3. Tag: Nassau/Bahamas - Sightseeing & Shopping


Auch heute waren wir pünktlich zum Einlaufen in den Hafen von Nassau gegen 7 Uhr morgens wieder wach. So ein Jetlag hat auch seine guten Seiten - man bekommt viel mehr mit von seiner Reise und verschläft nicht den halben Vormittag. ;-)

Wir spazierten auf den Balkon hinaus und wurden zuerst einmal von tief hängenden Wolken und Regen begrüßt. Ohje! Das war jetzt so gar nicht das Wetter, das wir auf den Bahamas erwarteten. Aber etwas weiter hinten kämpften sich bereits ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke. Vielleicht würde es ja noch aufreißen.

Während wir am Hafen festmachten, kamen noch weitere Schiffe eingefahren. Zuerst steuerte die Carnival Dream in den Hafen ein, anschließend kam die Majesty of the Seas (auch von Royal Caribbean) eingelaufen. Bild Weiter draußen konnten wir bereits die NCL Sun erkennen; sie allerdings musste noch ein wenig warten, denn zuerst verabschiedete sich die Carnival Imagination und machte der NCL Sun Platz. Wie wir später via TV sehen konnten, lag bereits die NCL Sky direkt neben uns. Sie war wohl schon vor uns hier angekommen.

So gab es schon am frühen Morgen reges Schiffs-Treiben im Hafen von Nassau. Schon im Vorfeld hatten wir immer wieder gesehen und gehört, dass sich hier fast täglich mehrere Schiffe treffen; die Insel lebt einfach vom (Kreuzfahrt-)Tourismus.

Noch am Vorabend beschlossen wir, uns das Frühstück auf die Kabine bringen zu lassen. Wir wollten wie immer dem Trubel im Büffet-Restaurant entgehen und auf dem Balkon zu frühstücken ist doch viel schöner. Die Bestellkarte füllten wir noch vor dem Zubettgehen aus und nahezu pünktlich wurde es uns heute serviert. Der Regen hörte wieder auf und dank des Überbaus kam er auch nicht wirklich auf den Balkon, so dass wir in aller Ruhe unsere Müslis und Brote verspeisen konnten.

Der Ausblick hier auf den Bahamas war jedenfalls echt schön - trotz des noch schlechten Wetters. Direkt gegenüber entdeckten wir eine tolle Villa, dann das türkisfarbene Meer … herrlich! Auch auf das Hotel Atlantis Paradise Island Casino & Resort konnten wir blicken; DAS Luxus-Hotel hier auf den Bahamas (das zweite Atlantis befindet sich in Dubai).

Mit Beendigung des Frühstücks wurde das Wetter wieder besser und als wir gegen 9 Uhr von Bord gingen, strahlte uns die Sonne bei blauem Himmel und mit weißen Schäfchenwolken entgegen! Juhuu! Dass es doch noch soo schön werden würde, damit hatten wir dann doch nicht gerechnet.

Wir verließen das Schiff und zum ersten Mal konnten wir die Größe unserer Oasis of the Seas so richtig erkennen. Auch die anderen Schiffe neben uns gehören eigentlich zu den größeren Kreuzfahrtschiffen, doch die Oasis benötigt noch einige Meter mehr Hafenmauer. Irre! Auch von der Höhe her wirkten all die anderen so klein. Es war schon faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich die Schiffe hier waren.

Bild Wir machten unzählige Fotos, ein Fotograf der Oasis of the Seas lichtete uns ebenfalls ab, und so spazierten wir mit langsamen Schritten den Hafen entlang. Die vier anderen Schiffe genauer zu betrachten, gefiel uns. Wann sonst sieht man schon so viele auf einem Haufen? Doch eines entdeckten wir auch sogleich: Sowohl die Carnival Dream als auch die Majesty of the Seas waren sozusagen reine Party-Schiffe. Das Publikum bestand hier wirklich aus 95 % Spring-Break-Fans.

Doch uns war das egal, wir marschierten durch das Hafengebäude und standen schließlich auch schon mitten in Nassau. Kurz vorher hatte ich mir noch einen Stadtplan organisiert, denn ein bisschen was wollte ich von der Stadt ja auch sehen und nicht nur Shoppen gehen. Wobei ich zugeben muss, dass die Shoppingläden hier eindeutig dominieren und auch das Hauptziel der Kreuzfahrt-Touristen ist. An kulturellen Höhenpunkten ist hier wenig geboten, doch ein paar Gebäude gab es doch und genau die wollte ich abklappern.

