Santorini

~ Aufenthalt am 12. Oktober 2016 ~



Die wunderschöne Kykladen-Insel Santorini besuchten wir im Rahmen einer Kreuzfahrt ins östliche Mittelmeer mit der Celebrity Reflection (für den kompletten Reisebericht bitte hier klicken).

Um die Mittagszeit näherten wir uns langsam der Caldera von Santorini und positionierten uns hierfür ganze vorne auf Deck 15. Die Einfahrt war wie aus dem Bilderbuch! Schon von weitem blitzten uns die weißen Häuserfronten am Kraterrand entgegen, dazu die steil abfallenden Felswände und das tiefblaue Meer. Ein unbeschreiblich schönes Erlebnis, das man keinesfalls verpassen sollte.

Für Toni und mich war das heute ein ganz besonderer Tag, denn tatsächlich brauchte es ganze drei Anläufe, um Santorin endlich einmal kennen zu lernen. In der Vergangenheit hatten wir bereits zwei Kreuzfahrten mit diesem Ziel gebucht, die jedoch aus verschiedenen Gründen nicht zustande kamen. Gut Ding will Weile haben ...

Santorin ist die südlichste Insel der Kykladen und entstand durch mehrere Vulkanausbrüche. Der letzte Ausbruch liegt über 3.600 Jahre zurück. Die Caldera von Santorini ist zwischen 365 Meter tief und 300 Meter hoch und gehört damit zu den außergewöhnlichsten Inseln der Welt.

Bild Eine knappe dreiviertel Stunde dauerte die Fahrt durch die Caldera, anschließend reihten wir uns zwischen den bereits ankernden Kreuzfahrtschiffen "Costa Deliziosa" und "MSC Orchestra" ein. Zum Glück waren wir heute nur zu Dritt. Eine Griechin berichtete uns später, dass es Tage mit bis zu sieben Schiffen hier gäbe. Unbelievable!

Die Hauptstadt Fira (oder auch Thira genannt) ist direkt an den Steilhang der Caldera gebaut und bildet damit nicht nur vom Meer aus eine grandiose Kulisse, sondern auch vom Ort selbst bieten sich alle paar Meter faszinierende Ausblicke. Doch dorthin mussten wir jetzt erst einmal gelangen.

Mit dem (äußerst wackeligen!) Tenderboot fuhren wir in knapp zwanzig Minuten vom Schiff zum Fährhafen der Insel. Von hier gibt es insgesamt drei Möglichkeiten, um nach Fira zu gelangen.

Bild Die erste davon kam für mich absolut gar nicht in Frage: Auf dem Rücken eines Esels bzw. Mulis. Auch wenn die Tiere deutlich gesünder auf mich wirkten als ich zunächst befürchtet hatte, ist es für mich trotzdem Tierquälerei. Die Esel werden von Früh bis Spät bei sengender Hitze hin und her getrieben und über die glatten Stufen gejagt. Ich muss zugeben, dass ich mir das Schmunzeln nicht verkneifen konnte, wenn sich ein Esel mal wieder quer stellte und seine Reiter zum Aufgeben zwang. Richtig so!

Eine deutlich angenehmere Art ist die Cable Car und für 5,- € pro Person pro Strecke relativ günstig. Allerdings sollte man etwas Zeit mitbringen, da es insgesamt nur zwölf Gondeln gibt. In einem Rhythmus von 20 Minuten können pro Stunde knapp 1.200 Personen befördert werden.

Wir persönlich wählten die dritte und damit sportlichste Option: Das Laufen! 566 langgezogene Stufen führen nach oben, der Weg war viel breiter als ich erwartet hatte, man teilt ihn allerdings auch mit den Eseln, die in beiden Richtungen unterwegs sind und in irrem Tempo an den Fußgängern vorbei trampeln. Hier ist man gut beraten, ihnen nicht im Wege zu stehen, denn von Ausweichen halten sie nicht sonderlich viel.

Bild Schon während des Weges genossen wir immer wieder fantastische Ausblicke. Nach knapp 30 Minuten oben angekommen, war ich bereits hin und weg von Santorin. Hier erwartete uns genau das, was man aus zahlreichen Bilderbüchern und Reportagen kennt: Blauer Himmel, weiße Häuser, enge Gassen und einladende Tavernen. Einfach unglaublich schön!

