Barcelona - Ausklang nach einer Kreuzfahrt

~ Aufenthalt vom 21. bis 22. Oktober 2012 ~



Barcelona war der Endpunkt unserer Jungfernfahrt mit der Celebrity Reflecton rund um Westeuropa (für den kompletten Reisebericht bitte hier klicken). Da Barcelona immer eine Reise wert ist, hatten wir hier noch zwei Nächte in einem 5-Sterne-Hotel direkt am Alten Hafen Port Vell gebucht.

Am Ankunftstag hatten wir die Chance, für mehrere Stunden die im Hafen stehende Norwegian Epic zu besichtigen. Mehr als das machten wir am ersten Tag dann auch nicht. Am zweiten Tag waren wir stundenlang nonstop auf den Beinen und sind gemütlich durch Barcelona geschlendert. Wir haben viel Bekanntes, aber auch Neues besichtigt und verbrachten noch einen herrlichen, sonnigen, Tag.

1. Tag:

Nach 2.301 Seemeilen, also 4.142 km (gem. unserer Today), erreichten wir gegen 6 Uhr morgens Barcelona und somit leider schon wieder den Endpunkt unserer Kreuzfahrt. Sie ist für unsere Begriffe mal wieder viel zu schnell vergangen und wir hatten trotz der drei Seetage leider nicht die Gelegenheit, alle Bereiche des Schiffes zu nutzen (oder lag es daran, dass wir von unseren Lieblingsplätzen einfach nicht losgekommen sind?).

Zurück nach Hause mussten wir zum Glück aber noch nicht, denn es warteten noch zwei schöne Tage in Barcelona auf uns. :-)

Da wir für 10.30 Uhr schon wieder eine Schiffsbesichtigung auf der Norwegian Epic organisiert hatten, war Eile geboten. Doch trotz der Menschenmassen, die alle nach einem Taxi strebten (es waren vier Schiffe im Hafen), ging es erstaunlich flott. Nach nur 15 Minuten waren wir schon auf dem Weg zu unserem 5-Sterne-Hotel "Eurostars Grand Marina" im alten Hafen Port Vell, also nur um die Ecke und in Sichtweite der Schiffe.

Dort angekommen, gaben wir nur schnell unsere Koffer ab, checkten ein, und fuhren anschließend gleich wieder zurück zum Hafen.

Die Schiffsbesichtigung kam sehr kurzfristig zustande. Nur wenige Wochen zuvor hatte ich in der Zentrale angefragt und bekam sofort eine Bestätigung dafür. Die Epic ist das (noch) größte Schiff der Norwegian Cruise Line und hat mich schon lange interessiert. Ich bin eigentlich absolut kein Norwegian-Fan, aber auf die war ich neugierig.

Wir meldeten uns im Terminal an, gingen durch die Sicherheitskontrollen und standen kurze Zeit später im Crew-Bereich der Norwegian Epic. Hier wurden wir schließlich von einem Offizier abgeholt und unser privater Rundgang begann. Denn neben uns war nur noch ein Angestellter von Norwegian mit dabei; was für ein Luxus.

Bild Wir konnten uns alle Kabinenkategorien ansehen, auch den Suiten-Komplex "The Haven". Neben den verschieden großen Suiten gibt es hier ein eigenes Restaurant, ein eigenes Pooldeck und einen Empfangsbereich. Es ist also im Grunde genommen ein komplett eigenständiger Bereich, in welchen auch nur die Personen kommen, die eine Suite gebucht haben. Optisch ist er sehr angenehm gestaltet, die Suiten sind ein absoluter Traum mit Panorama-Fenster, großen Eckbadewannen … hier würde ich mich auf Anhieb wohlfühlen. ;-)

Fast drei Stunden dauerte der Rundgang über das Schiff. Wir besuchten die Restaurants und Bars, das Casino, den Spa-Bereich, das Pooldeck, die Kegelbahn und alles, was die Epic eben zu bieten hat. Zum Abschluss wurden wir noch zum Essen eingeladen. Natürlich wählte ich gleich mal ein komplettes 4-Gänge-Menü. Man muss ja schließlich testen. ;-) Bei netten Gesprächen verbrachten wir hier noch einen schönen Nachmittag und stellten für uns fest, dass das Schiff gar nicht so übel ist und wir uns eine Reise damit durchaus mal vorstellen könnten.

Gegen 15.30 Uhr verabschiedeten wir uns schließlich wieder und gingen von Bord. Was für ein schöner Nachmittag, ich freute mich riesig, dass wir wieder neue Eindrücke gewinnen konnten und dass das alles so wunderbar geklappt hat.

Für 17 Uhr war Abfahrt angesagt, sowohl für die Epic als auch für "unsere" Celebrity Reflection und die ebenfalls im Hafen stehende "Grand Holiday" von IberoCruceros. Bis dahin machten wir es uns in einem kleinen Hafen-Café gemütlich und spazierten danach auf die Brücke Moll de Ponent, die den Hafen mit der Stadt verbindet.

