Unsere Schiffsbewertung der Royal Princess

Stand: März 2015



Hinweis: Die nachfolgenden Bewertungen spiegeln unsere persönliche Meinung und Erfahrung wider! Was wir hier beschreiben, haben wir zum Zeitpunkt der Reise so erlebt und gefühlt. Bitte habt Verständnis dafür, dass wir uns hier auf keinerlei Diskussionen einlassen.


Hafen

Start und Ende der Kreuzfahrt: Port Everglades / Fort Lauderdale

Da wir bereits zwei Nächte vor Kreuzfahrtbeginn nach Miami angereist sind, hatten wir für den Voraufenthalt einen Mietwagen, mit welchem wir dann auch direkt zum Hafen in Fort Lauderdale fuhren.

Bild Die Einfahrt ist unproblematisch. Am Hafeneingang muss man lediglich seine Reisepässe vorzeigen (und u. U. auch noch das Kreuzahrtticket), dann erhält man einen Zettel für den Hafenbereich, welchen man gut sichbar an den Rückspiegel hängen soll.

Wir gaben die Koffer an der Drop-Off-Stelle ab, wo sie auch gleich entgegen genommen wurden.

Check-In

Leider verzögerte sich unser Check-In um etwa eineinhalb Stunden, da wir den Noro-Virus an Bord hatten und das Schiff erst einmal von Grund auf desinfiziert werden musste.
Dies erfuhren wir leider erst vor Ort, da uns die Reederei entgegen ihrer Aussagen nicht mehr rechtzeitig informiert hatte. Als die Türen dann geöffnet wurden, ging es jedoch sehr schnell und nach nicht einmal 10 Minuten hatten wir unsere Bordtickets an der Hand. Nun hieß es jedoch erneut gut eine Stunde warten, weil das Schiff noch nicht frei gegeben wurde. Die Verzögerung beim Check-In und Boarden war aber dem Sonderumstand geschuldet.

Kabine

Für die Reise mit der Royal Princess hatten wir eine Balkonkabine Kat. BF, Kabine Nr. Lido 129 auf Deck 16 gewählt.

Bild Erst einmal: Deck 16 war optimal! Die Kabine liegt sehr ruhig (eine der ersten vorne) und dennoch ist man sehr schnell im Treppenhaus/an den Aufzügen. Noch besser ist die Tatsache, dass man auf gleicher Höhe mit dem Pooldeck ist und zum Büffetrestaurant Horizon einfach nur einmal nach hinten laufen muss.

Die Kabine hat eine Gesamtgröße von knapp 20 m² und ist ausgestattet mit einem Balkon inkl. Sitzmöbel (2 Stühle, deren Lehnen man verstellen kann, 1 kleiner Tisch) sowie ein großes Doppelbett (über uns gab es noch 2 ausklappbare Pullman-Betten).
Ebenso zu finden ist ein Schreibtisch, in welchem ein Haatrockner untergebracht ist sowie eine Minibar. Ebenso ist ein Telefon vorhanden und natürlich ein Fernseher.
Das Bord-TV war während unseres Aufenthalts gut eingerichtet. Es gab zahlreiche deutschsprachige Filme. U. a. auch die allerneuesten, welche auch regelmäßig aufgestockt/gewechselt wurden.
Ausflüge konnte man über TV buchen, Kurzfilme über die jeweiligen Destinationen ansehen, die Webcam anwählen und vieles mehr. Lediglich das Bordkonto konnte man hierüber nicht einsehen. Dafür gibt es jedoch an Bord in der Nähe der Rezeption Terminals, wo man diese zu jeder Tages- und Nachtzeit ausdrucken kann.

Besonders gut fanden wir den begehbaren Kleiderschrank. Hier kann man eine ganze Menge Kleidung unterbringen, zusätzlich gibt es noch einen kleinen Schrank mit Fächern, wo auch der Safe steht.

Einzig das Bad empfand ich als Kathastrophe. Viel zu klein. Selbst ich mit meinen 1,65 m schlug mich ständig an. Und auch der Duschvorhang war weniger schön anzusehen. Eine feste Duschwand ist dann doch hygienischer.

Bars

Bild Die Royal Princess verfügt über insgesamt 14 Bars und Pubs sowie einen Club. Davon haben wir persönlich nur sehr wenige besucht. Wie meistens, war die "Lieblings-Bar" schnell gefunden. So wechselten wir zwischen dem "Club 6" und der Sea View Bar hin und her. Ebenfalls besucht haben wir die Bar vor dem Sanctuary-Bereich, die Casino-Bar, das International Café, Mermaid's Tail und die Wheelhouse Bar.

