Anreise

Urlaub in der Ferienzeit hatten wir schon lange nicht mehr gemacht. Dieses Mal war es aber wieder soweit und weil wir jeglichem Stau entgehen wollten, machten wir uns bereits um 2 Uhr nachts von Rosenheim auf den Weg in die Toskana. Mit vier Autos im Konvoi fuhren wir Italien entgegen und erreichten nach zwei kurzen Pausen und ohne Stau gegen 9.30 Uhr unseren Urlaubsort Poggibonsi. Perfekt.

Bild Jetzt war erst einmal Frühstücken angesagt. In einem kleinen Café nahmen wir Platz und stimmten uns auf den Urlaub ein. Anschließend ging es ins Einkaufszentrum PAM um die Ecke. Hier deckten wir uns mit Getränken und Essen für den Abend ein. Das PAM sollte schließlich täglicher Anlaufpunkt für unsere Köche werden, denn die Anlage war ein Selbstversorger-Ferienhaus.

Um die Mittagszeit machten wir uns schließlich auf den Weg zu unserer Unterkunft. Und wir hatten Glück. Wir alle konnten unsere Ferienhäuser und -wohnungen bereits beziehen, die Vormieter waren zeitig abgereist. Ich freute mich, so konnten wir uns gleich einrichten und ein wenig ausruhen.

Tipp für die Autofahrt (Mautgebühren/Vignette):
In Österreich ist die Vignette erforderlich, außerdem fallen Gebühren für die Europabrücke an. In Italien sind die Autobahnen generell mautpflichtig.

Um nicht überall lange anzustehen und auch, um das lästige Kramen im Geldbeutel zu vermeiden, empfehlen wir www.tolltickets.com. Auf dieser Seite kann man sich registrieren und sich einen sog. Telepass bestellen. Dieser kleine elektronische Empfänger wird an der Windschutzscheibe angebracht. Damit kann man die extra ausgewiesenen Telepass-Fahrspuren an den italienischen Mautstationen nutzen und so ohne anzuhalten durchfahren. Der Telepass registriert jede Durchfahrt und leitet die Daten automatisch zur Berechnung an tolltickets weiter. Wieder zu Hause, schickt man das Gerät zurück und man erhält eine Komplettrechnung.

Preise: Aktivierungspauschale für dem Empfänger + Servicgebühr (siehe Preisliste).

Über www.tolltickets.com kann man zudem die Vignette für Österreich sowie die Videomaut-Karte für sonstige Autobahngebühren bestellen.


Unterkunft Landgut Il Giuggiolo in Poggibonsi:

Allgemeine Informationen:

Das Landgut Il Giuggoolo mit insgesamt sechs Wohneinheiten steht ländlich, am Rande des Weilers Casaglia zwischen Poggibonsi (4 km) und San Gimignano (11 km) auf einem kleinen Berg.

Bild Es gibt zwei Anfahrtswege zum Landgut. Ein sehr enger und schottiger Weg (der zumeist von den Navigationsgeräten angezeigt wird) sowie ein etwas breiterer geteerter Weg, der erst zum Schluss in einen Schotterweg

Das rund 5.000 m² große, sehr gepflegte Gartengründstück ist komplett umzäunt, was v. a. für Hundebesitzer von Vorteil ist. Es bietet Rasen, Kiesflächen, Blumenrabatten und Zypressen. Die Anlage bietet sehr viel Schatten.

Auf dem Anwesen steht das Herrenhaus mit zwei Ferienwohnungen (130 m² und 140 m²) sowie der Wohnung des Besitzers, die gelegentlich am Wochenende bewohnt wird. Ca. 10 m vom Herrenhaus entfernt befindet sich ein langgezogenes Haus mit drei einzelnen Ferienwohnungen (43 bis 46 m²).
Jeweils vor jeder Wohnung gibt es einen Freisitz mit Sonnenschirm und Tischmöbel. Für die Wohnungen im Herrenhaus gibt es eigene Grundstücksanteile mit möbliertem Freisitz.
Alle Wohnungen sind im toskanischen Stil eingerichtet, TV, Internetzugang (WLAN inklusive), Klimaanlage, Gas-Zentralheizung. Spülmaschine nur in den Wohnungen im Herrenhaus vorhanden.

Am Ende der Anlage ist der Pool zu finden (14 x 7 Meter, 1,20 bis 1,60 tief) mit Terrasse, Liegewiese, Sonnenliegen und -schirmen zur gemeinsamen Nutzung.

