3. Tag: Ankunft in Bari & Ausflug nach Alberobello & Aufenthalt im Samsara-Spa


Heute ein klein wenig ausgeschlafen, machten wir uns auf 9 Uhr morgens fertig, kurze Zeit später wurde uns auch schon das Frühstück auf die Kabine gebracht. Diesen Service nahmen wir wieder nur all zu gerne in Anspruch. Denn das Gewusel am Frühstücksbüffet brauchten wir um diese Zeit wirklich noch nicht (abgesehen davon soll das Frühstück im Restaurant wohl auch nicht reichlicher sein). Und so konnten wir ganz gemütlich auf unserem Balkon frühstücken - mit herrlichem Blick aufs Meer und unter warmen Sonnenstrahlen.

Möchte man den Frühstücks-Service nutzen, muss man bereits am Vorabend die vom Kabinenboy in die Kabine gelegte Karte ausfüllen und an die Tür hängen. Eben das ankreuzen, was man gerne möchte, außerdem den Zeitraum angeben, innerhalb dessen man das Essen wünscht. In der Regel wird es einem eine Viertelstunde früher gebracht (dies berücksichtigen!). Dieser Service kostet nichts zusätzlich (Stand: Mai 2009), allerdings ist die Auswahl etwas eingeschränkt.

Bild Gut gestärkt, holten wir uns anschließend unsere Rettungswesten, denn für 10 Uhr war die Seenotrettungsübung angesagt. Und an dieser müssen bekanntlich alle Passagiere teilnehmen. Auch die, die schon mehrmals mit Kreuzfahrtschiffen unterwegs waren. Punkt 10 Uhr ertönte dann auch das Signal und wir marschierten aufs Seitendeck. Jede Kabine hat eine Musterstation auf der Bordkarte verzeichnet, zu der man sich anschließend begeben muss.

Wir mussten uns alle in Reihen aufstellen, die großen Leute haben dabei Pech ;-), denn sie müssen sich ganz hinten hinstellen. Nachdem alle Passagiere da waren, wurden noch die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen in mehreren Sprachen durchgesagt, anschließend war das ganze auch schon wieder vorbei.

Wir trafen auf Susi und Carsten und verabredeten uns für die nächste Viertelstunde. Wir wollten Fotos anschauen (beim Einchecken wurden welche gemacht), außerdem ein wenig in den Bordshops spazieren gehen.

Während sich kurze Zeit später Toni und Carsten auf den Weg in den Samsara-Spa-Bereich machten (wir Mädels unternahmen einen Ausflug, die Jungs blieben an Bord und gönnten sich einen Erholungstag), gingen Susi und ich noch eine Kleinigkeit essen und beobachteten dabei das Einlaufen in den Hafen von Bari.

Gegen 12.45 Uhr war schließlich auch schon Treffpunkt für den gebuchten Ausflug "Alberobello" und wir marschierten in die Grand Bar Elettra. Leider verzögerte sich die Freigabe des Schiffes ein wenig und anstatt um 13 Uhr kamen wir erst gegen halb 14 Uhr von Bord.

Bild Während der knapp einstündigen Fahrt nach Alberobello, vorbei an den Landschaften Apuliens, erklärte uns der Reiseleiter einiges interessantes über diese Region, die Leute und auch über die Trulli-Häuser, die wir uns heute ansehen wollten. Leider fing es zwischendurch ganz schön zu Regnen an. Susis und meine Laune war kurze Zeit nicht die beste. Ohne etwas zu sagen, dachte wohl jeder das gleiche: Das kann ja heiter werden.

Doch mit zunehmender Zeit wurde es auch zunehmend besser. Endlich in Alberobello angekommen (einem eigentlich sehr ausgestorbenen Ort, würden nicht immer wieder Touristen hierher kommen), kam sogar ein ganz klein wenig die Sonne hervor und innerhalb weniger Minuten wurde es richtig heiß.

Vom Parkplatz bis in die Stadt waren es etwa 10 Minuten Fußweg. Der Reiseleiter war nicht zu bremsen und lief uns fast davon. Etwas eigenartig. An den ersten Trulli-Häusern angekommen, erklärte er uns schließlich, dass wir jetzt nur noch etwa 15 Minuten Zeit hätten, um uns das Dorf anzusehen, anschließend wäre ein Platz im daneben liegenden Restaurant reserviert, in welchem wir apulische Köstlichkeiten probieren könnten. Aha - wir waren also nur hierher gekommen, um etwas zu essen? Und die Trulli-Häuser? Hat man eins gesehen, hat man alle gesehen? ;-) Susi und ich waren uns schnell einig, dass wir definitiv nicht zum Essen mitgehen und uns lieber die Stadt ansehen werden. Der Reiseleiter war zwar über unsere Abmeldung nicht begeistert, allerdings schlossen sich unserer Meinung schnell noch ein paar weitere an. ;-)

Bild Wir ließen den Rest der Gruppe also zum Essen gehen (denn: auf dem Schiff gibt's ja nichts) und spazierten ganz gemütlich durch Alberobello. Ganz ehrlich: Mir war es so fast lieber. Das wichtigste hatte uns der Reiseleiter schon erzählt und ich schaute mir das ganze eh lieber in Ruhe und ohne tausend andere Leute an. So konnte man auch gut und ungestört fotografieren.

