Paris & Disneyland Resort Paris

~ Kurztrip vom 26. bis 29. Oktober 2007 ~



Ziemlich kurzfristig entschloss ich mich im September 2007, meinen Eltern sowie meinem Onkel und meiner Tante auf ihrem geplanten Kurztrip nach Paris und ins Disneyland Resort Paris im darauf folgenden Monat Gesellschaft zu leisten. Zum einen machte ich ihnen eine große Freude damit und zum anderen war auch ich glücklich darüber, nach langer, langer Zeit mal wieder eine kleine Reise mit meiner Familie zu unternehmen. Toni klinkte sich aus; für Paris ist er nicht sonderlich zu begeistern. Er genoss lieber seine sturmfreie Bude zu Hause. ;-)

Da mein Onkel gerne Busreisen unternimmt und auch meine Eltern nicht abgeneigt davon waren, ging es also nach langer Zeit mal wieder damit auf Reisen. Zwar zählt es nicht zu meiner liebsten Reiseart, doch hin und wieder ist es ganz nett, sich um die Anreise nicht kümmern zu müssen und herumkutschiert zu werden. Zudem waren wir eh zu Fünft – da gibt es immer was zu Erzählen und die knapp 10-stündige Fahrt würde sicher schnell vergehen.

So ging es Freitag-Abend schließlich mit Astl Reisen los. Meine Familie stieg bereits in Oberaudorf ein, ich stieß in Rosenheim dazu. Es hatten sich weitaus mehr Reiseteilnehmer gefunden als ich erwartet hatte; immerhin waren wir zwei große Busse!

Meinen Platz eingenommen, gab es gleich eine ganze Menge zu erzählen, mein Onkel machte eine Flasche Sekt auf und wir stießen auf das bevorstehende Wochenende an. Dazu eine kleine Brotzeit und schon waren wir müde genug für die bevorstehende Fahrt. So nach und nach wurde es ruhig im Bus und letztendlich fiel auch ich in einen leider nicht allzu tiefen Schlaf.

1. Tag: Anreise & Aufenthalt in Paris


Zwei Mal machten wir Halt an einer Raststätte, um sich die Füße vertreten zu können. Beim zweiten Mal waren wir bereits kurz vorm Disneyland Resort Paris und es gab ein kleines Frühstück.

Nachdem wir ein paar Gäste direkt am Freizeitpark abgeladen hatten, fuhren wir weiter in Richtung Innenstadt Paris'. An der Place de la Concorde warteten die Busfahrer auf die gebuchte Reiseleiterin. Wir aber klinkten uns aus der Reisegesellschaft aus und machten uns selbst auf den Weg. Das war uns um einiges lieber, denn schließlich hatten wir unser ganz eigenes Programm für den heutigen Tag zusammengestellt und wollten nicht hinter der Reiseleiterin hertrotten!
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Es war 7 Uhr Früh und noch ziemlich dunkel. Die Obst- und Gemüseläden zogen gerade ihre Rollladen hoch und stapelten ihre Mandarinen, Kiwis sowie Gemüse, die ersten Hähnchen wurden zum Brutzeln in den Grill geworfen und langsam war die Stadt am Aufwachen. So früh war ich auch noch nie in einer Großstadt unterwegs; aber es lag eine wunderbare Stille über Paris und die genossen wir sehr.

Langsam wurde es heller, doch das vorhergesagte schöne Wetter ließ sich nicht blicken. Leider das ganze Wochenende über nicht.

Doch wir ließen uns die Laune nicht verderben und marschierten weiter in Richtung der Notre Dame. Dort angekommen, wurde die Kathedrale gerade geöffnet und wir waren mitunter die ersten, die sich dort umsahen (ja, es gab sogar noch wenige andere "Verrückte", die sich um diese Uhrzeit schon auf Sightseeing-Tour befanden!). Es war das erste Mal, dass ich die Kathedrale von innen sah, denn bei unseren bisherigen Besuchen in Paris fand entweder gerade eine Demonstration vor der Kirche statt oder aber sie war direkt geschlossen.

