5. Tag: Ein Tag auf See


Heute stand erst einmal Ausschlafen auf dem Programm. So richtig fit war ich nach wie vor nicht. Irgendwie hatte ich jeden Tag mit den gleichen Symptomen zu kämpfen: Magenkrämpfe und leichte Übelkeit. Das lag allerdings nach wie vor nicht am Wellengang, denn die See war entgegen aller Erwarten und auch zur großen Überraschung des Kapitäns erstaunlich ruhig.

Bild Gegen 10 Uhr wieder im Außenbereich des Brauhaues Platz genommen, genoss ich ein kurzes Frühstück mit Blick aufs Meer. Leider war der Himmel ein klein wenig wolkenverhangen. Warm blieb es aber trotzdem.

Weil ich die letzten Tage kaum Zeit dafür hatte und mir auch noch einige Fotos fehlten, ging es nach dem Frühstück erst einmal quer über Bord. Es gab noch einige Ecken, die mir noch nicht so ins Auge gestochen waren, zudem konnte man auch die Restaurants ohne Betrieb näher betrachten. Hier und dort eine kleine Kaffee-Pause eingelegt, verging der Vormittag dadurch dann doch ziemlich schnell.

Während es auf den Außendecks ziemlich ruhig war und sowohl im Beach Club als auch direkt an den Pools noch einige Liegen frei, versammelte sich ein Großteil der Gäste im Brauhaus. Der Grund war der Bayerische Frühshoppen. Mensch, war hier was los! Dazu Grillhendl und Weißwürste … und selbst gebrautes Bier. Recht viel anders ist es auf dem Oktoberfest auch nicht mehr.

Bild In der Street-Food-Ecke auf Deck 7 eine Currywurst geholt, ging es nach einer kurzen Pause schließlich in den Spa-Bereich auf Deck 8. Auf 14.30 Uhr war eine halbstündige Rückenmassage gebucht, auf die ich mich schon seit Tagen freute. Nach kurzer Wartezeit von einer der Damen abgeholt, konnte ich nun so richtig entspannten. Die Massage tat unheimlich gut.

Etwas müde davon, wurde ein Großteil des Nachmittags schließlich in der Kabine und auf dem Balkon verbracht. Einfach mal entspannen, lesen, auf das Meer blicken und auch etwas schlafen. Nach den letzten sehr intensiven Sightseeing-Tagen tat das mal richtig gut.

Am späten Nachmittag zog der Durst wieder an die Bar und an der Lanai-Bar gab es leckere Cocktails mit Blick aufs Meer. Aufgrund der ruhigen See hatte uns heute Morgen der Kapitän bereits darüber informiert, dass wir durch zwei Inseln der Inselgruppe Ilhas Desertas fahren würden. Und genau diese sahen wir jetzt. Links die etwas kleinere Insel Bugio, rechts die Insel Deserta Grande.

Bild Auf den „verlassenen Inseln“ (wie sie übersetzt heißen) gibt es mangels Frischwassermangels und der Trockenheit keine Bevölkerung. Eine Bewirtschaftung wäre unmöglich. Auf der großen Insel gibt es jedoch eine Forschungsstation, die die dort lebenden Tiere erforscht. Touristen bleibt der Zugang zu den Inseln verwehrt, man hat lediglich die Möglichkeit, diese von Schiff oder Boot aus zu betrachten. Seit 1990 steht die Inselgruppe unter Naturschutz und seit 1995 wurde es zum Naturreservat erklärt.

Auch wenn es für mich persönlich kein so großes Highlight war wie vom Kapitän angekündigt, war es doch ganz nett, während eines Seetags auch mal wieder was zu entdecken.

Fertig gemacht für den Abend, ging es an die Nova Bar. Von dort konnte ich noch einen Teil der Show Avona Dia betrachten, allerdings war sie musikalisch nach wie vor nicht besonders ansprechend. Die Begeisterung für die AIDA-Shows konnte ich – zumindest auf der AIDAnova – nicht teilen. Hier fehlte sowohl die gesangliche Qualität der Darsteller als auch der nötige Pep. Irgendwie sind alle Shows immer gleich – düster und traurig.

Deutlich besser fand ich die anschließende Laser-3D-Show mit Meerestieren und -geräuschen. Das verursachte wiederum ein gewisses Kribbeln und hat mich begeistert.

Gegen 19.30 Uhr begann Timo's Prime Time, bei der der Kapitän zu Gast war. Er stellte sich den Fragen der Zuschauer, erzählte von seinem Alltag und wirkte durchaus sympathisch.

Bild Leider blieb keine Zeit, sich die gesamte Show anzusehen, denn für 20 Uhr bestand eine Reservierung im Teppanyaki Asia Grill und die wollte wahrgenommen werden. Bereits auf der Norwegian Epic hatte ich an einem Teppanyaki-Abend teilgenommen und war regelrecht begeistert davon. Demnach war ich mehr als gespannt, was uns heute hier erwarten würde.

Meinem Magen ging es nach wie vor noch nicht so gut, so dass von vorne herein klar war: Alles würde ich niemals schaffen. Aber egal. Es ging ja auch – oder vor allem – um die Show hier. Im Restaurant befinden sich vier Grillstationen, um die herum in U-Form Sitzplätze angeordnet sind. Jeder Block hat seinen eigenen Grillmeister, der durch den Abend führt.

Wir bestellten unser Menü aus der Speisekarte, alle Speisen und Zutaten wurden in der Küche zusammengestellt und anschließend an den Tisch gebracht. Nun legte unser Koch immer wieder kleine Showeinlagen ein und briet nach und nach die für uns bestimmten Gerichte.

Bild Der Kerl war nett, er machte seine Sache auch sehr gut, allerdings waren wir uns alle einig, dass er das ein oder andere Gericht doch ziemlich „verbraten“ hatte. Mein Lachs war staubtrocken, das Lamm der anderen trotz „medium“ bestellt komplett durchgebraten. Es war alles essbar und es schmeckte an sich auch gut. Aber aufgrund der überall herangezogenen Sauce war auch alles etwas ähnlich. Zudem war es viel zu viel. Nicht nur ich aß meine Teller selten auf; auch die anderen hatten damit zu kämpfen.

Unterm Strich war es ein schöner und lustiger Abend, das Essen war gut, aber für den Preis hatte man sich vielleicht doch noch ein Stückchen mehr erwartet. Knapp eineinhalb Stunden saßen wir hier, anschließend war ich so voll, dass ich ganz dringend einen Ramazzotti brauchte. Noch den ein oder anderen Drink genossen, ging es heute dann ausnahmsweise mal etwas früher ins Bett.

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Fotoalbum AIDAnova


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