2. Tag: Ankunft in Wien, Stadtbesichtigung mit Besuch der Weihnachtsmärkte


Den heutigen Tag begannen wir erst einmal mit ... ausschlafen! :-) Ach, tat das guut! Erst gegen 9.15 Uhr marschierten wir ins Restaurant zum Frühstücken. Vom Müsli über Croissants bis hin zu Würstchen mit Speck gab es hier alles. Die Auswahl war gut und reichlich und so ließen wir es uns richtig schmecken.

Bild Da wir heute erst gegen Mittag in Wien ankommen würden, hatten wir noch genügend Zeit, uns zu erholen. Wir machten es uns mit unseren Büchern in der Lounge Bar bequem und konnten noch ein paar der Schleusendurchfahrten miterleben. Die meisten hatten wir bereits heute Nacht passiert; und davon rein gar nichts mitbekommen. Zumindest ich nicht. Zwar ruckelt es doch immer ein klein wenig, aber wenn ich schlafe, dann schlafe ich.

Insgesamt gibt es neun Schleusen auf dem Weg von Passau nach Wien. Eine ganze Menge, die den Kapitän auch zeitlich ganz schön unter Druck setzen können. Denn vor allem in den Sommermonaten herrscht hier auf der Donau reger Verkehr und ein Schleusenvorgang dauert ca. dreißig Minuten. Da muss man gut planen oder auch reichlich Wartezeiten in Kauf nehmen. Während des Winters dagegen ist nicht mehr so viel los, so dass wir recht gut im Zeitplan lagen und auch meist früher als erwartet in den einzelnen Städten einliefen.

Besonders interessant waren die Schleusenfahrten von der Kabine bzw. dem Balkon aus zu beobachten. Oftmals trennten nur wenige Zentimeter Schiff und Wand. Schon interessant, das ganze mal mitzuerleben, wenngleich die Schleusen an sich nicht wirklich "schön" anzusehen sind.

Noch während des Vormittags gab es in der Lounge Bar eine kleine Ausflugsvorstellung, zudem wurde uns ein Stadtplan für Wien ausgehändigt. Sehr positiv empfanden wir die Tatsache, dass die Crew zwar verständlicherweise zuerst einmal die geführten und buchbaren Ausflüge anpries - danach wurde man aber auch ausgiebig über eine individuelle Ausflugsgestaltung informiert. Es wurden Tipps gegeben, was man machen oder lieber sein lassen sollte, welche Metro-Tickets die richtigen sind und an der Rezeption lagen weitere Broschüren, wie z. B. eine Auflistung der schönsten Weihnachtsmärkte in Wien, aus.

Nach dieser Vorstellung wurde es dann - zumindest für uns Bayern - etwas peinlich. Frühschoppen war angesagt; mit Dirndl und Weißbier sowie Weißwürsten. Ohje, ohje ... Schnell packten wir unsere Sachen und dampften ab. Also das muss man sich nun wirklich nicht antun. Peinlicher geht's nicht mehr; aber die Leute lieben es ...

Bild Von der Kabine aus konnten wir eine Weile das "Einlaufen" in Wien beobachten und legten schließlich gegen 12.30 Uhr am Handelskai (Neue Donau) an.

Bevor es für uns nach draußen ging, aßen wir noch eine Kleinigkeit zu Mittag und spazierten schließlich gemütlich los. Über die Reichsbrücke ging es ein Stück entlang der Lassalleestraße und anschließen direkt zum Prater. Wir hatten uns entschieden, uns erst einmal hier umzusehen und je nach Zeit dann noch weiter in die Stadt zu fahren.

Der Prater ist Wiens Vergnügungsviertel. Hier kann man Achterbahn fahren, dort dürfen kleine Mädchen Reiten gehen, wiederum in einem anderen Eck lassen sich Teenies in der Geisterbahn erschrecken. Und dazwischen gibt es kleine Würstlbuden oder auch Biergärten. Das Riesenrad kann man schon Weitem sehen und ist neben dem Stephansdom das zweitwichtigste Wahrzeichen der Stadt. 1897 eingeweiht, war es damals das größte Riesenrad der Welt.

Wir spazierten ein wenig übers Gelände, allerdings war hier heute - Freitag-Nachmittag - rein gar nichts los! Die meisten Fahrgeschäfte hatten geschlossen, nur die Geisterbahn lockte schaurig die Besucher. Hm, das hatten wir uns anders vorgestellt bzw. hatte ich es auch noch anders in Erinnerung. Aber im Winter ist so ein Vergnügungspark eben doch nur halb so schön.

Also drehten wir wieder um, spazierten über den kleinen Weihnachtsmarkt und betraten anschließend das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds. Ich bin ja absoluter Fan davon und wo es eines gibt, bin ich drin. So war ich sehr froh, dass ich meine Freundin gar nicht großartig dazu überreden musste und sie sofort "ja" zu meinem Vorschlag sagte.