Die Bedienung war mit Ausnahme im "Club 6" nicht überschäumend freundlich, aber in Ordnung. Richtig gelacht wurde unter den Crewmitgliedern hier nicht, das haben wir schon anders gesehen. Aber wir wurden schnell bedient.

Restaurants

Auf dieser Kreuzfahrt wählten wir das sog. "Anytime Dining". Somit waren wir nicht an eine feste Tischzeit gebunden, sondern konnten uns zwischen 17.30 Uhr und 22.00 Uhr frei entscheiden, wann und wo wir essen gehen wollen. Lange Wartezeiten gab es auch nicht, in der Regel um die 5 bis 10 Minuten. Nur einmal wurden wir wieder weg geschickt und sollten eine halbe Stunde später wieder kommen.

Bild Aufgrund der Vielzahl der Restaurants haben wir auch so gut wie alles einmal ausprobiert.

Inklusiv-Restaurants

Hauptrestaurants Concerto und Symphony
Wir probierten beide Hauptrestaurants - sowohl das Symphony als auch das Concerto - aus. Beide bieten die gleiche Speisekarte, wohler gefühlt haben wir uns jedoch alle im Concerto. Vielleicht lag es daran, dass wir an unserem ersten Tag im Symphony waren und dort so einiges schief lief (vermutlich auch wegen der Umstände). Wir wissen es nicht. Die Bedienung im Concerto war jedenfalls sehr nett und es gab hier nichts zu bemängeln.

Horizon Büffetrestaurant
Das Horizon Büffetrestaurants begeisterte uns alle. Ich persönlich habe auf noch keinem anderen Schiff eine so breite Auswahl an Speisen gesehen. Alles war sehr schmackhaft, alles war frisch. Es wurde prompt aufgefüllt. Die Anrichtung der Speisen war ebenfalls sehr ansprechend. Besonders schön fand ich die täglich wechselnden Themen-Büffets am Abend (mal spanisch, mal italienisch, mal mongolisch, mal karibisch ...).
Ebenfalls sehr positiv empfanden wir das abgetrennte Nachspeisen-Büffet. In einer kleinen Nische fand man kleine Teller mit den verschiedensten Desserts. Pudding, Kuchen, Törtchen, Obst ... auch sugar-free. Alles schön angeordnet und angenehme Portionen, so dass man auch mal durchprobieren konnte. Keine Kuchen im Stück, die nach dem zweiten Gast aussehen wie drei mal runter gefallen. Das gab es hier nicht und genau das gefiel uns hier auch so gut.

Bild Tident Grill
Am Tident Grill probierten wir an einem Tag die Burger aus. Auch die kann man auf jeden Fall weiter empfehlen.

Alfredo's Pizzeria
An einem unserer letzten Seetage probierten wir die Pizzeria Alfredo's aus. Wir waren wirklich begeistert. Fantastische Antipasti und eine tolle Pizza. So gut hätten wir sie gar nicht erwartet. Das Ambiente ist sehr nett, wenngleich es sich mitten im Geschehen auf Deck 6 befindet und immer eine gewisse Unruhe herrscht. Für ein Mittagessen können wir es auf jeden Fall empfehlen.

Zuzahlpflichtige Restaurants (Spezialitätenrestaurants)

Crown Grill
Das Crown Grill gehört zu den besten Steakhäusern auf Kreuzfahrtschiffen in der USA und hat auch uns vollkommen überzeugt. Die Auswahl der Steaks ist groß, ebenso gibt es hervorragende Meeresfrüchte und eine Vielzahl an Beilagen.
Auszug aus meinem Reisebericht: "Für mich war dieser Abend kulinarisch gesehen wirklich ein Highlight! Die Vorspeise (Black Tiger Prawn and Papaya Salpicon): Top! Der Salat (Marinated Goat's Cheese and Heirloom Tomato Salad): TopTop! Die Hauptspeise (Filet Mignon - medium-rare - mit div. Beilagen): Hammer!! Die Nachspeise (Molten Dutch Chocolate Fudge Obsession): Mmmhhhhh ... :-) Alles in allem einfach ein purer Genuss! Die 25 Dollar haben sich hier wirklich gelohnt."

