Wintermärchen Istanbul

~ Kurztrip vom 15. bis 18. Februar 2008 ~


Istanbul im Schnee - ist doch mal was anderes, oder?

Relativ spontan verschlug es uns nach nur vier Monaten unseres ersten Besuchs erneut in die größte Stadt der Türkei – nach Istanbul. Erst im vergangenen Oktober hatten wir diese wundervolle Metropole im Rahmen einer Kreuzfahrt kennen gelernt und schnell stand fest, dass wir auf jeden Fall wieder kommen werden. Dass das allerdings gleich so schnell passieren würde, daran dachten wir im Herbst selbst noch nicht.

Ursprünglich war nämlich etwas ganz anderes geplant: Toni wollte mit einem Freund zum Golfen nach Ägypten und ich mit einer Freundin auf Sightseeing nach England. Doch wie es im Leben manchmal so ist, kam leider etwas Unvorhergesehenes dazwischen und die Pläne mussten über den Haufen geworfen werden.

So machten wir uns schließlich auf die Suche nach einer gemeinsamen Alternative (immerhin waren die Urlaubstage schon eingetragen) und wurden auch schnell fündig. Lufthansa bot extrem günstige Flüge nach Istanbul an und prompt schlugen wir zu. Dazu noch das 4-Sterne-Hotel Best Western The President heraus gesucht und gebucht, stand unserem Kurztrip in das alte Konstantinopel also nichts mehr im Wege.

1. Tag: Ankunft in Istanbul & erster Stadtrundgang


Wie eigentlich immer, ging auch heute unser Flug wieder sehr früh, weshalb wir uns schon gegen 5.30 Uhr auf den Weg in Richtung Flughafen München machten. Das Auto bei unserem Flughafenzubringer abgestellt, checkten wir kurze Zeit später ganz gemütlich am Quick-Check-In-Schalter der Lufthansa ein und gaben anschließend unseren Koffer ab.

Bild Leider gab es aufgrund leichten Eisregens Verspätung und wir konnten erst eine halbe Stunde später ins Flugzeug. Eine weitere halbe Stunde dauerte es, bis die Maschine enteist war und wir schließlich gegen 9.30 Uhr endlich in Richtung Istanbul starten konnten.

Unser erster Flug mit Lufthansa – und prompt wurde es interessant! Noch bevor das Essen ausgegeben wurde, gab es eine kleine Feier: Der Co-Pilot befand sich auf seinem letzten Pflichtflug und wurde heute zum Kapitän ernannt. Mit Blümchen, einem weiteren Streifen für seine Uniform und die Kappe, wurde er von oben bis unten neu ausgestattet. Das Grinsen war bis ganz nach hinten zu sehen. Ein glücklicher Pilot – was will man mehr?! ;-)

Nach knapp zwei Stunden Flugzeit erreichten wir gegen die Mittagszeit dann auch schon den Atatürk International Airport Istanbul. Schon von oben hatten wir einen herrlichen Blick über die Stadt, konnten das Goldene Horn, die Blaue Moschee sowie die Hagia Sophia erkennen und außerdem die zahlreichen Schiffe, die hinaus auf's Meer fuhren.

Mit dem Koffer in der Hand, machten wir uns auf den Weg nach draußen; in Erwartung des Shuttle-Services des Hotels, welchen wir extra noch per E-Mail gebucht hatten und der uns eigentlich auch bestätigt wurde. Wir gingen mehrmals auf und ab ... niemand war zu sehen, die Leute wurden immer weniger. Ein Anruf im Hotel ergab schließlich, dass es gar keinen Flughafenshuttle gäbe und ihnen keine Buchung vorläge. Na super!

Bild Also schnappten wir uns eben ein Taxi und ließen uns auf direktem Wege zum Hotel Best Western The President fahren. Die Fahrt war richtig schön. Dadurch, dass wir manche Ecken schon kannten, kam uns vieles vertraut vor, anderes wiederum so neu und aufregend. Ich freute mich sehr, endlich wieder hier zu sein und war gespannt auf die folgenden Tage.

