Unterwegs in Oslo

~ Aufenthalt am 21. April 2012 ~



Die norwegische Hauptstadt Oslo besuchten wir im April 2012 zum zweiten Mal im Rahmen einer Kurzkreuzfahrt mit der AIDAsol in den hohen Norden (für den kompletten Reisebericht bitte hier klicken).

Hier spielte ich zum ersten Mal Reiseleiterin und führte eine kleine Reisegruppe zu den bekanntesten und interessanten Ecken der Stadt.

Bereits um 7.30 Uhr fuhren wir in den Hafen von Oslo ein. Die Fahrt durch den rund 100 km langen Oslofjord bekamen wir leider nicht mit. Zum einen war es noch dunkel, zum anderen hatte ich auch ehrlich gesagt keine Lust, schon frühmorgens dafür aufzustehen. Aber alles halb so schlimm; beim Auslaufen am Nachmittag würden wir ihn schließlich noch genießen können.

Wir gingen zum Frühstücken ins Marktrestaurant und begaben uns auf 9.30 Uhr zur Rezeption. Hier war Treffpunkt für unseren Stadtrundgang durch Oslo. Ein bisschen Bauchweh hatte ich ja schon. Mein erstes Mal als "Reiseleiter", die Leute würden sich voll und ganz auf mich verlassen. Nicht nur sie waren gespannt, was sie hier erwarten würde; auch ich war neugierig, wie der Tag heute verlaufen würde.

Bild Als wir uns schließlich zu 13. auf den Weg machten, habe ich mich sehr gefreut. Mit so vielen Teilnehmern hatte ich nicht gerechnet. Sehr schön. :-)

Wir verließen das Schiff und gingen zuerst einmal in Richtung Rathaus. An der Akershusstranda erzählte ich ein paar Grunddaten über die Stadt und das Land und anschließend marschierten wir hoch zur Festung Akershus. Sie entstand 1299 durch König Hakon V und wurde im 14. Jahrhundert sowie später auch im 18. Jahrhundert noch weiter ausgebaut und renoviert. Hier liefen wir quer durch die Anlage, gespickt mit zahlreichen Gebäuden, in denen diverse Museen untergebracht sind. Von einem Aussichtspunkt aus hatten wir einen schönen Blick auf die AIDAsol. Zum Greifen nah und in voller Pracht zu sehen. Einfach schön.

In der Anlage hielten wir uns ziemlich lange auf und trafen anschließend auf die Soldaten, die hier Wache hielten. Die Wachablösung würde erst um 13.30 Uhr stattfinden, zu dieser Zeit war aber schon wieder Abfahrt. Aber so spektakulär ist das hier auch nicht im Vergleich zu London.

Bild Eigentlich wollte ich gerne einen Abstecher zum Opernhaus machen, einem der neuesten und prunkvollsten Gebäude der Stadt, und von der Plattform die Aussicht auf Oslo genießen, doch das Wetter spielte leider nicht mit. Es war kalt, eisig kalt, wir liefen alle in Winterkleidung und mit Schal und Mütze herum und trist war es obendrein. Da würden wir mit Sicherheit nicht viel sehen. Und weil es von hier aus auch ein ganz schönes Stück zu Laufen war, entschied ich mich kurzerhand, diese Etappe einfach aus zu lassen. Gestört hat es niemanden.

Über ein paar Querstraßen erreichten wir die Karl Johans Gate, auch als "Via Veneto des Nordens" bekannt und eine der bekanntesten Straßen der Stadt. Sie ist knapp 2 km lang und führt in gerader Linie vom Hauptbahnhof zum Schloss der Königsfamilie. Hier entlang findet man edle Shoppingadressen, Luxushotels und Spitzenrestaurants, aber auch ein paar kulturelle Höhepunkte.

Bei den Basarhallen bogen wir auf die Karl Johans Gate ein. In den Hallen bieten Pakistani, Inder und Libanesen exotische Waren an. Das halbrunde Gebäude wurde 1841 erbaut. Direkt daneben steht die Oslo Domkirke. Im Jahre 1697 eingeweiht, wurde sie zuletzt zwischen 2006 und 2010 restauriert.

Wir gingen weiter und entdeckten das Grand Hotel mit dem dazugehörigen Grand Café und das Parlamentsgebäude Storting; mit den neogotischen Backsteinen ein imposanter Bau.

