Inzwischen war es Nachmittag geworden und wir entschlossen uns, nach Bad Dürkheim weiter zu fahren. Von Weinheim aus sind es noch ca. 50 km. Einen Teil davon fuhren wir durch die wunderschöne Pfalz mit den vielen Weinbergen.

Teilweise fragten wir uns allerdings schon, welche Weine das wohl werden sollen, denn viele Weinberge beginnen bereits einen Meter neben der Autobahn bzw. Landstraße – kann das gesund sein? Doch wir machten uns darüber keine weiteren Gedanken. Es war jedenfalls schön, das alles einmal zu sehen. Vor allem im Herbst muss es traumhaft sein.

In Bad Dürkheim angekommen, wunderten wir uns zunächst, warum hier so ein großes Aufgebot an Feuerwehrautos und -leuten herrschte und dachten zunächst an ein Feuerwehfest. Doch weit gefehlt. Natürlich musste mal wieder etwas "größeres" sein, wenn wir mal wieder in der Nähe waren: Es fand eine Bombenentschärfung statt am Hauptbahnhof von Bad Dürkheim. Eine Bombe aus dem 2. Weltkrieg war gefunden worden.

Wir ließen uns davon allerdings nicht beirren und spazierten trotzdem in die Stadt hinein. Direkt am großen Parkplatz befindet sich das relativ bekannte Dürkheimer Riesenfass. Das größte Weinfass der Welt mit einem Fassungsvermögen von 1,7 Millionen Litern wurde 1934 erbaut. Mit Wein war dieses Fass jedoch noch nie gefüllt. In seinem Inneren befindet sich ein gut besuchtes Wein- und Speiselokal.

Direkt gegenüber gibt es kleine Souvenirläden mit Weinen aller Arten und Jahrgänge. Auch kitschige Puppen oder sonstiges Krusch kann hier erworben werden.

Wir spazierten weiter in Richtung des Kurhauses mit dem Kurpark. Diese Anlage hat mir auf Anhieb wieder richtig gut gefallen, da alles wieder so sauber wirkte und aufgeräumt.

Im Westen des klassizistischen Kurhauses befindet sich die Spielbank, die wir uns natürlich gleich mal von innen angesehen haben. Weit kamen war jedoch nicht, denn schon nach wenigen Minuten musste Eintritt bezahlt werden und außerdem waren wir heute nicht entsprechend gekleidet. Im Osten des Kurhauses liegt der wunderschöne Kurpark mit einem Meer an Blumen. Hier muss man sich einfach wohlfühlen.

Nun ging's weiter in die Altstadt. Eigentlich hatten wir alle etwas Hunger auf einen großen Eisbecher. ;-) Aber durch diese Bombenentschärfung herrschte mal wieder Ausnahmezustand – die Lokalbesitzer durften die Leute nicht bewirten. Woran das lag, weiß zwar niemand, aber es war eben so. Anfangs wollten wir noch die gute Stunde bis zur Freigabe abwarten und spazierten einmal quer durch die Stadt. Aber außer schönen Fachwerkhäusern war nicht viel geboten und so entschlossen wir uns schließlich doch zur Rückfahrt. Immer wieder kamen uns verschreckte Einwohner entgegen. Eine Dame konnte es gar nicht fassen, dass wir uns in die Nähe des Bahnhofes begaben – sie dagegen schloss sich von innen in ihr Haus ein und wartete die Freigabe mit Zittern ab. ;-)

Nach einem leckeren Eis zu Hause und diversen Reiseplanungen beendeten wir den Tag schließlich bei einem guten 4-Gänge-Menü im Cruise Café in Mannheims Innenstadt. Den Gutschein von unseren Freunden eingelöst, feierten wir in Rüdigers und meinen Geburtstag hinein.