Wir spazierten zuerst ein wenig in Richtung der Cable Car, drehten dann aber wieder um und liefen durch die Gassen vorbei am Archäologischen Museum zur griechisch-orthodoxen Kathedrale von Fira. Sie wurde nach dem Erdbeben von 1956 völlig neu aufgebaut und ist im Inneren mit prächtigen Wandmalereien ausgestattet.

Nach einem kurzen Besuch der Katehdrale "flüchteten" wir dann allerdings auch schon wieder, denn auf dem eigentlich recht großzügig angelegten Platz davor waren Massen von Menschen unterwegs. Das war mir eindeutig zu viel.

Wir bummelten weiter zum Rathaus der Insel und besuchten den ein oder anderen kleinen Laden, kauften Gewürze und Olivenöl ein. Wieder am Kraterrand angekommen, legten wir im Café-Bistro Terpsi eine kleine Pause ein. Bei kühlen Getränken genossen wir den Ausblick auf die unter uns liegenden Kreuzfahrtschiffe und bestaunten das Nefeles-Suites-Hotel direkt neben uns mit den Whirl- und Swimmingpools. Ja, da könnte man es schon auch eine Weile aushalten ...

Bild Ehrlich überrascht waren wir von der unglaublichen Freundlickeit der Griechen. Egal, wohin man kam, die Griechen waren zum Plaudern aufgelegt, lächelten, erfreuten sich an den kleinsten Einkäufen. Aufgrund des derzeit eher angespannten, politischen, Verhältnisses zwischen Deutschland und Griechenland hatte ich damit nicht wirklich gerechnet und freute mich daher umso mehr darüber.

So schön es hier auch war, nach einiger Zeit wurde mir der Wind zu heftig, also brachen wir wieder auf und liefen entlang des Kraterrandes nach Firostefani, der deutlich ruhigeren und noch einen Tick schöneren Stadt als Fira. Je weiter wir uns von Fira entfernten, desto ruhiger wurde es, schließlich trafen wir nur noch auf Griechen; die Touristen hatten sich verloren.

Der Spaziergang war atemberaubend schön. Es boten sich uns so viele tolle Ausblicke, so traumhaft schöne Häuser - unglaublich romantisch. Kein Wunder, dass wir kurze Zeit später einem Hochzeitspaar beim Fotoshooting zusehen konnten. Eine bessere Kulisse ist ja kaum mehr möglich.

Bild Wir bummelten zur Kirche St. Gerasimos und noch ein Stückchen darüber hinaus, als wir uns langsam doch wieder zur Rückkehr entschlossen. Eigentlich schade, denn hier hätte ich noch ewig weiter spazieren können. Allerdings wären wir dann sicher irgendwann in Oia gelandet (von Fira aus sind es etwa 6 km, sehr gut entlang des Kraterrandes zu erreichen) und dafür war es heute schon zu spät.

Zunächst war geplant, den Sonnenuntergang von Fira aus zu beobachten. Da wir aber wieder zu Fuß nach unten wollten und die Stufen zum einen etwas glitschig sein können und zum anderen der Weg nur spärlich beleuchtet, entschieden wir uns, schon vorher den Rückweg anzutreten. Zum Glück hatten wir uns nicht für die Cable Car entschieden. Unglaublich, wie viele Menschen hier anstanden! Die Schlange zog sich irrsinnig weit. Wir konnten nur den Kopf darüber schütteln. Da stellen sich die Leute lieber ein, zwei Stunden an, bevor sie auch nur ein paar Schritte zu Fuß gehen müssen ...

Bild Den Abstieg fand ich allerdings etwas anstrengender als den Aufstieg, denn die Treppenstufen sind ziemlich tückisch. Rutschig und mit Löchern versehen, kann man sehr schnell stolpern - und das hatte ich heute natürlich nicht vor. Zwischendrin musste dann mal wieder mit vereinten Kräften ein Muli auf die Seite geschoben werden. ;-) Von selbst aus dem Weg gehen? Nö.

Am Alten Hafen von Fira angekommen, ging es mit dem Tenderboot wieder zurück zum Schiff. Währenddessen erlebten wir einen fantastischen Sonnenuntergang. Herrlich!

Santorin hat mich unglaublich begeistert! Die Postkarten und Berichte hatten nicht zu viel versprochen. Fira und Firostefani sind einmalig schöne Orte und ich bin mir sicher, nicht das letzte Mal auf Santorin gewesen zu sein.

Bild

Fotoalbum Santorini 2016