Monaco & Formel-1-Rennstrecke

~ Aufenthalt am 9. Mai 2010 ~



Den kleinen Stadtstaat Monaco besuchten wir zum zweiten Mal im Rahmen einer Westeuropa-Kreuzfahrt mit der Costa Magica (für den kompletten Reisebericht bitte hier klicken).

Während dieser Zeit war schon alles für das Formel-1-Rennen (welches die Woche darauf stattfinden sollte) vorbereitet und wir hatten die Gelegenheit, uns die Rennstrecke in allen Einzelheiten anzusehen. Einfach toll!

Schon um 7 Uhr morgens war die Nacht für mich vorbei. Auf 8 Uhr sollten wir in den Hafen von Monaco einlaufen und natürlich war ich wieder einmal neugierig, wie der Ausblick auf die Stadt vom Meer aus sein mag.

Die Vorhänge zurück geschoben, erwarteten mich strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Wie schön!

Wir fuhren auf direktem Wege in den Hafen von Monaco ein. Etwas verwundert war ich schon, denn so groß ist der Hafen ja nicht und eigentlich hatte ich eher mit einem Ankern außerhalb und mit Tendern gerechnet. Aber so war es mir natürlich lieber.

Bild Während der Einfahrt hatte ich traumhafte Ausblicke auf Monaco. Gemütlich in den Sessel gelehnt, konnte ich das Casino entdecken, Monaco-Ville, zahlreiche Hotels und sogar die ersten Werbeplakate für das Formel-1-Rennen nächste Woche. Ich freute mich mal wieder wie ein kleines Kind.

Das Fürstentum Monaco ist mit einer Größe von gerade mal 1,95 km² nach dem Vatikanstaat der zweitkleinste Staat der Welt. Die Wolkenkratzer streben auf engstem Raume gen Himmel und wirken fast schon wie ein kleines Mini-Manhattan vor herrlicher Bergkulisse. Obwohl hier Haus an Haus steht und man glauben mag, dass kein Blatt Papier mehr dazwischen passen würde, wird hier dennoch stetig weiter gebaut. Doch wohnen darf hier nur, wer auch ein gewisses Grundkapital vorweisen kann. Die Angestellten in den Hotels und Cafés stammen alle aus benachbarten Ortschaften. Monaco ist aber nicht nur einer der am dicht besiedeltsten Staaten der Welt, sondern auch einer der sichersten. In Parkgaragen und so gut wie an jeder Ecke sind Videokameras angebracht, die alles aufzeichnen, was um sie herum geschieht. Doch beobachtet gefühlt habe ich mich zu keiner Zeit dort. Ehrlich gesagt wären mir die Kameras auch nie aufgefallen, hätte ich nicht gewusst, dass es sie gibt.

Das Frühstück ließen wir uns heute auf die Kabine bringen und nachdem wir uns beide fertig gemacht hatten, verspeisten wir es ganz gemütlich auf dem Balkon. Wir entdeckten auch bereits die Tribünen für das Rennen und freuten uns, dass wir das alles mal so hautnah sehen würden.

Auf 9.30 Uhr trafen wir uns schließlich mit Andreas und Maritha und unser Stadtrundgang konnte beginnen. Leider hatte sich das Wetter zwischenzeitlich ein wenig verschlechtert. Wolken zogen auf, es wurde etwas dunkler, Sonne und Wolken wechselten sich schließlich ständig ab, aber immerhin blieben wir von Regen verschont.

Wir schlenderten am Hafen entlang und stießen auf die ersten Yachten. Schon vom Zimmer aus konnte ich die uns bereits bekannte "Lady Moura" entdecken, das Schiff, das normalerweise im Hafen von Palma de Mallorca steht und dem Scheich Nasser Ar-Raschid gehört. Eine tolle Yacht, die uns immer wieder begeistert.

Bild Wir sahen uns Yacht für Yacht an und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine schöner als die andere. Was die wohl kosten mögen? Und wem sie wohl gehören mögen? Jemandem Berühmten? Oder Firmen? Wir werden es nie heraus bekommen, denn meist sah man nur die Angestellten die Yacht putzen; von den Besitzern war niemand zu sehen.

Wir schlenderten weiter und entschieden uns, die Stufen nach Monaco-Ville hinauf zu steigen. Auf dem Weg dorthin hatten wir tolle Ausblicke auf die Costa Magica und einen Teil der Stadt sowie auch auf das Meer, wo wir schließlich noch weitere Kreuzfahrtschiffe entdecken konnten. So, wie ich es eigentlich auch bei Costa vermutet hätte, ankerten dort ein Segelschiff des Club Med, die Crystal Serenity und ein Schiff der MSC. Tja, entweder, Costa hatte mehr bezahlt oder wir waren einfach nur schneller. ;-)

Huch, ein Blick nach weiter draußen zeigte uns: Da hinten schüttete es gerade. Man sah richtig die Streifen vom Himmel ins Meer ziehen. Na hoffentlich würde das nicht noch hierher kommen.

