Die Pfalz & Straßburg - Mittelpunkt des Elsass

~ Kurztrip vom 21. bis 24. Juli 2011 ~



Zum 30. Geburtstag nach Straßburg! Diesen Wunsch äußerte ich gegenüber Toni und unseren Freunden Rüdiger und Annette, mit denen wir schon relativ frühzeitig beschlossen, unseren (meinen und Rüdigers) Geburtstag wieder einmal gemeinsam zu feiern. Und diesen Wunsch erfüllten sie mir.

1. und 2. Tag:

Bild Angereist waren wir bereits zwei Tage zuvor. Zunächst reiste ich Toni mit dem Zug nach Stuttgart nach, wo er schon seit zwei Tagen geschäftlich unterwegs war. Hier verbrachten wir eine Nacht im Hotel "Motel One", verbrachten einen gemütlichen Abend im "Theaterhaus" und fuhren am nächsten Tag in die inzwischen neue Heimat unserer Freunde - in die Pfalz - weiter. Nach einem kurzen Frühstück in Grünstadt checkten wir im "Gästehaus Kappelmühle" (zugehörig zum Pfalzhotel Asselheim) ein und kurze Zeit später trafen auch Rüdiger und Annette ein.

Wir spazierten durch Grünstadt, sahen uns ihre neue Heimat näher an, gingen bummeln und ein wenig Shoppen und verspeisten ein leckeres Eis bei einer der zahlreichen Eisdielen im Ort. Mmmhh!

Ich war ganz begeistert von den vielen Weinbergen rund herum. Die Stadt wirkte so gemütlich, die Leute so freundlich und aufgeschlossen. Geht man hier durch den Ort spazieren, wird man von allen gleich nett begrüßt; so etwas findet man heutzutage doch eher selten.

Zum Abendessen entführten sie uns zum Weingut Metzger in Asselheim. Von außen sieht es eher unscheinbar aus, doch im Inneren hat es mir richtig gut gefallen. Das Essen war äußerst gut, die Weine noch viel besser und der Service mehr als freundlich; sehr familiär. Hier gefiel es uns! Eine schöne Gegend.

3. Tag:

Gegen 8 Uhr morgens klingelte der Wecker und nachdem ich die ersten Geburtstagswünsche gelesen hatte, schaute ich aus dem Fenster und freute mich wie ein kleines Kind: Die Sonne strahlte vom Himmel. Juhuuu! Vorher gesagt war nämlich purer Regen und ich hatte schon befürchtet, dass unser Trip nach Straßburg im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen würde. Doch dem war zum Glück nicht so. Der Wettergott meinte es gut mit uns.

Bild Ganz gemütlich spazierten wir schließlich zum nur wenige Straßen entfernten Pfalzhotel Asselheim. Gäste der Kappelmühle können das Frühstück dort einnehmen. Schon während des Weges brachte ich meine Kamera zum Glühen, denn der Ort ist sehr reizvoll und bot mir zahlreiche tolle Motive.

Nach dem Frühstück schauten wir noch einmal beim Weingut Metzger vorbei, denn Toni und ich wollten uns unbedingt noch ein paar Flaschen Wein mitnehmen. Schon am Vorabend hatten wir ein paar getestet und uns welche empfehlen lassen. Angeboten wurde uns sogleich noch eine kleine Weinprobe … aber um halb 10 Uhr morgens musste das dann wirklich noch nicht sein. ;-)

Gegen 10 Uhr ging es dann aber los nach Straßburg. Weil uns Rüdiger noch mehr von der Pfalz zeigen wollte, fuhren wir nicht auf der Autobahn, sondern entlang der Weinstraße Richtung Frankreich. Wohin man sah - rundherum nur Weinberge! Diese Gegend strahlt so viel Ruhe und Geborgenheit aus, die kleinen Städte und Dörfer wirken sehr einladend.

Am Deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach, ca. 1 km südlich zur französischen Grenze gelegen, legten wir einen kurzen Stopp ein. Das 18 m hohe Weintor ist im Stil des Neoklassizismus errichtet, die ursprünglich hindurch laufende Bundesstraße wurde vor einigen Jahren gesperrt und steht nur noch Fußgängern und Radfahrern frei, die Straße verläuft rund herum. Hier ist also der Beginn (oder das Ende) der Deutschen Weinstraße. Und hier befinden sich natürlich zahlreiche Weinberge, aber auch ein sehr schönes kleines Restaurant.