Nach gut zwanzig Minuten im Hotel angekommen, stürzte sich gleich eine Dame auf uns. Angeblich hätte sie kein Mail von uns bekommen und der Shuttle-Service wäre nur bei Pauschalbuchungen möglich, nicht aber bei Individualbuchungen (komisch nur, dass wir eine Bestätigung bekommen hatten!). Egal – während wir den Zwischenfall schon längst ad acta legten, kam die Dame jeden Tag aufs Neue auf uns zu und fragte immer und immer wieder nach. Wohl ein schlechtes Gewissen ...?!

Nachdem wir uns im Zimmer ein wenig frisch gemacht hatten, erkundeten wir kurz das Hotel und begaben uns auf die Dachterrasse. Von hier oben hat man wirklich eine atemberaubende Sicht über Istanbul und die einzelnen Moscheen. Herrlich! Möwen gibt es hier außerdem im Überfluss und sie schauten immer ganz frech um die Ecken. Niedlich!

Den Nachmittag verbrachten wir schließlich in der Gegend rund ums Hotel. Da wir ja einige Tage Zeit hatten für die Stadtbesichtigung und heute aufgrund des frühen Aufstehens schon ein wenig müde waren, spazierten wir ganz gemütlich durch die Stadtteile Beyazit und Sultanahmet. Unser Hotel lag wirklich perfekt. Nur ca. fünf Gehminuten vom Grand Bazar entfernt, fünfzehn Minuten von der Blauen Moschee ... toll! Wir spazierten zu eben dieser vor, kamen an einigen interessanten Läden vorbei und kauften noch Kosmetikartikel ein, die wir vergessen hatten und die das Hotel nicht bot.

Bild Auch, wenn wir damit überhaupt nichts anfangen konnten, wollte ich unbedingt über den Bücherbazar Sahaflar Çarsisi schlendern. Nicht, dass ich auch nur ein Wort lesen konnte, aber es war trotzdem interessant, diesen – fast schon – Trödelmarkt zu besuchen. Dadurch, dass es inzwischen ein wenig frisch geworden war, wurde an manchen Ecken heißer Tee ausgeschenkt und auch frische Maronen angeboten. Diesen Bücherbazar gibt es tatsächlich schon seit 1894! Davor waren Turbanmacher und Graveure auf diesem Platz. Aufgrund der Nähe zu div. Bibliotheken und zur Universität trifft man auf diesem Markt fast nur Wissenschaftler und Studenten an – immer auf der Suche nach Schnäppchen. Manche Bücher scheinen auch wirklich aus dem 18. Jahrhundert oder älter zu sein. Irre, dass sie überhaupt noch zusammenhalten. Rings herum streunen Katzen umher, werden von den Obdachlosen gefüttert und kuscheln sich zu dritt in eine kleine Ecke. Ein auf der einen Seite merkwürdiges Fleckchen, auf der anderen Seite aber hochinteressant. Besonders neugierig war ich auf einen Buchverkäufer namens Hüseyin Avni Dede. Dieser skurrile Typ mit langem Haar und langem Bart ist doch tatsächlich in meinem Reiseführer erwähnt und steht angeblich schon seit über 40 Jahren tagtäglich unter der gleichen Kastanie und verkauft Bücher, alte Banknoten und Kugelschreiber. Und wirklich: Da stand er! Genau so, wie im Reiseführer beschrieben. Witzig. :-)

Bei Starbucks legten wir eine kleine Pause ein und sprachen über Gott und die Welt. Danach machten wir uns auf den Weg zum Grand Bazar und schlenderten hier hindurch. Dieses Mal war um einiges weniger los als bei unserem Besuch im Oktober. Dementsprechend intensiver bemühten sich auch die Verkäufer um uns. Allerdings war alles noch in Maßen und nicht wirklich aufdringlich.

