Rothenburg ob der Tauber

~ Aufenthalt am 14. März 2004 ~



Rothenburg ob der Tauber gehört zu den beliebtesten Reisezielen im bayerischen Raum und ist weit über Europa hinaus bekannt. Jahr für Jahr zieht es Tausende von Menschen in die mittelalterliche Stadt – in erster Linie, um das traditionelle Weihnachtshaus zu besuchen.

Im März 2004 machten wir auf dem Rückweg unserer Bochum-Musical-Fahrt (zum Bericht geht es hier) einen kleinen Abstecher dorthin und spazierten durch die Straßen. Vor Jahren war ich schon einmal mit meiner Familie vor Ort; damals besichtigten wir den Weihnachtsmarkt und natürlich auch das Käthe-Wohlfahrt-Weihnachtshaus.

Bild Nach einer nun doch recht langen Zeit seit meinem letzten Besuch konnte ich mich nicht mehr so genau an das Stadtbild erinnern, weshalb wir – mit Stadtplan bewaffnet – herumspazierten und die einzelnen Sehenswürdigkeiten ausfindig machten.

Das Stadtbild ist wirklich einfach: Innerhalb der teilweise schon abgegangenen Stadtmauer befindet sich ein romantisches kleines Dorf, bestehend aus unzähligen Fachwerkhäusern, Türmen und Torbögen. Hier scheint die Zeit still zu stehen. Moderne Häuser oder gar Firmen gibt es hier nicht. Hier stößt man noch eher auf kleine "Tante-Emma-Läden", was besonders schön ist. Kunsthandwerk in allen Formen und Farben gibt es zu bestaunen und natürlich auch zu kaufen.

Eine Spezialität der Bäckereien sind die "Schneeballen". Ein Gebäck, das man an allen Ecken des Dorfes findet und welches man zumindest einmal probiert haben sollte. Zwar hart und schwer zu essen – aber doch ein Genuss!

Auch sehr schön ist ein Spaziergang entlang der leider nur noch teilweise zutrittsfähigen Stadtmauer. Von hier aus hat man einen schönen Ausblick auf das Dorf.

Der Hauptplatz und Mittelpunkt des Dorfes ist das Rathaus mit seinem 60 m hohen Turm. Dieser wurde im gotischen Stil erbaut und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Der vordere Renaissancebau entstammt dem 16. Jahrhundert. Von der Aussichtsplattform des Turmes hat man einen schönen Ausblick über einen Teil der Stadt.

Gegenüber des Rathauses befindet sich die berühmte Ratstrinkstube von 1446 mit der Kunstuhr aus dem Jahre 1683. Hier wird mehrmals am Tag der berühmte Meistertrunk von 1910 nachgestellt. Sie zeigt den Altbürgermeister Nusch, der 1631 auf Befehl des Feldherrn Tilli 3 Liter Wein in einem Zug austrank und somit die Stadt vor einer Zerstörung bewahrte. Natürlich ein Schauspiel für die Touristen, das jedoch nach wenigen Minuten auch schon wieder vorbei ist!

Bild Besonderes spektakulär ist das Burgtor mit den beiden Wachhäuschen aus dem 14. Jahrhundert. Zu sehen ist hier das einflügelige Holztor mit Schlupfpförtchen, welches zum Ausstieg für nur eine Person diente. Schaffte sie es nicht mehr rechtzeitig zu Torschluss zurück in die Stadt, konnte sie darüber hinein gelangen, musste jedoch Strafe dafür bezahlen. Das große Tor erneut zu öffnen wäre allerdings viel zu gefährlich gewesen.

Im Inneren der Alten Burg kann man wunderbar spazieren gehen. Der weit angelegte Park beherbergt einige besonders schöne und geschützte Bäume, die völlig verwurzelt sind und somit ein interessantes Bild abgeben.

Anziehungspunkt und das wohl meistbesuchteste Geschäft der Stadt ist das Weihnachtsmuseum von Käthe Wohlfart. Zwei Gebäude mit den Namen "Weihnachtsdorf" und "Christkindlmarkt" sind keine gewöhnlichen Geschäfte – sie sind schon fast wirklich Museen. Hier traut man sich gar nichts anzufassen, denn alles glitzert so schön, alles ist schön dekoriert. Und man bekommt alles, was man sich nur vorstellen kann. Vom kleinsten Christbaumanhänger bis zum größten Nussknacker für "vor die Haustür" kann man hier nach Herzenslust einkaufen.

Fotografieren in diesen Räumen ist jedoch strengstens untersagt. Dass man sich daran hält – dafür sorgen schon die vielen Aufpasser, die überall stehen. Aber dazu kommt man auch nicht, denn man ist mit dem Staunen schon viel zu sehr beschäftigt!

Auch das Puppen- und Spielzeugmuseum ist einen Besuch wert. Hier erfährt der Besucher alles über 200 Jahre Spielzeug.

Das Plönlein ist ein schöner kleiner Platz aus zwei sich gabelnden Straßen vor dem bekannten Siebersturm aus dem 14. Jahrhundert. Das Plönlein ist eines der malerischsten Stadtbilder.

Als ältester Turm der Stadt gilt der Weiße Turm, der mit 435 m über NN auf dem höchsten Punkt der Stadt steht.

Auch dieses Mal hat mir die Stadt sehr gut gefallen. Leider hatten wir nicht so viel Zeit, um alle Museen besuchen zu können und auch die Weihnachtsgeschäfte haben wir nicht alle geschafft. Aber vielleicht fahren wir ja mal wieder zum Weihnachtsmarkt hierher!

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Fotoalbum Rothenburg ob der Tauber