12. Tag: Gemütlicher Rundgang durch Barcelona


Bevor es heute Morgen in die Stadt ging, machten wir erst einmal einen Abstecher auf die Dachterrasse des Hotels. Von hier oben hat man eine schöne Aussicht über Barcelona und den Hafen. Wir wollten sehen, welche Schiffe heute hier lagen, entdeckten aber wenig Spektakuläres. Zu sehen waren die P&O Oceana, die Ocean Countess von Cruise & Maritime Voyages sowie die Kristina Katarina von Kristina Cruises. Alles Schiffe, die nicht wirklich unserem (persönlichen) Geschmack entsprechen.

Direkt vor unserem Hotel befand sich eine Haltestelle der Barcelona City Tour und weil wir relativ stressfrei von A nach B kommen wollten, kauften wir das Ticket für 24,- € pro Person (24-Stunden-Ticket für zwei Routen, Stand: Oktober 2012). Eigentlich haben wir die Rundfahrt schon mehrmals gemacht, allerdings bisher immer mit dem Bus Turistic. Mit diesem Unternehmen war die Osttour relativ unbekannt für uns.

Bild Richtig geplant haben wir für heute jedoch nichts. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt kannten wir bereits von unseren bisherigen Besuchen, heute wollten wir uns einfach mal treiben lassen.

Wir setzten uns in den Bus für die Westroute, fuhren ein Weilchen, und stiegen schließlich am MNAC aus, eines der bedeutendsten Museen der Stadt, mit großen katalanischen Kunstsammlungen. Ins Museum zog es uns zwar nicht, aber die Aussicht auf die Stadt und auf die Placa de Espanya ist wunderschön und immer einen Abstecher wert!

Von hier aus spazierten wir direkt zur Placa de Espanya, die mit ihren zwei venezianischen Türmen 1929 den Eingang zur Weltausstellung bildete. Der Brunnen Font Màgica war dabei eines der beliebtesten Symbole. Aktuell war er aber leider nicht in Betrieb.

Nicht weit von hier entfernt befindet sich die Arenas de Barcelona, eine ehemalige Stierkampfarena, dessen Fassade im Neomudejar-Stil bis heute erhalten geblieben ist, die im Inneren aber vollständig zu einem modernen Einkaufszentrum umgebaut wurde. Gekrönt wird sie von einer riesigen Kuppel in 27 Meter Höhe.

Außen gibt es einen Aufzug für die Aussichtsplattform der Kuppel. Für 1,- € pro Person (Stand: Oktober 2012) wird man nach oben gefahren. Wir gingen einmal rund herum. Es soll die angeblich einzigste Möglichkeit sein, Barcelona in 360 Grad zu sehen. Hier oben befinden sich zahlreiche Restaurants und Bars. Auch wir hatten langsam Hunger, Frühstück gab es heute ja keines, aber hier wurde bereits überall Mittagessen angeboten.

Bild Wir spazierten ins Innere des Einkaufszentrum und bummelten ein bisschen durch die Geschäfte, kurze Zeit später suchten wir uns einen Platz in einem der zahlreichen Lokale und verspeisten genüsslich ein "bocadillo con jamón". Mmmhhh …

An der Haltestelle der Placa de Espanya stiegen wir wieder in den Bus und fuhren weiter, direkt zum Fußballstadion Camp Nou. Obwohl wir schon so oft in der Stadt waren, hatten wir es noch nie geschafft, uns das Stadion mal genauer anzusehen. Doch auch heute sollte dem nicht so sein. Es war unheimlich viel los. Morgen würde hier ein Spiel zwischen dem FC Barcelona und Celtic Glasgow stattfinden; die ersten Fans waren bereits unterwegs, und auch die Schlange für die Stadiontour war unendlich lang. Nein, das wollten wir uns nicht antun; also verschieben wir es eben mal wieder auf das nächste Mal …

Nach einem kurzen Abstecher in den Megastore des FC Barcelona (unglaublich, dass man nur mit Fanartikeln gleich mehr als 2.000 m² füllen kann) ging es mit dem Bus wieder weiter zur Avinguda Diagonal. Als eine der breitesten Alleen der Stadt findet man hier viele international renommierte Unternehmen sowie Einkaufszentren. Hier bummelten wir ein wenig entlang und fuhren anschließend weiter zur Placa Catalunya.

