8. Tag: Es geht wieder nach Hause


Um 9 Uhr erreichten wir den Hafen von Savona und zu dieser Zeit mussten wir auch schon unsere Kabine verlassen. Wir packten unsere Taschen und gingen zum Frühstücken ins Restaurant Ipanema. Hier war es etwas ruhiger als im La Paloma.

Gegen 10.45 Uhr wurden wir schließlich aufgerufen. Der Bus wartete auf uns, wir holten unsere Koffer ab, luden ein und gegen 11 Uhr starteten wir schließlich Richtung Heimat. Bis zum Brenner hatten wir wunderbarstes Wetter, bei einer kurzen Pause am Gardasse sogar noch rund 20 Grad … doch am Brenner erwartete uns schließlich Schnee und das nasskalte Wetter begleitete uns bis nach Hause. Ach, was war das schön, wieder in der Heimat zu sein. ;-)

Bild Um 21 Uhr kamen wir hundemüde zu Hause an. Eine schöne Reise war zuende. Mit dieser Kreuzfahrt hatten wir wirklich ausgesprochenes Glück gehabt. War unsere Reise mit der Celebrity Reflection im Oktober größtenteils verregnet, hatten wir hier jeden Tag Sonne und warme Temperaturen, mit Ausnahme eines kurzen Regenschauers in Cagliari. Die Wärme tat unheimlich gut und es war eine tolle Auszeit vom Winter in Deutschland. Was für eine gute Entscheidung, den Jahreswechsel im Mittelmeer zu verbringen.

Doch so schön die Reise auch war, am nächsten Tag legte sich ein kleiner Schatten über das Erlebte. Als ich meinen Koffer auspackte, wunderte ich mich schon, als mir eine leere Tüte entgegen kam, in die ich vor zwei Tagen noch Einkäufe gepackt hatte. Mein erster Gedanke: Da war jemand an meinen Sachen! Doch so richtig glauben konnte ich es nicht und dachte im zweiten Moment eher daran, dass vielleicht einfach nur etwas verloren gegangen sei. Doch langsam wurde mir klar: Es fehlte nicht nur die kleine Schatulle, sondern auch meine Tasche - und die konnte aufgrund ihrer Größe nicht einfach so aus dem Koffer gefallen sein. Und dann die Erkenntnis: Es fehlten über zehn Sachen, alles, was ich mir während dieser Reise neu gekauft hatte. Ich konnte es einfach nicht glauben. Auch Toni war erst einmal sprachlos. Wir wollten nicht wahrhaben, dass das wirklich passiert war. Da hatte sich jemand an meinem Koffer zu schaffen gemacht und alles leicht "Verwertbare" mitgehen lassen. Unglaublich - in welcher Welt leben wir? Ich war so was von wütend und enttäuscht. Natürlich wurde der Diebstahl sofort angezeigt und alle Hebel in Bewegung gesetzt, hierauf eine Antwort zu finden. Nach langem Hin und Her und umfangreichem Schriftwechsel kam es dann schließlich doch noch zu einer Einigung mit Costa.

Da mich solche Sachen tagelang wurmen, brauchte ich auch tatsächlich eine Weile, bis ich es verdaut hatte. Ärgern tut's mich noch immer und das wird sich auch nicht ändern, allerdings lasse ich mir davon nicht noch nachträglich die schöne Reise verderben. Wäre ja noch schöner!

Unser Fazit zu dieser Reise


Wie bereits im Bericht erwähnt, haben wir die Kreuzfahrt in vollen Zügen genossen und es war definitiv die richtige Entscheidung, den Jahreswechsel im Mittelmeer zu verbringen. Wir hatten wunderbarstes Frühlingswetter, steuerten jeden Tag interessante Häfen an, waren viel auf den Beinen und haben unheimlich viel gesehen. Und das Beste: Alles völlig stressfrei, wir ließen uns auf dieser Reise einfach treiben. Den Großteil der angelaufenen Häfen kannten wir bereits, doch das störte uns nicht. Die Kreuzfahrt hatte dieses Mal in erster Linie das Ziel, sich zu erholen und vor allem, an Silvester nicht zu Hause zu sein. Dass wir schließlich doch so viel unternommen haben, war eher Zufall und wie es immer so ist: Je weniger man sich vornimmt und plant, desto schöner wird es.

