Speyer

~ Geburtstagsausflug am 23. Juli 2006 ~



Wie ärgerlich! Ein Blick aus dem Fenster kurz nach dem Aufstehen zeigte uns: Es regnete in Strömen und ein Gewitter stand direkt über unserem Hotel. Und das ausgerechnet heute. Heute an meinem 25. Geburtstag und heute, wo wir uns doch endlich einmal Speyer ansehen wollten.

Der Tag fing ja gut an. Trotz der lieben Geburtstagswünsche, die ich teilweise schon nachts von Freunden und Bekannten per SMS erhalten hatte, sank meine Laune ein wenig. Der Wetterbericht hatte doch so schön angesagt ...

Bild Wir zogen uns rasch an und packten unsere Siebensachen zusammen. Gegen halb 10 Uhr checkten wir aus. Das Hotel war wirklich super und um einiges besser als das NH Hotel in Viernheim. Man merkt den einen Stern Unterschied eben doch. Hier fühlten wir uns wohl; hierher werden wir sicher wieder kommen.

Nun ging es zu Rüdiger und Annette nach Hause. Nach gegenseitiger Geschenkeübergabe (irgendwie erinnerte mich das an Weihnachten ;-)) gab es noch ein leckeres Frühstück, bis es schließlich gegen halb 11 Uhr endlich aufriss. Ich traute meinen Augen nicht. Ganz langsam (aber doch) kam die Sonne hinter den Wolken hervor und der Regen hörte auf. Das wird ja doch noch was!!

Nach ausreichender Stärkung packten wir uns schließlich zusammen und machten uns auf den Weg nach Speyer. Von Mannheim sind es nur ca. 25 km und so waren wir relativ schnell am Ziel.

Das Auto am Festplatz abgestellt, schlenderten wir langsam zum Dom von Speyer vor. Er wirkt wirklich riesig. Schon auf der Herfahrt haben wir ihn von weitem gesehen. Sehr beeindruckend.

Bild Der Wettergott meinte es heute tatsächlich noch gut mit uns: Kaum waren wir in Speyer angekommen, hatten wir strahlenden Sonnenschein, blauen Himmel mit wenig Wolken und heiße Temperaturen. Klasse! :-)

Unser erster Anlaufpunkt war das Historische Museum der Pfalz. Es beherbergt sechs ständige Sammlungen, die die Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Speyer und der Pfalz dokumentieren: Vorgeschichte, Römerzeit, Mittelalter, Neuzeit, Domschatz und Weinmuseum. Auch werden hier immer mal wieder Sonderausstellungen angeboten.

Gleich gegenüber liegt der Dom zu Speyer, allerdings wollten wir uns diesen als Abschluss unseres Stadtrundgangs aufheben. Wir schlenderten also weiter in Richtung Innenstadt und erreichen schließlich die Kreuzung Domplatz und Maximilianstraße. Ein riesiger Platz, gesäumt von schönen Gebäuden und Lokalen.

Wir spazierten die Maximilianstraße hoch und kamen dabei am Bischofspalais sowie dem Rathaus vorbei. Letzteres ist ein repräsentativer Spätbarockbau, der zwischen 1712 und 1726 an der Stelle einer aus dem 15. Jahrhundert stammenden städitschen Kanzlei erbaut wurde. Sehenswert sind der Ratssaal im Stil des frühen Rokoko, welcher häufig für Kammerkonzerte genutzt wird.

Die Dreifaltigkeitskirche gilt heute als spätbarockes Gesamtkunstwerk von überreigonaler Bedeutung. In den Jahren 1701 bis 1717 wurde sie nach Plänen des kurzpfälzischen Hofbauers Graber als lutherische Kirche errichtet. Besonders beeindruckend sind die Holzschnitzereien an Altar und Kanzel und das reich mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament bemalte Holzgewölbe.

Wir schlenderten die Kleine Himmelsgasse über den Holzmarkt zur St.-Georgen- und Becher-Straße, als wir schließlich wieder an der Predigergasse heraus kamen. Die sanierten Altstadtplätze Holzmarkt und Fischmarkt sind von malerischen Gassen und Gebäuden umgehen und wirken sehr romantisch.

Nun waren wir wieder auf der Maximilianstraße und erblickten das Altpörtel. Es ist eines der höchsten (55 m) und bedeutendsten Stadttore ganz Deutschlands. 1176 erstmals erwähnt, gehörte das ehemals westliche Haupttor zur mittelalterlichen Befestigung der Stadt.

Von oben hat man einen herrlichen Rundblick über die Stadt. Nach dem Umbau im Inneren des Turms wurde eine Dauerausstellung eingerichtet, die die Geschichte der Stadt sowie der Stadtbefestigung und des Altpörtels dokumentiert.

Da sich in dieser Straße ein Eiscafé an das andere reiht, bekamen wir langsam richtig Lust auf einen Eisbecher und suchten uns ein nettes Café aus. Hier ließen wir es uns schmecken. Die Sonne lachte vom Himmel und es war Sonntag-Mittag: wir schmiedeten wie üblich Urlaubspläne!

Nach einer guten Stunde machten wir uns allerdings wieder auf den Weg und schlenderten zum Altpörtel vor. Gleich dahinter erstreckt sich der Postplatz mit vielen schönen, alten Gebäuden. Nun wurde es von den Leuten her etwas ruhiger. Wir verließen die Innenstadt und spazierten noch ein paar abgelegenere Gassen ab.

Über die Gilgenstraße und vorbei an der St.-Josef-Kirche ging es zum Bartholomäus-Weltz-Platz und zur Gedächtniskirche. Nach einigen Metern erreichten wir den etwas versteckten Königsplatz mit dem Handwerksbrunnen und dem sog. "Brezelbub".

Wir schlenderten die Judengasse entlang, kamen direkt am Judenbad vorbei und gelangten schließlich wieder zum Historischen Museum der Pfalz. Wir überquerten den Platz und steuerten den Dom zu Speyer an.
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Hier war schon wieder etwas mehr los und auf dem Domplatz bzw. Domnapf wurde Musik gespielt und es herrschte ein ganz eigenartige Stimmung.

Wir schauten in den Dom hinein. Aber wie auch der Kölner Dom war dieser hier ebenfalls sehr karg ausgestattet. Das Wahrzeichen Speyers symbolisierte die Macht der hier residierenden salischen Kaiser. Die Krypta ist unverändert geblieben. Von dort aus betritt man auch die Kaisergruft, in der acht deutsche Kaiser und Könige begraben liegen.

Wieder aus dem Dom draußen, umkreisten wir ihn einmal und nahmen ihn so von allen Seiten wahr. Ein riesiges und sehr imposantes Gebäude. Eine tolle Architektur.

Nun aber waren wir am Ende unseres Stadtrundgangs angekommen. Wir spazierten wieder langsam zum Parkplatz zurück, fuhren noch kurz am Technik Museum Speyer vorbei und traten anschließend die Rückfahrt an. Es war später Nachmittag geworden.

Unseren Geburtstag ließen wir schließlich mit einer richtig schönen und stimmungsvollen Feier im kleinen Kreise und einem leckerem 3-Gänge-Menü ausklingen.

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Fotoalbum Speyer