Es gibt ausreichend Parkplätze für alle Wohnungen innerhalb der Anlage (inklusive).

Die gesamte Anlage ist eine Selbstversorger-Anlage, mit Ausnahme eines buchbaren toskanischen Abends (siehe weiter unten).

Rund um die Anlage gibt es noch eine weitere Ferienanlage sowie Nachbarn, es ist unglaublich ruhig. Nur wenige Gehminuten entfernt findet man sich inmitten des Chianti-Weinanbaugebietes wieder. Während unserer Zeit standen sie gerade kurz vor der Ernte. Traumhaft schön. Es gibt viele schöne Wanderwege.

Persönliche Meinung:

Mir hat die Anlage sehr gut gefallen. Die Lage ist sehr ruhig. Hier kann man tatsächlich absolute Ruhe genießen (wenn nicht gerade der Nachbar sein Dach neu deckt ;-)). Alles ist sehr gepflegt (einer der Besitzer, Roberto, kommt jeweils in den frühen Morgenstunden zum gießen und gärtnern).

Die Pooalanlage ist ausreichend groß und schön, lediglich ein paar Liegen gehören mal gewechselt, da kaputt. Der Pool riecht nicht nach Chlor, was sehr angenehm ist.

Bild Dass die Anlage komplett umzäunt ist, war vor allem für mich sehr angenehm, da ich auch unseren Hund einmal frei laufen lassen konnte, ohne angst haben zu müssen, dass sie stiften geht.

Es ist sehr gemütlich, auch abends kann man noch sehr lange draußen sitzen. Es empfiehlt sich, Kerzen gegen Mücken einzukaufen, davon werden sie erstaunlicherweise wirklich gut abgehalten.

Für einen Aufenthalt benötigt man auf jeden Fall ein Auto, da die diversen Städte doch ein Stück entfernt sind. Neben Poggibonsi (4 km) und San Gimignano (11 km) sind noch sehenswert: Florenz (40 km), Siena (30 km), Strand Marina di Bibbona (90 km), Lucca (115 km), Pisa (130 km), Livorno (160 km).

Jeden Dienstag-Vormittag findet in Poggibonsi ein Markt statt. Neben Kitsch und Krusch sowie Klamotten gibt es aber auch frische Waren, wie Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse. Der Markt erstreckt sich rund um das Bahnhofsgelände.

Toskanischer Abend:

Es gibt die Möglichkeit, über die Anlage (Donato) einen toskanischen Abend zu buchen. Zum Preis von 25,- € pro Person (Stand: September 2017) wird man hervorragend bekocht und verwöhnt. Das Abendessen beinhaltet ein umfangreiches Vorspeisen-Büffet, gefolgt von einem Zwischengang (Pasta), anschließend ein Hauptgericht (Fleisch) und als Abschluss ein Dessert (z. B. Tiramisu). Auf Wunsch wird das Abendessen auch vegetarisch gestaltet, dies muss jedoch vorab angemeldet werden. Auch die Getränke sind enthalten, dazu zählen Wasser, Softgetränke, aber auch die Weine aus der Region bzw. von Donato's verwaltetem Weingut. Diese Weine wie auch Olivenöl oder Zubehör aus Olivenholz (Bretter, Weinhalter, etc.) können erworben werden.

Bild Wir haben dieses Essen an unserem vorletzten Abend gebucht und es war fantastisch! Sehr leckere Speisen, hervorragend gekocht, eine nette Atmosphäre. Zum Glück zog das Gewitter an diesem Tag um uns herum. Erst nach dem Dessert fing es zu Regnen an und wir zogen um in die private Wohnung des Besitzers.

Ebenso ist eine Weinverköstigung möglich und buchbar.


Chianti-Gebiet

Wie bereits eingangs erwähnt, befindet sich die Ferienanlage inmitten des Chianti-Weinanbaugebietes. Hier kann man schön spazieren gehen, was wir sowohl mit den Hunden als auch ich alleine gemacht habe.

Das gesamte Chianti-Gebiet erstreckt sich von Pisa im Nordwesten bis nach Montalcino im Südosten und macht somit knapp ein Drittel der gesamten Toskana aus. Der Chianti ist der bekannteste und beliebteste Wein Italiens und wird im Wesentlichen aus der Sangiovese-Traube hergestellt.

An zwei Tagen habe ich mir nachmittags mal die Kamera geschnappt und bin alleine losgezogen. Herrlich, wenn man Stunden herumlaufen kann, im Blick immer die wunderbare Landschaft, die sich an jeder Ecke neu präsentiert. Hier lasse ich einfach meine Bilder sprechen.