Wir schlenderten durch die Schmuckstraße, durch die Textilwaren-Läden, vorbei an netten Cafés mit orientalischem Flair. Es war schön, wieder hier zu sein und einfach nur hierdurch zu bummeln. Richtig shoppen wollten wir erst die nächsten Tage. Erst einmal etwas Überblick verschaffen.

Bild Nachdem wir hier einige Zeit verbrachten, machten wir uns langsam wieder auf dem Weg zum Hotel zurück. Eine kleine Pause eingelegt, umgezogen und frisch gemacht, ging es gegen 18 Uhr wieder hinaus; auf die Suche nach einem kleinen, aber feinen Restaurant. Auf das leckere türkische Essen hatte ich mich schon den ganzen Tag gefreut. :-)

Wir schlenderten die Caddesi Yeniçeriler und die Caddesi Divan Richtung Blaue Moschee entlang, bis wir schließlich auf der linken Seite etwas versteckt in einer kleinen Gasse fündig wurden. Ein kleines Restaurant mit gerade mal acht Tischen ... perfekt!

Mit vollen Bäuchen (war das guut) ging es schließlich noch einmal zur Blauen Moschee vor, die toll beleuchtet war. Das wollten wir natürlich festhalten und machten schöne Nachtfotos. Wie die Möwen im Licht der Moschee herumschwirrten – traumhaft!

Inzwischen war es schon später Abend geworden und wir langsam müde. Also ging es wieder zurück zum Hotel, wo wir im hauseigenen Pub unseren Begrüßungscocktail entgegen nahmen und anschließend hundemüde ins Bett fielen. Es war ein langer Tag.

2. Tag: Ohje je ... der erste Schnee!


Nicht, dass wir es nicht schon vorab auf div. Wetterberichtsseiten im Internet gelesen hätten. Aber so ein klitzekleiner Hoffnungsschimmer war dann doch immer noch da. Wir konnten einfach nicht glauben, dass es in Istanbul schneien würde. Doch leider, leider: Bereits am zweiten Tag unseres Aufenthalts mussten wir der kalten Wahrheit ins Auge blicken. ;-)

Nach dem Aufstehen wagte ich einen kurzen Blick aus dem Fenster und sah sie schon: Die kleinen Schneeflocken. Naja – dachte ich mir – das bisschen Schnee hält uns nicht von einer Stadtbesichtigung ab. Also fertig gemacht und hoch in den Frühstücksraum im sechsten Stock. Doch was wir da sahen, konnten wir erst recht nicht glauben: Schneesturm ohne Ende, schon über Nacht kam einiges herunter, denn die Straßen waren weißbedeckt. Irre!
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Während wir unser Frühstück verspeisten, zog es immer mehr zu und letztendlich sah man keine 100 m mehr. Aber was hilft's? Ich wollte trotzdem raus, also packten wir uns dick ein und los ging’s.

Zu Fuß wollten wir in Richtung der Blauen Moschee, da wir beschlossen hatten, erst einmal das uns bereits bekannte zu besichtigen. Alles andere müssten wir dann sowieso mit dem Sightseeingbus oder Taxi machen.

Wir stapften also durch den Schnee, kämpften uns gegen den Sturm und sahen innerhalb weniger Minuten kaum mehr was. Dadurch, dass ich eben nicht mit einer solchen Menge an Schnee gerechnet hatte, hatte ich auch nur normale Turnschuhe dabei, die innerhalb kürzester Zeit patschnass waren. Super! Nachdem wir uns fast 20 Minuten durch die Straßen zwängten, immer wieder ausrutschten und kaum mehr was sahen, weil uns die Flocken direkt ins Gesicht flogen, entschieden wir uns, doch wieder zurück zu kehren. Als wir wieder im Hotelzimmer ankamen, sahen wir aus wie Schneemänner und waren bis auf die Haut durchnässt. So ein Mist!

So blieben wir also eine Weile im Zimmer, ich schnappte mir mein Buch und war froh, dass ich es überhaupt mitgenommen hatte. Nachdem unsere Sachen wieder getrocknet waren, wagten wir einen zweiten Versuch, allerdings nur in den überdachten Grand Bazar, der ja zum Glück nur fünf Gehminuten entfernt lag. Einen Regenschirm hatten wir natürlich dabei, doch brachte der bei diesem Sturm rein gar nichts.

