~ Unsere Traumhochzeit am 2. und 3. Juli 2004 ~



Wie alles begann …

Schon als kleines Mädchen träumte ich von einer Hochzeit in Weiß und malte mir aus, wie es sein würde, irgendwann mal meinen Traummann zu heiraten.

Mit 18 lernte ich Toni kennen und wusste auf Anhieb, dass er derjenige ist, mit dem ich mein restliches Leben verbringen möchte. Ans Heiraten dachten wir allerdings noch lange nicht bzw. erwähnte Toni auch immer, dass er nicht heiraten brauche, um glücklich zu sein, dass auch ein Zusammenleben ohne Trauschein völlig in Ordnung wäre.

Auch für mich war das in Ordnung. Ich war nicht traurig oder gar böse, weil er nicht vom Heiraten sprach. Das war eben so. Ich machte mir keine großartigen Gedanken darüber, vielleicht auch deshalb, weil wir ja auch noch so unheimlich jung waren.

Und so kam es, dass ich schließlich mehr als überrascht war von seinem plötzlichen

Heiratsantrag

Im Oktober 2002 sollte mein erster Reisetraum in Erfüllung gehen: Wir flogen nach Irland. Die Insel hatte mich schon lange in ihren Bann gezogen und ich freute mich riesig auf die Erkundung der Grünen Insel.

Wir verbrachten wunderschöne Tage in Irland, unternahmen eine kleine Mietwagenrundreise und erreichten schließlich die bekannten Cliffs of Moher. Es war später Nachmittag, die Sonne stand tief und wir genossen herrliche Ausblicke auf die Klippen und das Meer. Um uns herum waren nur noch wenige Leute zu sehen.

Als wir da so im Gras saßen und auf den Sonnenuntergang warteten, holte Toni plötzlich eine kleine Schatulle hervor, setzte sich neben mich, fing ganz leicht an zu zittern und meinte: "Willst Du mich heiraten?" Ich war völlig perplex und antwortete erst einmal nur: Was? Echt? - Ich konnte das nicht so recht glauben, noch am Vortag hatten wir ein kurzes Gespräch über das Heiraten geführt. Als wir in Galway an einem Brautladen vorbei kamen, meinte Toni zu mir: Schau mal, da gibt es günstige Brautschuhe, willst du dir nicht welche mitnehmen? Und ich antwortete nur mit einem Lachen: Du heiratest mich ja eh nie. ;-) Eben, weil er immer dagegen war, verschwendete ich nie einen Gedanken daran. Und jetzt? Jetzt machte er mir einen Heiratsantrag! Er erklärte, dass er es wirklich ernst gemeint habe und natürlich kam jetzt auch von mir ein freudiges und lautes "Ja!". :-) Ich war überglücklich und Tränen stiegen mir in die Augen. Damit hatte ich niemals gerechnet! Die Überraschung war ihm wirklich gelungen! Als Toni mir den Ring ansteckte, sah ich plötzlich, wie die Leute zu uns herüber linsten und klatschten. Hatten sie es also doch mitbekommen. ;-)

Toni erzählte mir später, dass er diesen Antrag schon seit langer Zeit geplant hatte und selber total aufgeregt war, ob ich auch wirklich ja sagen würde. Und dann waren da noch die Ringe, die ich auf gar keinen Fall vorher entdecken sollte und womit er scheinbar richtige Probleme gehabt hatte, sie regelmäßig vor mir zu verstecken. ;-)

Ich glaube, ich brauche nicht zu erwähnen, dass ich der glücklichste Mensch der Welt war? Natürlich wurden gleich ein paar unserer Freunde und natürlich die Familie darüber informiert. Denn mit dieser Neuigkeit konnte und wollte ich einfach nicht warten. Wir waren noch einige Tage hier in Irland; das musste jetzt sofort raus. :-)

Für die restliche Reise gab es schließlich eh fast kein anderes Gesprächsthema mehr. In unseren Köpfen planten wir bereits die Feierlichkeiten und somit begann schließlich eine lange, aber auch wunderschöne

Vorbereitungszeit

Weil uns eine Hochzeit im darauffolgenden Jahr von der Vorbereitung her zu stressig geworden wäre (es war immerhin schon fast November und wir wollten gerne im Sommer heiraten), beschlossen wir, alles ins Jahr 2004 zu schieben. Somit hatten wir wirklich ausreichend Zeit für die Planungen und konnten alles ganz in Ruhe angehen lassen. Denn es sollte ja alles perfekt werden!