Es gibt diverse Weingüter in der Nähe der Unterkunft, die besucht und wo Wein gekauft werden kann.


Lucca

Lucca wurde uns von vielen Seiten empfohlen und so führte uns unser erster Ausflug direkt dorthin.

Da die Altstadt von Lucca für den Verkehr gesperrt ist und bei Missachtung hohe Strafen drohen, empfiehlt es sich, sein Auto auf einem der Parkplätze außerhalb der Stadtmauer abzustellen. Wir wählten dabei den Park Carducci an der Viale Giousuè Carducci. Das Auto steht auf einem großen Parkplatz, es wird ein Parkticket gezogen (pro angefangene Stunde 1,- €, Stand: September 2017).

Bild Von hier aus waren es rund zehn Gehminuten in die Altstadt. Wir hatten zwar einen Reiseführer mit dabei, aber mit Hund, Rucksack und Kamera war das Halten des Reiseführers dann gar nicht mehr so einfach und so stiefelten wir einfach so drauf los.

Lucca zählt zu einem der gemütlichsten Städtchen in der Toskana. Die antiken Wurzeln reichen bis ins 8. Jahrhundert v. Chr. zurück. Die heutige Stadtmauer stammt im Wesentlichen aus dem 15. Jahrhundert ist und rund 4 km lang, man kann sie zu Fuß oder per Rad umkreisen.

Sobald man eines der Tore durchschreitet, findet man sich im Mittelalter wieder. Wir taten dies über die Via Francesco Carrara und spazierten erst einmal zum Palazzo Ducale, einer kleinen Festung. Vorbei am Teatro de Giglio, dem Palazzo Pretario und der S. Michele Faro erreichten wir die imposante Piazza dell Anfiteatro. Hier befand sich einst ein Amphitheater, heute wird der Platz von hübschen Häusern umrundet, in denen sich Cafés oder Geschäfte befinden, darüber Privatwohnungen.

Weiter ging es schließlich zur Kirche San Frediano und dem davor liegenden Platz. Bis hierhin hat unser Neuzugang Mia den Stadtrundgang gut mitgemacht, doch irgendwas warf sie schließlich so aus der Bahn, dass sie nur noch zitternd da stand. Wir entschieden uns, in einem etwas abseits gelegenen Café einzukehren, damit sie wieder zur Ruhe käme. Nach kühlen Getränken und einem Eis beschlossen wir, ganz langsam wieder zum Parkplatz zurück zu kehren. Es war einfach zu viel für sie.

Und so spazierten wir über den Palazzo Pfanner wieder entlang der kleinen Gassen zurück zum Palazzo Ducale und erreichten einige Zeit unser Auto. Auf der Rückfahrt waren Hunde und ich total erschlagen, so dass wir alle drei erst einmal tief schliefen, während wir uns von Toni zurück kutschieren ließen ...

Auch wenn die Besichtigung nicht ganz so umfangreich ausgefallen ist wie üblich, hat es mir in Lucca sehr gut gefallen. Ein hübsches Städtchen, dank der verkehrsberuhigten Zonen auch angenehm zu besichtigen.


Urlaub mit Hund in der Toskana

Hunde sind in Italien nicht überall gern gesehene Gäste. Daher sollte man sich unbedingt vorab darüber informieren, wo Hunde erlaubt sind und ob/welche Voraussetzungen zu erfüllen sind.

In der o. g. Anlage sind Hunde erlaubt, diese müssen jedoch vorab angemeldet werden. Es sind auch mehrere Hunde pro Wohneinheit erlaubt.

Was muss ich mitnehmen?
· EU-Impfpass mit lückenlosen Eintragungen
· Tollwutimpfung
· Impfung gegen Mittelmeerkrankheiten wird empfohlen.
· Impfung gegen Staupe wird empfohlen.
Wir empfehlen jedoch die jeglichen Impfungen, vor allem die gegen die Sandmücke, da die Krankheit schnell übertragen werden und tödlich enden kann.

Bild Unbedingt vorab mit ausreichend Zeit zum Urlaub den Tierarzt kontaktieren, da manche Medikamente erst noch bestellt werden oder frühzeitig eingenommen werden müssen.

Zu beachten:
In Italien herrscht Leinenpflicht. An öffentlichen Orten muss der Hund mit einer Leine von maximal 1,5 Metern geführt werden. Maulkörbe müssen mitgeführt werden, jedoch nur auf Verlangen vom Hund getragen werden.
In Restaurants sind Hunde in der Regel nicht gerne gesehen, im Außenbereich ist es meist kein Problem.