Wir schlenderten gemütlich durch die Gassen und Straßen und schwups hatten wir schon das erste eingekauft. Für unser Reisebüro entdeckten wir ein so tolles Türschild - das mussten wir einfach haben. Und im Büro würde es uns immer an diese Reise erinnern.

Das Stadtbild von Nassau gefiel mir. Viele (die meisten) Gebäude sind im Kolonialstil erbaut, strahlten uns in bunten Farben entgegen und wirkten einfach richtig fröhlich. Die Straßen waren z. T. staubig, die Autos durfte man sich auch nicht näher ansehen. Aber genau das machte das Flair dieser Stadt aus.

Bild Nach weiteren Shopping-Besuchen kamen wir kurze Zeit später direkt zum Museum Pirates of Nassau. Nach kurzem Überlegen entschieden wir uns für den Besuch, kauften das Ticket für 12 Dollar pro Person (Stand: Oktober 2011) in einem angrenzenden Souvenirladen und traten kurze Zeit später ein. Noch auf dem Weg zum Eingang schoss plötzlich ein Pirat hervor und erschreckte mich so dermaßen, dass ich natürlich prompt wieder einen lauten Schrei losließ und sich die halbe Straße nach mir umdrehte. Oh mein Gott, wie peinlich! Aber damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Klar, dass ich beim weiteren Besuch des Museums mehr als vorsichtig war und vor allem beim Betreten dunkler Räume zuerst einmal Toni den Vortritt ließ. ;-)

Doch ein weiterer lebender Pirat kam uns nicht mehr entgegen und so spazierten wir durch die verschiedenen Räumlichkeiten. Das Museum erzählt die Geschichte der Inseln mit ihren Piraten anhand von Szenen. Ob Plünderungen, Duelle, ein Saufgelage oder auch Schlachten. Das alles wird mit Wachsfiguren dargestellt. Ebenfalls zu sehen ist eine Replik der Galleone "Revenge" aus dem Jahre 1577 - natürlich in Originalgröße.

Der Besuch des Museums gefiel uns. Wir hatten viel Spaß hier und die Ausstellung war ansprechend gemacht. Der Eintrittspreis erschien uns aber dennoch zu hoch, vor allem für die Bahamas. Aber egal.

Weiter ging es durch verschiedene Gassen und Straßen und wir erreichten das Gouvernment House aus dem Jahre 1806, in zartem Rosa und Weiß gehalten und mit zahlreichen Treppenstufen. Am Fuße der Stufen befindet sich eine Statue von Christopher Kolumbus. Wer sonst? Egal, wohin wir fahren, fast überall findet man irgendwo eine Statue oder ein Bild von ihm. ;-)

Vorbei an zwei schönen Kirchen und durch kleinere Straßenzüge hindurch, die mir im Übrigen richtig gut gefallen haben und auch wirklich karibisch auf mich wirkten, erreichten wir wieder das Hafengebiet und schlenderten ein wenig durch den Markt. Hier gab es überall das gleiche zu kaufen, jeder Stand hatte die selben Artikel. Was ist denn das für eine Logik?

Bild Am Ende des Woodes Rodgers Walk befindet sich die Bar Señor Frogs. Von außen sah sie richtig hübsch aus, doch als wir einen Blick hinein warfen, verging es uns gleich wieder. Der Ballermann auf Mallorca ist wirklich ein Witz dagegen. Hier gibt es Cocktails in 50 cm-Gläsern, dazu Animation rund um die Uhr. Hilfe …!! Nein, da flüchteten wir sofort wieder.

Langsam aber waren auch wir durstig und da es ansonsten in unmittelbarer Nähe keine schöne Bar mehr gab, entschieden wir uns, zurück aufs Schiff zu gehen. Von Nassau hatten wir soweit alles gesehen und eingekauft hatten wir auch genügend. (Übrigens gibt es hier auf Nassau fast ausschließlich Schmuck-Läden. Wer Schmuck liebt und auch gerne mehr dafür ausgibt, wird hier ein wahres Paradies vorfinden. Trotz der angeblich günstigen Preise war es mir jedoch nach wie vor zu teuer und so beschränkte ich mich dann doch wieder auf das "Nur gucken - nicht anfassen". :-))

Im Büffet-Restaurant Windjammer aßen wir eine Kleinigkeit und gingen anschließend wieder auf das oberste Deck der Oasis. Von hier aus hatten wir einen klasse Blick über die anderen Schiffe und konnten auf alle Pooldecks sehen. ;-) Das war schon irgendwie witzig.