Bild Im Grand Bazar hielten wir uns schließlich ziemlich lange auf. Wir schlenderten gemütlich durch die einzelnen Gassen. Ganz abgedichtet ist der Bazar ja dennoch nicht und immer wieder schneite es leicht durch die kleinen Luken herein. Aber das ging ja noch. Wir schauten uns in den div. Läden um, feilschten mit den Verkäufern und waren nachher um ein paar Hemden und Blusen reicher. ;-)

In einem netten kleinen Café, das lediglich zehn Bistro-Tische hatte, aßen wir eine Kleinigkeit und ließen es uns gut gehen. Das Café war wirklich eine Schau. Der Kellner wirkte wie ein zerstreuter Pianist, lief in Anzug durch die Gegend und war stets bemüht, alle Tische rund um die Uhr zu füllen. Die Atmosphäre war echt toll und hier saßen wir gut eine Stunde.

Als wir schließlich alles gesehen hatten, ging es wieder zurück zum Hotel. Wir streiften durchs Hotel, tranken einen Kaffee in der Hotelbar, schrieben Postkarten und widmeten uns wieder unseren Büchern.

Abends machte sich trotz der geringen Aktivität der Hunger wieder breit und wir begaben uns wieder auf die Caddesi Yeniçeriler. Hier ganz in der Nähe lag das uns bereits vom Oktober bekannte Lokal namens Izmir. Da wir damals schon so gut dort gespeist hatten, zog es uns heute erneut dorthin und wir haben den Besuch nicht bereut. Zwar war's bisserl kalt, da die Lokale nicht so gut abgedichtet sind wie bei uns, aber das Essen war wie letztes Mal vorzüglich.

Als wir dort so saßen und unser Essen verspeisten, überlegten wir, ob es in Istanbul eigentlich Schneeräumfahrzeuge gibt? Denn inzwischen waren die Straßen schon heftig bedeckt. Und siehe da: Fünf Minuten später rauschten sie über die Straßen. Allerdings wird hier wirklich nur auf den Hauptstraßen geräumt; alle Seitenstraßen bleiben sich selbst überlassen.

Wir stiefelten bzw. rutschen eher wieder zum Hotel zurück. Im Winter ist es ganz klar ein Nachteil, dass die Stadt auf sieben Hügeln erbaut wurde. Wer kein festes Schuhwerk hat, sollte sich lieber einen Schlitten mitnehmen und am besten gleich damit hinunter rodeln. ;-)

Im Hotel ging's wie schon am Vortag wieder ins Englische Pub auf einen kleinen Absacker und wir ließen den Abend gemütlich ausklingen.

3. Tag: Und es schneit noch immer ...


Die ganze Nacht hat es durchgeschneit ... dementsprechend viel lag auf den Straßen. Am Morgen ließ der Schneesturm ein wenig nach, es wurde sogar ein bisschen heller. Gott sei Dank! Man hatte Erbarmen mit uns.

Bild Wir packten uns warm ein, schnappten uns unseren Rucksack und die Kamera und ließen uns vom Taxi zum Topkapi-Palast fahren. Den wollten wir uns in weißem Winterkleid noch einmal ansehen und anschließend weiter durch die Straßen streifen.

Als wir jedoch dort ankamen, stellte ich schnell fest, dass sich der Akku meiner Kamera entladen hatte. Klasse. Also wieder zurück und aufgeladen, denn wir wollten ja auch Fotos machen. Doch das Aufladen war schnell erledigt und so ging es eben ein wenig später erneut zum Palast.

Vorher aber schlenderten wir zur Blauen Moschee und zur Hagia Sophia vor und machten interessante Fotos. Leider waren auch heute meine Schuhe schnell wieder nass, aber die Kälte ließen sie nicht durch. Immerhin.