Bild Die Notre Dame wurde eigentlich erst so richtig bekannt durch den Roman "Der Glöckner von Notre Dame" von Victor Hugo. Mit dem Bau wurde schon im 12. Jahrhundert begonnen, reichte aber bis ins 14. Jahrhundert hinein. Die Notre Dame ist ein absolutes Meisterwerk aus der Epoche der Gotik und besticht mit einer Höhe von 70 m und unzähligen kleinen Türmchen und faszinierenden Figuren. Das Innere der Kirche ist sehr großzügig gestaltet, der Altar wunderschön. Die bekannte Fensterrose mit einem Durchmesser von 9,60 m sticht dem Besucher sofort ins Auge und ist in der Tat etwas ganz Besonderes.

Nachdem wir hier einige Zeit durchschlenderten und uns alles genau angesehen hatten, machten wir uns wieder weiter auf den Weg durch das Studentenviertel Quartier Latin. Um diese Zeit war noch kaum was los in den Straßen, doch gegen Abend tobt hier das Leben. Hier findet man zahlreiche schöne Restaurants, die preislich auch noch in Ordnung sind.

An mehreren Straßen entlang und zum Schluss noch ein Stückchen die Metro genommen erreichten wir nach einiger Zeit schließlich den weltberühmten Eiffelturm. Auch heute wollten wir wieder hinauf, da das zu einem Paris-Besuch einfach schon dazu gehört und die Aussicht jedes Mal wieder herrlich ist.

Da wir aber nicht stundenlang für ein Ticket anstehen wollten, entschlossen wir uns schon zu Hause, die ersten zwei Etagen des Eiffelturms zu Fuß hoch zu gehen. Das hatten wir bisher noch nie gemacht und ich hatte anfangs schon ein wenig Bammel, ob mir das nicht zu gefährlich ist. Zwar leide ich nicht unter Höhenangst, aber wenn es nach unten pfeift, wird mir doch schnell unwohl. Aber dem war nicht so. Es ist alles ziemlich gut abgesichert, die Treppen breit. Da kann nichts passieren.

Bild Während wir hinauf spazierten, entdeckten wir am Ufer der Seine ein großes Feuer. Scheinbar wurde eine Plakattafel in Brand gesetzt oder es gab einen Kurzschluss. So richtig interessiert hat das anfangs aber niemanden. Als die Feuerwehr und Polizei kam, war schon die halbe Tafel abgebrannt ... war wohl nicht so dringend.

Auf der zweiten Etage angekommen, hatten wir trotz der Bewölkung eine schöne Aussicht über die Stadt. Wir konnten zahlreiche Sehenswürdigkeiten erkennen, wie z. B. den Palais de Chaillot oder den Champs de Mar und natürlich die Seine und vieles mehr.

Da wir auch noch nach ganz oben wollten (was wir beim letzten Besuch nicht mehr geschafft hatten), holten wir uns ein Ticket. Auf die dritte Etage muss man fahren. Nur einmal im Jahr sind die Treppen den Besuchern geöffnet, doch diesen Tag hatten wir heute natürlich nicht erwischt. ;-) Doch das Anstehen dauerte ewig. Knapp eine halbe Stunde mussten wir warten, bis wir endlich nach ganz oben durften. Endlich (!) dort angekommen, kamen wir kaum durch die Menschenmassen, weil es so voll war. Schade, aber so gingen wir nur kurz einmal rund herum und fuhren anschließend wieder nach unten bzw. gingen die letzten Etagen wieder zu Fuß nach unten.

Den Eiffelturm hinter uns gelassen, spazierten wir zum Palais de Chaillot und in Richtung Triumphbogen. Kurz vorher stiegen wir in die Metro und fuhren auf direktem Wege nach Montmartre, wohin wir heute auf jeden Fall noch wollten.

Bild Unterhalb des Künstlerviertels angekommen, spazierten wir enge Gassen hindurch in Richtung der Sacré-Cœur und anschließend steile Treppen nach oben. Dort schauten wir erst einmal in die im 19. Jahrhundert erbaute Zuckerbäckerkirche, die auf dem höchsten Punkt Montmartres steht und von wo aus wir einen wundervollen Blick über Paris hatten. Die Kirche wurde als sog. Sühne- und Pilgerkirche gebaut, um die Gräueltaten von 1871 vergessen zu machen.