Auf dem gepflasterten Platz mit Skulpturen und Brunnen sieht man hunderte von Tauben ihre Körner picken, ähnlich wie auf dem Markusplatz in Venedig. Die Kinder hatten einen Heidenspaß, die Eltern sahen geduldig zu. ;-)

Von hier aus spazierten wir gemütlich durch die Straßen und erreichten schließlich das Barrio Gòtico, das gotische Viertel, eines der (für mich) schönsten Viertel der Stadt. Eindrucksvoll steht hier die Gotische Kathedrale mit ihrem Kreuzgang, besonders einladend wirkt die Placa del Rei … einfach eine schöne Ecke.

Bild In einer kleinen Bar legten wir bei süßen Teilchen und Kaffee eine kurze Pause ein und um 16 Uhr setzten wir unsere Sightseeingtour fort. Wir stiegen in den Bus für die Ostroute und entschieden, diese bis zur Sagrada Familia durchzufahren.

Wir kamen vorbei an der Rambla, vorbei am Kolumbusdenkmal und erreichten den Port Vell. Anschließend ging es weiter ins einstige Fischerviertel La Barceloneta. Es wurde 1753 auf einem dem Meer abgerungenen Land erbaut, besonders gut besucht ist hier Tag für Tag der Passeig Maritim, eine lange Strandpromenade mit zahlreichen Restaurants.

Der Port Olímpic wurde zu den 25. Olympischen Spielen 1992 als Olympisches Dorf errichtet, heute sind es Privatwohnungen. Weiter ging es zur Platja del Bogatell, zum Ciutadella-Zoo, zum Teatre Nacional sowie zum Forum, dann erreichten wir nach rund einer Stunde Fahrtzeit die Kathedrale Sagrada Familia.

"Die ewige Baustelle" ist das bekannteste Werk von Gaudí, mit dem er sich bis zu seinem Tod intensiv beschäftigt hatte. Dank seiner ausgefeilten Pläne kann der Bau auch fortgesetzt werden; dieser finanziert sich ausschließlich von Spenden. Eine baldige Fertigstellung ist aber nicht in Sicht, es wird wohl auch für nächsten Jahrzehnte eine Baustelle bleiben … In den folgenden Jahren ist der Ausbau der sechs Türme geplant, damit soll sie dann das höchste Gebäude der Stadt werden.

Bild Wir machten ein paar Fotos, gingen einmal rund herum und spazierten schließlich von hier aus zurück in Richtung Ramblas. Auf dem Stadtplan sah das gar nicht so weit aus, letztendlich waren wir dann aber doch gut eine dreiviertel Stunde unterwegs. Damit entdeckten wir allerdings Ecken der Stadt, die man sonst sicherlich nicht kennen lernt und ich genoss diesen Spaziergang sehr. Langsam wurde es dunkel, die Stadt leerte sich, sowohl von den Tagestouristen als auch von den Geschäftsleuten.

Um 18.30 Uhr erreichten wir dann wieder das Barrio Gòtico. Eigentlich hatten wir geplant, heute noch einmal "richtig" essen zu gehen, aber Toni hatte bereits jetzt ein bisschen Hunger und so kehrten wir auf eine Zwischenmahlzeit in einem kleinen Restaurant ein. Über der Bar hingen die Serrano-Schinken - das Lokal konnte also nicht so verkehrt sein. Wir bestellten ein paar Tapas und ließen es uns gutgehen.

Über die Ramblas spazierten wir zurück zu unserem Hotel und machten uns frisch. Nach einer kurzen Pause ging es schließlich zur Marina Port Vell und dort ins Einkaufszentrum MareMagnum. Hier kauften wir noch kräftig ein, anschließend suchten wir uns auf der Terrasse eines Restaurants einen Platz und verspeisten genüsslich eine leckere, typisch spanische, Paella. Mmmm, war das guut.

Unser letzter Urlaubstag neigte sich dem Ende zu. So richtig Lust auf Zuhause hatte ich noch nicht, viel lieber wäre ich noch ein Weilchen hier geblieben, zumal das Wetter inzwischen ja auch wieder sehr sommerlich war. Aber es half alles nichts. Gegen Mitternacht schlurften wir wieder zurück ins Hotel; morgen mussten wir zeitig aufstehen.

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Fotoalbum Barcelona


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