Ein paar Fotos gemacht, ging es anschließend wieder weiter und wir erreichten die französische Grenze. Etwa eine Stunde war es von hier aus noch nach Straßburg, während der Fahrt kamen wir durch einige kleinere Städte hindurch, richtig französisch sah es hier aber (noch) nicht aus. ;-)

Bild Gegen die Mittagszeit erreichten wir schließlich Straßburg. Das Navi führte uns auf höchst eigenartigen Wegen durch die Stadt, doch irgendwann wurden wir dann doch einmal mit einer Parkgarage fündig und stellten unser Auto am Musée d'Art moderne et Contemporain ab.

Zu Fuß schlenderten wir schließlich die nächsten Stunden durch die Stadt (welche im Übrigen 1988 zum Weltkulturerbe ernannt wurde!) und ich war hin und weg von den herrlichen Gebäuden um mich herum. Wir hielten uns nur in der sehenswerten Altstadt auf, doch hier war alles sehr sauber und aufgeräumt, die Fassaden sahen größtenteils aus wie gerade neu gestrichen und jetzt war auch das französische Flair zu spüren. Wie schön!

Vorbei an den Les Ponts Couverts (Gedeckten Brücken), die zwischen 1200 und 1250 mit ihren Türmen erbaut wurden, ging es entlang der Ill Richtung Innenstadt. Plötzlich liefen uns zwei etwas eigenartig wirkende Männer hinter, versuchten aufzuschließen und uns kam es so vor als wären sie auf Diebeszug. Wir alle hielten unsere Taschen noch fester in der Hand, legten einen Zahn zu und schließlich hatten wir sie abgehängt; sie standen nun bei einer größeren Reisegruppe. Nun ja, wenigstens uns konnten sie nun nicht mehr beklauen.

Durch die Fußgängerzone hindurch, die gesäumt war mit süßen Bistros, größeren Restaurants und kleinen Läden, erreichten wir nach einiger Zeit die Rue Gutenberg und wenige Minuten später den Place Gutenberg.

Er war früher das Zentrum des politischen und sozialen Lebens der Stadt. Das schönste Gebäude hier ist die Industrie- und Handelskammer, das ehemalige Rathaus. Mitten auf dem Platz steht das Gutenberg-Denkmal. Ursprünglich aus Mainz kommend, zog er 1434 für einige Jahr hierher und arbeitete an seiner Erfindung; der Druckerei mit beweglichen Buchstaben.

Bild Entlang der Rue des Hallebardes konnten wir schließlich schon den Turm des bekanntesten Bauwerks Straßburgs erkennen und standen kurze Zeit später direkt davor: Die Cathédrale Notre-Dame bzw. das Liebfrauenmünster.

Sie gehört zu den bedeutendsten Kathedralen Europas und zu den größten Sandsteinbauten der Welt. Das römisch-katholische Gotteshaus wurde von 1176 bis 1439 erbaut, zunächst im romanischen, dann im gotischen Stil erbaut und war mit seinem 142 m hohen Nordturm bis 1874 das höchste Bauwerk der Menschheit. Das Münster ist das Wahrzeichen des Elsass und ist auch noch kilometerweit vom deutschen Rheinufer zu erkennen.

Hier standen wir eine ganze Weile davor, der Anblick begeisterte mich und noch viel mehr begeisterte es uns, dass er ausnahmsweise mal nicht verhüllt war. In der Regel wird an solchen Kirchen immer irgendwo renoviert und sind mit Planen bedeckt. Dieser hier nicht bzw. - wie wir später entdeckten - nur an einem kleinen hinteren Teil.

Natürlich sahen wir uns auch das Innere der Kathedrale an, welches mir allerdings nicht so besonders gut gefallen hat. Es wirkte alles sehr kalt hier, es war kaum etwas zu sehen, allein die Orgel war pompös. Auf die Aussichtsplattform gingen wir nicht. Mir waren das einfach zu viele Leute hier.

Weiter ging es durch die Altstadt, vorbei an den herrlichen Gebäuden und über die Pont du Corbeau in Richtung Elsässisches Museum. Hier in der Gegend suchten wir uns ein kleines Restaurant und verspeisten original Elsässer Flammkuchen. Mmmmhhh … lecker!