Bild Über den Hochzeitstermin waren wir uns schnell einig. Ich wollte auf gar keinen Fall im Mai heiraten, denn in diesem Monat ist einfach alles von Hochzeiten überfüllt und da besteht dann schon mal die Gefahr einer Fließbandhochzeit; das war nichts für uns. Und so entschieden wir uns für den 2. und 3. Juli.

Klar war auch, dass wir standesamtlich und kirchlich heiraten wollten. Ebenfalls fest stand, dass wir beides voneinander trennen wollten. Wenn man schon mal heiratet, muss man das auch auskosten ;-) und beides an einem Tag war mir einfach zu stressig.

Toni machte den Termin beim Standesamt fest und auch bei der Kirche melden wir uns an. Kirchlich wollten wir nicht in unserem Wohnort heiraten, da uns die Kirche dort so überhaupt nicht gefiel. Nun standen wir vor der Qual der Wahl des Hochzeitsortes. Weil uns Neubeuern aber schon immer besonders gut gefallen hatte und für mich eines der schönsten Dörfer Deutschlands ist, war auch das schnell entschieden.

Wir nahmen ein paar Termine bei unserem Pfarrer und dem in Neubeuern wahr und freuten uns, dass wir einen so netten erwischt hatten. Dass Toni schon lange aus der Kirche ausgetreten war, störte ihn gar nicht. Wichtig war, dass ich noch dabei war, alles andere war ihm egal (es gibt ja auch Pfarrer, bei denen man dann stundenlange Wiederbekehrungsseminare besuchen muss).

Auch mit der Feierlocation wurden wir schnell fündig. Klar klapperten wir das ein oder andere Gasthaus ab, sahen uns die Räumlichkeiten an, aßen Probe und unterhielten uns mit den Gastwirten. Wichtig war uns ein kleiner Raum, denn es sollte eine kleinere Hochzeitsgesellschaft von nur ca. 60 Leute werden und in einem riesigen Festsaal wirkt man dann schnell verloren. Schließlich wurden wir mit dem Burgdacherl in Neubeuern fündig, direkt gegenüber unserer Kirche, also absolut perfekt. Hier hatten wir das gesamte Gasthaus für uns alleine und noch dazu eine tolle Terrasse mit Panorama-Blick auf die Berge für den Nachmittagstee. :-)

Terminlich alles geregelt, besuchten wir mehrere Hochzeitsmessen im Umland. Was es da nicht alles gab! Brautmodenschau, Fotografen stellten ihre Werke aus, Blumenschmuck, Autos. Hier war wirklich alles rund um den schönsten Tag im Leben geboten. Doch so wirklich fündig wurden wir nie! Weder die Kleider gefielen mir, noch fanden wir andere Dienstleister, die unseren Vorstellungen entsprachen.

Also machten wir uns eben selbst auf die Suche.

Wegen meines Brautkleides zog ich mal mit meiner Freundin, mal mit meinen Eltern los und probierte so einige Modelle aus. Eine ungefähre Vorstellung hatte ich ja schon - und das schon seit Jahren! Schon mit 16 hatte ich mein Traumkleid im Schaufenster eines Ladens hängen gesehen! ;-) Die ersten Termine waren allerdings eher ernüchternd. Es waren schöne Kleider dabei, keine Frage, aber eben nicht mein Traumkleid.

