Während einer Kurzreise mit der "Mein Schiff 3" von TUI Cruises im Juni 2014 fuhren wir die dänische Insel Bornholm an. Sie ist zusammen mit sechs kleinen Nebeninseln die östlichste Insel und Gemeinde Dänemarks und liegt ca. 80 km nordöstlich von Rügen. Auf rund 590 km² leben etwa 40.000 Einwohner.

Ich war zum ersten Mal hier und so beschränkte ich meinen Besuch auf die größte Stadt der Insel, Rønne. Für eine Inselrundfahrt hatte ich zu wenig Zeit bzw. lag der Schwerpunkt der Reise dieses Mal ausnahmsweise beim Schiff.

Da die "Mein Schiff 3" für den Hafen zu groß war, lagen wir auf Reede und wurden per Tenderboot in den Hafen gebracht. Die Fahrt dauerte gerade mal zehn Minuten.

Der Hafen von Rønne war schon immer das Zentrum der Stadt; anfangs mit Fischerei, heute wegen dem Fährhafen. Von hier aus verkehren regelmäßig Fähren nach Deutschland, Schweden und Dänemark.

Von überall zu sehen und das Wahrzeichen der Stadt, ist die Anfang des 13. Jahrhunderts erbaute Nikolaikirche. Der weiß gekalkte Bau ragt weit über die umstehenden Gebäude. Nicht weit davon entfernt befinden sich die Bombenhäuser, eine Reihe von Häusern, die beim sowjetischen Bombardement im Mai 1945 zerstört und danach wieder neu aufgebaut wurden.

Gemeinsam mit einer Kollegin spazierte ich gemütlich durch die Altstadt, durchstreifte zahlreiche enge Gassen und erfreute mich an den wundervollen Häusern. Eine Vielzahl davon wurden mit den Steinen der Festungsmauer Hammershus im Norden der Insel gebaut. Bei dem herrlichen Wetter heute (blauer Himmel, Sonnenschein) wirkten die Häuschen noch viel schöner und strahlten wunderbar entgegen. So richtig kitschig-romantisch eben, wie frisch einem Inga-Lindström-Roman entsprungen. Schnell philosophierten wir über ein Leben in diesen niedlichen Häusern und hätten uns am liebsten gleich eines von Innen angesehen.

Interessant war jedoch, dass man hier zunächst auf keinerlei Einheimische traf! Die Straßen waren wie leer gefegt. Hie und da wurde mal ein Rollo hochgezogen, aber sonst war niemand zu sehen. Wo waren sie nur alle hin?

Ein paar Schritte weiter hörten wir Rockmusik und erreichten kurze Zeit später den Markplatz. Hier gab es einen kleinen Markt, die Cafés hatten geöffnet, sogar ein paar Läden, und hier waren dann auch mal ein paar Einheimische zu sehen. Auf dem Markt gab es viel Kunsthandwerk zu sehen, u. a. auch ganz witzige Zipfelmützchen, die uns zum Lachen brachten. Sie waren in allen Farben und Formen zu erstehen - und es gab tatsächlich Leute, die sich das kauften.

Direkt am Marktplatz gibt es das Bornholmer Konzerthaus, Musikhuzet. In dem ehemaligen Kino finden seit 1986 Konzerte und Veranstaltungen statt.

Ohne großartiges Ziel schlenderten wir kreuz und quer durch die Stadt und ließen sie einfach auf uns wirken. Obwohl die Insel doch sehr klein ist, könnte ich mir hier auch durchaus einen etwas längeren Urlaub vorstellen.

Nach ein paar Stunden Aufenthalt ging es nun wieder zum Hafen und mit dem Tenderboot fuhren wir zurück zum Schiff.