2. Tag: Aufenthalt in Venedig & Einschiffung auf der Costa Serena
Die Kreuzfahrt beginnt!


Pünktlich 8 Uhr wurden wir vom Glockengeläut der gegenüber liegenden Kirche geweckt. Aber was war das für ein Läuten! Ganze Melodien wurden da eine gute Viertelstunde heruntergespielt. Nun waren wir wach … warum hab' ich mir überhaupt einen Wecker gestellt?! ;-)

Fertig gemacht für den Tag und die Koffer wieder zusammengepackt, ging es zum Frühstücken. Das Büffet war reichlich, aber Hunger hatten wir keinen großen. Wir waren von der Pizza vom Vortag immer noch satt.

Bild Gegen halb 10 Uhr verabschiedeten wir uns vom Portier und machten uns auf den Weg in Richtung Venedig. Zuerst einmal wollten wir unsere Koffer loswerden und fuhren direkt zum Kreuzfahrtterminal. Die Abgabe ging ziemlich flott und lustigerweise wurden wir als Individualreisende gleich mit einem Lächeln begrüßt; die Busanreisenden hatten es da ein wenig schwerer. ;-) Alles abgegeben, ging es weiter auf den gebuchten Parkplatz am Kreuzfahrthafen. Hier stand mein Kleiner wenigstens um einiges besser als am Vortag im Parkhaus ein paar Meter weiter. ;-)

Bis zum Einchecken am Nachmittag wollten wir die Zeit noch nutzen und uns den Rest von Venedig ansehen. Also gingen wir wieder zu Fuß in die Stadt, wählten dieses Mal aber einen etwas anderen Weg.

Vorher machten wir aber noch einmal einen Abstecher auf das Parkhaus Piazzale Roma, da wir von dort aus einfach den schönsten Blick auf die Costa Serena hatten. Leider war es heute Morgen noch ziemlich bedeckt; hoffentlich würde es noch aufmachen.

Auf unserem Streifzug durch Venedig kamen wir an einigen kleinen Läden vorbei, die wunderschöne Karnevalsmasken anbieten. Nicht die gängigen, die für Jedermann, sondern wertvolle Kunstwerke inkl. Kleidung von Kopf bis Fuß. Herrlich!

Heute wollten wir uns noch einmal zur Rialto-Brücke vor wagen und schauen, ob nun etwas weniger los ist?! Aber weit gefehlt. Im Gegenteil: Heute war noch viel mehr los als gestern. Trotzdem schlenderten wir ein wenig die Promenade vor und gingen anschließend durch den Markt hindurch. Masken über Masken, Postkarten, Textilien und was weiß ich nicht alles … hier gab es wirklich für jeden etwas.

Bild Weiter ging's erneut zum Markusplatz. Auch heute war die Situation am Campanile und Dogenpalast nicht wirklich besser, weshalb wir den Besuch gänzlich von unserer Liste strichen. Wir spazierten die Promenade am Ufer entlang und kehrten etwas abseits des Markusplatzes in ein Straßenlokal ein. Ein kleiner Hunger machte sich breit und so ein Salat für 4,- bis 7,- € wäre jetzt genau das richtige. Gut … Doch so eine unfreundliche Bedienung wie hier hatten wir lange nicht mehr. Die Gläser wurden uns förmlich auf den Tisch geknallt, das Besteck gleich hinterher. Erinnerte uns irgendwie an Kreta! Das Essen war ok, der Besuch der sanitären Einrichtungen anschließend absolut ekelerregend. Wenn ich das vorher gesehen hätte … Als es schließlich ans Zahlen ging, traute ich meinen Augen nicht: 35,- € für zwei kleine Cola und zwei Salate, wobei die Salate insgesamt 13,- € kosteten. Man kann sich nun also ausrechnen, wie viel hier für eine Cola verlangt wird! Und wieder einmal wurde mir bestätigt: Bestell nur das, was auch auf der Karte verzeichnet ist. Selbst schuld – eigentlich müsste ich es wissen. ;-) Als der Kellner dann aber auch noch frecherweise Hand auf das ihm – wie er dachte – zustehende Trinkgeld legte, wurde ich sauer und forderte es heraus. Gesalzene Preise, noch dazu absolute Unfreundlichkeit – und dann noch Trinkgeld wollen? Ne – nicht mit mir.