Als ich schließlich mit meinen Eltern in Traunstein auf die Suche ging, sah ich es: Mein Traumkleid von vor Jahren! Das gibt's ja immer noch!?! Natürlich zog ich es gleich an, musste aber schnell feststellen, dass ich darin richtiggehend verschwand, so üppig war es. Also doch nicht. Doch schließlich zog die Verkäuferin ein ganz frisch eingetroffenes Kleid hervor und ich wusste sofort: DAS IST ES! So richtig märchenhaft, nicht ganz weiß, aber auch nicht cremefarben, eben eine Mischung aus beidem, an manchen Stellen hochgerafft mit kleinen Blumen, das Oberteil mit Perlen verziert und schönen bräunlichen Ornamenten … ich war sprachlos! Angezogen - ein Traum! Ich konnte es noch gar nicht glauben. So ein riesiges Kleid! Mit Reifrock war es ewig weit und hatte auch gleich mehrere Schichten; und war noch dazu extrem schwer. Puh! Aber ich ließ mich schließlich nicht mehr davon abbringen und auch meine Eltern waren begeistert. Schließlich war es gekauft. Ach, wie wunderschön! :-) Auch die Verkäuferin strahlte und meinte: Das ist genau IHR Kleid.

Nun durfte ich den Laden noch einige Male besuchen, denn das Kleid musste ja noch angepasst werden. Hier ein wenig einnähen, dort ein bisschen kürzen ... So eine kleine Größe gab es für Brautkleider nicht, wie ich benötigte. Dazu wünschte ich mir noch eine Schleppe, die man jedoch abnehmen konnte, wenn man wollte. Außerdem eine kleine durchsichtige Stola, Handschuhe, Reifrock … eben all das, was man für ein tolles Kleid benötigt. Alles in allem hatte uns diese Ausstattung um die 1.100,- € gekostet. Viel Geld für ein Kleid, das man nur einmal anzieht. Aber es musste einfach sein!

Bild Toni wurde natürlich in keinster Weise über das Kleid informiert. Ich erzählte ihm kein einziges Detail, er sollte und musste sich überraschen lassen. Aber ich denke, er wusste, dass es auf jeden Fall ein weites Kleid werden würde.

Den Blumenschmuck für Auto, Kirche und die Braut :-) in Auftrag gegeben, das Brautauto bestellt (wir mieteten uns für diese zwei Tage ein SLK Cabrio an, das war ein kleiner Traum von uns), weiter Einladungen und Tischkärtchen gebastelt, Anstecker in Auftrag gegeben … Wahnsinn, was so eine Hochzeit alles an Arbeiten aufwirft.

Irgendwie hatten wir das völlig unterschätzt. Natürlich war uns klar, dass wir viel erledigen und organisieren müssten, aber soo viel? Das Basteln war schön, wurde mir manches Mal aber fast zu viel und ich war froh, dass wir "nur" rund 60 Gäste hatten.

Mit der Musik hatten wir eigentlich am längsten zu Kämpfen. Eine Band wäre zwar schön gewesen, war uns aber einfach zu teuer. Also fiel das schon mal weg. Nur einen DJ und CD-Musik wollten wir aber auch nicht haben, es sollte schon etwas lebhafter sein. Schließlich wurden wir durch eine Anzeige in der Zeitung auf einen Alleinunterhalter aufmerksam, riefen ihn an und schwups war er gebucht. Eigentlich hatten wir geplant, ihn uns vorher noch einmal irgendwo anzuhören, da er auch oft auf der Kampenwand spielt, aber wir haben es nie geschafft. So gesehen war es ein kleines Risiko, aber letzten Endes hatten wir totales Glück: Wir alle waren begeistert von ihm, er hat toll durch den Tag geführt.

Mit der Musik für die Kirche verhielt es sich ähnlich. Wir hatten überhaupt keine Idee, wer denn bei uns singen sollte, als uns schließlich unser Alleinunterhalter einen guten Freund von ihm empfahl. Gut, nehmen wir. ;-) Und auch er war einfach nur top. Wir hatten eher modernere Lieder während unserer Messe, da wir das klassische Ave Maria z. B. nicht besonders leiden können ;-) und unser Sänger hat es hervorragend gemeistert. Alle waren erstaunt und begeistert, uns eingeschlossen.

