4. Tag: Von Key West zurück nach Miami und Fort Lauderdale


Auch heute standen wir schon um 8 Uhr auf; inzwischen hatten wir uns zwar an die Zeitverschiebung gewöhnt, aber wir wollten ja auch noch etwas vom Tag haben.

Alles wieder in den Koffer gepackt, ging es jetzt aber erst einmal zum Frühstücken in den hoteleigenen Starbucks. Mmmhhh … besser kann man gar nicht in den Tag starten. Bei Kaffee und Muffins plauderten wir über alles mögliche und freuten uns über gute Nachrichten von zu Hause.

Bild Da wir erst gegen 11 Uhr aus dem Hotel auschecken mussten, spazierten wir ein weiteres Mal durch Key West. Noch war es ziemlich ruhig hier. Viele der Restaurants und Bars hatten noch geschlossen, die Läden waren menschenleer, so dass wir noch eine kleine Shoppingrunde einlegten.

Auch heute entdeckten wir wieder zahlreiche, kunterbunte und schöne alte Häuser, die für Key West so typisch sind. Wir stellten fest, dass nahezu an jedem zweiten Haus hier Hähne herumlaufen; generell ist der Vogel überall präsent. Ob auf T-Shirts oder Tassen, auch einen eigenen Shop haben wir dafür entdeckt. In einem Klamottenladen fragte ich schließlich nach dem Grund. Das "Wappentier" von Key West wäre der Hahn nicht, genau genommen sei er nur vor vielen, vielen Jahren von den Europäern hier angesiedelt worden und hätte sich einfach nur entsprechend vermehrt. Was genau man mit ihm anstellen solle, wisse man nicht, teilte sie uns augenzwinkernd mit.

Gegen halb 11 Uhr ging es wieder zurück zum Hotel, wir checkten aus, packten unseren Koffer ins Auto und marschierten noch einmal zum Mallory Square vor, denn gegen 12 Uhr sollte die Disney Wonder am Pier anlegen. Da wir vorher noch nie ein Disney-Schiff live gesehen hatten, wollten wir das natürlich abwarten. Doch am Pier angekommen, stellten wir fest, dass es schon längst festgemacht hatte. Na da hätten wir gar nicht so lange warten müssen.

Bild Wir spazierten den gesamten Pier entlang und machten zahlreiche Fotos vom Schiff. Plötzlich zog der Himmel zu und kurze Zeit später begann es sogar leicht zu Regnen. Immerhin war es ein warmer Regen, der auch gleich wieder vorbei war. Und das im Sunshine State Florida. ;-)

Inzwischen war es kurz vor 12 Uhr und so ging es wieder zurück zum Hotel. Den Mustang abgeholt, machten wir uns langsam wieder auf den Weg nach Miami. Über die "7-Mile-Bridge", durch Marathon und Islamorada hindurch, legten wir in Key Largo einen kurzen Stopp bei McDonalds ein. ;-) Nach drei Stunden Autofahrt hatte uns der Hunger gepackt.

Die erneute Fahrt entlang der Keys war, wie bereits gestern schon, zum Teil etwas langwierig. Ehrlich gesagt hatte uns diese Fahrt landschaftlich auch nicht wirklich soo sehr beeindruckt. Wie oft wurde uns davon vorgeschwärmt; die Aussichten, die Inseln, und alles Drumherum. Doch besonders eindrucksvoll fanden wir es nicht. Klar - die Aussicht auf das Meer hat was und die 7-Mile-Bridge ist auch ein kleines Highlight. Aber eindrucksvoll stelle ich es mir nur aus der Luft vor, wenn man mit einem Helikopter darüber hinweg fliegt und die Keys als Gesamtes sieht. Doch nun hatten wir das auch einmal gesehen. Wir sind froh, dass wir uns bei unserem diesjährigen Aufenthalt in Florida für die Keys entschieden hatten und bereuen die Fahrt keineswegs. Noch einmal würden wir sie allerdings nicht machen, dafür ist die Strecke einfach zu weit. Für Taucher und Angler mag es wieder was anderes sein; sie können sich hier sicher wochenlang aufhalten. Key West selbst hat uns dagegen schon sehr gut gefallen. Eine nette Stadt, in der viel geboten ist, wenngleich es an manchen Ecken etwas too much ist. Aber es gibt auch ruhige und wirklich tolle Plätze und sollte uns in Zukunft mal eine Kreuzfahrt wieder hierher führen, hätten wir sicher nichts dagegen.

Gegen 16 Uhr erreichten wir schließlich den Port of Miami. Genau um diese Uhrzeit sollte die Norwegian Getaway auslaufen; das Schiff, auf welchem Toni erst vor einem Monat war. Den Hafen erreichten wir ziemlich schnell, doch wirklich stehen bleiben konnten wir leider nirgends. Neben der Norwegian Getaway waren noch fünf weitere Schiffe hier zu sehen: Costa Luminosa, MSC Divina, Carnival Breeze, Carnival Liberty und die Celebrity Reflection. Toll, wie sie hier alle in einer Reihe standen.