Nach dieser kleinen Pause machten wir uns erneut auf den Weg. Zwar kamen jetzt immer mehr Wolken, doch blieb es die ganze Tour über nach wie vor trocken. Wir liefen kreuz und quer, besuchten mal dies und mal jenes und liefen vorbei an der L'Eglise St. Thomas in Richtung La Petite France, dem kleinen Frankreich.

Bild Dieser Stadtteil hat mir am besten gefallen. Das Gerberviertel liegt am Ufer der Ill und ist von mehreren Kanälen durchzogen. Malerische Fachwerkhäuser, kleine Gassen und die typischen Dachgauben versetzen einen in das frühere Frankreich zurück. Es sieht sogar fast schon ein wenig wie in einem kleinen Freizeitpark aus, so als wären diese Häuser gar nicht echt und nur Attrappen. Doch das sind sie nicht. Hier leben immer noch Leute und hier wird sehr viel Wert auf die Instandhaltung der Gebäude gelegt. Rundherum befinden sich kleinere Bistros und Cafés; ein gelungenes Flecken, das zum Verweilen einlädt.

Während ich auf einer der Brücken stand und Fotos schoss, liefen plötzlich alle Leute um mich herum wie aufgescheucht auf die Seite. Hä? Was ist jetzt los? Hab ich irgendetwas verpasst? Ja, hatte ich! Die Brücke sollte eingefahren werden, denn ein Touristenschiff wollte hierdurch. Natürlich war auch das ein kleines Spektakel. Eine Brücke, die auf die Seite geschoben wird, ein futuristisches Ausflugsboot, das durch das alte Frankreich fuhr … und rundherum Touristen aus aller Welt.

Wir machen uns langsam wieder auf den Rückweg. Vorbei am Place du Quartier Blanc und der Barrage Vauban, eine Kasemattenbrücke, die jedoch aktuell komplett der Renovierung ausgesetzt war, entdeckten wir einige Hausboote auf der Ill. Manche etwas verdreckt und herunter gekommen, andere wiederum sehr gut in Schuss. Das Wasser rund um diese Boote durfte man sich nicht so genau ansehen; leider ziemlich verdreckt. Manche verwechseln wohl die Natur mit einem Abfalleimer.

Bild Wieder zurück an der Parkgarage waren wir sehr erstaunt über die Parkkosten. Knapp 1,- € pro Stunde wurden hier verlangt; wir hatten mit mehr gerechnet.

Nun ging es auf direktem Wege und über die Autobahn wieder zurück in die Pfalz. Ich freute mich riesig, dass ich Straßburg nun auch endlich mal gesehen habe, und muss zugeben, dass es hier wirklich herrlich war. Zwar bietet die Stadt nicht soo besonders viel, ein Tagesausflug reicht hier vollkommen aus. Doch mehr wollten wir ja auch gar nicht und so war ich überglücklich über diesen gelungenen Trip.

Wieder im Hotelzimmer angekommen, ruhten wir uns ein wenig aus, machten uns frisch und anschließend ging es ins Pfalzhotel Asselheim auf unser Geburtstagsessen. Hier verbrachten wir einen herrlichen Abend bei netten Gesprächen und schönen Geburtstagsüberraschungen.

Als Abschluss des Tages tigerten wir schließlich noch weiter zum Weingut Metzger. Hier waren wir inzwischen schon bekannt. ;-) Wir testeten nochmals ein paar Weine, unterhielten uns mit der Besitzern und kamen schließlich erst gegen halb 1 Uhr aus dem Lokal … puh, das war heute aber ein langer Tag.

4. Tag:

Ein Blick aus dem Fenster: Es war grau in grau und Regen meldete sich an. Egal. Heute konnte es Schütten was runter geht, denn heute mussten wir eh schon wieder nach Hause.

Nach einem gemeinsamen Frühstück im Pfalzhotel unternahmen wir noch einen ausgedehnten Spaziergang durch das Dorf und verabschiedeten uns schließlich von unseren Freuden. Wie immer, war ich ein wenig traurig, wenn wir wieder nach Hause fahren mussten, doch ich freute mich über das herrliche Wochenende und darüber, dass wir bald wieder hierher kommen würden.

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Fotoalbum Pfalz

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Fotoalbum Straßburg