Bild Wir sahen uns den Innenhof der Blauen Moschee an, wohin wir im Oktober gar nicht kamen. Weiter ging es zum Hippodrom und die umliegenden Gassen und Moscheen und dann wieder zurück zum Topkapi Palast.

Wir spazierten durch die Anlage und waren fasziniert, wie schön er auch im Winter in seinem Glanz erstrahlt. Auch heute war nicht sonderlich viel los und wir hatten den Palast teilweise für uns allein. Die Aussicht auf das Goldene Horn war heute auch viel klarer, die Stadt ausnahmsweise mal nicht smogbedeckt.

Jetzt kam sogar die Sonne für eine halbe Stunde heraus und ein paar Flecken blauen Himmels konnten wir erkennen. Schön!

Kalt war es aber trotz der paar Sonnenstrahlen und wir hatten Lust auf einen erneuten Besuch bei Starbucks. Also ging's auf direktem Wege wieder dorthin. Der Kaffee tat gut, auch das riesige Stück Kuchen. Nach dem Aufwärmen entschlossen wir uns, der Süleymaniye Moschee einen Besuch abzustatten. Die hatten wir im Oktober trotz der vielen Hinweisschilder nicht gefunden. Das wollten wir jetzt nachholen.

Wir stapften durch die Gassen, in den Nebenstraßen lag ca. 20 cm hoher Schnee! Dadurch, dass heute Sonntag war, hatten auch alle Geschäfte geschlossen und manche Ecken waren wie ausgestorben. Manchmal mussten wir die geplanten Wege ändern, weil es so dermaßen steil nach unten ging, dass wir gleich auf dem Hosenboden gelandet wären. ;-) Die Istanbuler waren begeistert von den Schneemassen. Überall wurde wie wild eine Schneeballschlacht gemacht und teilweise mussten wir echt aufpassen, nicht auch etwas davon abzubekommen; schnell stand man plötzlich mittendrin. ;-) Schneemänner wurden an allen Ecken gebaut, aber welche! Richtige Figuren entstanden da teilweise. Ja, die Türken hatten ihre wahre Freude an diesem Naturschauspiel.

Bild Die Moschee war wieder nicht so einfach zu finden, letztendlich kamen wir dann aber doch endlich in ihre Richtung. Nachdem wir einige Gassen durchstreift hatten, kamen wir am Gewürzbasar heraus, der aber geschlossen hatte. Wir spazierten über den Mosaikboden und schwups ... lag ich der Länge nach da. ;-) Der Stadtspaziergang machte nicht mehr wirklich viel Spaß, weil wir alle paar Schritte herumrutschten und so entschlossen wir uns, zum Hotel zurück zu fahren. Dort widmeten wir uns erneut unseren Büchern und machten uns einen faulen Spät-Nachmittag.

Abends ging es wieder hinaus auf die Straßen; auf der Suche nach einem schönen Restaurant. Es war unser letzter Abend in Istanbul. Da es gerade nicht schneite und auch die Straßen gut geräumt waren, gingen wir relativ weit und entdeckten unweit der Blauen Moschee ein etwas höherwertiges Restaurant, das uns auf Anhieb gefiel. Das Lokal war schon etwas größer als die an den Tagen zuvor, auch die Preise waren etwas höher. Aber für den letzten Abend war es wirklich ein wunderschöner Ausklang. Wir bestellten uns eine sog. Sultan-Platte, die riesig war, allerlei Fleisch und Gemüse bot. Lecker!

Während wir den Abend genossen, fing es wieder heftigst zu Schneien an und hörte auch nicht mehr auf. ;-) So mussten wir wieder im größten Schneesturm zurück zum Hotel, aber komischerweise machte es mir in diesem Moment gar nichts aus. Im Gegenteil: Es war richtig romantisch, da auch die Moscheen und Gebäude in der Umgebung so schön angestrahlt waren und eine ganz besondere Stimmung in der Luft lag.

