Grand Cayman - Paradies in der Karibik

~ Aufenthalt am 24. Februar 2006 ~


Die mittelamerikanischen Cayman Inseln (im Atlas unter "Kaimaninseln" zu finden) besuchten wir im Februar 2006 im Rahmen einer Mittelamerika-Kreuzfahrt mit der AIDAaura (für den kompletten Reisebericht bitte hier klicken).

Uns stand zwar nur ein Tag für die Erkundung von Grand Cayman (der größten aller drei Inseln) zur Verfügung, doch dies reichte auch vollkommen aus, da diese wunderschöne paradiesische Insel insgesamt nur rund 198 km² misst und auch nur eine Handvoll an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat.

Hier buchten wir nur einen halbtägigen Ausflug, der sich "Inselrundfahrt" nannte und dementsprechend auch quer über die gesamte Insel ging. Wir besuchten "The Hell", eine Schildkrötenfarm, fuhren durch George Town, probierten einen Rumkuchen und kamen an traumhaften Stränden und vielen interessanten Gebieten vorbei. Den Nachmittag verbrachten wir in George Town und spazierten alle erdenklichen Straßen auf und ab, gönnten uns einen Burger im Hard Rock Café und staunten über die horrenden Preise, die sich uns hier boten. Grand Cayman scheint in der Tat eine sehr reiche Insel zu sein.

Gut erholt vom Vortag erreichten wir heute gegen 8 Uhr Früh Grand Cayman. Auf diese Insel war ich ganz besonders gespannt, hatte ich doch durch meinen Beruf schon eine ganze Menge darüber gehört. Immerhin wird Grand Cayman die "Schweiz der Karibik" genannt und ist berühmt für ihre Geldwäscherei. Ich wollte schon immer mal wissen, wie es dort aussieht und wie das Leben und vor allem die Menschen auf der Insel sind.

Bild Obwohl Grand Cayman eigentlich das einzige Ziel unserer Reise war, wo man ohne Probleme auf eigene Faust losziehen hätte können, entschieden wir uns dennoch für einen kurzen Ausflug mit AIDA: Inselrundfahrt. Nachdem uns die Tenderboote zum Hafen gebracht hatten, spazierten wir mit Birgit, unserem Scout, ein Stückchen durch die Stadt und stiegen anschließend in einen Kleinbus ein. Ich ergatterte den Platz neben dem Fahrer = Reiseleiter. Da die Insel unter britischer Verwaltung steht, herrscht hier natürlich auch Linksverkehr. Der Reiseleiter – ein gebürtiger Kalifornier – erzählte uns eine ganze Menge über die Insel und ihre Bewohner. Erfreulicherweise hatte er ein so reines Englisch, dass ich ausnahmsweise mal wirklich jedes einzelne Wort verstand. Super!!

Die Rundfahrt war richtig schön und Grand Cayman gefiel uns auf Anhieb super. Hier wirkt alles so richtig amerikanisch; hin und wieder hatte ich sogar den Eindruck, ich befände mich mitten in Florida.

Wir fuhren an der Villa des Premierministers vorbei, dessen Anlage einfach riesig ist. Natürlich hat er auch einen eigenen Zugang zum Strand. Erstaunlicherweise allerdings ist hier kaum etwas eingezäunt. Hier scheint man wohl keine so große Panik zu haben wie in manch anderen Ländern. Weiters kamen wir an vielen tollen Hotelanlagen vorbei, u. a. am Grand Hyatt, welches das im Moment neueste und teuerste Hotel der Insel ist. Erstaunt haben mich auch die Friedhöfe, dessen Gräber nach oben gebaut sind. Der Reiseleiter erklärte uns schließlich auch, warum: Man darf hier nicht nach unten graben, weil sich direkt unter der Erdoberfläche bereits das Wasser befindet.

Bild Unser erster Stopp war schließlich bei "The Hell" (Die Hölle) - die wohl dümmste Touristenattraktion, die ich je gesehen habe. Vor Jahren schon haben sich auf einer kleinen Fläche aufgrund Wetterverhältnissen und anderen Umwelteinflüssen ein paar Kalksteine gebildet, die einen Bewohner Grand Caymans auf eine grandiose Geschäftsidee brachten: So könnte doch ... ja ... genau ... hmmm .. vielleicht ... die Hölle aussehen? Wer weiß das schon so genau?

Gut – er entschloss sich schließlich tatsächlich dazu, diesen Platz als "Die Hölle" zu bezeichnen. Dazu stellte er noch ein paar schlecht gemachte, aus Spanplatten ausgeschnittene, Teufelchen auf, baute eine kleine, rote Hütte auf den Parkplatz und malte auf die Fassade einen feuerroten Teufel. Er selbst stellt sich jeden Tag in Teufelchsen-Kostüm in den Kiosk, lässt sein Konterfei auf alle erdenklichen Waren drucken (vom Schnapsglas bis hin zum T-Shirt ist alles dabei) und schäffelt damit viel Geld. Ach ja: Nicht zu vergessen natürlich die "Post aus der Hölle", die die Touristen vom Höllenpostkasten aus mit eigener Höllen-Marke und einem eigenen Höllen-Stempel in alle Welt verschicken können. ;-)

Wir sahen uns fünf Minuten in diesem Kiosk um, dann musste ich wieder raus. Ich bin ja im Grunde schon für kitschige Sachen zu haben – aber das hier war mir eindeutig zu viel. Da ging ich lieber eine Runde Spazieren und fotografierte die wunderschönen Blumen, die sich am Wegesrand befanden. ;-) Da hatte ich mehr davon.

