Prag - Stadt an der Moldau

~ Kurztrip vom 7. bis 8. Dezember 2002 ~


Da uns Freunde und Bekannte immer wieder von der Goldenen Stadt erzählt hatten und wir nur Positives darüber hörten, wurden wir nach und nach immer neugieriger darauf und machten uns schließlich im Dezember 2002 zu Acht auf den Weg nach Prag.

Bild Uns stand zwar nur ein Wochenende zur Verfügung, aber durch unseren privaten Führer aus der Gruppe, der schon mehrmals in Prag war, kamen wir natürlich auch an alle interessanten Plätze und zu allen nennenswerten Sehenswürdigkeiten und brauchten keine Angst zu haben, irgend etwas zu verpassen. ;-)

Unser erstes Ziel war die Prager Burg, von der ich wirklich begeistert war. Sie gilt als Symbol der mehr als tausendjährigen Entwicklung Tschechiens und stellt ein Ensemble von Palästen, Verwaltungs- und Kirchenbauten, Wehranlagen und Wohngebäuden verschiedener Baustilepochen dar. Die Prager Burg erstreckt sich auf einer Fläche von 45 ha um drei Burghöfe herum und genießt sogar einen Eintrag im Guinness-Buch-der-Rekorde als größte Burganlage der Welt. Früher war sie Sitz böhmischer Fürsten und Könige – seit 1918 ist sie Sitz des Staatspräsidenten. Lustig waren die Wachposten vor den Toren der Burg, die – genau wie in London – keinen Mucks machten und sich nicht aus der Ruhe bringen ließen. Interessant war auch die Wachablösung zur vollen Stunde, welches sich zu einem kleinen Schauspiel entwickelte. Von hier aus hat man auch einen wunderschönen Blick auf einen Teil der Stadt.
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Weiter ging's anschließend in Richtung Goldenes Gässchen. Hierbei handelt es sich um winzige Häuschen, die an der Burgmauer angebaut sind und in denen Kunsthandwerkssachen hergestellt werden. Früher arbeitete u. a. Franz Kafka in diesen Gebäuden. Die Türen sind so klein, dass sogar normal-große Menschen ihren Kopf einziehen müssen, zudem sind alle Häuser leicht windschief. Aber genau das macht den Reiz aus! Wirklich niedlich!

Die Karlsbrücke – eine der bekanntesten Bauten Prags – ist eine erstaunlich lange und wirklich schön gestaltete Brücke. 1357 wurde mit dem Bau der Brücke begonnen und 50 Jahre später erst fertig gestellt. Die 516 m lange und 10 m breite Sandsteinbrücke führt auf 16 Bögen über die Moldau. Sie wurde innerhalb kürzester Zeit zum Zentrum des städtischen Lebens, da sich hier viele Handelswege kreuzten. Heute trifft man hier auf Menschen aller Nationalitäten, zudem findet ein kleiner Markt von Bildern und Souvenir-Sachen statt. Hin und wieder sind auch Jazz-Bands anzutreffen.

Bild Der bedeutendste Platz Prags ist der Altstädter Ring. Er entstand im 12. Jahrhundert und wurde Zeuge vieler historischer Ereignisse. Zu sehen ist hier das Altstädter Rathaus, die Teinkirche, die St.-Nikolaus-Kirche und vieles mehr. Zwischen 9 und 21 Uhr erscheinen am gotischen Turm des Platzes die 12 Apostel. Im Unterteil davon ist das Kalendarium mit Tierkreiszeichen angebracht. Ein interessantes Schauspiel.

Einer der Hauptgründe für unseren Besuch der Goldenen Stadt war natürlich auch der Besuch des weltbekannten Christkindlmarktes auf dem Altstädter Ring. Und wir wurden nicht enttäuscht. Die einzelnen Buden waren liebevoll gestaltet, angeboten wurde eine Vielzahl von Handarbeitswaren – Decken, Kerzen, etc. Auch zum Trinken und Essen gab es reichlich und auch was völlig anderes als auf unseren Märkten. In der Mitte des Marktes war ein großer Weihnachtsbaum aufgestellt, der über und über mit Lichtern geschmückt war.

Auch auf dem Wenzelsplatz fand ein kleiner Christkindlmarkt statt, der aber nicht zu vergleichen war mit dem auf dem Altstädter Ring. Dieser 400 m lange und von vielen Restaurants, Geschäften und Hotels umgebene Platz gilt als Zentrum des modernen Prags.

Mehrmals spazierten wir über die Moldau oder daneben her. Sie ist einer der berühmtesten Flüsse und wurde auch schon oft besungen. Auch Filme wurden schon oft gedreht.

Die Moldau entspringt im Böhmerwald im Südwesten des Landes, fließt in südöstliche Richtung bis nach Lipno am Moldaustausee. Dort wendet sie sich nach Norden, bildet den Orlicker Stausee und durchfließt Prag. Die Moldau ist mit 440 km der längste Fluss Tschechiens.

Bild Alles in allem war es ein sehr schönes Wochenende, trotz der Kälte. Wir hatten viel Spaß, haben viel von der Stadt gesehen und erlebt. Der Weihnachtsmarkt ist nur zu empfehlen.

Wer die Stadt im Winter besucht, sollte sich dick einpacken, da furchtbar kalte Ostwinde wehen. Wir hatten tausend Sachen an, auch Handschuhe und Mützen, und spürten den Wind trotz allem noch!

Eine Taxi-Fahrt durch Prag ist ein wahres Erlebnis! Hier unbedingt den Preis vor der Fahrt festsetzen. Selbst wenn danach mehr verlangt wird, nicht mehr zahlen. Schließlich wurde es so vereinbart. Handeln ist hier erwünscht!! Nicht über den Fahrstil wundern. Wir wurden mit 120 km/h durch die Stadt gefahren – unser Taxi-Fahrer lieferte sich ein Rennen mit einem Kollegen, der den Rest unserer Gruppe zum Hotel brachte. Scheinbar wollten sie ausprobieren, wer schneller am Ziel ankommt. Es war wirklich lustig – aber Angst darf man nicht haben! ;-)

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Fotoalbum Prag & Pilsen