Darf ich vorstellen: Tonis Patenkind, ein Junge aus Bangladesch.

Der Junge heißt Fariduzzaman, wurde im August 2005 geboren und ist Sohn eines noch sehr jungen Ehepaares (1982 und 1986 geboren). Die Familie wohnt im Gebiet Khansama in einem kleinen Haus aus Bambus mit Wellblechdach. Fariduzzaman besucht derzeit einen Kindergarten.

Die Familie bezieht ihr tägliches Wasser aus einem Bohrbrunnen mit einer Handpumpe, direkt hinter dem Haus. Auch über eine eigene Latrine verfügt die Familie. Die nächste Gesundheitseinrichtung ist in etwa eine dreiviertel Stunde von ihrem Zuhause entfernt.

Khansama

Das Gebiet rund um Khansama ist flach und eignet sich sehr gut für die Landwirtschaft, da ein kleiner Fluss hindurch fließt. Die meisten Familien sind aber auch abhängig von dieser Landwirtschaft, nur wenige sind auch Arbeiter, Rikschafahrer, Fischer oder sogar Ladenbesitzer.

Leben und Traditionen in Khansama

Die Kinder spielen in dieser Region sehr gerne Kricket, Fußball oder Kabadi (ein Fangspiel). Volkslieder und generell Musik werden hier groß geschrieben.

Wie in vielen anderen Gegenden finden auch hier regelmäßig Feste und Zeremonien statt. Während des ersten Monats des bengalischen Jahres Bosihakh feiern sie das Fset Boishaki Mela und im bengalischen Monat Poush (bei uns im Dezember) wird das Fest Poush Parban (Reiskuchenfest) gefeiert. Freunde, Verwandte und Nachbarn werden dann mit unterschiedlichen Sorten Reiskuchen bewirtet.

Die Temperaturen hier in Khansama betragen mindestens sieben Grad im Winter und höchstens 40 Grad im Sommer. Hauptverkehrsmittel der Gegend sind Fahrräder, Rikschas und Busse. Eigene Autos gibt es hier verständlicherweise kaum.

Kulinarisches

Gegessen wird hier zwei Mal am Tag. Zum Kochen wird Stroh verwendet, aber auch getrockneter Kuhmist, trockene Blätter und Zweige.

Schulen

Vorhanden sind staatliche und private Grundschulen, weiterführende Schulen und Oberschulen. Viele dieser Schulen befinden sich jedoch sehr weit von den Wohnorten der Familie entfernt. Und vor allem Khansama hält noch sehr wenig von guter Bildung.

Probleme/Behandlung von Problemen

Folgende Probleme sind speziell in Khansama zu finden:

Für viele Eltern sind die Kinderrechte und der Kinderschutz leider nicht besonders wichtig. Viele Mädchen werden viel zu früh verheiratet und bekommen Nachwuchs, bevor sie selbst überhaupt volljährig sind.

Speziell die Einwohner von Khansama wissen nicht, was gute Bildung heutzutage bedeutet. Es gibt viel zu wenig Unterricht und viel zu wenig Unterrichtsmaterialien.

Die Gesundheitseinrichtungen sind relativ schlecht. Vor allem Kinder leiden unter unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen. Die Hygienegewohnheiten sind sehr schlecht, wodurch weitere Krankheiten entstehen.

Durch zu wenig Geld und zu wenig seriösen Kreditgebern verschulden sich die Menschen immer mehr.

-> Vor allem in den kommenden Projekten wird versucht, die Bildung der Kinder auszubauen und mehr Kindertagesstätten, Vorschulen und Nachhilfezentren zu errichten. Auch wird gegen Kinderheirat und Kindesmisshandlung gearbeitet. Dies soll anhand von Theater und mehreren Treffen passieren.