11. Tag (Donnerstag):
Ein Tag auf See - oder: "Essen, essen, essen!"


Der letzte Seetag unserer Reise sollte noch einmal ein richtiger Faulenzertag werden. Nach gemütlichem Ausschlafen trafen wir gerade noch rechtzeitig zum Spätaufsteherfrühstück ein. Wir wieder; immer auf den letzten Drücker.

Bild Zwischenzeitlich gab es einen kurzen Regenschauer, die Badegäste flohen vom Pooldeck ins überdachte Solarium. Ne, danach war uns gerade nicht, wir gucken lieber mal in die Shoppingmeile. Schließlich brauchten wir noch das Schiffsmodell für unsere kleine Sammlung zu Hause.

Dort angekommen, traf uns fast der Schlag! Die Leute kauften und rafften, als gäbe es kein Morgen. Haben wir irgend etwas verpasst? Och nee, da vertagen wir unseren Einkauf lieber auf den Nachmittag, das war uns jetzt zu chaotisch.

Noch chaotischer, dafür aber auch unglaublich amüsant, war der Ausverkauf auf Deck 4. Wir kannten es ja schon von unseren letzten Reisen mit Celebrity und Royal Caribbean, aber es ist immer wieder witzig anzuschauen: Jede Menge billiger Schmucksets, im Einkauf keine drei Euro wert - und die Leute stürzen sich darauf. Wir sicherten uns einen Platz ein Stockwerk drüber, die Kamera startbereit ... 3, 2, 1 ... Los geht's! Hihi. Wie herrlich das doch war! Erwachsene Menschen rasen zu den Tischen, schnappen sich so viele Schachteln, wie sie tragen können, ein großes Durcheinander, Geschiebe und Gedrängel. "Hey, das ist meine Schachtel ..." Und dann war es auch schon passiert; der Tisch krachte ein und mit ihm lagen nicht nur zwei, drei Leute auf dem Boden, sondern auch gut 50 Schmuckschatullen. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ich glaube, diesen Kaufrausch werden wir nie verstehen.

Weil wir morgen den ganzen Tag unterwegs sein würden und übermorgen bereits Tag der Abreise war, blieb uns nichts anderes übrig, als die Koffer heute schon zu packen. Das gefiel mir gar nicht, aber irgendwann kommt immer der Zeitpunkt und anstatt morgen in Stress und Hektik zu verfallen, wollte ich den Großteil heute schon erledigt haben.
Bild Das Café al Bacío hatten wir während dieser Reise kaum genutzt und so trafen wir uns gegen die Mittagszeit zu Viert auf einen leckeren Cappuccino.

Das Wetter hatte sich zwischenzeitlich schlagartig gebessert. Statt Bewölkung und frischem Wind wurden wir jetzt wieder mit blauem Himmel und warmen Temperaturen verwöhnt. Zeit, es sich wieder in der Sunset Bar bei "Let-it-Snow"-Man Milton gemütlich zu machen.

Wir hatten es heute aber auch wirklich schwer. Von einer Bar in die nächste ... einfach nur dasitzen, quatschen, die Sonne genießen ... ach, wie werde ich das die ersten Tage zu Hause vermissen.

Eher durch Zufall entdeckten wir die besonderen Speisen, die es heute im Oceanview Café gab. "Eigentlich" hatte ich ja gar keinen Hunger und "eigentlich" wollte ich ja so langsam mal wieder ans Abnehmen denken. Bei Muscheln, Scampi und Sushi komme ich allerdings beim besten Willen nicht vorbei und schon wechselten wir von der Sunset Bar auf die Terrasse des Büffetrestaurants. Mmmhhh, war das lecker!!

Bild Noch ein bisschen auf dem Balkon bequem gemacht, ging es dann auch schon wieder ans Herrichten für den Abend. Heute stand der zweite "Evening Chic" auf dem Programm und wie mit den Mädels vereinbart, war Zeit für unser langes Abendkleid.

Was mich ja immer ziemlich verwundert, ist die extreme Abneigung, die vor allem die Damen gegen diese Abende hegen. Immer wieder, wenn wir von diesen - wirklich sehr seltenen - Anlässen an Bord diverser Kreuzfahrtschiffe berichten, rümpfen vor allem die Frauen die Nase und wir bekommen immer den gleichen Satz zu hören: "Och ne, MUSS ich mich denn schick machen? Ich will mich da nicht herausputzen." Eine Aussage, die ich immer sehr schade finde und ehrlich gesagt auch nicht so recht verstehe. Ich dachte immer, gerade die Frauen lieben es, sich zwischendurch mal hübsch zu machen. Ich zumindest mag das, es gehört für mich zu einer perfekten Kreuzfahrt dazu. Und so strahlte ich auch heute wieder, als ich in mein rotes Abendkleid schlüpfte.

Das Essen im Opus Restaurant hatte sich dem Abend angepasst und so gab es u. a. Riesengarnelen, die natürlich wieder genau meinem Geschmack entsprachen. Dazu eine Eistorte als Nachspeise. Muss ich mehr sagen?

Bild Hin und weg war ich wieder von der Show "Elysium", dargeboten vom Showensemble der Celebrity Reflection. Das mit bunten und aufwändigen Bühnenbildern und Kostümen gestaltete Stück handelte von der Prinzessin Elle, die von der Königin der Jahreszeiten auf Entdeckungsreise geführt wird. Elle muss dabei Kraft und Stärke beweisen, um die neue Königin von Elysium zu werden. Ein tolles Stück mit vielen bekannten Liedern, außergewöhnlichen Leistungen der Akrobaten und ganz viel Romantik. Genau das richtige für mich. :-)

Im Grand Foyer auf Deck 3 startete die 70er Jahre Party, allerdings war schon jetzt kaum mehr ein Durchkommen. Einen kurzen Drink in der Martini Bar genommen und zumindest der Musik gelauscht, wollten Toni und ich anschließend eigentlich wieder in die Sky Lounge. Die war jedoch für eine Privatveranstaltung gebucht und so wichen wir auf die Sunset Bar aus. Bei Nacht hatten wir sie noch nicht besucht, es war mild - und vielleicht war unser Christmas Man noch da? Den trafen wir zwar nicht, dafür einen Teil unserer Gruppe und so verbrachten wir hier noch einen lustigen und gemütlichen Abend, bevor es mit einem Abstecher an die Pizza-Theke ins Bett ging.



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