Bad Tölz - Zu Besuch in der Kurstadt

~ Aufenthalt am 16. Juni 2006 ~



An einem herrlichen Sommertag Mitte Juni 2006 gönnte ich mir nach einem frühmorgendlichen Blick aus dem Fenster mal einen freien Tag ganz für mich alleine und unternahm einen Ausflug nach Bad Tölz. Nicht, dass ich meinen Schatz nicht hätte mitnehmen wollen, aber er zog es ja vor, zur gleichen Zeit auf einem Seminar zu verweilen. ;-)

Bild Nach einem ausreichenden Frühstück machte ich mich langsam auf den Weg in Richtung München. Die Sonne meinte es heute mal wieder besonders gut; bereits um 9 Uhr stach sie unerbittlich herunter und brachte mich fast zum Zerfließen.

Bad Tölz hatte mich schon lange mal interessiert, doch haben wir es bisher nie zu einem Besuch geschafft. Von daher freute ich mich nun umso mehr auf meine geplante Sigthseeing-Tour; den City-Guide hatte ich natürlich mit eingepackt.

Kurz vor 10 Uhr erreichte ich schließlich die Kurstadt und stellte mein Auto am Rande der Stadt ab. Zufälligerweise genau an dem Punkt, an welchem der in meinem Reiseführer ausgeschriebene Stadtrundgang begann. Perfekt. :-) Dann konnte es also losgehen ...

Die Mühlfeldkirche an der Oberen Salzstraße ist eines der historischsten Wahrzeichen der Stadt und absolut einen Besuch wert. Nachdem ich sie von außen einmal umrundet hatte, schaute ich natürlich auch mal ins Kircheninnere und war richtig baff: Auf den ersten Blick wirkt sie zwar ziemlich kitschig, doch geht man näher ins Detail, kann man viele schöne Rosen-Ornamente erkennen und viele weitere kleine Fein- und Schönheiten.

Vorbei an einem einladenden Wirtshaus ging es schließlich stadteinwärts durch das Stadttor mit dem Khanturm, welcher erst in den 60er Jahren neu erbaut wurde. Um 1180 entstand hier eine trutzige Burg, die allerdings 1453 durch einen großen Stadtbrand vollkommen zerstört wurde. Etwas unerhalb dieser Anlage ließ Herzog Albrecht III. ein Schloss errichten, welches allerdings wieder durch ein heftiges Unwetter einstürtzte. Heute befindet sich auf diesem Platz die Stadtverwaltung. Zum Glück noch immer! :-)

Hinter der Stadtverwaltung gibt's noch ein richtig schönes, klassisches, Marionettentheater mit über 1000 Holzgliederpuppen. Bereits seit 1908 finden hier in regelmäßigen Abständen Shows statt und ziehen sowohl Kinder als auch Erwachsene gleichermaßen an.

Bild Auf meinem weiteren Weg kam ich schließlich am Altem Rathaus vorbei, welches einem klassischen Bürgerhaus um 1800 gleicht und in dem sich das Heimatmuseum befindet.

Das Winzerer Denkmal kann man schon von weitem sehen. Es stellt Kaspar Winzerer dar, welcher um 1500 lebte und ein bekannter Landsknechtführer war.

Eine der malerischsten Ecken dieser Stadt (und angeblich auch Bayerns) ist wohl die berühmte Markstraße, die Krimi-Fans bestimmt aus der TV-Serie Der Bulle von Tölz kennen. Hier kann man viele Lüftlmalereien bestaunen, die dem 18. Jahrhundert entstammen. Die zwei bekanntesten Häuser sind das Pflegerhaus Nr. 59 und das Sporerhaus Nr. 45. Diese Wandmalereien haben mich richtig begeistert. Schade, dass man so etwas kaum noch sieht.

Einen kleinen Schlenker nach links und ich stand schließlich vor der Mariä Himmelfahrt Kirche. Die dreischiffige Kirche aus dem Jahre 1490 war leider wegen Umbauarbeiten geschlossen. Also wieder zurück auf die Markstraße. In der Zwischenzeit war es wirklich unterträglich heiß geworden und ich machte eine kleine Pause, um mich zu erfrischen. Aber es war schön hier: Ich genoss diesen Stadgrundgang in vollen Zügen und war froh, mir heute frei genommen zu haben.

Nach kurzer Zeit ging's aber auch schon wieder weiter und ich begab mich in Richtung der Isar. Leider wurde auch am Marienstift gerade gebaut, weshalb es hier ziemlich laut war. Aber die Motive der Sendlinger Mordweihnacht im Jahr 1705 an der Fassade konnten man trotzdem gut erkennen.

Ich schlenderte über die Isarbrücke und entdeckte dabei die Kalvarienberg-Kirche oberhalb Bad Tölz'. Wunderschön!! Von der Isarbrücke aus ist sie ein richtiger Blickfang. Eigentlich wollte ich ihr später noch einen Besuch abstatten, allerdings hatte ich nach meiner Sightseeing-Tour dann doch keine großartige Lust mehr, einmal quer durch die Stadt zu düsen.

Kaum die Isarbrücke überschritten, war die Romantik aus der Markstraße irgendwie weg. Den Altstadtkern hatte ich verlassen nun ging's in das etwas neuere, modernere Viertel der Stadt. Ich spazierte etwas am Ufer entlang und genoss das Rauschen des Wassers.
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Am Franziskanerkloster vorbei gelangte ich in den wunderschönen Rosengarten. Der Eingang hier rein liegt etwas versteckt, aber man kann ihn finden. :-) Hier gab es viele wunderschöne Blumen und Teiche zu bestaunen und das beste: Außer mir und ein paar wenige Arbeitnehmer, die hier gerade Mittagspause machten, war niemand mehr hier. Ich setzte mich auf eine Bank und genoss die Stille, die gute Luft und die Ruhe. Ja – eine Mittagspause hier in diesem Garten könnte ich mir auch vorstellen.

Nach einiger Zeit ging's aber wieder weiter und ich durchquerte den Park in Richtung des Kurhauses. Natürlich nicht, ohne vorher noch ausreichend Fotos gemacht zu haben. Die Blumen waren aber auch zu schön.

Vorbei am Alpamare gelangte ich schließlich zum Kurpark, der den Rosengarten noch ein wenig übertrumpfte mit seiner Blütenpracht. Hier schoss ich noch weitere Fotos und machte mich dann wieder langsam auf den Rückweg; ab hier gab es nicht mehr viel Interessantes zu sehen.

Wieder an der Isarbrücke angekommen, genoss ich noch ein letztes Mal das Rauschen des Flusses und sah den Enten bei ihren Spielchen zu. Irgendwann wurde es mir aber zu viel; die Touristen hatten Einzug in diese Stadt gehalten. Also wieder zurück in Richtung Markstraße, ein wenig bummeln und wieder zurück zum Auto.


Da es noch nicht besonders spät war und ich alles, nur nicht nach Hause, wollte, machte ich noch einen kurzen Abstecher an den Tegernsee und schaute mir die dortigen Städte wie Gmund etc. näher an. Aber leider handelt es sich dabei in erster Linie um Touristenorte, weshalb auch nicht viel Sehenswertes zu finden war (außer zahlreichen Souvenierläden). Einmal rund um den Tegernsee gefahren, hier und da stehen geblieben, um Fotos zu machen und schöne Aussichten zu genießen, ging es am späten Nachmittag schließlich wieder zurück nach Hause. Es war ein wunderschöner und sehr erholsamer Tag , an dem einfach alles gepasst hat.

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Fotoalbum Bad Tölz