Das Schiff, die Costa Pacifica, und generell Costa haben uns dieses Mal jedoch nicht (mehr) überzeugt. Natürlich fühlten wir uns auf dem Schiff an sich wohl und gab es keine dramatischen Mängel. Allerdings kennen wir inzwischen ja doch schon ein paar Reedereien und so zieht man unweigerlich ein paar Vergleiche. Und auch im Vergleich zu unserer letzten Kreuzfahrt mit Costa, der Costa Magica im Mai 2010, hat sich hier eine ganze Menge verändert.

Man merkte, dass bei Costa an allen Ecken und Enden gespart wurde. Allein die Anzahl der Crew wurde ganz schön verringert, die Leute mussten auf der Pacifica viel mehr Stunden absolvieren, sind den ganzen Tag über in den Bars und Restaurants zu sehen gewesen und wirkten demnach verständlicherweise häufig ziemlich ausgelaugt. Da blieb auch die Freundlichkeit auf der Strecke. Wenn wir an unsere lustigen Kellner der letzten Costa-Reisen zurück denken und dass man auch mal private Gespräche mit ihnen führen konnte - das war hier kaum möglich. Ein Lächeln kam ihnen kaum über die Lippen, manchmal hatte man den Eindruck, man würde sie mit der bloßen Anwesenheit nerven.

Die Wartezeit an den Bars dauerte extrem lange, die Kellner gingen häufig mehrmals an einem vorbei, sahen durch einem hindurch oder an einem vorbei. Wir verließen mehrmals (!) eine Bar, als wir nach einer Viertelstunde immer noch nichts zu Trinken bestellen konnten (an den Bars war in diesen Fällen nichts los). Angeblich sei das seit der Einführung des All-Inklusive-Pakets, weil man nicht will, dass es zu stark ausgenutzt wird. Nun gut, kann ich ja auf der einen Seite verstehen - auf der anderen Seite aber auch wieder nicht, denn dann darf ich das einfach nicht einführen (oder muss es - wie andere Reedereien - preislich so hoch setzen, dass es nicht für jeden in Frage kommt).

Der Geschmack des Essens hat ebenfalls ein wenig nachgelassen. Besser geworden ist es im Büffetrestaurant. Hier waren wir früher nicht so begeistert, inzwischen ist es aber sehr gut und abwechslungsreich und ein großes Plus sind nun die Porzellanteller anstatt der ursprünglichen Plastikteller. Doch im Hauptrestaurant wurden die Gerichte immer kleiner und der Geschmack lässt einfach nach. Wenn man in einer Krakensuppe die Krakenstückchen suchen muss und dann nur ein winziges Teil davon findet oder ein Hummerschwanz verschwindend klein ist und das Hauptgericht darstellt; das war nicht ganz das, was wir uns vorstellten. Die Portionen waren extrem klein und alles schmeckte irgendwie gleich. (Wie wir im Gespräch mit Kunden einige Tage später feststellten, lag dies wohl am Koch auf der Pacifica, denn auf Fotos deren Reise sah alles viel einladender und schmackhafter aus.)

Zu den Shows habe ich mich ja schon in meinem Bericht näher ausgelassen. Shows sind für mich auf Kreuzfahrtschiffen sehr wichtig und tragen zu einem großen Teil dem Gelingen einer Kreuzfahrt bei. Von diesen Shows hier war ich mit Ausnahme zweier wirklich enttäuscht. Es war alles so emotionslos, als hätten sie einfach keine Lust dazu, zudem waren die Shows thematisch einfach völlig falsch gelegt und passten nicht zum jeweiligen Tag oder den Abendthemen.

Wie schon erwähnt, gab es wirklich keine dramatischen Beanstandungen, aber eben einfach Kleinigkeiten, die uns aufgefallen sind. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir schon zu verwöhnt sind. ;-)

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