Bild Von hier aus hatten wir einen fantastischen Blick auf alle Schiffe. Alle vier hintereinander - was für ein tolles Bild. Mit etwas Verspätung verließen sie schließlich nach und nach den Hafen und als die Celebrity Reflection immer kleiner wurde, war ich schon ein wenig traurig.

Nahezu wortlos (wir hingen wohl beide noch in Gedanken dem Schiff nach) spazierten wir zurück zum Hotel und bezogen unser Zimmer. Ganz ehrlich: Es war das erste 5-Sterne-Hotel, von dem ich wirklich enttäuscht war und das ich (für den Preis) nicht weiter empfehlen kann. Der Service war unfreundlich, das Hotel selbst sah - obwohl erst vor zehn Jahren erbaut - schon ziemlich alt und verbraucht aus, der Eingangsbereich kalt und leer, die Hotelgänge dunkel und das Zimmer war mit dem Blick auf den Innenhof der Abschuss. Ich hatte mir das Hotel aufgrund der Bewertungen und Hotelbeschreibungen unbedingt eingebildet, trotz des immens hohen Preises. Was wir dafür bekamen, ist gerade mal ausreichend für ein 3-Sterne-Hotel. Deshalb: Finger weg!

Nach einer längeren Pause und einem kleinen Nickerchen entschieden wir uns dann aber trotzdem, den Rest des Abends im Hotel zu verbringen. Wir waren einfach zu müde, der heutige Tag war irgendwie anstrengend, und so ließen wir uns nur noch in der hoteleigenen Bar nieder (die aber sehr schön ist) und bestellten ein paar Tapas. Was für ein Glück! Draußen zog grad ein heftiges Unwetter auf, mit Gewitter und Sturzregen, da würde ich jetzt nicht unterwegs sein wollen …

2. Tag:

Bevor es heute Morgen in die Stadt ging, machten wir erst einmal einen Abstecher auf die Dachterrasse des Hotels. Von hier oben hat man eine schöne Aussicht über Barcelona und den Hafen. Wir wollten sehen, welche Schiffe heute hier lagen, entdeckten aber wenig Spektakuläres. Zu sehen waren die P&O Oceana, die Ocean Countess von Cruise & Maritime Voyages sowie die Kristina Katarina von Kristina Cruises. Alles Schiffe, die nicht wirklich unserem (persönlichen) Geschmack entsprechen.

Direkt vor unserem Hotel befand sich eine Haltestelle der Barcelona City Tour und weil wir relativ stressfrei von A nach B kommen wollten, kauften wir das Ticket für 24,- € pro Person (24-Stunden-Ticket für zwei Routen, Stand: Oktober 2012). Eigentlich haben wir die Rundfahrt schon mehrmals gemacht, allerdings bisher immer mit dem Bus Turistic. Mit diesem Unternehmen war die Osttour relativ unbekannt für uns.

Bild Richtig geplant haben wir für heute jedoch nichts. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt kannten wir bereits von unseren bisherigen Besuchen, heute wollten wir uns einfach mal treiben lassen.

Wir setzten uns in den Bus für die Westroute, fuhren ein Weilchen, und stiegen schließlich am MNAC aus, eines der bedeutendsten Museen der Stadt, mit großen katalanischen Kunstsammlungen. Ins Museum zog es uns zwar nicht, aber die Aussicht auf die Stadt und auf die Placa de Espanya ist wunderschön und immer einen Abstecher wert!

Von hier aus spazierten wir direkt zur Placa de Espanya, die mit ihren zwei venezianischen Türmen 1929 den Eingang zur Weltausstellung bildete. Der Brunnen Font Màgica war dabei eines der beliebtesten Symbole. Aktuell war er aber leider nicht in Betrieb.

Nicht weit von hier entfernt befindet sich die Arenas de Barcelona, eine ehemalige Stierkampfarena, dessen Fassade im Neomudejar-Stil bis heute erhalten geblieben ist, die im Inneren aber vollständig zu einem modernen Einkaufszentrum umgebaut wurde. Gekrönt wird sie von einer riesigen Kuppel in 27 Meter Höhe.

Außen gibt es einen Aufzug für die Aussichtsplattform der Kuppel. Für 1,- € pro Person (Stand: Oktober 2012) wird man nach oben gefahren. Wir gingen einmal rund herum. Es soll die angeblich einzigste Möglichkeit sein, Barcelona in 360 Grad zu sehen. Hier oben befinden sich zahlreiche Restaurants und Bars. Auch wir hatten langsam Hunger, Frühstück gab es heute ja keines, aber hier wurde bereits überall Mittagessen angeboten.