So nach und nach verließen ein paar der Schiffe den Hafen. Zuerst verabschiedete sich die Carnival Dream, gefolgt von der NCL Sun. Gegen 15 Uhr hieß es auch für uns wieder: Abschied nehmen von Nassau. Wir folgten den beiden anderen Kreuzfahrtschiffen und machten uns auf den weiten Weg nach St. Thomas.

Das Auslaufen war herrlich zu beobachten. Die Stadt wurde immer kleiner, wir erreichten den winzigen Leuchtturm und hatten einen fantastischen Blick auf das Hotel Atlantis. Das Meer glitzerte uns türkis-blau entgegen. Einfach toll.

Bild Nach einem Spaziergang übers Schiff machten wir uns auf 17 Uhr wieder auf den Weg zur Royal Promenade. In der Tageszeitung hatten wir gelesen, dass hier die Figuren von Dreamworks für Fotos unterwegs wären und das war ja genau das Richtige für mich. In der Bar Boleros nahmen wir Platz, tranken eine Kleinigkeit und warteten auf die Figuren, die schließlich auch nacheinander im Abstand von 15 Minuten eintrudelten. So machte ich Fotos mit Shrek, Fiona und dem Gestiefelten Kater und freute mich wie ein kleines Kind.

Später marschierten wir noch über den Boardwalk und da das Karussell gerade frei war, drehte ich auch damit gleich noch eine Runde. Ich kam mir gerade vor wie im Disneyland. Zuerst die Figuren, dann das … Es war einfach nur schön und ein bisschen Kind steckt eben einfach immer noch in mir.

Vor dem Abendessen ruhten wir uns ein wenig in der Kabine aus und machten uns anschließend schick für den Abend. Wir hatten es beide ganz überlesen, dass heute das 1. Galadinner der Woche stattfinden würde - kleideten uns zufälligerweise aber doch passend dazu. Ich zog mein Cocktailkleid an und merkte schnell, dass ich hier wirklich nicht overdressed unterwegs war. Viele der Amerikanerinnen hatten wunderschöne Abendkleider an, teilweise mit kleiner Schleppe und mit viel Glitzer. Whow! Na, dann konnte ich mein langes Abendkleid ja doch zum 2. Galadinner tragen.

Beim Gang über die Royal Promenade kam uns schließlich Alex entgegen, der Löwe aus dem Film Madagaskar. Natürlich schnappten wir ihn uns gleich für ein Foto - es sollte mein Lieblingsfoto dieser Reise werden.

Nach dem Abendessen vertrieben wir uns die Zeit mit einem Cocktail in einer Bar, als es schließlich gegen 21 Uhr ins Opal Theater zum Musical "Hairspray" ging. Hierfür hatte ich die Plätze bereits vorreserviert, was auch gut so war, denn das Theater war gut gefüllt. Wir hatten einen schönen Platz in der oberen Etage und freuten uns beide sehr auf die Vorstellung. Zum ersten Mal erlebten wir ein Original-Musical auf einem Kreuzfahrtschiff.

Leider waren wir beide hundemüde, was uns im Verlauf des Musicals etwas zum Verhängnis wurde. Wir hatten alle Mühe, nicht einzuschlafen. Wobei das wirklich nicht am Stück lag, denn das war super! Eine nette Handlung, eine schöne Musik, zu der man gerne mitwippte und auch mit dem gesamten Bühnenbild einfach eine grandiose Show. Man hatte gar nicht mehr den Eindruck, sich gerade auf einem Schiff zu befinden.

So lag heute ein richtig langer Tag hinter uns, der gespickt war mit zahlreichen Erlebnissen und Eindrücken und den wir im wahrsten Sinne des Wortes wirklich zu jeder Sekunde genutzt haben. Wir freuten uns auf unser Bett und morgen auf das Ausschlafen. Denn dann erwartete uns ein Tag auf See.

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