12. Tag: Ausflug in den Everglades National Park & Heimreise


Schon in den frühen Morgenstunden erreichten wir den Hafen Port Everglades in Fort Lauderdale, um 7 Uhr klingelte der Wecker. Heute mussten wir wieder früh raus. Bereits um 8 Uhr mussten die Kabinen geräumt werden, zudem stand für heute noch ein Ausflug auf dem Programm.

Um nicht wieder - wie bei unserer letzten Karibik-Kreuzfahrt 2011 mit der Oasis of the Seas - den ganzen Tag am Flughafen Miami zu verbringen, hatten wir bereits zu Hause beschlossen, für den letzten Tag noch einen Ausflug über die Reederei zu buchen, der dann auch direkt am Flughafen enden sollte. Ein Mietwagen hätte sich für die paar Stunden nicht mehr gelohnt und so buchten wir eine Tour in den Everglades National Park, auf den wir uns schon riesig freuten.

Bild Pünktlich zum Ausflug angemeldet, ging es gegen 8.30 Uhr schließlich von Bord. Auf ein Frühstück verzichteten wir, da dies erfahrungsgemäß am Abreisetag immer besonders chaotisch ist und wir darauf keine Lust hatten.

Im Hafenterminal wurden nur kurz unsere Pässe kontrolliert, dann konnten wir auch schon unsere Koffer in Empfang nehmen und zum Parkplatz marschieren.

Nach einer knappen halben Stunde Fahrt erreichten wir schließlich den Everglades Holiday Park am Rande von Fort Lauderdale. Zunächst war ich etwas überrascht, da ich dachte, die Everglades wären weiter südlich angesiedelt. Doch die Gesamtfläche des Everglades National Park beträgt rund 6.100 km² und reicht vom Lake Okeechobee im Norden bis an die äußerste Südspitze der Florida-Halbinsel. Unmittelbar dort, wo das Häusermeer Miamis aufhört, beginnen die Everglades.

Bild Dank der wilden Ursprünglichkeit bleibt der größte Teil des Everglades National Park den Tieren vorbehalten; nur wenige Teile davon sind Touristen zugänglich. 1947 wurde der Park gegründet und nur eine einzige Straße führt bis heute tiefer in das Schutzgebiet hinein, und zwar zum Fischerhafen Flamingo.

Die fantastische Landschaft wird auch "Fluss aus Gras" genannt. Die Kulisse der Everglades ist fast tischeben und an der höchsten Stelle gerade mal 2,50 m hoch. Dennoch fließt das Wasser, denn die Everglades sind mit 80 km Breite und zwischen 30 und 90 cm Tiefe tatsächlich ein grasbestandener Fluss. Neben diesem existiert noch der Mangrovenwald als zweites Ökostystem des Parks.

Am Holiday Park angekommen, stand natürlich als erstes eine Fahrt mit dem propellergesteuerten Airboat auf dem Programm. Das hatten wir schon häufiger in Reportagen gesehen und fanden es irgendwie witzig. Wir waren gespannt, wie laut es tatsächlich sein würde.

Bild Die Plätze eingenommen, stellte sich unser Guide für diese Fahrt vor und dann ging es auch schon los. Was für ein Spaß! Zunächst fuhren wir nur ganz langsam durch die Landschaft, kurz darauf gab er richtig Gas und man hatte tatsächlich das Gefühl, über dem Wasser zu schweben. Irre!

Die Ausblicke auf die Landschaft waren grandios! Eine fantastische, unberührte, Landschaft. Die verschiedensten Vogelarten waren zu sehen, herrliche Mangrovenwälder, Fische schwammen unter uns hinweg und absolute Stille umgab uns - abgesehen vom lauten Propellergeräusch der Boote, was hier aber irgendwie dazu gehört.

Immer wieder machte unser Guide Halt, kraxelte zu uns ins Boot (er sitzt als Fahrer ja grundsätzlich am Ende des Bootes auf einer Anhöhe) und erklärte uns das Ökosystem sowie die verschiedensten Pflanzenarten. Schilfe brach er auf, um uns das Innenleben zu zeigen, was für viele Vogelarten die Ernährung darstellt.