Bild Wir spazierten ins Innere des Einkaufszentrum und bummelten ein bisschen durch die Geschäfte, kurze Zeit später suchten wir uns einen Platz in einem der zahlreichen Lokale und verspeisten genüsslich ein "bocadillo con jamón". Mmmhhh …

An der Haltestelle der Placa de Espanya stiegen wir wieder in den Bus und fuhren weiter, direkt zum Fußballstadion Camp Nou. Obwohl wir schon so oft in der Stadt waren, hatten wir es noch nie geschafft, uns das Stadion mal genauer anzusehen. Doch auch heute sollte dem nicht so sein. Es war unheimlich viel los. Morgen würde hier ein Spiel zwischen dem FC Barcelona und Celtic Glasgow stattfinden; die ersten Fans waren bereits unterwegs, und auch die Schlange für die Stadiontour war unendlich lang. Nein, das wollten wir uns nicht antun; also verschieben wir es eben mal wieder auf das nächste Mal …

Nach einem kurzen Abstecher in den Megastore des FC Barcelona (unglaublich, dass man nur mit Fanartikeln gleich mehr als 2.000 m² füllen kann) ging es mit dem Bus wieder weiter zur Avinguda Diagonal. Als eine der breitesten Alleen der Stadt findet man hier viele international renommierte Unternehmen sowie Einkaufszentren. Hier bummelten wir ein wenig entlang und fuhren anschließend weiter zur Placa Catalunya.

Auf dem gepflasterten Platz mit Skulpturen und Brunnen sieht man hunderte von Tauben ihre Körner picken, ähnlich wie auf dem Markusplatz in Venedig. Die Kinder hatten einen Heidenspaß, die Eltern sahen geduldig zu. ;-)

Von hier aus spazierten wir gemütlich durch die Straßen und erreichten schließlich das Barrio Gòtico, das gotische Viertel, eines der (für mich) schönsten Viertel der Stadt. Eindrucksvoll steht hier die Gotische Kathedrale mit ihrem Kreuzgang, besonders einladend wirkt die Placa del Rei … einfach eine schöne Ecke.

Bild In einer kleinen Bar legten wir bei süßen Teilchen und Kaffee eine kurze Pause ein und um 16 Uhr setzten wir unsere Sightseeingtour fort. Wir stiegen in den Bus für die Ostroute und entschieden, diese bis zur Sagrada Familia durchzufahren.

Wir kamen vorbei an der Rambla, vorbei am Kolumbusdenkmal und erreichten den Port Vell. Anschließend ging es weiter ins einstige Fischerviertel La Barceloneta. Es wurde 1753 auf einem dem Meer abgerungenen Land erbaut, besonders gut besucht ist hier Tag für Tag der Passeig Maritim, eine lange Strandpromenade mit zahlreichen Restaurants.

Der Port Olímpic wurde zu den 25. Olympischen Spielen 1992 als Olympisches Dorf errichtet, heute sind es Privatwohnungen. Weiter ging es zur Platja del Bogatell, zum Ciutadella-Zoo, zum Teatre Nacional sowie zum Forum, dann erreichten wir nach rund einer Stunde Fahrtzeit die Kathedrale Sagrada Familia.

"Die ewige Baustelle" ist das bekannteste Werk von Gaudí, mit dem er sich bis zu seinem Tod intensiv beschäftigt hatte. Dank seiner ausgefeilten Pläne kann der Bau auch fortgesetzt werden; dieser finanziert sich ausschließlich von Spenden. Eine baldige Fertigstellung ist aber nicht in Sicht, es wird wohl auch für nächsten Jahrzehnte eine Baustelle bleiben … In den folgenden Jahren ist der Ausbau der sechs Türme geplant, damit soll sie dann das höchste Gebäude der Stadt werden.

Bild Wir machten ein paar Fotos, gingen einmal rund herum und spazierten schließlich von hier aus zurück in Richtung Ramblas. Auf dem Stadtplan sah das gar nicht so weit aus, letztendlich waren wir dann aber doch gut eine dreiviertel Stunde unterwegs. Damit entdeckten wir allerdings Ecken der Stadt, die man sonst sicherlich nicht kennen lernt und ich genoss diesen Spaziergang sehr. Langsam wurde es dunkel, die Stadt leerte sich, sowohl von den Tagestouristen als auch von den Geschäftsleuten.

Um 18.30 Uhr erreichten wir dann wieder das Barrio Gòtico. Eigentlich hatten wir geplant, heute noch einmal "richtig" essen zu gehen, aber Toni hatte bereits jetzt ein bisschen Hunger und so kehrten wir auf eine Zwischenmahlzeit in einem kleinen Restaurant ein. Über der Bar hingen die Serrano-Schinken - das Lokal konnte also nicht so verkehrt sein. Wir bestellten ein paar Tapas und ließen es uns gutgehen.

Über die Ramblas spazierten wir zurück zu unserem Hotel und machten uns frisch. Nach einer kurzen Pause ging es schließlich zur Marina Port Vell und dort ins Einkaufszentrum MareMagnum. Hier kauften wir noch kräftig ein, anschließend suchten wir uns auf der Terrasse eines Restaurants einen Platz und verspeisten genüsslich eine leckere, typisch spanische, Paella. Mmmm, war das guut.

Unser letzter Urlaubstag neigte sich dem Ende zu. So richtig Lust auf Zuhause hatte ich noch nicht, viel lieber wäre ich noch ein Weilchen hier geblieben, zumal das Wetter inzwischen ja auch wieder sehr sommerlich war. Aber es half alles nichts. Gegen Mitternacht schlurften wir wieder zurück ins Hotel; morgen mussten wir zeitig aufstehen.

Bild

Fotoalbum Barcelona