Um die Schiffe besser sehen zu können, entschieden wir uns, in Richtung des South Beach zu fahren. So ging es also zurück durch Downtown Miami und über den Venetian Causeway Richtung Miami Beach. Anhand des Navis hatten wir uns einen Punkt ausgesucht, von welchem man aus die Schiffe gut sehen sollte; doch irgendwie kamen wir dort nie an. Der Straßenverkehr war gigantisch! Zu Fuß wären wir hier eindeutig schneller gewesen. Rote Ampeln, die ewig nicht auf Grün umschalten wollten. Taten sie es, kam man dennoch kaum vom Fleck, weil rund herum die Autos kreuz und quer einfuhren. Es verbreitete sich wilde Hektik, jeder wollte weiter, jeder war genervt.

Bild Die Suche nach einem Parkplatz gaben wir nach mehrmaliger Rumkurverei schließlich entnervt auf. So eine große Stadt, so wenige Parkplätze - unglaublich! Zwar bot hier fast jeder, der auch nur ein klitzekleines Stück Parkplatz zur Verfügung hatte, diesen an; doch zu welchem Preis! Pro Stunde über 10 US-Dollar! Gut, auch das hätten wir wohl oder übel bezahlt, aber wenn nichts frei ist; was tun?

So starteten wir also den Versuch, zumindest den Ocean Drive entlang zu fahren, eine der bekanntesten Straßen Floridas, die man mal gesehen haben sollte. "Sehen und gesehen werden" heißt das Motto hier; in diesem Art Deco District reihen sich Straßencafés, Hotels und Restaurants aneinander. Doch kaum auf den Ocean Drive aufgefahren, stellten wir fest, welch dumme Idee das war. Hier war noch viel mehr los als vorhin schon und wir kamen gleich gar nicht mehr vom Fleck. Umringt von Millionen von Autos; jeder zweite hatte laute Musik an; so laut, dass wir irgendwann einfach mitmachten und selbst das Radio auf Anschlag aufdrehten. ;-) Immer noch auf der Suche nach einem Parkplatz, wurden wir hier jedoch auch nicht fündig und inzwischen waren wir beide nur noch genervt. So viele Menschen auf einem Fleck waren uns einfach zu viel und so entschieden wir uns zur Rückfahrt. Gut, mit Samstag-Abend hatten wir uns auch den denkbar schlechtesten Tag hierfür ausgesucht; aber es hatte sich nunmal so ergeben.

Wir schlängelten uns also durch diverse Seitenstraßen hindurch und fuhren schließlich den MacArthur Causeway entlang; und just in diesem Augenblick kamen die Kreuzfahrtschiffe entgegen. Was für ein Anblick - man fährt auf der mehrspurigen Schnellstraße den Wolkenkratzern entgegen und links gleiten die Kreuzfahrtschiffe an einem vorbei. Ein unwirkliches Bild.

Endlich, endlich hatten wir uns aus dem Verkehrsknoten entwirrt und machten uns nun auf den Weg nach Fort Lauderdale. Heute war bedeutend weniger los als gestern und so kamen wir nach einer halben Stunde an unserem Hotel an. Froh, das Auto endlich wieder abstellen zu können.

Bild Wenn wir eines festgestellt haben, dann das, dass das Auto fahren in den USA nicht sonderlich entspannt ist; zumindest nicht so, wie wir es erwartet hatten. Entweder, die Amerikaner rauschen in überhöhtem Tempo links und rechts an einem vorbei, oder aber - und was noch viel schlimmer ist - sie fahren gar nicht! Ampeln scheinen für viele ein nie verstandenes Wunder zu sein. Es ist Grün … man wartet … es ist schon länger Grün … man wartet immer noch … langsam wird es schon wieder Gelb und Rot … na gut, dann fahren wir halt doch mal los … Kurven scheinen zudem für viele der Inbegriff von Gefahr zu sein … auf geraden Strecken geht alles wunderbar, doch kaum kommt eine Kurve, wird sofort voll abgebremst und die Kurve mit gerade mal 30 km/h befahren. Nicht, dass das Auto noch umkippt … ;-) So gesehen strengte Toni als Fahrer, aber auch mich als Beifahrerin diese Autofahrt ziemlich an. Irgendwie hatten wir uns das beide entspannter vorgestellt.

Im Hotel angekommen, ruhten wir uns ein klein wenig aus und drehten schließlich eine Runde um den Yachthafen am Hotel. Hier entdeckten wir die mit Abstand schönste Yacht, die ich jemals gesehen habe! Die Alfa Nero ist mit 82 m eine der größten Mega-Yachten der Welt und bietet Platz für 12 Gäste und 26 Besatungsmitglieder. Als wir dort so standen und uns diese Yacht näher ansahen, kam gleich ein Kanadier auf uns zu und erklärte uns alles darüber. Er hatte nämlich gerade gegoogelt und war so überwältigt vom Preis und der Ausstattung des Schiffes, dass er uns unbedingt daran teilhaben lassen wollte. ;-)

Inzwischen war es schon 19 Uhr und wir suchten uns einen Platz im hoteleigenen Restaurant "The G" im Poolbereich. Von außen sah es besser aus, als es dann tatsächlich war. Die bestellten Chicken Wings und Tintenfischringe waren kalt und ohne jeglichen Geschmack; der Service grenzwertig. Dafür genossen wir den anschließenden Cocktail an der Bar und gegen 22 Uhr ging es schließlich aufs Zimmer.

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Fotoalbum Key West
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Fotoalbum Fort Lauderdale



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