Durch die große Parkgarage von Monaco hindurch ;-) kamen wir schließlich nach ein paar Stufen direkt am Museum Océanographique de Monaco heraus. Hier war die Hölle los. Zig Menschen, alle in Reih und Glied vor dem Museum. Eine riesige Figur aus Plastik, ein Mann, halb lebend, halb tot, stand vor dem Gebäude und zog wohl die Besucher an.

Das Wetter war allerdings nach wie vor zu schön für einen Museumsbesuch, auch, wenn mich das Innere doch interessiert hätte. Aber wir sind bestimmt nicht zum letzten Mal hier gewesen. Also gingen wir weiter und waren nun mitten in Monaco-Ville. Wir schlenderten durch einige sehr schöne Souvenirläden, eingekauft wurde auch sogleich ;-) und kurze Zeit später waren wir am Fürstenpalast angekommen.

Von dort hatten wir auch wieder sehr schöne Ausblicke auf Monaco, denn von hier hat man den allseits bekannten Panoramablick, wie man ihn in fast jedem Fotoalbum von Monaco-Reisenden finden kann. Und obwohl ich das Bild bereits hatte, konnte ich nicht widerstehen und musste doch noch mal abdrücken.

Bild Wir spazierten über den Platz und mussten über die Wache am Fürstenpalast lachen. Die scheinen ja eine richtige Choreographie für ihren Wachtdienst zu haben, jedenfalls erfolgten die Kopfbewegungen dieses einen Mannes immer in einer bestimmten Reihenfolge. Der Arme. Dass heute noch so viel Wert auf dieses Hampelmann-Getue gelegt wird, will mir einfach nicht in den Kopf. Aber immerhin haben die Besucher was zu lachen. :-)

Auf der anderen Seite des Platzes konnten wir hinunter auf Port de Fontvieile blicken, dorthin, wo die etwas kleineren Boote und Yachten standen und zum Haus von David Coulthard sowie zur Wohnung von Prinzessin Stephanie. Eine Möwe saß nur wenige Zentimeter von uns entfernt. Die war ganz schön frech und spazierte ständig auf und ab. Als ich ein Foto von ihr machte, setzte sie sich richtig in Pose. Soso … da hat eindeutig schon was abgefärbt von diesem Reichen-Staat. ;-)

Wir gingen wieder zurück über den Place du Palais in Richtung Hafen. Von oben hatten wir bereits ausgiebig die Rennstrecke bewundert, auch schon die vielen Tribünen und Werbetafeln entdeckt sowie die Boxengasse. Auf dem Boulevard Albert 1er angekommen, standen wir nun mitten auf der Rennstrecke. Cool! Das war ja jetzt echt mal ein Erlebnis, das alles so hautnah mitzubekommen. Obwohl ich kein eingefleischter Formel1-Fan bin, hatte ich mir die Rennen von Monaco doch immer gerne angesehen. Und jetzt mitten auf der Strecke zu stehen, wo exakt eine Woche später die Rennwägen erneut drüber brettern würden … das war schon ein schönes Gefühl.

Doch bevor wir uns die Rennstrecke in allen Einzelheiten ansehen würden, beschlossen wir, für ein kurzes Mittagessen zurück an Bord zu gehen. Das Schiff stand sehr zentral, wir hatten noch ausreichend Zeit und der Hunger meldete sich zu Wort.

Wir nahmen im Büffet-Restaurant Bellagio Platz und verspeisten leckere Fisch- und Nudelgerichte, natürlich durfte auch eine Nachspeise nicht fehlen. Zwischenzeitlich war es ganz schön dunkel geworden über Monaco, doch just in dem Augenblick, in dem wir wieder von Bord gingen, wurde es auch schon wieder heller. Na was für ein Glück wir heute hatten.

Wir gingen auf direktem Wege in Richtung der Boxengasse und freuten uns über jede einzelne Garage. ;-) Das mag sich kindisch anhören, aber das war eben so. Wenn man sich vorstellt, dass in einer Woche hier eine Menge los sein wird und die ganze Formel1-Prominenz hier vertreten sein wird ... toll!

Bild Ein paar Schritte weiter stiegen wir auf eine der Haupttribünen zwischen Boxengasse und Rennstrecke (dahinter das Meer und die Costa Magica). Wir nahmen Platz, in Gedanken ließ ich das Rennen gerade in meinem Kopf durchspielen.

Weiter ging es über die Avenue du d'Ostende. Hier legten wir erneut eine kleine Pause ein. Inzwischen war es richtig warm geworden und wir betrachteten die Costa Magica in ihrer vollen Pracht. Wie klein doch daneben die vielen großartigen Yachten wirken.

Auch auf dieser Strecke konnte man immer wieder kleine Tribünen sehen, aufgrund des Platzmangels umfassten sie aber nur wenige Plätze. Es wirkte ein ganz klein wenig verloren.

Nun erreichten wir das prunkvolle Luxushotel Hôtel de Paris, welches man auch vom Meer aus schon richtig gut erkennen kann und welches auch das führende Grandhotel Monacos ist. Hier, auf der Avenue de Monte Carlo und generell auf dem Platz vor dem Casino war wieder einiges los, zu sehen waren zahlreiche wunderschöne und teure Autos. Immer wieder sah oder hörte man einen Ferrari, einen Bentley, einen Jaguar oder auch einen Maserati. Die zahlreichen Porsche wirkten darunter schon ein wenig billig und albern. Damit kann man hier wirklich niemanden mehr beeindrucken.