Später ging es noch durch das Künstlerviertel hindurch, vorbei an netten kleinen Bars und Cafés und den vielen Malern, die sich auch heute wieder dort platziert hatten. Die Gemälde sind wirklich wunderschön und nur zu gerne hätten wir uns das ein oder andere mitgenommen. Aber mal ehrlich: Wo tut man's dann zu Hause hin? Da passt es ja doch nirgends dazu und zum Weglegen ist es viel zu schade. Also lieber gleich darauf verzichtet.

Ein paar Postkarten gekauft, ging es schließlich wieder zurück zur Metro, mit welcher wir wieder zum Triumphbogen fuhren. Eigentlich wollten wir noch hinauf, aber die Zeit drängte langsam und Hunger hatten wir auch inzwischen bekommen. Wir schlenderten also die Champs Elysées entlang und kehrten ganz unspektakulär in einen McDonalds ein, bevor es schließlich in Richtung Louvre weiter ging. Dort trafen wir uns gegen frühen Abend wieder mit dem Rest der Busreisenden, da es anschließend ins Hotel gehen sollte.

Zuvor ging es aber noch kurz nach Montparnasse. Einige von uns wollten unbedingt auf das Hochhaus von Montparnasse, von wo aus man angeblich einen tollen Ausblick über die Stadt haben soll. Da die Auffahrt allerdings 11,- € kostete (Stand: Oktober 2007) und wir heute schon genügend tolle Aussichten über Paris hatten, verzichteten wir darauf und machten einen kleinen Spaziergang durch das Viertel und besuchten das angrenzende Kaufhaus.

Nachdem alle wieder begeistert zurück gekommen waren, fuhren wir schließlich zum 3-Sterne-Hotel Mercure Bibliothèque Nationale im Stadtteil Bercy. Alle Zimmer verteilt, hatten wir ca. zwei Stunden Zeit zur Erholung, die Füße hochlegen (die langsam wirklich weh taten) und fertig machen für den Abend. Denn schon um 20 Uhr ging es wieder weiter.

Wir hatten eine Nachtflussfahrt auf der Seine gebucht, die wir schon vor Jahren einmal unternommen hatten, und von der wir schon damals total begeistert waren. Natürlich hatten diese Idee auch noch ein paar andere, aber dennoch bekamen wir einen guten Platz im Schiff. Die Fahrt dauerte eine gute Stunde und führte vorbei am Eiffelturm, der Notre Dame, an der kleinen Freiheitsstatue und zahlreichen anderen beleuchteten Gebäuden. Über ein Multimediagerät konnten wir uns über die Geschichte der Stadt und der jeweiligen Gebäude informieren, Musik wurde gespielt ... es war richtig schön. Der Eiffelturm war ebenfalls schön anzusehen. Jede halbe Stunde fing er zu blinken an. Man kann diesen Anblick nicht beschreiben, leider auch nicht fotografisch festhalten, aber es war einfach toll. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen! Wie im Märchen! Nur mein Schatz fehlte mir zu diesem Zeitpunkt sehr ...

Bild Nach dieser faszinierenden Flussfahrt und vielen Eindrücken ging es schließlich (für uns erneut) weiter ins Künstlerviertel Montmartre; zusammen mit dem Rest der Gruppe. Hier sahen wir wieder, dass es doch sinnvoller ist, individuell unterwegs zu sein. Einige der Gäste waren bereits um 22 Uhr schon wieder müde und wollten unbedingt zurück zum Hotel. Zum Glück war der Großteil jedoch für den Abstecher nach Montmartre, wo wir uns dann noch bis 24 Uhr aufhielten. Wenn ich schon mal in Paris bin, dann möchte ich es ja schließlich auch bei Nacht sehen! Schlafen kann ich auf der Heimfahrt am nächsten Tag wieder!

Doch leider war um diese Zeit nicht mehr viel geboten. Die meisten Cafés hatten schon geschlossen, Künstler waren verständlicherweise auch nicht mehr viele auf den Beinen. Allerdings war die Sacré-Cœur sehr schön beleuchtet und bot ein tolles Motiv.

Erst gegen halb 1 Uhr nachts kamen wir wieder im Hotel an. Jetzt war auch ich ganz schön müde und die Füße taten weh vom vielen Laufen. Nur noch kurz den Tag Revue passieren lassen, ging's kurze Zeit später auch schon ins Bett und ich fiel in einen tiefen Schlaf.