Bild Wieder ein wenig weiter gefahren, entdeckten wir im Schilf ganz hinten schließlich einen Alligator. Zwar nur sein Hinterteil, aber immerhin. Schon allein er begeisterte uns, doch wenig später sollten noch weitere Alligatoren ganz nah an unser Boot heran schwimmen. Erst einer, dann zwei ... "Schön" sind die Tiere ja nun wirklich nicht, sie aber in freier Wildbahn zu sehen, war schon was Besonderes. Die Kameras klickten, was für ein schöner Moment.

Eine gute dreiviertel Stunde dauerte die Fahrt, dann war sie auch schon wieder zuende. Viel zu schnell für meine Begriffe. Aber ich glaube, ich hätte hier Stunden unterwegs sein können; die Landschaft ist einfach zu schön.

Wieder "an Land" schlenderten wir ein wenig über die Anlage und schauten zur Alligatoren-Show, die aber zum Glück keine "Sensations-Show" war, sondern einfach nur eine Vorstellung der Alligatoren. Natürlich zeigte uns der "Gator-Boy" die Zähne des Tieres, aber er hielt nicht seinen Kopf ins Maul, worüber ich auch sehr froh war. Denn das müsste wirklich nicht sein. Die Alliagtoren sahen hier auch ziemlich zufrieden aus, wobei sie natürlich generell wenig Regung zeigen.

Um die Mittagszeit ging es schließlich langsam wieder zurück zum Bus und nun weiter in Richtung Flughafen. Ich war froh, dass wir diesen Ausflug noch gebucht hatten. Sicher war es nur ein kleiner Eindruck, den wir uns von den Everglades verschaffen konnten, aber er hat ausgereicht, um festzustellen, dass es wirklich einer der beeindruckendsten Plätze der Welt ist.

Auf dem Weg zum Flughafen ging es zunächst noch einmal zurück zum Hafen Port Everglades in Fort Lauderdale, da wir noch einige Gäste mit dabei hatten, die wieder zurück aufs Schiff mussten. So ging es dieses Mal direkt zur Celebrity Century und zur Royal Princess. Beide Schiffe konnten wir uns somit nun nochmal aus nächster Nähe ansehen.

Kurz nach 14 Uhr erreichten wir schließlich den National Airport Miami. Da wir vorher keine Möglichkeit für den Online-Check-In hatten, mussten wir nun über den Lufthansa-Automaten unsere Tickets ausdrucken und checkten die Koffer trotz zwei unterschiedlicher Flugbuchungen (den Flug von Frankfurt nach München hatten wir ja erst nachträglich eingebucht) bis nach München durch; das war also schon mal kein Problem.

Weiter ging es nun zur Sicherheitskontrolle und während Toni ganz normal hindurch ging, musste ich zunächst durch den Ganzkörperscanner, anschließend ging's noch zum sog. "Hand-Swab-Test", bei dem nach Sprengstoffspuren gesucht wird. Na ganz klasse - ich muss ja ziemlich gefährlich auf andere wirken. ;-) Aber egal; ich hab damit kein Problem, auch den Scanner fand ich nicht schlimm. Ist halt nunmal so.

Inzwischen wurde der Hunger immer größer und so genossen wir einen letzten, typisch amerikanischen Burger (nein, nicht bei McDonalds). Der perfekte Abschluss einer Amerika-Reise. ;-)

Bild Gegen 16.00 Uhr war schließlich Boarden angesagt. Unsere Plätze eingenommen, ging es pünktlich (ich konnte es gar nicht glauben!) um 16.55 Uhr los und der A380 hob ab in Richtung Heimat. Unter uns konnten wir nochmals die Hochhäuser Miamis erkennen, den Strandabschnitt, und schon waren wir über den Wolken ...

Auch der Rückflug war wieder sehr angenehm und ruhig. Ein paar Filme standen noch auf dem Plan, einen Teil des Fluges verschlief ich aber auch. Fast schon in Rekordzeit erreichten wir nach nicht einmal 8 Stunden Flugdauer um 7.30 Uhr Ortszeit den Frankfurt International Airport. Wir waren wieder in Deutschland angekommen!

