1. Tag: Anreise nach Hamburg & Einschiffung


Gegen 4 Uhr morgens klingelte mein Wecker. Eine Stunde später machte ich mich auf den Weg nach München. Die Straßen waren um diese Zeit wie leergefegt. Perfekt, denn so richtig wach war ich noch nicht, allerdings voller Vorfreude auf die bevorstehende Woche.

Mein Auto parkte ich wie üblich beim Parkservice Badberger in Oberding, der mich kurze Zeit später dann auch gleich zum Flughafen München brachte. Da ich mich bereits gestern Nachmittag online eingecheckt hatte, musste ich nur noch den Koffer über den Self-Package-Drop-Off auf Reisen schicken.

Bild Zum Glück war ich zeitig dran, denn die Sicherheitskontrollen dauerten ewig. Knapp 40 Minuten vergingen, bis ich an der Reihe war. Dafür heute aber ausnahmsweise mal ohne Sonderkontrolle. Den Sprengstofftest musste nämlich die Person vor mir machen. Ich war direkt schon ein bisschen enttäuscht. Schließlich bin doch grundsätzlich ich damit dran … ;-)

Noch kurz eine Runde durch den Duty Free gedreht, dann gab es bei Asia Seafood ein kleines Frühstück in Form eines Cappucchinos und Donuts. Das musste einfach sein!

Pünktlich um 08.45 Uhr hob die Maschine von Lufthansa ab in Richtung Hamburg. Bis auf den letzten Platz ausgebucht, zahlreiche Italiener an Bord. Ja, wo wollen die denn hin? Ach, richtig; in Kiel steht ja die MSC Meraviglia!

Gegen 10 Uhr landeten ich und meine Freundin, die aus Frankfurt anreiste, schließlich fast zeitgleich am Flughafen Hamburg. Am Gepäckband trafen wir uns und die Freude war groß. Wir hatten uns schon lange nicht mehr gesehen und fieberten dieser Reise nun schon ein Jahr lang entgegen.

Beide Koffer in Empfang genommen, schnappten wir uns ein Taxi und weiter ging es zum Cruise Center Steinwerder. Der Taxifahrer fragte uns, ob wir die längere (kostengünstigere) oder die kürzere (etwas teurere) Fahrt wünschen. Da wir ohnehin noch Zeit hatten (wir verfolgten das Einlaufen der AIDAperla via Marine Traffic – sie war gerade im Anmarsch) wählten wir die kostengünstigere Variante und waren schließlich rund eine halbe Stunde unterwegs zu einem Preis von 39,50 €. Daher der Tipp für alle Individualreisenden: Wählt die Strecke durch die Stadt, denn die kostet rund 20 € weniger und nebenbei sieht man auch noch etwas von Hamburg. Und im Endeffekt dauert sie nur 10 Minuten länger ...

Bild In gerade mal einer Minute unsere Koffer abgegeben, stiegen wir auch schon wieder in den Shuttle zum ca. 25 Minuten entfernten ZOB Hamburg. Die Sonne strahlte vom fast wolkenlosen blauen Himmel und guter Laune spazierten wir in Richtung Mönckebergstraße. Nach einer kurzen Shopping-Tour verschlug es uns zum Mittagessen kurzerhand ins "AHOI by Steffen Henssler". Vor fast genau einem Jahr waren wir das erste Mal hier und absolut begeistert vom Essen. Daher fiel die Wahl heute nicht schwer.

Gegen 14 Uhr stiegen wir wieder in den Shuttle und zurück ging es zum Cruise Center Steinwerder. Ach herrjeh! Was war das denn? Ich gebe zu: Mich traf fast der Schlag! So viele Menschen auf einen Haufen habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Schlimmer kann es auf dem Hamburger Hafengeburtstag auch nicht sein.

Während die abreisenden Gäste nach draußen strömten, strömten die anreisenden Gäste nach drinnen. Wobei – strömen ist zu viel gesagt … sie standen schön brav in einer nicht enden wollenden Schlange, in der wir nun auch uns selbst einreihten. Na herzlichen Glückwunsch! Mir schwante Übles – und ich fragte mich, warum wir nicht länger in Hamburg geblieben sind. Aber egal, es ist wie es ist. Wieder zurück war Quatsch. Also harrten wir der Dinge, die da kamen und brutzelten in der Sonne, die auf uns herunter knallte. Schatten ist nämlich am Eingang zum Terminal kaum gegeben. Irgendwie hatte das ganze etwas wie im Freizeitpark. Eine Stunde anstehen für 2 Minuten Achterbahn. Juhuuu! Nur, dass wir schließlich exakt zweieinhalb Stunden außerhalb und im Terminal anstanden, bis wir endlich den Check-In erreichten. Ich gebe zu: Zwei Stunden lang fand ich es noch ganz witzig. Die letzte halbe Stunde war meine Laune nicht mehr ganz so gut. Ich wollte jetzt nur noch aufs Schiff.