Aber wir ließen uns die Laune nicht verderben und freuten uns über das inzwischen wieder schöne Wetter. Wir spazierten weiter, waren aber von der Menge der Leute irgendwann total erschlagen und machten uns deshalb gegen Nachmittag auf den Weg zurück zum Schiff. Von Venedig hatten wir jetzt alles Sehenswerte gesehen und alle Fotos im Gepäck. Einer der schönsten Eindrücke wartete sowieso noch auf uns: Der Blick vom Meer auf die Lagunenstadt.

Bild Zurück ging es wieder einen anderen Weg (nun haben wir aber alle ausprobiert ;-)) und wir stellten uns im Kreuzfahrtterminal an. Trotz dass ca. 40 Leute vor uns standen, kamen wir als erste dran – das ist doch mal was. :-) Das Einchecken ging ziemlich schnell. Reiseunterlagen abgegeben und ein Begrüßungsfoto gemacht und schwups durften wir – nach zwei Handgepäckskontrollen – auch schon ins Schiff. Wir waren ziemlich aufgeregt: Was würde uns in nur wenigen Sekunden wohl erwarten?!

Und dann standen wir plötzlich mittendrin. Links und rechts Begrüßung auf allen Sprachen, vorne Stimmengewirr, rund herum alles bunt, Musik spielte im Hintergrund … und unser Blick streifte über das große Atrium mit den vielen griechischen Figuren und den blinkenden Lichtern.

Und nun? Wo müssen wir denn eigentlich hin? Einen Kabinenschlüssel haben wir nicht bekommen, auch machte niemand Anstalten, uns einen entsprechenden zu geben. Nun ja. Dann schauen wir einfach mal auf unsere Kabine; vielleicht liegt er ja dort. Und genau so war es auch. Nachdem wir uns erst einmal orientieren mussten, wo hier denn eigentlich vorne und hinten ist (damit hatten wir die gesamte Reise über ein Problem ;-)), fanden wir sie dann auch endlich und tatsächlich: Die Kabine stand offen und auf dem Bett lagen nicht nur Schlüssel, sondern auch alle anderen wichtigen Reiseinformationen.

Das war sie nun: Unsere erste Balkonkabine. Irre! Ich war von der Größe der Kabine wirklich positiv überrascht; ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir hier so viel Platz hätten. Natürlich musste zuerst einmal der Balkon besichtigt werden. Gute 6 qm umfasst er und bietet gut Platz für zwei Personen; ein Tisch und zwei Stühle stehen draußen. Wir waren begeistert. Selbst das Bad war verhältnismäßig groß und man konnte sich gut bewegen. Wenn wir da an die Kabinen der AIDA zurück denken … dort war es mit Ausnahme der behindertengerechten Kabine um einiges enger.

Bild Wir hatten uns noch nicht mal alles angesehen, da klopfte es auch schon an der Tür und unsere Koffer wurden gebracht. Wie praktisch! - Nachdem wir uns kurz frisch gemacht und umgezogen hatten, lockte uns das Schiff auf einen Rundgang. Wir waren viel zu neugierig als dass wir noch länger hätten warten können und so machten wir uns auf den Weg. Zudem mussten wir noch unsere Kreditkarte registrieren lassen; also nichts wie los.

Auf unserem Streifzug durchs Schiff verliefen wir uns ständig! Die Wege waren auch irrsinnig weit. Immerhin misst das Schiff 290 m Länge! Endlich kamen wir bei der Kreditkartenregistrierung an, stellten dann aber fest, dass wir die erforderlichen Unterlagen dazu in der Kabine liegen gelassen hatten. Na super! Also alles noch einmal zurück … ist ja auch nur am ganz anderen Ende des Schiffes. ;-)

Wir spazierten die Shopping-Meile entlang, vorbei an der Fotogalerie, warfen einen Blick vom 13. Deck aus hinunter in das Atrium und waren wirklich fasziniert, aber auch heillos überfordert von der Größe dieses Schiffes.

Gegen 16 Uhr sollte eine kleine Informationsveranstaltung einer deutschen Hostess im Theater des Schiffes stattfinden, zu der wir uns entschlossen, hinzugehen. Immerhin kannten wir uns hier kaum aus und es gab mit Sicherheit einiges Interessantes, was wir wissen sollten. Doch irgendwie klappte ich dabei total zusammen. Mir wurde alles zu viel. Die Eindrücke des Schiffes erschlugen mich förmlich und ich wusste nicht, ob ich mich jemals hier zurecht finden würde.