Unseren Weiterflug von Frankfurt nach München hatten wir auf 12 Uhr gebucht; sicherheitshalber, sollte es zu Verspätungen kommen. Klar, dass wir dann ausgerechnet heute pünktlich waren. ;-) Aber egal, lieber länger warten als dem Flugzeug nachwinken. Jetzt gab es erst einmal einen frischen Kaffee und mit Lesen sowie Surfen im Internet verging die Wartezeit dann auch recht schnell.

Um kurz nach 12 Uhr abgehoben, erreichten wir um 13 Uhr den heimischen Flughafen München. So schön die Reise auch war, freuten wir beide uns jetzt auch wieder auf unser Zuhause und hier vor allem auf unsere Vierbeiner, die wir natürlich die ganze Zeit über sehr vermisst haben.


Bild

Fotoalbum Everglades National Parc






~ Fazit ~

Eine tolle Reise liegt hinter uns. Zwar dauerte es dieses Mal ziemlich lange, bis ich in den Erholungsmodus wechseln konnte. Die ersten Tage war ich noch ziemlich unruhig, gedanklich immer noch zu Hause und im Büro, doch so nach wurde ich ruhiger und schlussendlich brachten vor allem die zwei Seetage am Stück die ersehnte und endgültige Erholung.

Die Kombination aus ein paar Tagen Florida und der anschließenden Karibik-Kreuzfahrt fand ich sehr gelungen. So hatten wir nun auch endlich mal die Keys gesehen, was ja schon länger auf meiner Reiseliste stand. Natürlich hat Florida noch weitaus mehr zu bieten, doch wir stellten auch fest, dass uns eine Rundreise zum aktuellen Zeitpunkt gar nicht so sehr reizen würde. Das Auto fahren fanden wir beide einfach nur anstrengend.

Die Karibik-Kreuzfahrt selbst war natürlich auch toll. Grundsätzlich finde ich drei Seetage in einer Woche zwar zu viel, auf dieser Reise allerdings war ich froh, einfach mal dazu gezwungen zu sein, nichts zu tun. Denn wenn wir irgendwo anlegen, zieht es mich natürlich nach draußen; man will ja schließlich was sehen.

Die drei besuchten Inseln Puerto Rico, St. Kitts und St. Maarten fand ich eine gute Auswahl. Drei in meinen Augen sehr unterschiedliche Inseln, wovon mir der Aufenthalt auf St. Kitts am besten gefallen hat.

Das Schiff selbst hat uns ebenfalls gut gefallen. Da wir ja bereits ihre Schwester, die Celebrity Reflection, kannten, wussten wir, was uns erwarten würde. Wir stellen aber auch fest, dass zwischen der Silhouette und der Reflection einige Veränderungen stattgefunden haben und die Reflection als neueres Schiff in einigen Punkten verbessert wurde.

Den Service fanden wir hier in der Karibik nicht ganz so gut wie damals in Europa. Ob es an der Destination oder an der Crew lag, weiß ich nicht. Aber wir hatten es etwas gehobener erwartet als es letztendlich war. Für uns immer noch absolut ausreichend und angenehm, wir fühlten uns vom ersten bis zum letzten Tag wohl. Aber wir wissen auch, dass es noch ein Stück besser geht.

Eine schöne Überraschung war der Hund, der mit an Bord war. Wir trauten unseren Augen nicht, als wir beim Kaffee trinken einen Hund auf dem Seitendeck laufen sahen. Tiere sind normalerweise verboten. Erst sehr viel später erfuhren wir, dass es sich dabei um einen wohl sehr bekannten "Superstar-Hund" aus Amerika handelte und das Maskottchen von K9 ist, die hier eine Seminarreise veranstalteten.

Alles in allem war es eine von Anfang bis Ende gelungene Reise und wir freuen uns schon jetzt auf unsere nächste Karibik-Tour, auf der wir dann - in meinen Augen - noch typischere Karibik-Inseln kennenlernen werden.

Bild
Bild
Bild