Crab Shack Dining
Das Crab Shack Dining findet nicht in einem eigenen Restaurant statt, sondern in einem abgetrennten Bereich des Horizon Büffetrestaurants. Es findet nur zwei, drei Mal während einer 10tägigen Reise statt und man muss sich auf jeden Fall vorab anmelden, da der Ansturm darauf recht hoch ist.
Bild
Auch hier gibt es ein 4-Gänge-Menü. Die Vorspeise und die Suppe sind vorgegeben, das Dessert ist in der Regel ein Kuchen. Als Hauptspeise kann man aus vier verschiedenen wählen. Wir wählen einen Mix aus Alaskan King Crab Legs, Shrimps und Muscheln.
Zu Beginn bekommt man eine Schürze umgebunden, außerdem das Werkzeug zum Knacken der Krabben. So etwas hatte ich bis dato noch nicht gesehen und wirkte eher wie ein Zahnarzt-Besteck. ;-)
Geschmacklich war es einfach fantastisch. Selten so guten Fisch gegessen. Der Topf war allerdings viel zu groß und obwohl Toni und ich wirklich gut dabei waren, schafften wir nicht alles.
Der Aufpreis für das Crab Shack beträgt 20 Dollar pro Person und lohnt sich definitiv, WENN man Fisch mag.

Getränkepaket

Toni und ich buchten bereits vorab das Unlimited Soda & More Package zu einem Preis von 7 US-Dollar pro Person pro Tag zzgl. 15 % Servicegebühr. Es beinhaltet alle alkoholfreien Getränke im Glas (Coca Cola, Coca Cola Light, Sprite, Tonic Water, Soda, Root Bier, Saft, Heiße Schokolade, alkoholfreie Cocktails).
Für uns hat sich das Paket gelohnt.

Bild Show & Entertainment

Zuerst einmal muss man sagen, dass das Entertainment-Programm auf der Royal Princess nicht besonders üppig war. Es gab zwar diverse Shows, es gab auch mal eine Art Poolparty. Aber nicht im Überfluss. Zum einen ist es gut, wenn man nicht rund um die Uhr bespaßt wird. An Seetagen hätten wir uns jedoch etwas mehr Unterhaltung gewünscht. Aber auch das ist reine Geschmackssache.

Die Qualität der Shows hat mich leider nicht überzeugt. Die Sänger waren mittelmäßig bis schlecht, die Shows, die ich besucht hatte, eher lieblos zusammengestellt. Das kenne ich von anderen Reedereien besser.

Jeden Abend - und auch teilweise tagsüber - gibt es am Pooldeck eine kleine Wassershow (Fountains) zu gewissen Themen. Mal James Bond, mal Musik der 70er ... Am Ende der Reise gibt es dann noch einmal einen Querschnitt aus allen Themen der Woche.

Es gibt auch noch das "Movies under the stars". Hier werden Spielfilme auf dem Pooldeck gezeigt. Abends/nachts finde ich das ganz nett. Die Liegestühle werden mit besonderen Kissen und Nackenstützen hergerichtet, es gibt Popcorn und spezielle Snacks. Tagsüber empfand ich es eher als störend, wenn man über das Pooldeck lief und 1000 Leute in eine Richtung starrten, teilweise mit offenem Mund, total konzentrierend auf den Film. "Wie die Kinder. Setz sie vor den Fernseher, und sie geben Ruhe." ;-)

Zustand des Schiffes

Die Royal Princess ist Baujahr 2013. Demzufolge noch sehr neu und der Zustand des Schiffes war während unserer Reise auch noch sehr gut. Der Balkon war leider schon an manchen Stellen ziemlich verrostet, aber das ist nunmal so am Meer. Ansonsten war es immer und überall sehr sauber und wurde auch darauf geachtet.

Bild Natürlich während unserer Reise umso mehr mit dem Noro Virus. Vor Betreten der Restaurants, aber auch des Casinos oder Theaters wurde vom Personal stets darauf geachtet, dass jeder Gast sich ausgiebig die Hände wusch. Vorher durfte man die Räume nicht betreten. 99 % der Gäste hielten sich daran.

Rauchen

Da wir Nichtraucher sind, beschäftigt uns das Thema auf unseren Kreuzfahrten nicht. Dieses Mal hatten wir jedoch einen Raucher mit dabei und somit fiel uns auf, dass die Raucherbereiche auf der Royal Princess doch mehr als eingeschränkt sind. Am Pooldeck durfte man gar nicht rauchen, auch nicht auf dem Balkon. Auf Deck 17 gab es am Heck (direkt neben dem Kinderbereich!) eine kleine Ecke, die aber sehr lieblos gestaltet ist. Als Raucher kommt man sich hier ein wenig "ausgesetzt" vor. Im Innenbereich bleibt dem Raucher dann nur noch die Bar "Curchills" oder das Casino.