Nach einer guten Viertelstunde schließlich hatten unsere Mitreisenden ihre Souvenirs gekauft und die Tour konnte weitergehen. Weit fuhren wir ja nicht, denn nach nur wenigen Minuten kamen wir schon an der Tortuga Rum Co. Ltd. an, ein Duty-Free-Shop mit Restaurant und Rumkuchen-Verkostung. Natürlich durften auch wir von diesem Rumkuchen probieren. Schmeckte ziemlich gut ... hicks!

Bild Vom Reiseleiter die Eintrittskarten für die Turtle-Farm erhalten, brachte uns dieser nach zwanzig Minuten Aufenthalt im "Rum-Laden" auch direkt dorthin. Eigentlich hätten wir das ja zu Fuß gehen können, es waren nicht mal 400 m. ;-) Wir passierten den Eingang und kamen auch schon direkt zu den einzelnen Wasserbecken mit den Schildkröten heran. Es sah schon witzig aus: Immer wieder konnten wir die kleinen Nasen erkennen, die kurzzeitig aus dem Wasser auftauchten und nach Luft schnappten, bis sie schließlich wieder untertauchten.

Die Schildkröten waren nach ihrem Alter getrennt. Von 1 bis 75 Jahren war hier alles vorhanden. :-) Sie waren wirklich süß – aber dennoch sahen sie schließlich doch alle gleich aus. ;-) Der Reiseleiter hob eine der etwas kleineren Schildis aus dem Wasser; ein paar aus unserer Gruppe – darunter ich – durften sie mal kurz halten. Ich konnte mir nie vorstellen, wie sich so eine Schildkröte anfühlte. Jedenfalls war sie ziemlich unförmig und auch total hart; ein etwas komisches Tier. Nachdem sie dann doch irgendwann genug hatte und nach der fünften Person mal in leichte Panik verfiel (man kann's ihr nicht verübeln), wurde sie endlich wieder zurück ins Wasser gesetzt.

Wir schlenderten eine Weile durch die Anlage und besuchten den angrenzenden Souvenirladen. Hier kaufte ich ein paar Kleinigkeiten ein, anschließend fuhren wir wieder nach George Town zurück. Die Inselrundfahrt war beendet, recht viel mehr gab es auf dieser Insel nicht zu sehen.

Nach gut dreieinhalb Stunden verabschiedeten wir uns von unserem netten Reiseleiter und begaben uns zu Zweit auf Sightseeing-Tour durch George Town. Zum Glück war hier nicht sonderlich viel los und wir konnten den Spaziergang in vollen Zügen genießen.

Bild Empfohlen wurde uns der Besuch des Hard Rock Café – also schlenderten wir eben dorthin. Ich war bisher noch nie in einem Hard Rock Café, da es mich bisher auch noch nie sonderlich interessiert hatte. Dieses hier aber gefiel mir richtig gut. Wir inspizierten die ausgestellten Gitarren, eine Hälfte eines Cadillac hing an der Wand und viele, viele Fotos von Rock-Stars waren ausgestellt. Um das Flair noch ein wenig länger genießen zu können, entschieden wir uns für einen kleinen Snack an der Bar. Letzten Endes stellte sich heraus, dass es der wohl teuerste Snack seit langem war: Für zwei Burger und zwei Cola zahlten wir rund 35 US-Dollar. Whow!! Doch ab diesem Zeitpunkt sollten wir ganz interessiert an den Hard-Rock-Cafés werden und ab sofort suchen wir in jeder Stadt im Urlaub danach.

Zwischendrin schnell am Schiff gewesen und die eingekauften Dinge auf die Kabine gebracht, ging es wieder zurück in die Stadt. Ich wollte noch ein wenig am Strand spazieren gehen, ein paar Fotos vom Schiff schießen und auch noch ein paar kleine Läden besuchen. Wir spazierten in ein Wohnviertel der Insel, was sehr verlassen und plötzlich auch gar nicht mehr so "reich" aussah. Trotzdem fühlten wir uns hier zu keinem Zeitpunkt unwohl. Die Leute waren so freundlich und strahlten uns förmlich an.

George Town hat viele wunderschöne Gebäude zu bieten, u. a. das alte Nationalmuseum in viktorianischem Stil, oder auch viele schöne, moderne, Einkaufszentren. Billig ist das Einkaufen hier jedoch nicht. Ein Vergleich in Sachen Schmuck z. B. hat ergeben, dass er hier nur maximal 5 Euro günstiger ist als in Deutschland. Wir kauften wieder ein paar Soßen und auch ein wenig Rumkuchen in einem der Souvenirläden ein und führten unsere Stadtbesichtigung fort.

Nachdem wir alles gesehen hatten und ich mich schließlich gegen ein Eis entschied (eine Kugel kostet hier doch tatsächlich 3,50 US-Dollar!!!!!!!), stiegen wir in eines der Tender-Boote und fuhren zurück zum Schiff. Dort ließen wir diesen wunderschönen Tag auf Grand Cayman bei einem Stück Kuchen Revue passieren und freuten uns über unsere neu gewonnenen Eindrücke.

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Fotoalbum Grand Cayman