1. Tag: Anreise nach Venedig & Aufenthalt in der Lagunenstadt


Endlich! Es war soweit! Das lange Warten hatte ein Ende! Der Urlaub begann!!

Wie lange hatten wir uns auf diesen Urlaub gefreut und wie sehr hatten wir ihn herbei gesehnt. Die letzten Tage waren schon fast eine Qual für uns; denn gedanklich waren wir schon längst auf Reisen; raus aus dem Alltag und alles Negative und Chaotische der letzten Wochen hinter uns lassen.

Noch schnell den letzten Rest für die Kreuzfahrt eingepackt, ging es Samstag Morgen um 7.30 Uhr los in Richtung Venedig. Zum ersten Mal nach langer Zeit fuhren wir mal wieder mit dem Auto in Urlaub und mit meinem Mini düsten wir gen Süden. Die Fahrt verlief ruhig, es war fast nichts los auf den Straßen und alle paar Kilometer freuten wir uns über die kontinuierlich ansteigenden Temperaturen. :-) Nur einmal eine kurze Pause in Italien eingelegt und ganz klassisch unsere Brotzeit ausgepackt und verspeist, erreichten wir gegen die Mittagszeit auch schon die Region Venetien. Unser Hotel hatten wir in einem der Vororte Venedigs gebucht, da es zum einen ziemlich schwer ist, ein akzeptables Hotel in der Lagunenstadt zu finden (was man sich auch noch leisten kann und will) und wir zum anderen unsere Koffer auch nicht durch halb Venedig schleifen wollten.

Bild Nachdem wir unser Navi ein wenig mit der neuen Straßenführung überfordert hatten, lotste es uns dann doch noch in die richtige Richtung nach Mogliano Veneto und kurze Zeit später standen wir vor der Villa Stucky; eine niedliche kleine Villa aus dem 19. Jahrhundert. Nach raschem Einchecken begutachteten wir zuerst einmal das Zimmer. Ich war begeistert: Richtig klassisch venezianisch eingerichtet und auch ziemlich groß! Romantik pur … einfach mal was anderes. :-)

Ein wenig frisch gemacht und eine kurze Meldung Richtung Heimat geschickt, machten wir uns auf einen Spaziergang durch die Stadt. Mogliano Veneto ist nicht wirklich riesig, aber sehr sauber und einladend. Vorbei an der Kirche und dem Rathaus und entlang diverser Einkaufsstraßen waren wir nach einer guten halben Stunde aber auch schon "durch" und so holten wir unser Auto und fuhren nach Venedig. Vorbei an traumhaften Villen erreichten wir nicht mal eine Viertelstunde später die Brücke, die in die Lagunenstadt führt. Von hier aus konnten wir bereits zwei Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Venedig erkennen: Die MSC Orchestra und die RCCL Splendour of the Seas. Toll!

Eigentlich wollten wir uns die Schiffe aus nächster Nähe ansehen, doch in Venedig kommt man da leider nicht so gut ran und so fuhren wir weiter zum Parkhaus Piazzale Roma; direkt am Eingang Venedigs. Als ich die einzelnen Parklücken sah, traf mich fast der Schlag. Die waren so klein, dass wir sogar mit dem Mini erhebliche Schwierigkeiten hatten, einzufahren und auszusteigen! Ich sah mein Auto schon von oben bis unten zerkratzt; aber was hilft's? Raus fahren können wir nun auch nicht mehr, hier gibt es kaum Parkmöglichkeiten. Also: Augen zu und durch. Wird schon gut gehen. Das einzig Positive an dem Parkhaus war die Sicht auf den Kreuzfahrthafen. Von hier aus kann man die Schiffe in ihrer vollen Pracht bestaunen. :-)

Bild Da wir ja gut zu Fuß sind, beschlossen wir, auch zu Fuß in die Stadt zu gehen und nicht mit dem Boot zum Markusplatz zu fahren. So würden wir sicher eine Menge wunderschöner Eindrücke verpassen, denn genau die kleinen Gassen, die zum Hauptplatz führen, sind es ja, die so schön und romantisch sind. Für mich bot sich natürlich an jeder Ecke wieder das ultimative Fotomotiv und Toni schnaufte schwer, als wir nach einer Viertelstunde immer noch nicht besonders weit waren. ;-) Aber wir haben ja Zeit … uns läuft ja nichts davon.

Mit dem Wetter hatten wir auf jeden Fall unbeschreibliches Glück. Blauer Himmel und Sonnenschein, noch dazu 23 Grad! Was will man mehr? So hatten wir Venedig noch nie gesehen, denn bisher waren wir immer nur in den kalten Wintermonaten zu Gast; zum Karneval oder Silvester … und nur selten hatten wir Sonne abbekommen.

Ohne Stadtplan oder ähnliches folgten wir den Ausschilderungen und kamen dabei u. a. auch an der Accademia-Brücke vorbei. Eine Brücke, die ich unbedingt besuchen wollte, da man von hier aus einen wunderschönen Blick auf den Canale Grande und die Barockkirche Santa Maria della Salute hat. Ein typisches Bild von Venedig – für uns (natürlich!) leider mit eingerüsteter Kirche. ;-) Etwas weiter hörten wir plötzlich Musik und beim Überqueren einer weiteren Brücke sahen wir gerade ein paar Gondoliere mit ihren Gästen darunter hindurch fahren. Ein tolles Bild. Auch, wenn mir persönlich so eine Fahrt zu kitschig wäre – schön anzuschauen ist es allemal.

