3. Tag: Unterwegs in Wien


Heute lag noch ein ganzer Tag Wien vor uns, so dass wir morgens nicht großartig hetzen mussten und ganz gemütlich gegen 9 Uhr zum Frühstücken gingen.

Gut gestärkt, spazierten wir gegen 10.30 Uhr zur U-Bahn-Station Vorgartenstraße und fuhren direkt zum Stephansplatz, wo wir uns eine halbe Stunde später mit der Schwester meiner Freundin trafen.

Sie zeigte uns noch ein paar Ecken der Stadt und so ging es zuerst einmal zur Secession. Sie wurde 1897 als Ausstellungspavillon erbaut. Ursprünglich als vorübergehendes Museum gedacht, steht es noch heute an diesem Platz und wird nach mehreren Umbauten für Wechselausstellungen genutzt. Besonders eindrucksvoll ist die Kuppel, welche aus 3000 vergoldeten Blättern und ca. 700 Beeren besteht.

Bild Weiter ging es zum Naschmarkt. An ihn konnte ich mich nur noch vage erinnern. Ganz in der Nähe befindet sich ja das Theater an der Wien. Vor vielen Jahren war ich hier mal vor einem Musicalbesuch unterwegs und weiß, dass es hier ganz viele Leckereien gab. Ich war gespannt, wie der Markt heute auf mich wirken würde.

1910 wurde der Wiener Naschmarkt an der Wienzeile angesiedelt; seitdem findet man hier eine Mischung aus klassischen Marktbuden und Schicki-Micki-Delikatesständen. Von den traditionellen Obst- und Gemüseständen sind heute nur noch wenige vorhanden.

Von überall her duftete es. Hier nach Obst und Gemüse, weiter hinten nach Fisch oder Fleisch. Und zwischendrin gab es ein paar Hippie-Stände, die Räucherstäbchen angezündet hatten. Ein gemütlicher Spaziergang war heute leider nicht möglich; es ging unendlich zu. Klar, es war Samstag und viele Wiener kaufen hier wohl tatsächlich ihre Wochenration an, denn so manch einer war mit riesigen Taschen auf Rädern unterwegs. Wir liefen einige Zeit durch, doch irgendwann wurde es uns doch zu viel. Solche Menschenmassen sind auch nicht unbedingt meines; ich muss nicht mit jedem auf Tuchfühlung gehen. ;-)

Auch die umliegenden Jugendstilhäuser muss man gesehen haben; fantastische Fassaden, einfach herrlich. Leider werden sie beim Besuch des Naschmarkts häufig übersehen.

Von hier fuhren wir mit der U-Bahn zur Mariahilfer Straße, wo wir schnell einen Einkauf erledigen mussten, danach ging es aber auch schon wieder weiter und zwar zurück zum Stephansdom. Unsere heutige Stadtführerin ;-) wollte uns gerne eines der typischen Wiener Kaffeehäuser zeigen und so marschierten wir los. Zwischendrin entdeckten wir einen richtig netten, fast schon urigen Laden. Hier gab es all das, was man heutzutage eigentlich kaum noch findet: Märchenhafte Adventskalender und Grußkarten, traditionelle Bilder für Poesiealben ... einfach alles klassische. Herrlich. Da wurde natürlich erstmal kräftig eingekauft.

Bild Und fast um die Ecke lag schließlich auch schon das Café Alt Wien. Der erste Eindruck war nicht der beste, es sah ziemlich heruntergekommen aus. Aber so nach und nach fand ich dann doch Gefallen daran. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig und sehr einfach. Aber: Es ist mal was völlig anderes und genau deshalb wohl auch so erfolgreich. Die Wände sind vor lauter Plakaten und Bildern kaum zu erkennen, durch das schummrige Licht wähnt man sich tatsächlich eher in einem Nachtlokal.

Doch wie bei all den anderen, berühmten, Wiener Kaffeehäusern (Café Sacher, Café Central, etc.) mussten wir auch hier erst einmal auf einen Platz warten. Nach einer Weile (das Warten ist gar nicht meines ;-)) bekamen wir einen netten Platz und weil ich inzwischen richtig Hunger bekommen hatte, bestellte ich mir ein klassisches Wiener Schnitzel. Mmmh, das schmeckte auch richtig gut. Bekannt ist das Café allerdings eher für seine Gulaschsuppe.

Hier blieben wir eine ganze Weile und gegen frühen Abend verabschiedeten wir uns schließlich wieder von unserer "Reiseleiterin". Meine Freundin und ich bummelten noch ein wenig über den Weihnachtsmarkt am Stephansdom, doch dann hatten auch wir genug und traten den Heimweg zum Schiff an.

Den restlichen Abend verbrachten wir ganz gemütlich zuerst beim Abendessen und anschließend in der Lounge Bar. Gegen 21 Uhr legten wir schließlich wieder ab und fuhren unserem nächsten Ziel, Linz, entgegen.

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