1. Tag: Anreise nach Barcelona & Stadtbummel


Weil unser Flug mit Lufthansa heute schon auf 06.35 Uhr terminiert war und wir keine Lust hatten, zu nachtschlafender Zeit an den Flughafen zu fahren, ging es bereits gestern Nachmittag schon nach München und wir checkten im Hotel "NH München Airport" ein. So konnten wir äußerst entspannt in den Urlaub starten. Im "Airbräu" am Münchner Flughafen zu Abend gegessen, gab es anschließend noch einen kleinen Absacker an der Hotelbar und am nächsten Morgen waren wir nahezu ausgeschlafen startbereit.

Das Auto stellten wir wie immer an unserem Parkservice ab, anschließend wurden wir zum Flughafen gebracht. Eingecheckt hatten wir bereits gestern online, heute mussten wir dann noch unsere Koffer an einem Automaten selbst auf Reisen schicken. Wie immer, ein mulmiges Gefühl für mich - ob sie dann auch wirklich ankommen? Aber eigentlich kann man dabei ja nicht viel falsch machen.

Bild Durch die Sicherheitskontrolle hindurch, suchten wir unser Gate auf und trafen kurze Zeit später dann auch schon auf Chris und Jutta, die mit uns ab München flogen. Es dauerte nicht lang, und schon "kabbelten" sich Chris und Toni. Auf dem Hinflug hatten wir daher eine ganze Menge zu Lachen und ich fragte mich immer wieder: "Wie soll ich das nur eine ganze Woche lang aushalten?" ;-)

Dank des tollen Wetters hatten wir während des Flugs traumhafte Aussichten und konnten dabei u. a. schneebedeckte Gipfel und zahlreiche Seen betrachten. Herrlich! Beim Anflug auf Barcelona entdeckten wir schließlich die markantesten Gebäude der Stadt und im Hafen standen Schiffe der Holland America Line sowie von Costa Crociere.

Pünktlich um 08.35 Uhr am Flughafen Barcelona-El Prat gelandet, konnten wir unsere Koffer relativ zügig in Empfang nehmen und machten uns auf den Weg nach draußen. Na, das ging ja richtig flott heute.

Ein Taxi brachte uns schließlich direkt zu unserem Hotel "Principal", wo bereits Max, Evi und Mario auf uns warteten. Im ersten Moment hatte ich sie gar nicht gesehen, bis sie uns schließlich ganz frech von der Seite ansprachen. Die drei waren bereits seit gestern hier in Barcelona und hatten einen kleinen Erholungsvorsprung.

Das Hotel "Principal" liegt wirklich perfekt; gerade mal 200 m vom Markt "Boquería" und der Rambla entfernt, trotzdem in einer ruhigen Seitengasse. Der Empfang war etwas eigenartig; die beiden Herrn an der Rezeption wirkten ziemlich lustlos und der Check-In dauerte ungewöhnlich lang. Ehrlich gesagt hatte ich zwischendurch die Vermutung, dass der Mann eingeschlafen war ...? Doch die Uhren ticken hier eben ein wenig anders. ;-) Ins Zimmer konnten wir leider noch nicht; das war erst ab 15 Uhr bezugsbereit. Damit hatten wir aber schon gerechnet und so stellten wir unsere Koffer im Zimmer von Max und Evi unter.

Bild Gegen halb 11 Uhr machten wir uns schließlich alle zusammen auf den Weg Richtung Rambla. Mario hatte bereits ein festes Ziel im Auge, die vier anderen planten eine Hop-On-Hop-Off-Tour und Toni und ich wollten einfach nur ganz gemütlich durch Barcelona spazieren. Die Busrundfahrt hatten wir schon mehrere Male gemacht und reizte uns heute nicht mehr und der ursprüngliche Plan, uns das Fußballstadion Camp Nou anzusehen, scheiterte daran, dass heute ein wichtiges Spiel stattfand und eine Besichtigung deshalb nicht möglich war.

Von den anderen verabschiedet, spazierten wir über die Plaça Reial und quer durch die Gassen von Barcelona und erreichten wenige Zeit später die Ronda Litoral. Diese überquert, ging es auf direktem Wege zum Hafen Port Vell und in einem Café des Einkaufszentrums Mare Magnum holten wir erst einmal ein kleines Frühstück nach. Im Flugzeug gab's nur Joghurt; ich hatte jetzt Lust auf einen Schokokuchen und dampfenden Kaffee.

Obwohl ich die Shoppingtour erst für morgen geplant hatte, kamen wir heute doch nicht an allen Läden vorbei und so guckte ich mir bereits ein Tasche für den nächsten Tag aus und Toni stöberte im FC-Barcelona-Shop. Jetzt aber nichts wie raus hier, sonst gibt's ja morgen gar nichts mehr zu Schauen.