2. Tag: Disneyland Resort Paris & Heimreise


Schon um 7 Uhr läutete uns der Wecker wieder aus dem Bett. Ein Blick aus dem Fenster zeigte uns, dass es auch heute nicht wirklich sonnig werden würde. Schade, aber immerhin gab es keinen Regen.

Zum Frühstücken trafen wir uns wieder mit meinem Onkel und meiner Tante. Mit frischen Croissants, Marmelade, Kaffee und Kuchen gut gestärkt, waren wir fit für den bevorstehenden Tag. Wir stellten unsere Koffer im Nebenraum unter, die uns der Busfahrer schließlich (hoffentlich) mitnehmen sollte, da wir nicht mehr hierher kommen würden.
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Denn für heute stand das Disneyland Resort Paris auf dem Plan. Mit dem Zug fuhren wir in den ca. 30 km entfernten Freizeitpark. Zum Glück lag unser Hotel nur rund 600 m vom Bahnhof entfernt, so dass wir nicht erst mit der Metro fahren mussten. Das Ticket war mit 5,60 € (Stand: Oktober 2007) auch sehr günstig, wie ich finde. Im Zugabteil trafen wir schließlich auf ein paar Leute aus dem Bus. Da hatten manche wohl die selbe Idee. ;-)

Eine gute dreiviertel Stunde später am Disney Village angekommen (der Zug fährt direkt dorthin), waren wir froh, die Eintrittskarten für die Parks bereits zur Hand zu haben. Die hatte ich nämlich schon von Deutschland aus bestellt. Vor Ort hätten wir sicher eine halbe bis dreiviertel Stunde dafür anstehen müssen; das konnten wir uns jetzt sparen.

Schon zu Hause beschlossen wir, als erstes die Walt Disney Studios zu besuchen. Mein Onkel und meine Tante kannten den Park noch nicht und da er doch recht übersichtlich ist, wollten wir erst einmal damit beginnen.

Über den kleinen Vorplatz spaziert, trafen wir bereits auf die ersten Disney-Figuren. Goofy, Donald, aber auch Rémy, die kleine Ratte aus dem topaktuellen Film "Ratatouille", ließen sich mit ihren Fans fotografieren.
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In der Halle Studio 1 kamen wir an den ersten Geschäften vorbei und meine Augen wurden ganz groß. Mensch – da könnte ich wieder shoppen!! Aber dieses Mal habe ich mir ganz fest vorgenommen, nicht wieder zig Dinge mitzunehmen. Denn so schön die Plüschtiere etc. auch sind ... zu Hause verstauben sie ja doch nur!

Die Gestaltung des Studios 1 ist wirklich klasse. Man wähnt sich mitten in Hollywood, der Straßenzug ist von Geschäften und Restaurants gesäumt, Musik kommt aus den Lautsprechern. Einfach schön.

Wir machten uns auf direktem Wege zu einer der neuesten Attraktionen der Walt Disney Studios: Crush's Coaster. Schon in div. Werbungen hatten wir von dieser neuen Achterbahn gehört, allerdings nicht wirklich Fotos gesehen oder Erfahrungsberichte gelesen. So waren wir sehr gespannt und wollten natürlich gleich damit fahren. Aber wir waren leider nicht die einzigen. Knapp zwei Stunden Wartezeit waren angeschlagen! Nein, danke. Dann kommen wir lieber später noch einmal.

So ging es eben ein paar Schritte weiter zur sog. Studio Tram Tour. Auf dieser Tour fährt man an div. Kulissen verschiedener Disney-Produktionen vorbei und steht plötzlich mittendrin. Ein LKW explodiert, ein Staudamm beginnt zu brechen und die Wassermassen stürzten auf uns zu! Ein tolles Spektakel mit viel Action und Spaß. Doch der kleine Junge vor mir fand das gar nicht lustig ... Im Anschluss daran wird noch erklärt, wie diese Szene überhaupt gemacht wird, was alles dahinter steckt und v. a. welche Wassermassen hier dahinterstecken. Eine wirklich interessante Tour, die ruhig länger hätte dauern könnten. Eine unserer klaren Favoriten unter den Disney-Attraktionen.