Im Hotel angekommen, ging es zum letzten Mal in die Bar auf einen Cocktail und anschließend aufs Zimmer, wo wir unsere Sachen für den nächsten Tag zusammenpackten.

4. Tag: Es geht wieder nach Hause ...


Schon relativ früh standen wir heute auf, denn nach dem Frühstück wollten wir eigentlich noch einmal zum Grand Bazar und noch ein paar Dinge einkaufen. Natürlich fällt einem immer alles zum Schluss ein, was man noch gebrauchen könnte.

Ein Blick aus dem Fenster hielt uns dann aber rasch wieder davon ab. Der Schneesturm vom Vorabend hielt wohl die ganze Nacht über an und dementsprechend sah es auch aus. Auf den Straßen herrschte Chaos, niemand verließ auch nur freiwillig das Haus. Also gut ... so wichtig war's ja nicht.

Bild Unser Flug ging eigentlich erst am Nachmittag, doch aufgrund des Schneechaos' und der Tatsache, dass alle Autos hier ausschließlich Sommerreifen hatten, entschieden wir uns, schon etwas früher zum Flughafen zu fahren. Man weiß ja nie, wie lange wir wirklich dorthin brauchen würden.

Gegen 11 Uhr im Hotel ausgecheckt, brachte uns das Taxi dann auch relativ schnell in Richtung Airport. Die Nebenstraßen waren natürlich keineswegs geräumt und hin und wieder schlitterten wir schon ein wenig, auch dauerte alles etwas länger. Aber wir hatten ja Zeit. Immer wieder flogen Menschen hin, blieben Autos stecken ...

Am Atatürk International Airport angekommen, ahnten wir bereits, dass wir hier längere Zeit verbringen würden. Zwar kam pünktlich mit dem Betreten des Flughafengebäudes die Sonne heraus und auch zu schneien hörte es auf, es wurde kontinuierlich besser. Doch alle Flüge vom Vormittag waren noch da; die Start- und Landebahnen mussten erst noch geräumt werden und die Flüge nach und nach abgefertigt.
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Letzten Endes hatten wir drei Stunden Flugverspätung. Wie gut, dass wir so früh zum Flughafen sind. ;-) So verbrachten wir die Zeit eben mit Shoppen in den Duty-Free-Shops und mit dem Verzehr des Essensgutscheins, den wir von Lufthansa ausgehändigt bekommen hatten. Zum Glück gab es auch noch genügend Lesestoff, so gingen die paar Stunden schon rum.

Statt um 14.30 Uhr hoben wir also erst gegen 17.30 Uhr in Richtung München ab. Inzwischen war es wirklich schön geworden, die Sonne strahlte vom Himmel und auch die Wolken verzogen sich langsam. Die türkische Landschaft unter uns war schneebedeckt. Ein irres Bild.

Und dann war der etwas andere Kurztrip nach Istanbul auch schon wieder vorbei. Noch auf dem Hinflug hatte ich fleißig im Reiseführer gelesen und die letzten Tipps herausgesucht. Gesehen haben wir davon leider nichts. Denn die Sightseeing-Busse sind natürlich bei diesem Schneechaos auch nicht gefahren.

Aber was soll's. Im Endeffekt hatten wir zwar nicht viel (neues) von der Stadt gesehen, dafür aber ein sehr erholsames Wochenende. Wir genossen die Ruhe, das gute türkische Essen (für das allein sich schon der Kurztrip gelohnt hat) und natürlich auch die Shopping-Touren durch den Grand Bazar. Das Wetter hat man nun mal nicht in der Hand und dafür haben wir jetzt wenigstens wieder einen Grund, ein drittes Mal nach Istanbul zu fliegen. ;-)

Und wie meinten Freunde und Bekannte doch so schön: Freu' dich, dass du so ein Spektakel miterleben durftest. Es gibt nicht immer so viel Schnee in Istanbul und eine Moschee schneebedeckt zu sehen, ist schon fast eine kleine Sensation. – Ja; diese Überlegung gefällt mir! :-)

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Fotoalbum Istanbul