So gingen die Monate ins Land, das gesamte Jahr 2003 bestand aus Hochzeitsplanungen und das darüber reden. Vermutlich haben wir einige unserer Freunde damit genervt, sorry, aber wir waren einfach zu aufgeregt.

Ja, und dann war es schließlich soweit. Unser großer Tag rückte immer näher und näher und schließlich war sie da, die

Standesamtliche Trauung

Am Vortag reiste unsere Trauzeugin Gundi an und während wir die letzten Vorbereitungen trafen, stieg die Spannung und Aufregung.

Um 8 Uhr stand ich auf und jegliche Aufregung war verschwunden. Ich freute mich jetzt einfach nur noch auf den heutigen und morgigen Tag und war überglücklich, dass unsere Hochzeit endlich gekommen war.

Nach einem kleinen Frühstück kam meine Freundin Melanie zu uns und verpasste mir eine tolle Frisur. In der Zwischenzeit holten Toni und Gundi das Brautauto ab sowie den Autoschmuck.

Ich zog mir mein eigens für diesen Tag neu gekauftes Dirndl an. Ganz in Blau und Schwarz, bodenlang, mit einer schimmernden Schürze. Es war einfach toll.

Um 11 Uhr waren wir schließlich schick gemacht und wollten uns gerade auf den Weg zum nur fünf Minuten entfernten Standesamt machen, als schließlich der Standesbeamte anrief und fragte, wo wir denn blieben? Um 11 Uhr wäre Termin gewesen, ob wir es uns anders überlegt hätten? Wie bitte? Und schon war die Aufregung wieder da. Wir hatten doch 11.30 Uhr vereinbart, wir lagen doch noch gut in der Zeit … Hilfe! Nach uns war ein weiteres Brautpaar dran … hoffentlich würde es noch klappen. Während Toni mich ein wenig beruhigte, fuhren wir schließlich trotz des kurzen Weges mit dem Brautauto vor. Leider regnete es gerade, schade, aber irgendwie störte es mich gar nicht so wie befürchtet, denn ich war einfach nur aufgeregt und glücklich zugleich.
Bild
Kaum das Standesamt betreten, prasselten die Blitzlichter über uns herein. Unsere Väter standen mit Kamera bewaffnet da und schossen ein Foto nach dem anderen. Wir kamen uns vor wie kleine Stars. ;-)

Ja und dann konnte es auch schon losgehen. Die Zeremonie an sich war eher etwas nüchtern und was der Standesbeamte erzählte, könnte ich gar nicht mehr wiedergeben. Ich musste die ganze Zeit über einfach nur grinsen und ein wenig zittrig war ich auch. ;-) 20 Minuten dauerte seine Rede und die Trauung, wir tauschten die Ringe, küssten uns, unterschrieben … und ab sofort war ich nicht mehr Frau M. sondern Frau W. Was für ein Gefühl!

Die ersten Glückwünsche entgegen genommen, fuhren wir wenig später zum Gasthof Antretter ganz in unserer Nähe zum Mittagessen. Heute waren wir nur eine kleine Gesellschaft, zur Standesamtlichen waren wirklich nur unsere Familien und die Trauzeugen eingeladen.

Bei einem leckeren Weißwurst-Essen gab es lautes Geschnatter, wir alle mussten erst einmal realisieren, dass wir jetzt eine eigene kleine Familie waren und der erste Teil der Hochzeit schon wieder vorbei war.

Den Nachmittag verbrachten wir dann schließlich mit unseren Trauzeuginnen am Simssee, gingen Kaffee trinken und Spazieren und machten ein paar Fotos bei dem inzwischen wieder sonnig gewordenen Tag.

Abends noch Pizza essen gegangen, holte ich mir schließlich meine Siebensachen und zog für diese Nacht zu meiner Freundin und Trauzeugin. ;-) Toni würde ich erst morgen wieder an der Kirche sehen.