Bild Da bei Fliegende Teppiche über Agrabah kaum jemand anstand (zumindest sah es von außen so aus; wir wurden wenig später eines Besseren belehrt), genossen wir eine gemütliche Karussellfahrt in fliegenden Teppichen. ;-) Von hier aus konnten wir bereits den neuen Teil des Parks sehen: Anfang 2008 soll eine Hollywood-Meile mit dem Tower of Terror eröffnet werden. Auch das sah schon richtig gut aus!!

Nach dieser gemütlichen Karussellfahrt schlenderten wir noch ein wenig durch die Walt Disney Studios, trafen auf die "Darsteller" von "Cars" und viele weitere. An der Attraktion Rock'n Roller Coaster stand kaum jemand an. Kein Wunder, da es kurz vorher einen tödlichen Unfall in dieser Bahn gab. Wir sind sie bereits im Sommer 2003 gefahren und können bestätigen, dass es wirklich heftig ist. Man wird da drin so sehr herumgeschaukelt, dass man sich gar nicht richtig auf die Fahrt konzentrieren kann, sondern eher damit beschäftigt ist, seinen Kopf in den Sitz zu drücken. Mal sehen, wie lange es diese Bahn noch gibt ... Dieses Mal hatten wir jedenfalls auch keine Lust darauf.

Nachdem wir hier alles gesehen hatten (die Walt Disney Studios bieten nur wenige "fahrbare" Attraktionen, vieles sind Shows oder Paraden), spazierten wir rüber in den klassischen Disney-Park. Wir waren uns alle einig, dass die Walt Disney Studios zwar interessant sind, sie aber bei weitem nicht an das märchenhafte Disneyland herankommen.
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Schon kurz nachdem wir den Eingang durchschritten haben, strahlten meine Augen. Der komplette Park war für Halloween geschmückt – und das nicht wenig. In den Walt Disney Studios stand kein einziger Kürbis (weshalb ich auch nicht dachte, dass hier überhaupt etwas gemacht wurde) ... und hier stapelten sie sich regelrecht! Überall standen Kürbismänner (Figuren), Heuballen, echte Kürbisse lagen auf den Straßen, an den Laternen waren Spinnweben und und und ... Wir wussten anfangs gar nicht, wohin wir als erstes schauen sollten, weil alle paar Meter irgend etwas dekoriert war. Irre!!! Meine Kamera packte ich gleich gar nicht mehr ein, da sie minütlich zum Einsatz kam.

Ganz gemütlich spazierten wir die Main Street U.S.A. hoch, schauten in die tollen Geschäfte hinein und überprüften auf der Infotafel, an welchen Attraktionen die wenigsten Leute anstanden. Da wir eh nur ein paar Stunden Zeit hatten, wollten wir die geschickt nutzen und nicht für eine Attraktion zwei Stunden anstehen.

Als erstes zog es uns daher ins Frontierland. Hier war es mit der Dekoration ja noch viel üppiger als vorhin! Der Park war teilweise nicht wieder zu erkennen, sah an manchen Stellen ganz anders aus. Ein kurzes Gehupe ließ uns auf die Seite springen: Stitch aus dem Film "Lilo und Stitch" fuhr mit einem Kürbisauto durch die Massen und grüßte in die Runde.

Schöne Musik lockte uns in den hintersten Teil des Frontierlands, direkt zur Showbühne des Critter Corral. Minnie lud gerade zur Halloween-Party ein, tanzte und sang ... herrliche Halloween-Musik. Was für eine Stimmung!

Bild Wenig später ging es schließlich weiter zum Geisterhaus Phantom Manor. Eine meiner Lieblingsattraktionen, auch, wenn ich sie schon fast auswendig kenne. ;-) Sie beginnt mit einer Fahrt in einem Aufzug und führt weiter durch die Räume des Schlosses. Alles in kleinen Wägelchen, die zu zweit besetzt werden können. Man fährt an Toten vorbei, sieht die Geister tanzen ... alles mit einer entsprechenden Musik untermalt. Der Disney-Film mit Eddie Murphy ("Geisterhaus") ist dieser Attraktion zu 90 % nachempfunden!

