Belize - Zwischen Kultur und Regenwald

~ Aufenthalt am 21. Februar 2006 ~


Das mittelamerikanische Belize (bis 1981 British-Honduras) besuchten wir im Feburar 2006 im Rahmen einer Mittelamerika-Kreuzfahrt mit der AIDAaura (für den kompletten Reisebericht bitte hier klicken).

Leider stand uns nur ein Tag für die Erkundung dieses wunderschön sattgrünen Landes zur Verfügung. Doch diesen einen Tag nutzten wir ausgiebig und besuchten neben Belize-City die Maya-Stätte "Altun Ha" und unternahmen außerdem eine abenteuerliche Fahrt auf dem "Belize-River".

Am Vortag gegen 20 Uhr die mexikanische Küste verlassen, erreichten wir heute auf 9 Uhr Früh Belize. Über dieses Land hatte ich bisher nur sehr wenig gehört und auch im Netz wurde ich nicht wirklich fündig. So ließen wir uns einfach überraschen - wir waren ziemlich neugierig.

Auch hier hatten wir wieder einen Ausflug gebucht: Altun Ha und Flussfahrt. Nachdem sich die Ausflügler im Theater der AIDAaura zusammengefunden hatten, wurden wir mit dem Tender-Boot nach Belize City gebracht. Denn auch hier gibt es keinen richtigen Hafen für Kreuzfahrtschiffe, weshalb wir erneut auf Reede lagen. Dieses Mal wurden zumindest die AIDA-eigenen Tenderboote verwendet; somit war das Ein- und Aussteigen nicht ganz so chaotisch wie am Vortag in Mexiko.
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Wir nahmen im Bus Platz und fuhren in Richtung der Maya-Stätte Altun Ha. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir zunächst einen Teil von Belize City, später erreichten wir den Regenwald. Alles war so grün und schön – allerdings wurde es auch immer ärmlicher. Wir konnten immer wieder alte, immer noch bewohnte, Hütten entdecken. Teilweise so tief drin im Wald, dass ich mich fragte, wie oft die Menschen hier wohl ihr Haus verlassen und wie sie zu ihren Lebensmitteln kommen? Hier ist man doch von der Außenwelt total abgeschnitten!

Nach rund 45 Minuten Busfahrt erreichten wir schließlich besagte Maya-Stätte. In Altun Ha sind die Ausgrabungen am weitesten fortgeschritten von allen Maya-Stätten in Belize. Angeblich wurde sie erst vor rund 2000 Jahren besiedelt. Dieses Zeremonien-Zentrum der Klassischen Epoche, etwa 10 km vom Meer entfernt, war ein wichtiges Handelszentrum und stellte die Verbindung her zwischen der Küste und den Ansiedlungen im Inneren des Landes. Viele spektakuläre Funde wurden bereits ausgegraben. Darunter befand sich auch der geschnitzte Kopf von Kinisch Ahau, dem Sonnengott der Mayas. Dieser rund viereinhalb Kilo schwere Kopf von fast 15 cm Höhe soll angeblich die größte noch vorhandene Jadeplastik der Mayas sein. Ebenfalls ausgegraben wurde der Tempel des Grünen Grabes, eine Grabstätte, die menschliche Überreste enthielt und einen Schatz von Jadestücken, wie Anhänger, Perlen und Figuren.

Bild Unser Reiseleiter führte uns eine Stunde lang quer über die Anlage, die aus rund 13 Tempeln und Wohngebäuden besteht, und erzählte viel Wissenswertes über dieses "magische Zentrum" der Mayas. Zum Schluss durften wir sogar noch einen der Tempel – eine kleine Pyramide – besteigen. Zwar nicht über die sichtbaren Treppen im vorderen Teil, jedoch über eine kleine Naturtreppe auf der Rückseite der Pyramide. Nach einem anstrengenden Aufstieg erwartete uns eine schöne Aussicht über die gesamte Anlage.

Ich gebe zu: Es ist schwierig, sich das damalige Treiben in dieser Anlage richtig vorstellen zu können. Dafür sollte man sich vorab vielleicht ein wenig in die Geschichte der Mayas einlesen. Doch trotzdem hatte der Reiseleiter es geschafft, es uns zumindest ein kleines bisschen näher zu bringen.

Nachdem wir unsere zweite Gruppe wieder gefunden hatten, konnte der Ausflug schließlich weitergehen und wir wurden mit dem Bus zu dem nicht weit entfernten Belize River gebracht. An der Old River Tavern hatten wir die Möglichkeit, ein für hier wohl typisches Gericht zu uns zu nehmen: Hähnchen mit Reis. Nachdem wir uns das jedoch genauer angesehen hatten, entschieden wir uns dann doch lieber fürs "Hungern". ;-) Und wie sollte es auch anders sein: Natürlich waren auch hier wieder Marktstände für die Touristen aufgestellt. Es wird eben überall versucht, Geld zu machen. ;-)

Nach einer guten Viertelstunde konnte die Bootstour dann endlich beginnen. Im Vorfeld wurde uns erzählt, wir hätten gute Chancen, exotische Vögel, Krokodile und zum Schluss im Meer noch Manatees und Delphine zu sehen. Leider war dem nicht so. Wir konnten nur wenige Tiere erblicken. Trotz allem aber war die Fahrt ein schönes Erlebnis. Der Fluss ist relativ breit und von wunderschönen Wäldern gesäumt. Hin und wieder entdeckten wir bunt bemalte Villen – und auch mal etwas weniger schöne Hütten – am Flussufer. In den reicheren Gebieten standen sogar kleine "Yachten" vor der Haustür.

Bild Nun, nach zwanzig Minuten etwa, konnten wir das erste Krokodil erkennen: Ein Baby-Krokodil. Wie süß. Einige Meter weiter hinten trafen wir schließlich auf ein ausgewachsenes. Obwohl wir ziemlich nahe dran fuhren, rührte es sich keinen Millimeter und wir vermuteten schon, es wäre gar nicht echt. Durch einen Wasserspritzer seitens des Reiseleiters aber war es dann auf einmal blitzschnell im Wald verschwunden. ;-)

Die Flussfahrt dauerte rund eine Stunde. Hin und wieder nahmen wir etwas an Speed zu, nämlich dann, wenn lt. Reiseleiter sowieso nichts zu sehen war. An der Mündung zum Meer schließlich trieben wir noch ein wenig im Wasser und warteten auf die versprochenen Seekühe und Delphine. Die haben wir leider nicht gesehen, dafür einen kleinen Seelöwen.

Nachdem sich auch nach einer Viertelstunde nichts weiter getan hat, entschied der Reiseleiter, uns zurück nach Belize City zu bringen. Jetzt hieß es: Festhalten!! Der Bootsführer legte mächtig an Zahn zu und wir "sprangen" fast schon über's Meer. Eine tolle Fahrt, die ruhig etwas länger hätte dauern können. ;-)

Am Hafen von Belize City angekommen, schlenderten wir noch ein wenig an der Hafenpromenade entlang und sahen uns in den Souvenirläden um. Natürlich durfte auch hier der Einkauf von Soßen und sogar einem "Mutter-Allheil-Mittel" nicht fehlen (was immer das auch sein mag). Nachdem wir alles gesehen hatten, packten wir uns zusammen und fuhren mit dem Tender-Boot zurück zum Schiff.

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Fotoalbum Belize