Es ging immer weiter durch enge Gassen, manchmal verliefen wir uns auch ein wenig und landeten in einer Sackgasse … aber egal, denn das sind die schönsten Ecken der Stadt. Auf dem Campo San Stefano legten wir eine kurze Kaffeepause ein. Hier würden die Preise ja hoffentlich noch normal sein ... hofften wir! Doch weit gefehlt. Eiskaffee für 13,- € - ein stolzer Preis! So wurde es dann eben doch nur ein Cappucchino. ;-)

Bild Mit Blick auf die Uhr – um 17 Uhr wollten wir am Markusplatz sein – machten wir noch einen kleinen Schlenker zur Rialto-Brücke. Hier ging's vielleicht zu! Die Touristen drängelten sich nur so über die Brücke und durch den dahinter liegenden Markt. Irre! Also nichts wie raus hier … wir würden morgen noch mal wieder kommen, vielleicht ist dann etwas weniger los.

Kurz vor 17 Uhr kamen wir dann auch am Markusplatz an. Hier war natürlich eine Menge los. Schon interessant, dass sich die Touristen tatsächlich nur an den wichtigsten Punkten der Stadt aufhalten. Kaum geht man mal ein paar Schritte von den Touristenattraktionen weg und verlässt den "Hauptweg", ist rein gar nichts mehr los.

Eigentlich wäre ich ja auch gerne auf den Campanile gegangen, aber die riesige Schlange hielt uns schließlich davon ab. Hier würden wir sicher eineinhalb Stunden anstehen; am gegenüberliegenden Dogenpalast sah es nicht besser aus. Dann eben nicht.

Wir setzten uns auf eine kleine provisorische Bank am Markusplatz, sahen den Unmengen an Tauben und den begeisterten Menschen zu und machten uns wenig später auf den Weg zur Seufzerbrücke. Von hier aus hatten wir einen tollen Blick auf die Insel San Giorgio Maggiore und die hoffentlich vorbei fahrenden Kreuzfahrtschiffe. Lt. Internet sollen die hier direkt am Markusplatz vorbei kommen. Na da sind wir ja mal gespannt. :-)

Fast eine halbe Stunde gewartet – nichts kam – wollten wir schon fast wieder gehen, als wir schließlich den Schornstein der MSC hinter den Häusern erkennen konnten. Und da war sie dann auch schon. Wie sie so leise und sanft an der Insel vorbei fuhr und dabei den Kirchturm verdeckte – irre! Ein schon fast unwirkliches Bild – aber gigantisch. Nachdem sich die MSC verabschiedet hatte, kam schon die RCCL Splendour of the Seas hinterher. Ein wenig kleiner, aber nicht minder schön, fuhr auch sie direkt an uns vorbei.

Inzwischen war es frisch geworden und so entschlossen wir uns, zurück zum Hotel zu fahren. Essen gehen wollten wir sowieso etwas günstiger und einheimischer und in Venedig würden wir ne Weile suchen, bis wir ein entsprechendes Lokal finden würden.

Bild Da wir aber noch genügend Zeit hatten und es langsam stimmungsvoll dunkel wurde, entschlossen wir uns auch beim Rückweg, zu Fuß zu gehen. Und wieder kamen wir an Gassen vorbei, die wir vorher nicht gesehen hatten; ein Besuch im Ferrari-Laden durfte dabei natürlich auch nicht fehlen. ;-) Zwar verliefen wir uns letztendlich ein wenig und standen plötzlich vorm Bahnhof; völlig orientierungslos. Aber irgendwann fanden wir dann doch wieder den richtigen Weg.

Am Parkhaus angekommen, schlossen wir bereits Wetten ab, was uns der knapp fünfstündige Aufenthalt denn nun kosten würde. Bei der Einfahrt lasen wir von einer Tagespauschale in Höhe von 21,- €. Nun ja. Wir waren ja nur fünf Stunden hier … Aber wie sollte es auch anders sein: Beim Einstecken der Karte war uns klar: Die Tagespauschale gilt immer! Ob 24 Stunden oder nur eine … hier zahlt man grundsätzlich 21,- €. Das war ja mal ein günstiges Parken! Kann man nur weiterempfehlen. ;-)

Aber warum ärgern? Uns blieb ja nichts anderes übrig und wir wussten ja vorher schon, dass es Venedig ein klein wenig mit den Preisen übertreibt. So ist das eben. Nun war aber noch die Frage offen: Ist das Auto heil geblieben oder habe ich Kratzer? Nein! Das Glück war auf meiner Seite und meine beiden Nachbarn standen noch da … Gott sei Dank!

Im Hotel angekommen, machten wir uns frisch, warfen uns in Schale und fragten an der Rezeption nach einem leckeren Restaurant. Das Auto wollten wir stehen lassen und so ging’s in eine Pizzeria um die Ecke. Hier war es wirklich gemütlich (bis eine italienische Großfamilie einfiel; dann war es mit der Ruhe vorbei ;-)). Die Pizzen waren riesig und schauten weit über den Tellerrand hinaus; wie gut, dass wir beide einen Bärenhunger hatten.

Den zunächst noch angedachten Absacker in der angrenzenden Eisdiele ließen wir schließlich sausen – wir waren viel zu müde und vollgegessen und wollten nur noch eines: ins Bett. :-)

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