Nach einigen Stunden Schlaf, war sie dann aber endlich da, die

Kirchliche Trauung

Schon um 6 Uhr morgens klingelte mein Handy und mein Schatz war dran. Freunde und Kollegen hatten ihn in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett geklingelt und standen nun mit Brotzeit und Schnaps in unserer Wohnung. Na dann Prost! ;-)

Ich lachte mir ins Fäustchen, denn gestern meinte er noch grinsend zu mir, dass wir ja schon soo früh aufstehen müssten wegen meines Friseurtermins, während er in Ruhe ausschlafen könne. Ja und jetzt wurde er schon vor mir aus dem Bett geworfen. Hihi.

Meine größte Sorge heute galt ja dem Wetter. Hoffentlich würde es trocken bleiben, bitte, bitte keinen Regen. Und der liebe Gott meinte es gut mit uns: Die Sonne strahlte vom fast wolkenlosen blauen Himmel. Juhuu!

Meine Freundin und ich machten uns fertig und fuhren zum Friseur, wo ich auch bereits erwartet wurde. Die Friseurin zauberte eine ganz tolle Hochzeitsfrisur, wir hatten sie aber vorab natürlich schon zwei Mal Probe gesteckt, so konnte heute gar nichts mehr schief gehen.

Bild Eineinhalb Stunden waren wir dort, bis die Frisur saß, ich geschminkt war und alles einfach nur noch perfekt war.

Wir fuhren wieder in die Wohnung meiner Freundin und frühstückten erst einmal, denn jetzt hatten wir noch genügend Zeit. Katharina war höchst erstaunt, wie ruhig ich heute war. Sie hatte ein reines Nervenbündel erwartet, aber irgendwie war ich mehr als ruhig. Ehrlich gesagt konnte ich das alles noch nicht so wirklich realisieren. Momentan lief alles wie im Film ab.

Auf 12 Uhr fuhren wir schließlich zu den Eltern meiner Freundin, wo wir mein Kleid deponiert hatten. Ich zog mich an und urplötzlich wurde ich dann doch ganz schön nervös. Erst jetzt, als ich mich hier im Spiegel in diesem Kleid sah, wusste ich, dass es jetzt wirklich ernst wurde. Ich fing an zu zittern und bekam leichte Bauchschmerzen. Das Kleid war so schwer, so hatte ich es gar nicht mehr in Erinnerung, aber eben auch traumhaft schön. Jetzt musste ich aber erst einmal ein paar Probeschritte machen, denn mit dem vielen Stoff zu laufen ist echt nicht einfach.

Und schon ging es los, wir fuhren nach Neubeuern. Katharinas Auto hatte nach dem Friseur ebenfalls noch einen Blumenschmuck verpasst bekommen, denn da sie mich zur Kirchen fahren sollte, wollten wir natürlich nicht ohne aufkreuzen. Die Fahrt dauerte seine Zeit, denn man soll ja nicht besonders schnell mit den Blumen fahren. Ich genoss es aber auch, denn wir fuhren an vielen Häusern vorbei und die draußen stehenden Leute schauten ganz schön, als sie das Auto mit einem dicken weißen Punkt da drinnen sahen. Mein Kleid füllte wirklich das gesamte Auto aus. ;-)

Als wir den Marktplatz erreichten, standen zwar schon zahlreiche Leute da, aber auf den ersten Blick erkannte ich niemanden. Wen haben wir denn da alles eingeladen? ;-) Doch so nach und nach konnte ich alle unsere Freunde und Kollegen erkennen und freute mich, dass schon fast alle vor Ort waren und auf uns warteten.

Ich schälte mich aus dem Auto, meine Trauzeugin richtete mein Kleid zurecht und kurz darauf begrüßte ich die Gäste. Toni war noch nicht da, er hatte das Wort "pünktlich" wirklich genau genommen und kam wirklich erst kurz vor 14 Uhr. Er wollte eben noch das Cabrio testen. ;-)

Die ersten Kommentare zu meinem Kleid sog ich natürlich sofort auf: "Oh, wie wunderschön, wie eine Prinzessin." "Was für eine schöne Braut." - Ich war einfach nur happy.

