10. Tag: Mallorca: Mit dem Roten Blitz von Palma de Mallorca nach Sóller


Heute wollten wir etwas in Angriff nehmen, das wir uns schon so oft überlegt, wofür wir aber nie wirklich Zeit gehabt hatten: Eine Zugfahrt mit dem Roten Blitz von Palma de Mallorca nach Sóller.

Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns also gegen 10 Uhr auf den Weg nach Palma und stellten unser Auto in der Parkgarage an der Plaza España ab. Schon zu Hause hatte ich mir die Abfahrtszeiten angesehen und mich für den Zug um 10.50 Uhr entschieden. Warum es mich wunderte, dass wir nicht die einzigsten mit dieser Idee waren, weiß ich nicht. Jedenfalls standen eine Menge Touristen am Ticketschalter und damit hatte ich nicht gerechnet.
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Wir kauften uns die Tickets für 10,- € pro Person und suchten uns ein gemütliches Plätzchen in der Bahn. Diese wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und ist immer noch original erhalten. Hier und da quietschen die Türen und Sitze, aber genau das alte Flair macht ja auch die Zugfahrt aus.

Pünktlich um kurz vor 11 ging es schließlich los und wir tuckelten zunächst durch die Straßen von Palma de Mallorca. Dieses Teilstück bis nach Bunyola ist nun nicht unbedingt sehenswert, weil man eigentlich nur durch die Stadt und anschließend an Fabrikgebäuden vorbei fährt. Aber wenn, dann wollten wir schon die gesamte Fahrt mitmachen. Bunyola war ja doch wieder ein Stückchen entfernt.

Weiter ging die Fahrt schließlich durch die faszinierende Landschaft des Tramuntana-Gebirges. Schon 1912 ist man diese Strecke hier gefahren! Wir durchquerten herrliche kleine Dörfer, hatten schöne Aussichten auf die Berge und riesige Orangenhaine. An einer Stelle blieb der Zug sogar mal für zehn Minuten stehen. Wir konnten aussteigen und den Panoramablick über Sollér genießen.
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Während der gesamten Fahrt, die im übrigen gut eine Stunde dauert, kamen wir durch einige Tunnel hindurch. Das hatte schließlich schon fast so etwas wie eine Fahrt im Freizeitpark mit der Big Thunder Mountain im Disneyland. ;-) Alles knarzte und ratterte, die glitschige Felsenwand zog an uns vorbei. Fehlte nur noch eine steile Talfahrt ...

Als wir gegen 12 Uhr in Sóller ankamen, spazierten wir erst einmal in Richtung Innenstadt. Die Fahrt mit der Trambahn an den Hafen von Sóller sparten wir uns dieses Mal, da wir bereits zwei Mal damit gefahren waren, außerdem würde es zeitlich knapp werden. Wir kauften ein paar Postkarten, setzten uns in ein nettes Café in Sóller und schrieben bei frisch gepresstem Orangensaft an unsere Liebsten zu Hause.

Bild Nach einem kleinen Fotospaziergang machten wir uns schließlich gegen 13.30 Uhr wieder auf den Weg zurück. Auch in umgekehrter Reihenfolge genoss ich die Bahnfahrt sehr, obwohl mich die zahlreichen Touristen und v. a. zig Kinder zum Ende hin äußerst nervten. Toni und ich waren noch nie so von Kindern genervt wie dieses Mal. Und jedes Mal waren es deutsche Kinder, die brüllten, kreischten, und durch die Gegend liefen. Die Eltern jedes Mal abwesend daneben sitzend.

Gegen halb 15 Uhr erreichten wir schließlich wieder den Bahnhof von Palma de Mallorca. Endlich hatten wir diese Zugfahrt auch einmal gemacht.

Toni warf den Gedanken eines Shopping-Nachmittags ein, wofür ich ebenfalls gleich war. Also fuhren wir ins Einkaufszentrum Porto Pi und bummelten ein wenig durch die Läden. Gerade eben war Sommerschlussverkauf; gefunden haben wir jedoch nichts. Als Abschluss dieser kleinen Tour kehrten wir noch bei American Diners auf eine Kleinigkeit ein und fuhren anschließend gegen Abend zurück ins Hotel.

Nach einem kleinen Nickerchen machten wir uns auf 21 Uhr wieder auf den Weg nach Palma Stadt. Hunger hatten wir keinen großen mehr, aber ein Eis geht immer und so stellten wir das Auto am Paseo Marritimo ab und kehrten in einer kleinen Eisdiele ein, wo wir den restlichen Abend verbrachten und mit den vorbeigehenden Händler scherzten.



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