Hundestrand:
Wer gerne mit Hund an den Strand geht, muss auf sog. Hundestrände ausweichen. Zwei davon sind uns bekannt bzw. wurden von unseren Freunden bereit ausgiebig getestet:
· Marina di Bibbona (Naturpark zwischen Marina di Bibbona und Marina di Cecina)
· Vada (Weiße Sandstrände erinnern von Farbe und Sand sowie türkisblauem Meerwasser an traumhafte Sandstrände in der Karibik. Der Hundestrand befindet sich nördlich von Vada in Richtung Rosignano Solvay. Aber: Es handelt sich hier um einen Quecksilber-Strand (nähere Infos hier: http://www.toskana.net/blog/spiagge-bianche-die-weissen-straende-von-vada/).

Hier noch eine Übersicht über weitere Hundestrände in der Toskana: http://www.toskana.net/blog/info/hundestrande-toskana-kuste/


Allgemeines Fazit:

Wie bereits eingangs erwähnt, war der Urlaub in der Toskana mal eine ganz andere Erfahrung für uns, standen das süße Nichtstun und die Erholung dieses Mal im Vordergrund. Daran musste ich mich erst gewöhnen, bin ich doch gerne ständig unterwegs.

Die Anlage hat mir sehr gut gefallen, hier kann man es gut eine Woche aushalten, was ich aber auch unserer großen Runde zuschreibe. Wir hatten viel Spaß und schöne Stunden, vor allem das gemeinsame Abendessen an der großten Tafel habe ich immer sehr genossen.

Man kommt in der Anlage zur Ruhe, hat einen schönen Pool, in dem man sich abfrischen kann. Wer das Auto fahren nicht scheut, kann auch zahlreiche Städte in der Umgebung besuchen. Auch kann man kleine Wanderungen ab Haus unternehmen.
Nach einer Woche würde mir persönlich dann aber vermutlich die Decke auf den Kopf fallen.
Leider ist der Strand sehr weit weg, weshalb wir bei einem nächsten Toskana-Besuch aller Wahrscheinlichkeit nach eine Unterkunft näher am Meer suchen werden. Nicht, weil wir so gerne baden gehen, sondern weil wir einfach gerne am Strand spazieren gehen und es auch für die Hunde zwischendurch immer sehr angenehm ist.

Das Ferienhaus an sich hat grundsätzlich (fast) alles, was man braucht. Es ist gut ausgestattet mit Geschirr, auch für Bettwäsche, Handtücher etc. wird gesorgt. Was mir gefehlt hat, war die Spülmaschine. Den täglichen Abwasch bin ich nicht mehr gewöhnt und nervt mich im Urlaub. Das WLAN funktioniert einwandfrei, so dass man auch die Arbeit mitnehmen kann. Die Ausstattung selbst ist teilweise schon sehr abgewohnt und etwas zusammengewürfelt. Alles in allem eine einfache, aber ausreichende Ausstattung. Die Ferienwohnungen im Herrenhaus sind deutlich moderner und besser ausgestattet, allerdings sind sie auch deutlich größer und für mehr Personen ausgelegt.

Das Gebiet rundherum hat mich begeistert. Für Fotografen und Naturliebhaber sehr geeignet. Auch die Städte sind sehr schön. Leider ist es allerdings in der Hauptreisezeit nicht ganz so einfach, Parkplätze zu finden. Eigentlich wollten wir uns Siena ansehen, doch dort angekommen, waren alle Parkplätze komplett belegt. Warten durfte man nicht und das große Parkhaus am Fußballstadion wollte man nicht öffnen. Der einzige mögliche Parkplatz lag rund 40 Gehminuten von der Innenstadt entfernt. Das kam für uns mit Hunde nicht in Frage, wenn man einen Großteil des Weges entlang der Hauptstraße laufen muss. In der Alternativ-Stadt San Gimignano wurde bereits im Kreisverkehr geparkt, sodass wir auch hier wieder umgedreht sind. Sehr schade. Also entweder, man fährt schon in den frühen Morgenstunden dorthin, um einen Platz zu ergattern - oder aber außerhalb der Hauptsaison, was wir bei einem nächsten Besuch mal testen werden.

Abgerundet eine sehr schöne Woche, in der wir mit unseren Freunden eine tolle und lustige Zeit verbrachten und auch ausgiebig Zeit für unseren Neuzugang Mia hatten.


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Fotoalbum Toskana 2017

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