Plötzlich lief ein kleines Mädchen auf mich zu und meinte: "Wen heiratest Du denn"?" Ich erklärte ihr, dass "er" noch nicht da wäre und prompt drehte sich das Mädchen um und ging wieder. ;-) Kurze Zeit später kam Toni dann aber um die Ecke gebogen, das Mädchen stand erneut vor mir und meinte: "Heiratest Du den?" Ich musste echt lachen, wie frech-neugierig das Mädel war.

Toni schwärmt ja noch heute davon, wie toll die Einfahrt auf den Marktplatz war. Als er durch das Tor hindurch fuhr, sah er nur eine ganze Menschentraube da stehen und nur in der Mitte ganz leicht etwas Weißes aufblitzen. Als er ausstieg, gingen schließlich alle ein paar Schritte zurück, ich stand in der Mitte, und er kam auf mich zu. So sprachlos wie da hatte ich ihn noch nie gesehen. Auch er war überglücklich und hin und weg von meinem Kleid. Als ich ihn später fragte, wie es ihm gefallen würde, meinte er nur: Es ist noch viel schöner als ich es mir vorgestellt hatte.

Nachdem wir soweit alle unsere Gäste begrüßt hatten, kam der Pfarrer auf uns zu, nahm uns unsere Ringe wieder ab und bat die Gäste in die Kirche. Plötzlich standen wir alleine da. Wieder kam ein kleines Mädchen auf uns zu. Dahinter ihre Mutter, die zu uns meinte: "Jetzt mussten wir gleich hierher schauen, denn meine Tochter sagte: Schau, da unten steht eine Prinzessin …". Ich musste so lachen! Und natürlich war ich auch riesig stolz.

Puh, jetzt wurde es ernst, wir zogen in die Kirche ein. Jetzt nur nicht stolpern … Puh, ich war so angespannt, dass ich echt froh war, als wir den Altar da vorne ohne Probleme erreicht hatten. ;-) Denn so richtig geübt hatten wir den Einzug nie!

Bild Die Zeremonie war wunderschön. Wir hatten nur eine kleine Messe, keine Eucharistie, weshalb sie nicht so lange dauerte wie die üblichen Messen. Der Pfarrer gestaltete unsere Hochzeit so toll und so wunderschön. Er war richtig zu Scherzen aufgelegt und manchmal mussten wir richtig lachen. Er verstand es, uns unsere Nervosität ein wenig zu nehmen und nach aller anfänglichen Spannung wurde auch ich endlich lockerer.

Auch unser Sänger war richtig gut. Wir hatten weder vor noch nach unserer Hochzeit so einen modernen Sänger in einer Kirche angetroffen. Die Lieder waren ausgesprochen gut gewählt und die gesamte Messe ziemlich modern gehalten.

Ja, und nach einer halben Stunde war dann auch schon wieder alles vorbei … die Messe war zuende. Nun hatten wir auch unser zweites Eheversprechen vor Gott gegeben.

Wieder auf den Marktplatz getreten, nahmen wir die Glückwünsche unserer Gäste entgegen, die sich alle ganz brav in Reih und Glied anstellten. Das sah witzig aus. Hihi.

Zwischen Kirche und Burgdacherl gab es schließlich einen kleinen Sektempfang und wir stießen mit allen an. Das Ambiente hier war wirklich so wunderschön, ein Traum. Ein paar erste Fotos gemacht, ging es nun langsam in die Gaststätte Burgdacherl und wir schnitten unsere Hochzeitstorte an.

Das Kuchenstück machte einen Doppelsalto, landete aber butterweich auf unserem Teller. Im Übrigen hatten Toni und ich ein gemeinsames Stück Kuchen! Mehr als dieses haben wir gar nicht gegessen. ;-) Es war aber auch irgendwie witzig, als plötzlich 10 Leute mit Kamera da standen und uns beim Kuchenanschneiden fotografierten. ;-)

Wir machten es uns auf der Terrasse bequem, genossen die warmen Sonnenstrahlen und ließen es uns schmecken. Die Gäste waren ebenfalls gut drauf und quatschten und plapperten.