Direkt vor dem Casino waren die schönsten und teuersten Auto in Reih und Glied aufgestellt. Ich war - wie alle anderen auch - ziemlich beeindruckt davon. Schöne Autos sehe ich mir immer gerne an, v. a. solche, die man nun doch nicht so häufig auf den Straßen sieht.

Doch sah man ein wenig genauer hin, konnte man sogar einen Mietwagen darunter entdecken. ;-) Soso … da will wohl jemand auf dicke Hose machen und hat sich das Auto dann doch nur ausgeliehen?! Alles klar! ;-)

Nun wusste ich auch, warum hier so viele Leute unterwegs waren. Das Casino aus dem Jahre 1863 machte erst auf 14 Uhr auf und plötzlich strömten ganze Menschenmassen dort hinein. Wir hatten gelesen, dass man das Casino besichtigen kann, ohne zu spielen, und so traten wir ebenfalls ein. Doch weiter als bis in den Vorraum kamen wir dann doch nicht. Hier hätte ich meine Tasche und Kamera abgeben müssen und das wollte ich nicht. Bei den vielen Menschen kann so etwas schnell verloren gehen, das wäre es nicht wert gewesen. Und so außergewöhnlich wird es dann wohl auch nicht sein.

Bild Gerne wollten wir das Treiben hier jedoch noch ein wenig weiter genießen und beschlossen daher, uns einen Kaffee im angrenzenden Café de Paris zu gönnen. Schon bei unserem letzten Besuch Monacos hatte ich damit geliebäugelt, doch damals hatten wir nicht so viel Zeit. Heute sollte ich endlich die Gelegenheit dazu bekommen. Wenn man schon mal hier ist, muss man da auch hinein. Und die Preise waren sogar ganz in Ordnung. Der Espresso lag immerhin noch unter 5 Euro (da hatten wir auf Mallorca schon anderes erlebt).

Wir saßen da … und staunten. Viel geredet haben wir nicht, denn jeder war damit beschäftigt, die Leute um uns herum zu beobachten. Es war interessant, die vielen unterschiedlichen Menschen zu analysieren, ihre Art und Weise, wie sie wohl durchs Leben zu gehen scheinen. Einfache Touristen, geldige Geschäftsmänner oder auch einfach nur Möchtegern-Typen. Hier sah man wirklich alles.

Plötzlich parkte ein Ferrari aus Deutschland ganz in der Nähe ein. Natürlich schauten wir ihn uns kurze Zeit später auch gleich an. Aber was war das? Die Scheibe zersprungen, die Motorhaube leicht zerkratzt und die Felgen angefahren. Ohje, das arme Auto! Entweder, es wurde mutwillig zerstört oder für den Besitzer ist es einfach nur ein Auto wie für uns ein Opel Corsa.

Noch schnell einen Blick in einen Souvenirladen geworfen, spazierten wir anschließend weiter und zwar über die Avenue des Spélugues weiter in Richtung der Haarnadelkurve der Formel1-Rennstrecke. Es war hier gar nicht so einfach, durch die Straßen Monacos zu flanieren, denn die Strecke war bereits gut abgesteckt und die Wege dadurch viel kleiner, teilweise standen schon die Reifenhaufen als Polster an den Seiten.

An der Haarnadelkurve spazierten wir mal direkt darüber hinweg, nur eine Woche später sah ich diesen Platz im Fernsehen und wusste: Genau da standen wir und haben noch herumgealbert, welch guter Platz das bei einem Rennen wäre. ;-)

Bild Wir überquerten den Boulevard du Larvotto und spazierten anschließend den Boulevard Louis II entlang, durch den Tunnel, durch den auch die Formel1-Wägen donnern und über welchem sich das Fairmont-Hotel befindet.

Entlang der Avenue de Président Kennedy und den Quai des Etats-Unis spazierten wir ganz gemütlich entlang des Hafens wieder zurück. Wir erreichten den Quai Albert I und konnten nun die Haupttribüne, auf der wir vorhin saßen, von weiter unten betrachten.

Während dieses Spaziergangs sahen wir uns noch einmal zahlreiche Yachten an. Manche von ihnen waren nun schon etwas kleiner, einige davon zu kaufen und manche davon schon uralt und kaputt. Die ein oder andere Yacht wäre uns dabei schon ins Auge gestochen, so ist's nicht. ;-)

Nun wurde es langsam früher Abend, gesehen hatten wir inzwischen auch alles, und so gingen wir langsam wieder in Richtung Schiff. Wieder an Bord, ruhten wir uns zunächst ein klein wenig aus, ich schaute voller Freude gleich noch mal meine vielen Fotos an und nach kurzem Frischmachen und Umziehen ging es auf 18 Uhr schon wieder an Deck. Natürlich wollten wir auch heute wieder das Auslaufen aus dem Hafen von Monaco beobachten.

Bild

Fotoalbum Monaco/Monte Carlo