Von hier aus ging es schließlich auf direktem Wege zu den Pirates of the Caribbean im Adventureland. Auch diese Attraktion gefällt uns richtig gut und könnten wir immer wieder fahren, weil man auch immer wieder Neues entdeckt. Mit einem Boot geht es durch die Welt der Piraten. Ob ausgelassene Feiern, Unschuldige, die im Gefängnis sitzen oder Bombardements auf das Piratenschiff – man denkt, man ist mittendrin. Eine lustige Fahrt, bei der ich aber jedes Mal nass werde bis auf die Haut. Denn die Fahrt wird in Booten durchgeführt und zwei kleine "Wasserfälle" wurden eingebaut. Ganz egal, wo ich sitze ... ich bin immer die einzigste, die in diesem Boot danach einen nassen Hintern hat. ;-)

Nun ging es weiter ins Fantasyland zu It's a small world. Auch hier fährt man mit Booten – allerdings durch eine ruhige Puppenwelt, die in allen Sprachen "It's a small world" singen. Es ist schon bemerkenswert, welche Mühe man sich hier gegeben hat. Hunderte singender Puppen (die ihren Mund tatsächlich bewegen!), begleiten die Besucher auf einer Reise um die Welt. Man fährt an Sehenswürdigkeiten, wie den Big Ben, den Alpen, oder auch am Eiffelturm vorbei, kommt nach Südamerika, Asien oder Afrika ... Alle Puppen sind in den verschiedensten Trachten gekleidet; keine Puppe gleicht der anderen. Eine tolle und gemütliche Fahrt durch unsere kleine Welt.

Bild Nach diesem doch schon sehr erlebnisreichen Tag waren wir langsam hungrig und machten uns auf die Suche nach einem netten Lokal. In einer dreiviertel Stunde hatten wir unseren "Termin" am Big Thunder Mountain. Dort hatten wir zuvor einen sog. Fast-Pass gelöst, mit dem wir uns das Anstehen ersparen konnten. So konnten wir also die Zwischenzeit für eine kleine Stärkung nutzen.

Im Fantasyland wurden wir auch sogleich fündig und verspeisten in der Pizzeria Bella Notte Nudeln und Salate. Das Lokal ist richtig süß ausgestattet mit Säulen in Form eines Pizzabäckers usw. Süß!

Gut gestärkt ging es schließlich quer durchs Fantasyland und über die Main Street U.S.A. zum Frontierland und zur Big Thunder Mountain. Dank des bereits erwähnten Fast-Passes konnten wir an den Schlangen vorbei gehen und nach ca. fünf Minuten in die Bahn einsteigen. Die Fahrt war wie immer lustig. Eine tolle Achterbahn, die nicht zu übertrieben actionreich ist, aber doch das gewisse Etwas hat! Man kann sogar noch die Aussichten genießen!

Überglücklich, dass wir diese Bahn auch noch geschafft haben, ging es schließlich wieder zurück in Richtung Main Street U.S.A. Wir wollten noch einmal in die Walt Disney Studios und nachsehen, ob es jetzt am Crush's Coaster etwas ruhiger war. Doch dazwischen kam eine kleine Parade – die Jubiläumsparade zum 15. Geburtstages des Disneylands Resort Paris Disney's Once Upon A Dream Parade. Bild Wir suchten uns ein schönes Fleckchen und warteten auf die einzelnen Wagen. Was für eine Parade! Mit viel Musik und Tanz, zahlreichen Nebendarstellern, fuhren wundervoll geschmückte Wägen aus den verschiedensten Disney-Filmen an uns vorbei. Ich habe schon viele Paraden gesehen, aber sie übertreffen sich immer wieder neu. Wagen aus "Toy Story", "König der Löwen", "Dschungelbuch", aber auch "Die Schöne und das Biest" glitzerten, blinkten und waren einfach schön anzusehen.

Wir freuten uns sehr, dass wir diese Parade doch noch mitbekommen hatten, denn ursprünglich wollten wir uns diese gar nicht ansehen.

Jetzt aber husch, husch rüber in den anderen Park. Immerhin war es schon Abend geworden und wir hatten nur noch zwei Stunden zur Verfügung.

In den Walt Disney Studios angekommen, ging es gleich in Richtung Crush Coaster. Zwar lag die Wartezeit noch bei gut 45 Minuten, aber das war absehbar. Also anstellen, warten, sich überlegen, was einen erwartet ... und sich freuen. :-) Als wir schließlich im Wagen saßen und die ersten Leute schreien hörten, wurde mir leicht mulmig. Ehrlich gesagt hatte ich aufgrund der Beschreibung im Internet eine ruhige, gemütliche Fahrt durch die Unterwasserwelt Australiens erwartet. Doch da irrte ich mich gewaltig.