Sonstiges

Der Poolbereich ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Der Hauptpool ist nicht sonderlich groß, war jedoch während unserer Reise für die Gäste ausreichend. Vor dem Sanctuary-Bereich gibt es noch einen eigenen, kleinen Pool, ebenso Whirpools. Dieser ist etwas schönger gestaltet und generell ist es hier auch viel ruhiger und angenehmer.

Das Fitness-Studio sowie den Spa haben wir nicht genutzt.

Landgänge über Royal Princess

Toni und ich haben an zwei geführten Landausflügen von Royal Princess teilgenommen. Das eine war eine kleinere Gruppentour auf Dominica, das andere eine normale Busrundfahrt auf Grenada. Beide Touren waren gut organisiert, wenngleich ich nach wie vor eher die kleineren Touren bevorzuge und empfehlen würde.

Wer gut zu Fuß ist und gerne etwas mehr unternehmen möchte, sollte auch unbedingt die Touren mit mehr Action (ist in der Beschreibung zu sehen) wählen, denn damit ist man auch mal zu Fuß unterwegs. Bei den ganz einfachen Touren sitzt man fast nur im Bus, da diese eher auf das ältere Publikum ausgerichtet sind.

Bild Die Ausflüge wurden in Englisch abgehalten. Bei gerade mal 23 Deutschen und 4 Österreichern gab es verständlicherweise keine deutschsprachigen Ausflüge. Das sollte man in der Karibik aber auch nicht erwarten.

Check-Out

Die Kabine mussten wir gegen 9 Uhr verlassen. Unser Check-Out-Termin war auf 10.45 Uhr festgesetzt. Kurz nach 10 Uhr konnten wir jedoch bereits von Bord und waren somit fast die letzten Passagiere. Die Koffer konnten wir sofort in Empfang nehmen und die Immigration war ebenfalls schnell erledigt. Nicht mal 20 Minuten später waren wir schon von Bord.


Fazit:

Die Royal Princess ist ein sehr schönes Schiff, jedoch in meinen Augen nichts Außergewöhnliches.

Die Highlights auf diesem Schiff sind der Skywalk sowie die Fountains am Pooldeck. Beides ist sehr nett anzusehen und passt gut zu diesem Schiff. Allerdings ist es nichts besonders Spektakuläres. Zum Fotografieren bot der Skywalk eine tolle Perspektive.

Bild Ansonsten fand ich das Schiff im Innendesign her fast zu "altbacken". Viel Braun, viel Gold. Das gefällt mir persönlich nicht so gut, da ich modernes Design bevorzuge. Aber es passt zu der Reederei und zum Schiff.

Negativ aufgefallen ist uns während der Reise, dass die Liegestühle am Pooldeck und in allen weiteren Bereichen schon gegen 16 Uhr aufgeräumt wurden. Wenn man um diese Uhrzeit noch dort lag, wurde es schnell ungemütlich, denn die Crew rumpelte die Liegen und Tischchen rum und wartete so lange neben einem, bis man "endlich" und "freiwillig" aufstand. Sofort danach wurden die Liegestühle geschnappt und aufgeräumt. Das war mehr als ungemütlich und hat uns sehr geärgert, da wir doch ganz gerne mal etwas länger liegen geblieben wären.

Ebenfalls negativ aufgefallen ist uns, dass am letzten Abend bereits gegen 20 Uhr alle Läden geschlossen hatten. Ein letzter Bummel war nicht mehr möglich. Aber gerade am letzten Abend hat man doch nochmal Lust, sich etwas umzusehen und das ein oder andere vielleicht noch einzukaufen. Man hatte den Eindruck, wir sollten am besten sofort abreisen, man würde auf die nächsten Gäste warten.

Das Essen auf dem Schiff empfand ich persönlich als eines der besten meiner bisher besuchten Kreuzfahrtschiffe. Vor allem das Büffetrestaurant kann niemand sonst toppen.

Alles in allem ein wirklich schönes Schiff und eine angenehme Reederei, die jedoch in vielen Punkten Royal Caribbean und/oder Celebrity Cruises ähnelt. Dass Princess Cruises weit über diesen steht (wie häufig behauptet wird), kann ich nicht bestätigen.
Wir werden sicher wieder einmal damit reisen, wobei das Schiff für uns nur auf gewissen Routen in Frage kommt.

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Fotoalbum Royal Princess 2015