Yachthafen entlang, bestaunten die fantastischen Boote und ließen uns anschließend an der Bar nieder, um bei Wein und Tacos den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Hier entdeckte ich meinen neuen Lieblingswein: Saugvingon Blanc Oyster Bay. :-)

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