7. Tag: Der Minikontinent Gran Canaria
Kleine Inselrundfahrt & Besichtigung von Las Palmas


Pünktlich um 8 Uhr legten wir in Las Palmas an. Wie jeden Tag, eilte ich auch heute schnell raus auf's Deck, um schöne Fotos zu machen. Doch im Moment war es noch ein wenig dunkel; der Tag brauchte wohl noch ein bisschen, um richtig "wach" zu werden. Als wir jedoch wenig später zum Speisesaal gingen, lachte uns die Sonne entgegen. Es versprach, ein schöner Tag zu werden und so freute ich mich gleich noch mehr auf den anstehenden Vormittags-Ausflug in den Norden der Insel. Eigentlich war ja für heute ein Ganztagesausflug gebucht, doch aufgrund einer stattfindenden Ralley wurden viele Serpentinen gesperrt, weshalb dieser Ausflug nicht mehr möglich war. Doch das machte uns nichts aus, im Gegenteil, wir freuten uns, am Nachmittag noch Las Palmas erkunden zu können.
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Noch am Hafen, packten wir unsere Reiseleiterin ein und fuhren entlang der Nordküste zum malerischen Agaete und zum Finger Gottes. Durch die Sonne und die z. T. recht dunklen Wolken wurde die Landschaft in ein ganz besonderes Licht gesetzt. Im Fischerdörfchen machten wir einen kleinen Spaziergang und kamen an niedlichen Häusern und vielen Restaurants vorbei. Jetzt um kurz nach 9 Uhr war hier noch relativ wenig los. Lediglich ein paar Fischer brachten die in der Nacht gefangenen Fische in die angrenzenden Lokale. Teilweise standen ganze Kisten unbeaufsichtigt vor den Türen.

Wir spazierten zur Küste vor und hatten zunächst Probleme, den berühmten "Finger Gottes" zu sehen. Doch nach und nach konnten wir ihn erkennen ... wenn auch nur spärlich.

Bild Wir fuhren durch das Tal von Agaete, das fruchtbarste und blühendste Tal der Insel, und kamen an einigen Fincas und vielen Orangen- und Bananenplantagen vorbei, bis wir schließlich am Restaurant Casa Romántica ankamen. Hier schlenderten wir durch den angrenzenden botanischen Garten mit üppiger Blumenvielfalt und sogar ein paar "Haustieren", wie die Haus-Kuh Lisa und viele Ziegen. Auch Kanarienvögel und Papageien konnten wir unter den dichten Palmen erkennen; einer begrüßte uns gleich mit "Hello".

Im Restaurant wurden uns die typischen Salzkartoffeln serviert, zudem Ziegen- und Schafskäse und zum Abschluss noch ein hauseigener Kaffee. Die Bohnen stammen nämlich aus eigenem Anbau; das anzeige Anbaugebiet auf den Kanaren.

Im Anschluss an diesen kleinen Imbiss führte uns unser Weg weiter nach Sardina zur Bananenplantage Finca Tirma, welche wir kurz besuchten. Im Gegensatz zu der "idyllischen" Plantage auf La Palma war diese hier jedoch weitaus "industrieller". Die Bananenstauden werden nicht sich selbst überlassen, sondern in Massen "herangezüchtet".

Bild Bevor wir wieder am Hafen ankamen, legten wir noch einen kurzen Stopp oberhalb Las Palmas ein und hatten von hier aus einen schönen Blick über die Stadt und auf das Schiff.

Das Mittagessen verbrachten wir wieder mit unseren Mannheimern und machten uns mehrmals über das Büffet her. Nebenbei planten wir unseren Nachmittag. Wie gut, dass Annette und Rüdiger schon im Vorjahr auf Gran Canaria waren. So wussten sie genau, was sehenswert ist in Las Palmas und was nicht.

Gegen 14 Uhr machten wir uns schließlich zu Fuß auf den Weg in die Stadt und gelangten in die bekannte Fußgängerzone Calle Mayor de Triana mit herrlichen Gebäuden im Jugendstil. Wir setzten unseren Weg fort über kleine Straßen und nette Grünanlagen, besuchten div. kleinere Läden und entschieden uns, mit dem Taxi in den historischen Teil der Stadt - Vegueta - zu fahren. Hier begeisterten mich die z. T. wunderschönen Gebäude und Plätze und unsere Freunde führten uns zum Kolumbus-Haus, Casa Colón. Das Museum hat zwei schöne große Innenhöfe, die teilweise mit zierlichen, gotischen Details gestaltet sind. Wir besuchten jeden einzelnen der zwölf Säle, in denen viele Bilder aus der Zeit Kolumbus' ausgestellt sind, auch seine Schiffe sind in Miniaturformat zu sehen und uralte Landkarten zeigen die Welt, wie sie vor Tausenden von Jahren ausgesehen hat. Auf dieses Museum sind die Canarios besonders stolz; zu Recht.

Auch der Platz rund um das Kolumbus-Haus ist richtig schön gestaltet und irgendwie fühlt man sich inmitten einer "Film-Stadt". Die Paläste und Häuser wirken eher wie Fassaden als richtige Häuser. Bevor wir wieder aufs Schiff gingen, bummelten wir noch ein wenig durch das angrenzende Einkaufszentrum, was uns von der Reiseleiterin von Vormittag wärmstens empfohlen wurde.

Bild Mit etwas gemischten Gefühlen begaben wir uns gegen 19 Uhr festlich gekleidet ins Bella Donna Restaurant. Zum einen freuten wir uns zwar auf das leckere 5-Gänge-Menü, zum anderen aber war uns auch bewusst, dass es der letzte gemeinsame Abend mit unserer Truppe auf dem Schiff war. Die Woche war viel zu schnell vergangen und jeder von uns hätte am liebsten die Zeit zurück gedreht. Doch unsere Wehmut war bald vergessen; schnell wurde es wieder lustig am Tisch und nachdem wir unseren ersten Gang eingenommen hatten, begaben wir uns raus auf's Deck - das Schiff legte ab.

Das letzte Mal das Ablegen beobachten - da letzte Mal mit der stimmungsvollen Musik von Enya mit "Orinoco Flow" ... Mir kamen fast die Tränen. Das Ablegen haben wir fast jeden Tag beobachtet und irgendwie hat es etwas Besonderes an sich. Wir können es nicht beschreiben; man muss es selbst erleben. Doch das Feeling ist einfach wunderbar, wenn man sich immer weiter vom Hafen entfernt, auf's weite Meer zusteuert und die Leute am Hafen zu Winken beginnen. :-)) Jetzt hier in Gran Canaria erlebten wir zudem noch einen richtig schönen Sonnenuntergang mit. Wie romantisch!

Nach einer guten Viertelstunde waren wir schließlich wieder alle am Tisch versammelt und nehmen die restlichen vier Gänge zu uns, die von Hummersuppe über Jungstiersteak bis hin zu einem köstlichen Schoko Mousse reichten. An der Cocktailbar ließen wir langsam den Abend ausklingen.

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