Gegen 16 Uhr hatten wir aber noch großes vor: Die Hochzeitsfotos. Dafür hatten wir meinen Papa engagiert. Ein richtiger Profi-Hochzeitsfotograf war uns erstens zu teuer und außerdem konnte mein Papa das mindestens genau so gut, er ist ja schließlich Hobby-Fotograf.

Schon vor einiger Zeit hatte ich mit dem Hausmeister des Schloss Neubeuerns vereinbart, dass wir in die Anlage dürften. Wir waren auch schon einmal zwecks Probefotos und Begutachten der Fotomotive hier. Da das Schloss Neubeuern aber eigentlich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist (es handelt sich um ein Internat), musste ich erst einmal die Erlaubnis einholen. Beim ersten Telefonat damals sah es gar nicht so einfach aus, da bekam ich zunächst ein klares Nein, aber der Hausmeister ließ sich zum Glück vom Gegenteil überzeugen.

An der Location angekommen, merkte ich plötzlich, dass ich meinen Brautstrauß vergessen hatte. Oh Nein! Ohne den geht natürlich nichts, weshalb Katharina noch einmal zurück fuhr und ihn holte.

Bild Fast eineinhalb Stunden waren wir mit den Fotos beschäftigt. Ob im Garten, vor dem Brunnen, vor einer alten Holztür oder auch an einem Baum … wir haben wirklich überall dort Fotos gemacht, wo es grad ging. Schließlich heiratet man nur einmal und da sollte man so viele Fotos wie möglich schießen. Herausgekommen ist eine Vielzahl wunderbarer Fotos, und die Auswahl für das Hochzeitsfotoalbum fiel wirklich schwer.

Katharina war dabei auch ganz schön beschäftigt. Sie war immer hinter mir, hielt mir das Kleid hoch, wenn es über die Wiesen oder über Schotter ging, damit es nicht kaputt geht, sie richtete mir die Schleppe zurecht … einfach toll. Dafür bin ich ihr heute noch dankbar, denn sie hat sich den ganzen Tag über nur um mich gekümmert; und das war kein einfacher Job! ;-)

Wieder im Lokal zurück, sollten wir es für den Rest des Tages auch nicht mehr verlassen. Toni und ich wurden zum Eröffnungstanz gebeten. Dafür hatten wir vor der Hochzeit extra noch einen Tanzkurs besucht, denn meine letzten Tanzschritte lagen dann doch schon wieder einige Jahre zurück (Abschlussball). Da uns der Wiener Walzer zu schnell war, entschieden wir uns für einen langsamen Walzer und es klappte erstaunlich gut. Mit diesem riesigen Kleid zu tanzen ist gar nicht so einfach. Weder für mich noch für Toni, der gar nicht so nah an mich heran kam. ;-)

Schließlich wurde der Abend von unseren Gästen mehr oder weniger in die Hand genommen. Es wurde gesungen, getanzt und gelacht, einige unserer Freunde trugen uns Gedichte vor, es gab kleine Reden und viele Geschenke. Kollegen von Toni überlegten sich einige Spiele für uns. Sie hatten sich an unsere Anweisungen zum Glück gehalten, dass wir uns nicht zum Affen machen wollen und nur normale Spiele stattfinden sollen. Alle waren ausnahmslos lustig, manches Mal wurden auch unsere Gäste mit einbezogen.

Ja und so verging der Tag leider ziemlich schnell. Wir erspielten uns unser Geschenk von Tonis Kollegen, ich tanzte mehrmals mit unseren Gästen, wir setzten uns zu ihnen und unterhielten uns ein wenig … die Zeit verging so dermaßen schnell.

Auch das Abendessen ließ sich jeder schmecken. Wir hatten uns für ein kleines Menü entschieden, natürlich mit Fisch, Fleisch oder vegetarisch. Ich denke, es war für jeden etwas dabei, zumindest waren alle total begeistert davon.

