Bodrum

~ Aufenthalt am 17. Oktober 2016 ~


Bodrum besuchten wir im Oktober 2016 im Rahmen einer Kreuzfahrt ins östliche Mittelmeer mit der Celebrity Reflection(für den kompletten Reisebericht bitte hier klicken).

Auf Bodrum war ich schon ganz besonders gespannt, schwärmen doch seit Jahren meine Schwiegereltern von diesem vor allem bei Türken beliebten Badeort.

Und tatsächlich: Der erste Blick auf die Stadt versprach so einiges. Ein stimmiges Bild mit der Kreuzritterburg Kastell St. Peter, dem Stadtstrand und Yachthafen. Ich freute mich, gleich von Bord zu gehen.

Bild Direkt ab Hafen wurde ein kostenfreier Bootsshuttle zur Burg sowie zum Yachthafen angeboten, den wir auch gerne genutzt hätten. Beim Anblick der riesigen Menschenschlange entschieden wir uns jedoch kurzerhand um. In der Zeit, die wir hier anstehen würden, waren wir schon drei Mal in der Stadt angekommen.

Und so liefen wir vom Hafen ausgehend die Pasa Tari Asi Road entlang, ein schöner Spazierweg mit wundervollen Ausblicken auf das Meer und die Burg und rechter Hand auf die sehr individuell und modern gestalteten Häuser, Cafés und Restaurants.

Allen Fluch-der-Karibik-Fans wird beim Anblick der "Black Angel" das Herz aufgehen. Auch wir staunten nicht schlecht, als wir dieses wirklich imposante Schiff mit dem Totenschädel hier im Hafen entdeckten. 160 Mann fassend, kann man mit ihr Tagesausflüge ins Mittelmeer starten.

Bild Wir gelangten zum Strand von Bodrum, ein schmaler Kieselstrand, der im östlichen Teil der Stadt um die Bucht herum verläuft. An einigen Stellen können Sonnenliegen und -schirme gemietet werden, etwas weiter hinten gibt es allerdings auch genügend Platz, um einfach nur so am Strand zu verweilen. Das Wasser hier ist glasklar und bietet sogar eine farbenfrohe Unterwasserwelt.

Die dahinter liegenden Restaurants vereinnahmen Teile des Strandes für ihre Tische und Stühle, so dass man hier fast schon á la Karibik einen Cocktail schlürfen und den Blick auf das Meer genießen kann. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Ägäis, aber auch auf die nahe gelegene Insel Kara Ada und bei guter Sicht auf die ebenfalls nicht weit entfernte, griechische, Insel Kos.

Mit Beginn der Cumhuriyet Caddesi erreichten wir die Einkaufsmeile Bodrums. Dieser großzügig angelegte Bazar bietet eine Menge an Souvenirs, Schmuck und natürlich in erster Linie gut gemachte Imitationen von Markenartikeln. Taschen von Michael Kors waren im Moment wohl besonders angesagt; an jeder Ecke blitzten sie uns entgegen. Doch die Qualität schwankte erheblich. Manchen sah man die Fälschung schon von Weitem an, andere wiederum waren so hervorragend gemacht, dass man schon genau hinsehen musste, um die Unterschiede zu erkennen.

Der Bazar besteht aber nicht nur aus Fälschungen, sondern in erster Linie auch aus kleinen Boutiquen, Antiquitäten- und Teppichläden und auch das ein oder andere Souvenir kann erstanden werden.

Bild Auch hier lagen die Straßenhunde und -katzen wieder kreuz und quer über die Straße verteilt. Wie schon gestern in Kusadasi, waren auch in Bodrum alle Tiere registriert und werden von den Bewohnern versorgt. Alle paar Häuser standen Wasser- und Futternäpfe. Und was für eine Ruhe die Tiere ausstrahlten! Die Leute stiegen teilweise über sie hinweg. Ein kurzes Blinzeln und Strecken ... war da was?

Eine knappe Stunde benötigten wir vom Hafen zum Bodrum Castle, allerdings auch mit der ein oder anderen Shoppingpause. Ein wirklich schöner Spaziergang und im Nachhinein war ich ehrlich gesagt ganz dankbar, dass es mit dem Bootshuttle nicht geklappt hat. Sonst hätten wir einiges Schönes verpasst.

Das Kastell St. Peter wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts von Kreuzrittern des Johanniterorens erbaut und berherbergt heute ein Unterwassermusem, dessen Highlight ein Schiffswrack aus der Bronzezeit ist. Auch ein Meeresmuseum mit einer großen Sammlung von Schiffsmodellen ist hier untergebracht.

Wir verzichteten auf den Besuch und betrachteten stattdessen lieber die fantastischen Holzboote, die hier ankerten. Sie kann man für private Bootstouren mieten, natürlich inklusive Skipper und Crew, ähnlich der bekannten "Blauen Reise".

Im Denizciler Dernegi Café gleich um die Ecke legten wir eine kleine Pause ein. Die Sonne brannte heute ganz schön auf uns herunter, es war der heißeste Tag der Reise.