Bild Direkt davor liegt der Eidsvollpark und das Nationaltheater sowie das Hotel Continental und die Universität, die jedoch gerade restauriert wurde. Direkt an der Ecke der Karl Johans Gate und der Universitetsgata befindet sich das Hard Rock Café und diesem statteten wir schließlich einen Besuch ab. Das Café selbst ist nicht groß und ehrlich gesagt sieht es auch nicht unbedingt einladend aus. Aber ein T-Shirt musste natürlich sein.

Alle Teilnehmer wieder eingesammelt (manche von ihnen hatten sich in der Zwischenzeit die Umgebung etwas näher angesehen), ging es auch schon wieder weiter. Regenschirm auf, Regenschirm zu - das Wetter wechselte ständig, aber zum Glück blieben wir von langanhaltenden Regenschauern verschont.

Nun ging es auf direktem Wege zum Königlichen Schloss, das man dank der schnurgeraden Straße schon von Weitem sehen kann. Es befindet sich in Staatsbesitz und steht dem König von Norwegen zur Verfügung. Es ist von einem 22 Hektar großen Park umgehen und dient sowohl als Residenz des Königs als auch zu Repräsentationszwecken. 173 Räume sind hier untergebracht; damit gehört das Schloss zu den kleineren Residenzen Europas.

Bild Leider wurde das Schloss gerade restauriert, weshalb es rund herum von Planen umgeben war. Echt schade. Dass wir es aber auch immer so erwischen. Dafür kam aber die Sonne zum Vorschein und wir konnten unsere Schirme für den Rest des Tages komplett wegpacken.

Von hier aus ging es nun über mehrere Querstraßen in Richtung Aker Brygge. An einem kleinen Markt, der auf dem Weg lag, kaufte Theres Süßwarenspezialitäten des Landes ein und reichte sie zum Probieren herum. Mmmhh, sehr lecker!

Wir erreichten das Rathaus, das Wahrzeichen der Stadt und gleichzeitig ein sehr umstrittener Bau. 1950 wurde es anlässlich der 900-Jahr-Feier Oslos eröffnet und war den Norwegern lange Zeit ein Dorn im Auge. Die Architektur sprach nicht jeden an. Es beherbergt Büroräume für rund 450 Angestellte. Die Türme sind unterschiedlich groß, der eine 66, der andere 63 Meter hoch. Erst 2000 wurde das Glockenspiel ausgebaut. Es besteht heute aus 49 Bronzeglocken unterschiedlicher Größe, die zwischen 4000 und 14 kg wiegen.

Das Rathaus ist in der ganzen Welt bekannt, nicht nur wegen der etwas außergewöhnlichen Bauweise, sondern vor allem durch den Friedens-Nobelpreis, der hier jährlich am 10. Dezember verliehen wird.

Bild Direkt gegenüber befindet sich das Nobel-Friedenszentrum. Hier kann man eine Ausstellung zu den Arbeiten bisheriger Nobelpreisträger besichtigen.

Nur wenige Meter dahinter beginnt die Aker Brygge, eine der beliebtesten Gegenden der Stadt. Das ehemalige Werftgelände wurde zu einem einzigartigen Wohn-, Handels- und Restaurantcenter umgebaut. Auch Shoppingcenter gibt es. Die Hauptverkehrsader wurde untertunnelt. Schon von weitem unverkennbar sind die modernen Glitzerfassaden. Hier trifft sich die Osloer Jugend, täglich quillt die Uferpromenade über von Menschen, an warmen, sonnigen Tagen herrscht hier südländische Stimmung.

Wir spazierten die Straße entlang und erreichten somit auch das Ende meiner kleinen Stadtrundführung. Ein Teil unserer Gruppe machte es sich in einem der zahlreichen Cafés bequem, der andere marschierte gemütlich die Uferpromenade entlang. Von hier aus hatten wir auch einen schönen Ausblick auf die AIDAsol, im Hintergrund die Festung Akershus. Die Sonne strahlte vom Himmel; gemeinsam mit den immer noch dicken Wolken ergab das schöne Fotomotive.

Nachdem wir uns hier eine Weile aufgehalten hatten, ging es schließlich wieder zurück zum Schiff. Ein schöner Tag in Oslo ging langsam zuende. Doch später - beim Auslaufen - sollten wir noch traumhafte Ausblicke auf den Oslofjord werfen können.

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Fotoalbum Oslo