Bild Während des Frühstücks planten wir unseren weiteren Tag und weil wir noch nie am Strand von Barcelona waren (bisher nur vorbei gefahren), entschieden wir uns, ihm heute mal einen Besuch abzustatten. So ging es also vorbei am Aquarium von Barcelona und weiter über die Moll d'Espanya, als wir schließlich das Historische Museum von Katalonien erreichten. Nun waren wir im Stadtteil La Barceloneta angekommen, spazierten die Moll de la Barceloneta ab und erreichten wenige Minuten später den rund 1000 Meter langen Strand.

La Barceloneta entstand einst durch König Felipe, der die Bevölkerung aufgrund seines geplanten Festungsbaus in den Süden der Stadt verdrängte. Hauptsächlich siedelten sich hier Fischer und Fabrikarbeiter an, weshalb es lange Zeit viele gute Fischrestaurants gab, wovon heute jedoch nur noch wenige zu finden sind. Dank der Olympischen Sommerspiele 1992 wurde das gesamte Viertel renoviert und erlebte einen rasanten Aufschwung. Hier zu wohnen, hat seinen gewissen Preis. Seit kurzem findet man hier auch das sog. Hotel W Barcelona, welches zu den teuersten der Stadt gehört und eine gewisse Ähnlichkeit zum Burj al Arab in Dubai hat.

Vom Hocker gerissen hat uns der Strand jedoch nicht. Irgendwie hatte ich ihn mir größer vorgestelt. Gut, es gibt noch zwei weitere Stadtstrände, doch dieser hier soll angeblich der schönste von allen dreien sein. Dank der warmen Temperaturen war schon einiges los; viele ließen sich die Sonne aufs Gesicht scheinen und ein paar wenige sprangen sogar ins Meer.

Bild Soweit alles gesehen, spazierten wir langsam wieder zurück und erreichten eine halbe Stunde später den Passeig de Colom, an dessen Ende sich der Plaza de Colón mit seiner Kolumbus-Statue befindet. Ich blickte auf die Spitze der Statue und traute meinen Augen nicht ... ich sah Menschen! Sollte es heute wirklich klappen? Sollte ich heute tatsächlich, nach inzwischen vier Versuchen, auf diese Plattform gelangen? Unglaublich! Bei unseren letzten Barcelona-Besuchen war sie immer aus irgendwelchen Gründen gesperrt und ich nahm's fast schon persönlich. ;-)

Die Statue zeigt Christoph Kolumbus, wie er aus rund 60 m Höhe in Richtung der neuen Welt Amerika zeigt. Das Monument wurde für die Weltausstellung 1888 errichtet; die Reliefs im Sockel sind in Bronze gestaltet.

Während Toni sich dazu entschloss, lieber unten auf mich zu warten, holte ich mir das Ticket und stellte mich am Lift an. Da er nur vier Personen plus Liftboy befördern kann, war ich sehr froh, dass vor mir gerade mal acht Personen anstanden. Später sollten hier mehr als 30 Leute warten. Nochmal Glück gehabt.

Oben angekommen, ging es genauso eng weiter. Hui. Doch die Aussicht von hier oben war toll. Ich konnte die gesamte Stadt überblicken, zum Hafen rüber linsen und die Menschen auf der Rambla beobachten. Und ich freute mich riesig, dass ich es endlich, endlich hier rauf geschafft hatte!

Bild Wieder bei Toni angekommen, spazierten wir von hier aus schließlich ganz gemütlich über die Rambla. Jetzt bloß die Taschen gut festhalten! Angeblich wird nirgendwo in Barcelona so viel geklaut wie hier. Klar, bei den Menschenmassen ist es für Taschendiebe ein Leichtes, sich Geldbörsen und Handys zu krallen. Doch nicht mit uns! Wir behielten unsere Sachen stets im Auge.

Die Menschenmassen waren wirklich nicht ohne. Unglaublich, wer und was sich hier alles tummelte. Natürlich waren auch wieder zahlreiche Straßenkünstler zu sehen, wenig später begann der Blumenmarkt ... und dazwischen Ticketstände des FC Barcelona. Heute fand ein wichtiges Spiel zwischen dem FC Barcelona und Atlético Madrid statt; es ging um die Meisterschaft. Kurze Zeit überlegten wir sogar, uns Tickets zu holen, da wir schon häufig darüber gesprochen hatten, uns ein Spiel im Stadion Camp Nou anzusehen. Doch der Gedanke wurde gaaaanz schnell wieder verworfen, als wir die Preise sahen: Zwischen 250,- € und 600,- € war man mit dabei. WHOW! Na, soo wichtig war es uns dann doch wieder nicht.

