Sommer in Salzburg

~ Ausflug am 29. August 2015 ~



Während andere sich an heißen Sommertagen am See vergnügen, kamen meine Freundin und ich auf die glorreiche Idee, einen Ausflug nach Salzburg zu unternehmen. Bei 33 Grad spazierten wir quer durch die Stadt und fühlten uns das ein oder andere Mal wie in einer Sauna. Aber wir wollten es ja nicht anders und abgesehen davon hatte das ganze auch einen kleinen, aber entscheidenden Vorteil: Es war kaum was los!

Mit dem Zug ging es ab Bad Endorf in Oberbayern zum Hauptbahnhof Salzburg. Die Fahrt verlief absolut stressfrei; auf der Autobahn wären wir einige Zeit im Stau gestanden. Gut, dass wir uns das nicht angetan haben.

Am Hauptbahnhof ausgestiegen, machten wir uns erst einmal auf die Suche nach einem Bus in die Innenstadt, was gar nicht soo einfach war. Scheinbar sahen wir ziemlich hilflos aus, denn sofort kam eine nette Salzburgerin auf uns zu, fragte uns nach unseren Plänen und steckte uns schließlich in den passenden Bus. Sehr hilfsbereit!

Bild In der Nähe des Hotels Sacher Salzburg stiegen wir aus und spazierten über den Makartsteg in die Altstadt. Der Steg ist links und rechts voll von "Liebesschlössern", die in allen Farben entgegen glitzern. Etwas kitschig und eigentlich schade um das Brückengeländer. Aber die heutige Jugend scheint (wieder?) darauf zu stehen.

Über den Franz-Josef-Kai ging es zur ehemaligen Bürgerspitalkirche und heutigen Pfarrkirche St. Blasius. Sie liegt direkt unterhalb des Mönchsbergs. Ein paar Schritte weiter befanden wir uns im Vorhof des alten Bürgerspitals, auch Admonter Hof genannt. Er wurde direkt in den Mönchsberg hinein erbaut. Ein tolles Bild!

Bild Vorbei am Großen Festspielhaus erreichten wir die Kollegienkirche auf dem Universitätsplatz und standen wenig später dann auch schon auf dem Residenzplatz mit dem Dom zu Salzburg. Hier waren einige Tribünen aufgebaut, aktuell fanden in den Sommernächten wohl immer mal wieder musikalische Aufführungen statt.

Der Dom zu Salzburg ist ein wunderschöner Barockbau mit einer Länge von 101 Metern und einer Turmhöhe von 81 Metern. Auf dem Residenzplatz davor findet man in der Adventszeit einen großen und schönen Weihnachtsmarkt, der allerdings vor allem an den Wochenenden immer komplett überfüllt ist.

Einen Blick in das Innere des Doms geworfen, u. a. auch, um uns ein wenig abzukühlen, ging es weiter zum Kapitelplatz. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Dompropstei, auf die Festung im Süden und auf die Kapitelschwemme, ein alter Brunnen mit einer großen Neptun-Figur.

Über den Residenzplatz spazierten wir in Richtung Salzach und entdeckten dort eine nette Freiluft-Bibliothekt. In Bücherregalen konnte man sich Lesestoff holen und es sich dann auf Stühlen oder Sitzsäcken in der Sonne bequem machen. Eine tolle Idee, das gefiel mir.

Bild Weiter ging es über immer kleiner werdende Gassen in Richtung der Festung Hohensalzburg, allerdings fanden wir weder die Festungsbahn noch den Fußweg hinauf! Es war wie verhext. Ohne Stadtplan war es dann eben doch nicht ganz so einfach, sich zurecht zu finden.

Meine Freundin entdeckte schließlich einen älteren Herrn mit Stadtplan in der Hand und entschied, ihn nach dem richtigen Weg zu fragen. Doch der gute Mann misstraute uns von der ersten Sekunde an. Er ging sofort auf Abstand, wehrte ab und meinte sofort mit einem etwas ängstlichen Blick auf unsere Kameras: Nein, ich gebe keine Interviews! Hm, nein, also das hatten wir auch gar nicht vor, wir wollten eigentlich nur den Weg wissen ...?

Ich weiß bis heute nicht, ob es sich bei dem Herrn nicht vielleicht um einen "Promi" gehandelt hat. Seine Reaktionen ließen dies jedenfalls vermuten. Blöd nur, dass mir sein Gesicht so gar nicht bekannt vor kam.

Einige Minuten später dann endlich ein Schild: Festungsbahn. Na, endlich! Ich war ehrlich gesagt froh, diese vor dem Fußweg entdeckt zu haben, denn obwohl ich Fußwege grundsätzlich bevorzuge, war ich bei den heutigen Temperaturen dann doch froh um ein wenig Komfort. Den Preis von knapp 11,- € pro Person (Stand: August 2015, Festungscard inkl. Eintritt zur Festung) bezahlt, fuhren wir in wenigen Minuten nach oben und konnten bereits bei der Fahrt schöne Ausblicke auf Salzburg genießen.