Alberobello ist eine winzige, noch fast ursprüngliche Stadt mitten in Apulien. Sie ist geprägt durch ihre Trulli-Häuser (Kegelbauten), die von den Hirten aus dieser Gegend errichtet, jedoch nicht als richtige Häuser angesehen wurden und somit steuerfrei waren. Da sich in Alberobello ganze Stadtteile dieser Häuser befinden, wurde sie schließlich auch zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Trotz der Touristen, finde ich, hat sich das Städtchen viel Charme bewahrt.

Aber auch schon während unserer Fahrt nach Alberobello konnten wir hier und da die Trulli-Häuser sehen. Es sind runde, selten auch viereckige weiß gestrichene Bauten mit sehr charakteristischen Kegeldächern aus Kalksteinplatten, die ohne Mörtel aufeinander geschichtet sind. Auch heutzutage wird noch in diesen Häusern gewohnt, allerdings konnte man auf dem Land gut sehen, dass daneben oftmals noch richtige Häuser oder zumindest Anbauten gemacht wurden, um alles ein wenig größer zu gestalten. In Alberobello selbst sind in diesen Häuschen inzwischen größtenteils Restaurants und Souvenirläden untergebracht.

Entstanden sind die Häuser bzw. diese Bauart durch Girolamo II, Herzog von Acquaviva. Da Ende des 13. Jahrhunderts durch den Kaiser verboten wurde, neue Ortschaften ohne Erlaubnis zu gründen und es mit Erlaubnis einiges gekostet hätte, beschloss Herzog Girolamo II, alle Gebäude im Stil der Trulli-Häuser zu errichten, da man diese Häuser ganz einfach und schnell wieder demontieren und an anderer Stelle aufbauen könnte. Somit entstand nie eine richtige Ortschaft.

Bild Die hohen Kegeldächer dienten als Vorratsspeicher für das Getreide der Bauern. Unter dem Kegel war der Wohnraum der Menschen oder auch Stall für ihr Vieh. Hier lebten Mensch und Tier zusammen. Kam Nachwuchs, wurde ein weiteres Trullo gebaut. Je mehr Kegeldächer, desto größer und wohlhabender galt damals die Familie.

Susi und ich schlenderten ganz gemütlich durch die vielen Gassen und kamen an wirklich tollen Trulli-Häusern vorbei. Manche sahen etwas heruntergekommener aus, andere dafür strahlten uns in frischem Weiß entgegen. Hier wird tatsächlich noch in welchen gewohnt, immer wieder hörte man einen Fernseher laufen oder sah man Menschen aus den Häusern kommen. Die Türen zu den Häusern sind meist offen, aber durch einen Vorhang geschützt, damit nicht jeder hinein sehen kann.

Richtig nett fand ich es, als wir so allein und verlassen durch einen dieser Stadtteile spazierten und plötzlich einige Fiat 500 (das alte Modell!) uns entgegen kamen. In allen erdenklichen Farben fuhren sie an uns vorbei; es passte irgendwie so richtig zu diesen Häusern und der doch etwas klein geratenen Stadt.

Immer wieder kamen wir an solchen Häusern vorbei, bis wir schließlich den Stadtkern erreichten. Die Geschäfte sahen alle ziemlich alt aus, viel Leben scheint hier nicht zu sein. Von einer Anhöhe einer kleineren Kirche hatten wir einen schönen Ausblick auf die gegenüberliegende Seite der Stadt und somit auf ein noch größeres Meer an Trulli-Häusern. Vorbei an der Basilika Minore Die Santi Medici gelangten wir schließlich in diesen Stadtteil und spazierten enge Gassen hinauf. Hier sammeln sich die Souvenir- und Kunstläden, auch war heute ganz schön viel los. Von einer Aussichtsterrasse aus hatten wir einen tollen Ausblick über die Stadt und konnten anschließend noch das Innere eines solchen Trullo besichtigen.

Alles gesehen, war es schließlich auch schon wieder Zeit, in Richtung Parkplatz zu laufen. Mit dem Bus ging es wieder etwa eine Stunde zurück nach Bari. Während der Fahrt fielen uns beiden die Augen zu, es war doch ein anstrengender Ausflug gewesen und wir hatten viele Eindrücke gewonnen.

Wieder auf dem Schiff, trafen wir auch schon auf unsere Männer. Toni und Carsten hatten es sich den gesamten Tag über im 3.500 qm großen Samsara-Spa-Bereich gemütlich gemacht und alle erdenklichen Anwendungen getestet. Von Thalasso-Therapie-Becken über Sauna und Türkischem Dampfbad bis hin zu erholsamen Steinliegen war quasi alles mit dabei. Außerdem wurde auch das Fitness-Studio noch genauer unter die Lupe genommen; wenn schon, denn schon. :-)

Bild Wir ruhten uns ein klein wenig auf der Kabine aus und machten uns schließlich schon wieder für den Abend fertig. Das Auslaufen aus dem Hafen von Bari verfolgten wir nicht, da es nicht sonderlich interessant war, zudem tröpfelte es leicht. Wir begaben uns stattdessen direkt ins Restaurant Taurus und freuten uns schon auf das Essen. Inzwischen hatte ich mächtigen Hunger, aber der würde ja schnell gestillt werden.

Das Theater ließen wir heute sein, denn irgendwie sprach uns die Akrobatik-Show nicht an. Stattdessen schlenderten wir entlang der Shopping-Meile und die Jungs übten sich im Kicker-Spielen. ;-)

Den restlichen Abend verbrachten wir wieder in einer der Bars und genossen leckeren Cocktail. Die sind hier wirklich gut auf der Costa, waren aber jeden Tag mit reichlich Alkohol gefüllt …

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