Gegen Mitternacht neigte sich unser Tag schließlich dem Ende zu. Das Licht wurde gelöscht und Kerzen angezündet. Die Gäste bildeten einen großen Kreis um uns herum, hielten die Kerzen in der Hand und wir tanzten unsere drei letzten Tänze des Abends. Das war so ein schönes Bild, alle Gäste strahlten, klatschten und sangen. Meine Tränen flossen und flossen. Ich war so glücklich, wie ich es noch nie in meinem Leben war. Das hier war nun meine Traumhochzeit, unsere Traumhochzeit. Es hatte alles geklappt. Gott sei Dank! :-)

Niemand wollte uns gehen lassen, aber irgendwann war es dann soweit. Wir verabschiedeten unsere Gäste, dankten für diesen wundervollen Tag und waren schließlich mit unseren Trauzeuginnen wieder alleine. Nun waren wir unendlich müde und k. o. Ich hatte zwischendrin schon mal einen kleinen Erschöpfungszustand, denn wenn man den ganzen Tag auf den Beinen ist, das lange und schwere Kleid bei der Hitze … das schlaucht.

Zum Glück übernachteten wir heute hier in diesem Hotel und konnten uns auch gleich zurück ziehen. Eine gute halbe Stunde dauerte es nun, bis ich mich wieder aus meinem Kleid geschält hatte und Toni mir die gefühlten 100 Haarnadeln vom Kopf zog. Dafür aber hatte die Frisur den ganzen Tag über wunderbar gehalten und sah nun um Mitternacht noch genau so aus wie heute morgen frisch vom Friseur.

Der Tag danach ...

Das war sie nun: Unsere ganz persönliche Traumhochzeit! Und sie war absolut perfekt! Sie war sogar noch schöner, als ich sie mir je erträumt hatte.

Am Morgen danach waren wir immer noch total k. o. Wir trafen uns mit den verbliebenen Gästen zum Frühstück und plauderten nochmals über den gestrigen Tag. So vieles gab es noch zu realisieren, irgendwie musste ich mich auch erst an meinen neuen Namen gewöhnen. Das sollte dann doch noch einige Tage dauern. ;-)

Nachdem Gundi und auch alle anderen Gäste sich langsam verabschiedeten, packten wir alle Geschenke, das Kleid, den Tortenständer und was sich eben sonst noch so alles angesammelt hatte, in das Auto und fuhren nach Hause. Nun begann unsere nächste Reise … unsere hoffentlich nie enden wollende Reise in ein schönes Eheleben.

Nur zwei Tage später ging es schließlich in die Flitterwochen. Auch das war uns wichtig: Gleich nach der Hochzeit abzuhauen. ;-) Wir hatten Erholung dringend nötig, die vielen Hochzeitsvorbereitungen hatten uns in den letzten Wochen noch ziemlich viel Kraft gekostet, jetzt wollten wir einfach nur unsere Zweisamkeit ohne jegliche Organisationsverpflichtung genießen. Also dann … ab geht's in die Flitterwochen nach Andalusien!

Und hier geht's zu den Hochzeitsfotos!





An dieser Stelle möchten wir uns bei all unseren Gästen für diesen wunderschönen Tag und die vielen tollen Geschenke bedanken.

Ein ganz besonderer Dank gilt meinen Eltern, die mich bei der Auswahl meines Traumkleides so toll unterstützt und mir dieses geschenkt haben, meinem Papa auch für die wunderschönen Hochzeitsfotos, die uns unseren Hochzeitstag jederzeit wieder ins Gedächtnis rufen lassen, meinem Bruder und seiner Frau für das professionelle Hochzeitsvideo, außerdem unseren Trauzeuginnen Katharina und Gundi, die uns an "unserem großen Tag" so wundervoll begleitet und unterstützt haben. Auch möchten wir uns ganz herzlich bei allen Freunden, Kollegen und Chefs bedanken, die sich die lustigen Spiele überlegt und so toll umgesetzt und mitgewirkt haben.

Alles in allem: Es ist schön zu wissen, dass man eine so tolle Familie und so wundervolle und ehrliche Freunde hat! Mit Euch allen wurde es in der Tat der schönste Tag in unserem Leben! :-))