Bild Bevor wir uns nun der Erkundung der Festung widmeten, nahmen wir in einem netten, kleinen Biergarten Platz und bestellten uns erst einmal kühle Getränke. Der Ausblick von hier oben war wunderschön und bescherte uns die ein oder andere nette Aufnahme.

Die Festung Hohensalzburg wurde 1077 erbaut und ist die größte vollständig erhaltene Burg Mitteleuropas. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die ursprüngliche Burg erweitert und verlieh der Festung das heutige Erscheinungsbild. Jahrelang wurde sie als Verteidigungsanlage und Residenz der Fürsterzbischöfe genutzt. Später diente sie außerdem als Kaserne und Gefängnis.

Bild Knapp zwei Stunden hielten wir uns in und außerhalb der Festung auf, besuchten diverse Räumlichkeiten und Ausstellungen, die das damalige Leben hier veranschaulichen und genossen den wundervollen Ausblick auf Salzburg. Was für ein schöner Tag das heute war, perfekt für tolle Fotoaufnahmen.

Weil uns zum einen die Preise in den Restaurants auf der Festung schockierten und uns zum anderen jene aber auch nicht wirklich überzeugten (zu touristisch), entschieden wir uns zur Rückkehr in die Stadt und kehrten im Biergarten Stieglkeller ein. Perfekt, denn genau diese Lokalität hatte meine Freundin vorhin schon gesucht. Ein Tipp ihrer Eltern, den wir jetzt gerne mal näher betrachten wollten.

Das Sitzen tat gut, wir waren heute schon ganz schön lange auf den Beinen. Das Wiener Schnitzel war hervorragend und so ließen wir es und hier gut gehen. Das Restaurant gehört zwar auch zu den definitiv größeren, allein im Außenbereich hat man gleich drei Terrassen für die Gäste, dennoch ist der Service sehr freundlich, die Atmosphäre entspannt und man fühlt sich als Gast willkommen.

Jetzt wäre eine Mütze Schlaf ganz gut ... doch nichts da, weiter ging es durch die Altstadt. Wir spazierten natürlich auch zur und durch die Getreidegasse, Salzburgs berühmteste historische Gasse. Hier steht das Geburtshaus von Wolfgang Amadeus Mozart, besonders schön anzusehen sind auch die vielen schmiedeeisernen Zunftzeichen über den Läden. Sogar McDonalds verfügt über ein solches!

Eigentlich kann man hier auch gut Einkaufen gehen, aber nach Shoppen war uns gerade nicht und so bummelten wir weiter, über die Staatsbrücke in Richtung Mirabellgarten.

Bild Gerade noch standen wir mitten im lauten Verkehrslärm, ein paar Meter weiter hörte man davon gar nichts mehr. Der Garten liegt wie eine Oase inmitten der Stadt und lädt zum Erholen ein.

Das am anderen Ende befindliche Schloss Mirabell (damals noch Altenau) wurde 1606 außerhalb der damaligen Stadtmauern für die Geliebte des Erzbischofs erbaut. Die anschließenden hier residierenden Landesfürsten haben rund herum einen fantastischen Garten gestaltet, der heute mit seinen Statuen und Brunnen unter Denkmalschutz steht. Allein die Anordnung der Blumen ist schon eine Kunst für sich und einfach traumhaft schön. Gut, meine Freundin war jetzt nicht so dafür zu begeistern, aber ich stehe ja bekanntlich auf alles Kitschige und auf Schlösser sowieso und so war ich selig, hier hindurch zu schlendern.

Bild Am Schloss selbst fand sich gerade eine Hochzeitsgesellschaft ein. Auch mal eine nette Idee: Die Braut ganz in Rot, Bräutigam und alle Gäste komplett in Weiß. Toll! Mal was anderes, außergewöhnliches.

Ganz besonders süß fand ich den Zwergelgarten (Bastionsgarten), der direkt an den Mirabellgarten anschließt. Der erste Zwerg fand ca. 1691/1692 seinen Platz, nach und nach kamen weitere dazu. Am Ende standen hier 28 Zwerge aus weißem Marmor. Er ist der älteste Zwergengarten Europas.

Heute sind noch 17 Zwerge erhalten, viele von ihnen restauriert. Die Figuren sind so süß anzusehen! Manche haben richtige Fratzen auf, andere wiederum wirken so lieblich. Natürlich musste das ein oder andere Foto davon gemacht werden. Ein "Park", der mal wieder ganz nach meinem Geschmack war. :-)

Hier noch eine Pause auf einer der einladenden Parkbänke eingelegt, traten wir am späten Nachmittag schließlich wieder die Heimreise an. Mit dem Bus ging es zurück zum Hauptbahnhof. Dort fuhr uns der Zug dann natürlich vor der Nase davon! Ein paar Minuten früher ... Aber egal, so bummelten wir noch durch die Geschäfte, statteten meinem heiß geliebten Starbucks noch einen Besuch ab und erreichten gegen frühen Abend wieder unser Zuhause. Es war ein schöner Tag, den wir sicher wiederholen werden, denn Salzburg hat natürlich noch die ein oder andere Ecke mehr zu bieten.

Bild

Fotoalbum Salzburg 2015