Hinweis für alle Reisenden: Keine Sorge! Dieses lange Anstehen war wirklich nur eine Ausnahme aufgrund der verspäteten Ankunft der AIDAperla. Normalerweise gibt es genau deshalb die von AIDA vorgegebenen Check-In-Zeiten (siehe Reiseunterlagen), um langes Warten zu vermeiden.

Bild Eingecheckt, Bordkarte abgeholt, durch die Sicherheitskontrollen an Bord hindurch, waren wir nun endlich da! Auf der AIDAperla, so richtig am Schiff, so richtig … an der nächsten Bar! Das musste jetzt sein. Erst einmal hinsetzen und gemütlich was trinken.

Mit Kaffee stieg auch meine Laune wieder und so machten wir uns gleich mal auf den Weg in unsere Kabine 10202. Wir hatten eine Veranda Komfort Kabine mit zwei Bädern gewählt, wobei sich das spektakulärer anhört als es ist. Auf der einen Seite hat man Dusche und Waschbecken. Das WC ist mit einem weiteren Waschbecken auf der anderen Seite. Trotzdem praktisch und für mich persönlich sinnvoller als eine Kabine mit begehbarem Kleiderschrank. Die Kabine selbst ist wie für AIDA üblich sehr bunt, der Stauraum hält sich in Grenzen und ich frage mich, wo eine 4-köpfige Familie hier alles unterbringen will? Aber egal. Pluspunkte gibt es dafür auf jeden Fall für den Balkon bzw. den Ausblick. Ein wunderschönes Panorama, v. a. für Fotografen ein Highlight. Und wer es sich so richtig gemütlich machen möchte, kann die Hängematte ausbreiten.

Da mein Koffer bereits vor der Tür stand, machte ich mich gleich einmal häuslich breit. Gerade damit fertig geworden, wurde auch Annettes Koffer gebracht. Gutes Timing. Wir machten uns frisch für den Abend und weiter ging es schließlich ins Restaurant "French Kiss".

Bild Besonders viel Zeit fürs Abendessen hatten wir leider nicht, denn für 20.30 Uhr war die Seenotrettungsübung angesetzt, zu der man anwesend sein muss und jeglicher Restaurant- und Bar-Betrieb eingestellt wird. Wir wählten daher nur zwei Gänge, was allerdings auch ausreichend war. Geschmack und Präsentation der Speisen hervorragend.

Pünktlich um 20.30 Uhr ertönte das Signal für die Rettungsübung, unser Treffpunkt war in der Nightfly Bar auf Deck 6. Für mich ein absolutes No-Go: Die Pflicht, sich diese Westen anzuziehen. Gut, natürlich muss man wissen, wie man sie sich überstreift. Aber dann rund 30 Minuten darin verpackt in einem gut beheizten Raum zu sitzen … nein, danke. Das führte auch zu einer kleinen Diskussion mit einer AIDA-Mitarbeiterin. Mir lief bereits der Schweiß von der Stirn, ich bekam kaum Luft, und sie forderte uns auf, noch näher zusammenrücken (es war genügend Platz vorhanden!). Ich fragte sie, ob sie mich ernsthaft in ein paar Minuten vom Boden aufklauben möchte … Nein, wollte sie scheinbar nicht, denn sie drehte schließlich ohne ein Wort ab. Da lobe ich mir die amerikanischen Mitstreiter, aber auch TUI Cruises, bei denen man die Weste nicht einmal mitschleppen muss.

Doch auch dieser Pflichtteil ging irgendwann vorüber und endlich konnten wir in den gemütlichen Teil des Abends starten.

Nachdem ich von AIDA zur Begrüßung eine Flasche Sekt geschenkt bekommen hatte, köpften Annette und ich diese auch noch am selben Abend und machten es uns beim Auslaufen auf unserem Balkon bequem. Wir verließen Steinwerder, streiften Altona und hörten tatsächlich die Meute, die heute auf der Reeperbahn aufgrund des Eurovisions Song Contest unterwegs war. Dieser lief übrigens zeitlich nebenbei im TV. Ich gebe zu … auch im Urlaub konnte und wollte ich darauf nicht verzichten.

Bild Etwas später machten wir uns noch einmal auf den Weg in die Spray Bar auf Deck 6. Wir hatten die "Tour de Bar" (Streifzug durch die verschiedenen Bars an Bord) gebucht und mussten noch den genauen Termin vereinbaren. Darauf waren wir ja auch schon gespannt, doch erst am Donnerstag sollte es soweit sein.

Während Annette es sich schließlich in der Nightfly Bar bequem machte, suchte ich mir einen Platz im Theatrium, wo der ESC übertragen wurde. Viel war ja nicht mehr los; sicherlich alle müde vom heutigen Tag. Doch ich harrte brav aus. Bis exakt 1 Uhr nachts saß ich – wenn auch mit Streichhölzern zwischen den Lidern – bei Popcorn und Cola und wartete das Ergebnis des diesjährigen ESC ab. Gut 21 Stunden war ich somit heute auf den Beinen. Ich war fix und fertig und freute mich, endlich meine Beine hochlegen zu können. Gute Nacht!

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Fotoalbum Hamburg & Einschiffung


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