Ruhpolding ist einer der bekanntesten Luftkurorte Bayerns und zu jeder Jahreszeit vielbesucht.

Anfang Januar 2005 machte ich mich bei endlich mal wieder schönem Wetter mit blauem Himmel und warmen Sonnenstrahlen auf den Weg in die Berge und legte u. a. auch in diesem Ferienort einen kleinen Stopp ein.

Nachdem ich das Auto abgestellt hatte, spazierte ich ein wenig durch das Dorf, wo man schon auf den ersten Blick den absoluten Massentourismus erkennen kann. Neben unzähligen Souvenir- und Kitschläden entdeckt man auch viele heimische Reiseveranstalter, die Ausflüge in die nähere Umgebung oder Skitouren anbieten.

Ruhpolding hat sich zwar stark auf den Massentourismus eingestellt – ist aber trotz allem noch an gewissen Ecken attraktiv geblieben. So gibt es noch zahlreiche alte Bauernhöfe mit Malereien an den Häuserfassaden und ein altes Jagdschloss im Renaissance-Stil zu sehen, welches heute das Forstamt beherbergt.

Besonders schön ist die Pfarrkirche St. Georg, die auf einem kleinen Hügel über das Dorf ragt. Damit gehört sie zu den schönsten und interessantesten Kirchen ganz Bayerns. Von hier aus hat man auch einen herrlichen Blick über Ruhpolding und die Berge. Etwas mystisch wirkt die kleine Kapelle rechts neben der Kirche, die ebenfalls auf einem kleinen Hügel steht und auf welchem Gräber aller Art zu sehen sind.

Nachdem ich hier unzählige Fotos gemacht und die gute Luft und schöne Aussicht genossen hatte, spazierte ich noch zum Kurhaus. Dem gegenüber befindet sich ein kleiner Minigolfplatz, der natürlich nur in den Sommermonaten geöffnet hat und ein kleiner Marktplatz, auf dem das ganze Jahr über div. Veranstaltungen stattfinden.

Etwas außerhalb des Ortes befindet sich das Biathlon-Gelände, auf dem alljährlich kleine und größere Wettkämpfe stattfinden. Als Kind war ich hier öfter mit meinen Eltern zu Gast und wir sahen den Biathleten aus aller Herren Länder zu. Ein tolles Erlebnis, woran ich mich immer wieder gerne erinnere!

Für Urlauber interessant ist das Holzknechtmuseum, in dem die ursprüngliche Arbeitsweise und die Bräuche der Holzarbeiter dokumentiert wird. Wer sich gerne mit Modelleisenbahnen spielt, ist bei der Ruhpoldinger Modellbahnschau genau richtig. Auf einer knapp 33 m langen Märklin-HO-Schauanlage wird eine ganz eigene Welt dargestellt: Am Bahnhof trifft sich Alt und Jung, jeder möchte seinen Zug erreichen, an den Seen herrscht Hochbetrieb und Wanderer sind in den Bergen unterwegs. Es ist erstaunlich und faszinierend, wie präzise hier alles aufgebaut und dargestellt wird.

Für Familien mit Kindern lohnt sich ein Ausflug in den Märchenpark Ruhpolding. Mitten im Wald gelegen, können sich die Kleinen hier so richtig austoben und noch dazu ein bisschen was lernen. Alte Wasserräder, Dinosaurier, ein Kristallbergwerk und ein Ausgrabungsfeld faszinieren nicht nur die Kinder immer wieder auf's Neue – auch die Erwachsenen haben hier ihren Spaß und dürfen mal wieder Kind sein.

Doch auch die Landschaft drumherum ist sehr reizvoll und bietet eine ganze Menge an (Rad-)Wanderwegen und interessanten Freizeit- und Ski-Gebieten an. Der Höhepunkt ist natürlich der 1645 m hohe Rauschberg, dessen Bergstation auf 1626 m Höhe mit einer Großkabinenbahn erreicht werden kann. Die Fahrt dauert rund vier bis sechs Minuten und ist ein wahres Erlebnis! Oben angekommen, kann man es sich entweder in einer Wirtschaft bequem machen oder aber eine kleine Wanderung starten. Denn die Wanderwege hier sind unbeschreiblich schön und auch einfach zu begehen.

Wem dieser Berg noch nicht genügt oder aber einfach angetan ist von den herrlichen Panoramen, kann auch noch eine Tour auf den Unterberg starten und mit einem Sessellift bis zu einer Höhe von 1450 m fahren. Auch hier erstrecken sich unzählige Wanderwege und im Winter entfaltet sich hier ein ausgedehntes Skigebiet.

Ruhpolding und seine Umgebung bietet eine Vielzahl von Freizeitangeboten an und es ist nicht verwunderlich, dass es zu den beliebtesten Feriengebieten gehört. Denn hier hat man einfach alles – und ist ausgelastet für den ganzen Tag.