Während sich ein paar von uns in die Shoppingmeile verabschiedeten, spazierten wir zu Dritt noch weiter durch die Stadt. Ich wollte unbedingt noch den Yachthafen sehen, außerdem hatten wir auf dem Stadtplan von einem Mausoleum gelesen - da wollten wir natürlich auch noch hin.

Bild Über die Müftü Yakup Önes Caddesi gelangten wir zur Merkez Adliye Moschee, der gegenüber die Stadtverwaltung mit einer sehr einladenden Parkanlage steht. Heute war hier eine riesige türkische Flagge, gemeinsam mit einer Flagge von Atatürk zu sehen. Vermutlich wegen des Bodrum Cup 2016 (Segler), der heute hier stattfand.

Auf unserem weiteren Weg streiften wir einen kleinen Fischmarkt. Händler hatten sich entlang der Straße postiert, in der Hoffnung, ihre Ware verkaufen zu können. Durch die Hitze bogen sich die Fische allerdings teilweise schon der Sonne entgegen und es müffelte. Hm, ich glaube, das wird nichts mehr heute.

Besonders schön fand ich die Neyzen Tevfik Caddesi. Links der Blick auf den Yachthafen, rechts ein Restaurant nach dem anderen, wovon jedes, aber auch wirklich jedes, absolut einladend auf uns wirkte. In der Mitte ein schön angelegter Grünstreifen, bunte Blumenarrangements und die ein oder andere Skulptur. Wirklich toll angelegt. Überhaupt sah hier alles noch so neu aus. So als wäre Bodrum erst im letzten Jahr entstanden.

Bild Vorbei an der Tepecik Camii Moschee bogen wir schließlich ab in die Saray Sk., auf der Suche nach dem Mausoleum.

Man sollte niemals den Zeichnungen auf einem Stadtplan trauen ... dort sah das Mausoleum wirklich beeindruckend aus. Mit Säulen, einem Dach, umgeben von Palmen. Doch dort angekommen, entdeckten wir nur noch die Überreste davon, daneben ein Bild, wie es einst wohl ausgesehen haben mag. Haha .. das hatte sich ja jetzt gelohnt, zumal die Anlage auch noch geschlossen hatte (ja, auch für die paar Überreste hätte man Eintritt verlangt).

Dafür waren wir um zwei Hunde reicher! Heimlich, still und leise hatten sich die beiden uns angeschlossen und folgten uns nun auf Schritt und Tritt. Wechselten wir die Straßenseite, gingen sie mit. Blieben wir stehen, hielten auch sie an. Prompt wurde ich nervös. Was tun, wenn sie sich nicht mehr abschütteln ließen? Ich kann doch nicht ... nein ... das klappt nie ... auf einem Kreuzfahrtschiff dürfen keine Hunde mit ... Ach herrjeh, bringt mich jetzt bitte nicht in Verlegenheit. Ich trau mir alles zu ...!

Sie begleiteten uns noch ein ganz schönes Stück, doch zurück auf der Neyzen Tevfik Cadessi wurde es ihnen dann wohl doch zu bunt. Wir hatten einen Zahn zugelegt, das waren sie scheinbar nicht gewöhnt bei der Hitze und so legten sie sich bei einem Café nieder. Auf Wiedersehen, meine Freunde, ich glaube, ihr habt es hier schon ganz gut getroffen.

Bild Wieder am Bodrum Castle angekommen, wollten wir eigentlich mit dem Bootshuttle zurück zum Hafen, was jedoch daran scheiterte, dass wir es nicht finden konnten. Wir klapperten jeden Steg ab, fragten uns durch, doch es war nirgends zu sehen. Und die Einheimischen schienen davon noch nie gehört zu haben.

Egal, dann ging es eben zu Fuß wieder zurück. Es war ein schöner Spaziergang, wir hatten noch genügend Zeit. Auf dem Weg trafen wir am Stadtstrand auf unsere zwei Begleiter, die das Boot ebenfalls nicht gefunden hatten und sich stattdessen einen Kaffee in der Sonne gönnten. Eine gute Idee, da machen wir mit! Kurze Zeit später kamen zwei weitere dazu und so saßen wir in gemütlicher Runde beisammen, im Blick die Celebrity Reflection, der Strand, die Sonnenschirme ... Urlaubsfeeling pur!

Bild Inzwischen bekam ich Shoppinglaune und so düsten Toni und ich nochmals los in die Einkaufsmeile. Ziel war ein ganz bestimmtes Taschengeschäft, in dem wir heute Morgen schon kurz waren. Entgegen vieler anderer Läden gab es hier wirklich hochwertig angefertigte Taschen, was uns der Besitzer dann auch gleich anhand einer Familien-Chronik bestätigte. Noch kurz verhandelt, stiefelte ich schließlich mit einem breiten Grinsen im Gesicht wieder aus dem Laden.

Jetzt aber zurück zum Schiff, genug geshoppt, genug gesehen. Bodrum hat mir richtig gut gefallen, ich kann die Begeisterung meiner Schwiegereltern nun wirklich verstehen. Tatsächlich könnte ich mir hierher auch mal einen Städtetrip übers Wochenende vorstellen. Mit den netten Restaurants und Bars und den schönen Hotels kann man es hier sicher eine Weile aushalten.

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Fotoalbum Bodrum