Die Informationsveranstaltung war zwar interessant, aber die junge Dame überschlug sich ständig selbst mit ihren Worten, was auf Dauer ziemlich anstrengend wurde und man irgendwann einfach ausstieg. Ich wollte nur noch eines: Zurück auf die Kabine, einmal tief durchatmen und alles erst einmal setzen lassen. Ich war fix und fertig!

Bild Doch zum Erholen hatten wir nur wenig Zeit. Wir machten uns für den Abend fertig und gingen gegen 18 Uhr schon wieder auf Deck 13, um das Auslaufen aus dem Hafen von Venedig mitzubekommen. Hier hatte sich schon das halbe Schiff versammelt und wir bekamen gerade noch einen der letzten Plätze an der Reling.

Hinter uns stand die NCL Jewel und beim Ausfahren konnten wir einen schönen Blick darauf werfen und den Leuten am Pooldeck und auf ihren Balkonen zuwinken. Inzwischen wurde es langsam dunkel und der Blick auf Venedig war irrsinnig schön. Bald würden wir den Markusplatz sehen. Heute von einer anderen Seite. Gestern standen wir auf der Brücke dort drüben und sahen den vorbeifahrenden Schiffen zu. Heute haben wir das Glück, auf einem drauf zu stehen und rüber zu winken. :-) Dicht gefolgt von der MSC Armonia verließen wir ganz langsam die wunderschöne Lagunenstadt.

Nach einem kleinen Spaziergang auf Deck machten wir uns schließlich auf die Suche nach unserem zugewiesenen Restaurant "Vesta". Hier war ein Tisch für uns reserviert; ein fester Tisch, wie es bei Costa so üblich ist. Doch das war gar nicht so einfach. Irgendwie fanden wir immer nur alle anderen Lokale, nur nicht unseres?! Irgendwann standen wir dann aber doch endlich davor und wurden von einem Kellner zu unserem Tisch 114 geleitet. Dort saßen bereits unsere Tischnachbarn und warteten schon auf uns.

Ich muss zugeben, dass ich anfangs wenig begeistert war von der Tischzuweisung und ich mir viel lieber selbst ausgesucht hätte, wo ich sitzen möchte. Aber schon bald stellte sich heraus, dass wir einen Glücksgriff gemacht hatten, denn alle Tischnachbarn waren sehr nett und wir hatten von Anfang an viel Spaß untereinander, aber auch mit unserem Tischkellner aus Manila. Ich glaube, unser Tisch war einer der witzigsten im ganzen Restaurant. :-)

Bild Serviert wurde uns ein mehrgängiges Menü, das der Kellner am ersten Tag allerdings total durcheinander brachte. Da jeder von uns Sechs einen anderen Ablauf bestellte, verwirrten wir ihn wohl ein wenig und letzten Endes setzte jeder mal einen Gang aus. ;-) Aber nicht so schlimm. Es war eh viel zuviel und wir alle pappsatt danach. Es gab von allem etwas: Fisch, Fleisch (viel Wild, aber auch Schwein und Geflügel), Käse, Nudeln aller Art und fantastische Nachspeisen.

Nach diesem sehr leckeren, aber viel zu vielem Essen, machten Toni und ich es uns in der Schokoladen-Bar bequem. Davon hatten wir bereits im Internet gelesen und da ich ja so schokofanatisch bin, musste ich da einfach hin. Trotz dass ich eigentlich voll war, kam ich nicht umhin, eine leckere Eraclea-Schokolade gemeinsam mit einem Stück Sacher Torte zu bestellen. Mmmmhhhh! War das guuut! Die Schokoladen-Bar sollte fortan auch unsere Lieblings-Bar werden und der tägliche Anlaufpunkt für einen Absacker.

Da die Shows auf unseren bisherigen Kreuzfahrten stets fester Bestandteil eines gelungenen Abends waren, wollten wir uns natürlich auch die erste Show auf der Costa Serena nicht entgehen lassen und begaben uns auf 21.30 Uhr ins Theater. Einen Platz in den oberen Rängen eingenommen, sahen wir gespannt dem entgegen, was uns in wenigen Minuten erwarten würde: Die Duo louvilov Show. Eine Show mit Künstlern und Akrobaten aus aller Welt, die sich verbogen, riesige Metallrechtecke mit nur einer Hand herumschwenkten und und und. Sehr abwechslungsreich und mit schöner Musik untermalt.

Gut eine Stunde dauerte die Vorstellung; danach verabschiedeten wir uns in die Kabine. Es war ein langer Tag gewesen mit vielen, vielen Eindrücken – und die mussten wir jetzt erst einmal verarbeiten. Gute Nacht!

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