Der Beginn dieser kleinen Reise ist in der Tat noch sehr gemütlich. Durch atemberaubende Stromschnellen fährt man vorbei an bunten Korallenriffen, sanft dahin gleitenden Quallen, trifft auf Nemo und freut sich auf eine gemütliche Fahrt. Doch es bleibt ganz und gar nicht gemütlich. Denn plötzlich taucht Bruce, der Hai, auf und es beginnt eine Flucht über einen rasanten Kettenlift. Ein kurzer Stopp und plötzlich wird man losgelassen ... man fühlt sich in dem Moment, wie wenn man sich in die Tiefe stürzen würde!! Auf einer Achterbahn wird man wild durch die Gegend gewirbelt, mal vorwärts, mal rückwärts, denn die Wagen drehen sich!! Während dieser rasanten Fahrt fühlt man sich wirklich mitten im Ozean. Überall Fische, Korallen ... Quallen ... einfach irre!
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Als die Fahrt – leider viel zu schnell – wieder zuende war, sprudelte es nur so aus uns heraus. Wir fünf quasselten alle durcheinander, jeder wollte sein persönliches Empfinden den anderen mitteilen, jeder strahlte und war begeistert von dieser einzigartigen Attraktion ... so begeistert, dass wir gut zehn Minuten komplett in die falsche Richtung spazierten und plötzlich vor einem Tor standen. ;-)

Das war wirklich ein toller Abschluss unseres Aufenthalts hier im Disneyland. Gerne wären wir gleich noch einmal gefahren, doch das war zeitlich nicht mehr drin. Noch eine dreiviertel Stunde, denn dann mussten wir am Busbahnhof sein.

Da wir alle noch ein paar Einkäufe tätigen wollten, spazierten wir erst mal durch die Geschäfte in den Walt Disney Studios. Natürlich kam ich nicht ganz ohne einen Einkauf weg. Ich war glücklich, dass ich ganz ähnliche Gläser gefunden hatte, die wir schon einmal hier gekauft hatten, wovon uns aber zwei im Laufe der Jahre kaputt gegangen waren.

Da wir noch ein wenig Zeit hatten, ging es ein letztes Mal rüber in den klassischen Disneypark. Auch hier schlenderten wir noch ein wenig durch die Geschäfte, bis es dann aber hieß: Abschied nehmen. Wir gingen direkt zum Busbahnhof Nähe des Disney Villages und trafen dort auf einen Teil der Busgruppe, die sich auch alle heute den Park angesehen hatten.

Eigentlich wollte uns der Busfahrer spätestens um 19 Uhr abholen ... es war kalt, der Wind pfiff uns um die Ohren und die Füße taten weh. Doch er kam und kam nicht ... erst um 19.45 Uhr trudelte er langsam ein. Klasse ... da hätten wir noch ein wenig länger im Park bleiben können.

Nachdem wir uns alle wieder auf unseren Plätzen eingefunden hatten, ging es los in Richtung Heimat. 10 Stunden Busfahrt lagen vor uns. Doch wir waren alle so was von müde von diesem tollen, aber auch sehr anstrengenden Wochenende, und würden sicherlich gleich einschlafen.

Die Fahrt verlief ruhig, wir sprachen noch über das vergangene Wochenende, freuten uns über das, was wir alles erlebt hatten und langsam wurde es still.

Nach ein paar Stopps erreichten wir schließlich gegen 6.45 Uhr am Montag-Morgen wieder Oberaudorf. Wir verabschiedeten uns vom Busfahrer und mein Onkel brachte mich direkt nach Hause. Wir fuhren in einen tollen Sonnenaufgang hinein, es versprach, ein sonniger und schöner Tag zu werden. Zu Hause angekommen, machte sich mein Schatz gerade für die Arbeit fertig ...

Ein kurzes Küsschen und ein kleiner Plausch, dann musste er aber auch schon wieder los. Ich dagegen machte mich gleich daran, die Wohnung aufzuräumen und die Wäsche zu waschen. So nutzte ich diesen freien Tag noch in vollen Zügen, genoss am Nachmittag die Sonne und freute mich über einen gelungenen und richtig schönen Wochenendtrip mit meiner Familie.