Wir bummelten weiter und erreichten wenig später den Markt La Boquería. Die mit Abstand schönste Markthalle der Stadt stammt aus dem Jahre 1914 und ist komplett aus Stahl konstruiert und mit vielen wundervollen Glasmosaiken dekoriert. Im Inneren erlebt man ein Feuerwerk an Farben und Köstlichkeiten! Obst- und Gemüsestände wie aus dem Bilderbuch, Fischstände, die schon von Weitem "duften" und an denen man die verschiedensten Fischsorten bestaunen kann. Aber auch Fleisch-, Süßwaren- und Delikatess-Stände sind hier zu finden.

Leider war es brechend voll hier, stellenweise kamen wir keinen Schritt mehr vor oder zurück und so flohen wir regelrecht wieder nach draußen. Die wunderbaren Gerüche schürten unseren Hunger und schwups schnappte ich mir die nächsten freien Plätze, die um diese Zeit ziemlich rar waren. BildRund um den Markt gibt es einige kleine Bars; hier bekommt man die mit Abstand frischeste Ware serviert! Wir bestellten uns verschiedene Tapas, die einfach nur köstlich waren. Das bunte Treiben drumherum störte mich hier keineswegs; wir waren mitten in Spanien angekommen. Wunderbar!

Nach dem Essen ging es zurück zum Hotel. Den Schlüssel fürs Zimmer entgegen genommen, legte Toni eine kleine Pause ein. Ich dagegen entschied mich für einen weiteren Spaziergang durch Barcelona.

Und so ging es erst einmal wieder zurück zum Markt La Boquería. Inzwischen war sogar etwas weniger los und ich konnte ein paar schöne Fotos der Auslagen schießen.

Weiter ging es schließlich über die Rambla ins Stadtviertel Barri Gòtic. Für mich einer der schönsten Stadtteile Barcelonas. Die tollen, engen Gassen, die Kathedrale La Seu ... einfach schön. Und obwohl ich eigentlich alles schon einmal fotografiert habe, klickte die Kamera trotzdem immer und immer wieder.

Mein nächstes Ziel war der Parc de la Ciutadella. Dieser Park wurde für die Weltausstellung 1888 errichtet und liegt wie eine grüne Oase inmitten von Barcelona. Sobald man das Tor durchschreitet, scheint man in einer anderen Welt angekommen zu sein. Die Vögel zwitschern, das Wasser plätschert, Kinder quieken vor Freude und die Motorengeräusche verblassen. Unglaublich, welch Ruhe dieser Park ausstrahlt.

Ich spazierte gemütlich hier hindurch und war überrascht, wie viele Menschen unterwegs waren. An jeder Ecke wurde gepicknickt, hier und dort spielten Eltern mit ihren Kindern, auf dem See wurde Tretboot gefahren und Hunde fetzten über die Wiesen. BildBesonders schön fand ich den Wasserfall von Josep Fontsère. Sehr beeindruckend! Hier blieb ich auch eine ganze Weile sitzen und beobachtete die Menschen um mich herum, vor allem aber die Seifenblasenkünstler, die alle Leute faszinierten.

Auf dem Rückweg durch das Barri Gòtic konnte ich mir den Besuch eines so manchen Ladens nicht verkneifen und gegen 17 Uhr erreichte ich wieder unser Hotel. Toni hatte sich ausgiebig ausgeruht und so ging es auf einen Kaffee um die Ecke.

Auf 19 Uhr trafen wir uns schließlich wieder mit dem Rest der Truppe und ließen uns von Mario in eine fantastische Tapas-Bar/Restaurant entführen. Anfangs sah es fast so aus, als würden wir keinen Platz mehr bekommen, doch auf Nachfrage hin wurde einfach Platz geschaffen. Das ist hier alles ziemlich unkompliziert.

Das Restaurant "Bilbao-Berria" befindet sich direkt an der Plaza Nova, schräg gegenüber der Kathedrale La Seu. Hier hat man die Möglichkeit, entweder nach Karte zu speisen, oder aber - und so haben wir es gemacht - sich beliebige Tapas am Büffet zu holen. Und das Büffet ist riesig!! Warme und kalte, deftige und süße Tapas - in allen Variationen. Bezahlt wird pro Stäbchen (1 Stück: 1,70 €). Ach, war das gut. Wir konnten gar nicht genug davon bekommen und waren nach einer Stunde pappsatt. Ein Lokal, das ich wirklich uneingeschränkt empfehlen kann! Auch das Ambiente hat mir gut gefallen und die Jungs und Mädels waren trotz des Ansturms freundlich und lustig.

Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang verabschiedeten sich Jutta und Chris ins Hotel; wir restlichen Fünf nahmen noch einen Absacker in einer kleinen Bar nahe der Ramblas und gegen 22.30 Uhr übermannte dann auch uns die Müdigkeit. Was für ein schöner Tag im wunderschönen Barcelona.

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Fotoalbum Barcelona


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