Den Eintritt von 18,50 € (ganz schön happig!) bezahlt (Stand: November 2013), traten wir ein. Das Museum ist in verschiedene Themenbereiche aufgeteilt, so dass wir Figuren aus Geschichte & Politik, Kino, Musik, Sport & Kultur und vieles mehr zu sehen bekamen. Besonders toll fand ich natürlich Kaiserin Elisabeth. Uuuiii ... da gab's ein kleines Fotoshooting. ;-) Doch auch für ein paar Minuten die Sekretärin von Präsident Obama zu sein oder mit Udo Jürgens Klavier zu spielen, hatte was. Theres besuchte die Couch von Sigmund Freud und hatte Mitleid mit Robbie Williams, weil sich so gar keiner mit ihm fotografieren lassen wollte. - Alles in allem hatten wir hier ziemlich viel Spaß, waren aber nach gut einer Stunde auch schon wieder durch.

Bild Von der Station Praterstern fuhren wir gerade mal zwei Stationen, dann kamen wir auch schon am Stephansdom heraus. Wir entschieden uns für ein 24-Stunden-Ticket zum Preis von 7,10 € (Stand: November 2013). Somit konnten wir beliebig hin und her fahren und mussten nicht ständig neue Tickets ziehen.

Vom Stephansplatz aus marschierten wir zum kleinen Weihnachtsmarkt, der sich rund um den Dom herum aufgebaut hat, und anschließend durch zahlreiche Straßen weiter zur Spanischen Hofreitschule. Inzwischen hatten wir beide Lust auf ein warmes Getränk und Kuchen und so machten wir uns auf die Suche nach einem netten Café. Doch viele der typischen Kaffeehäuser waren bereits vollkommen überfüllt; vor vielen standen die Leute sogar an, um einen Platz zu bekommen ...! Ist ja alles schön und gut; auch ich wollte gerne in ein typisches Kaffeehaus. Aber sich die Beine in den Bauch stehen, ich weiß ja nicht, soo besonders kann ein Café gar nicht sein. Wir jedenfalls probierten mehrmals unser Glück, bis mir schließlich das Café Oper Wien einfiel, in welchem ich im Sommer mit Toni und Benita war. Das hatte mir damals recht gut gefallen und siehe da - hier gab es noch freie Plätze. Wir ließen uns Sacher Torte und Kaiserschmarrn schmecken und bummelten anschließend gut aufgewärmt zum Maria-Theresien-Platz.

Dort befindet sich einer der schönsten Weihnachtsmärkte von Wien, wie ich finde. Genau genommen nennt er sich "Weihnachtsdorf" und liegt zwischen dem Kunst- und dem Naturhistorischen Museum. Inzwischen war es schon dunkel geworden, die Buden waren beleuchtet, frische Maroni und Glühweihn dufteten uns entgegen. Weihnachten!!! Zum ersten Mal in diesem Jahr hatte ich so etwas wie Weihnachtsstimmung. Und das ganz ohne Schnee. ;-) Zu kaufen gibt es hier eine bunte Mischung aus Kitsch, Handwerk und natürlich kulinarischen Leckerbissen. Wir schlenderten mehrmals hin und her und weil wir noch genügend Zeit hatten, ging es gleich nahtlos über zum Christkindlmarkt am Rathausplatz.

Entlang des Burgrings und vorbei am Parlament, standen wir wenige Minuten später im bunt beleuchteten Rathauspark. Wie schön! Fast jeder Baum hier war anders geschmückt; der eine hatte lauter Geigen zwischen den Ästen, der andere trug rote Bärchen und woanders "tropfte" das Licht. Einfach wundervoll!

Bild Dieser Weihnachtsmarkt nennt sich ganz klassisch "Wiener Christkindlmarkt" und ist bei Weitem der größte und bekannteste Weihnachtsmarkt Wiens. Direkt vor dem Rathaus steht ein riesiger Weihnachtsbaum, natürlich hübsch geschmückt und umfangreich beleuchtet. Wir wurden gar nicht mehr fertig mit dem Fotografieren; so schön war das alles anzusehen. Kitsch pur, aber auch herrlich romantisch.

Obwohl es hier teilweise ganz schönes Gedränge gab, hielten wir uns doch eine ganze Weile auf. Der Hunger wurde gestillt und der Glühwein probiert. Mmhhhh ... Doch der hatte es ganz schön in sich. Puh, ein Glas hat definitiv gereicht. Eigentlich hatten wir nun beide noch Lust auf eine "nächtliche" Stadtrundfahrt und meine Freundin erinnerte sich an eine Straßenbahn, die genau eine solche Tour machen würde. Nach langem Suchen fanden wir schließlich jedoch heraus, dass sie leider nur tagsüber fährt und wir heute somit Pech gehabt hatten. Na gut, dann geht's eben zurück aufs Schiff. Wir spazierten noch gemütlich den Universitätsring entlang und stiegen am Schottentur in die U-Bahn, die uns zur Haltestelle Vorgartenstraße brachte. Von hier spazierten wir noch gut 10 Minuten zu Fuß zum Schiff.

Unsere Taschen in die Kabine gebracht, machten wir es uns noch eine Weile in der Lounge Bar bequem und ließen uns vom Barkepper einen Long Island kreieren. ;-) Dank der Crew die neben uns stand, machte er ihn besonders "gut"; wie gut, dass der Weg zur Kabine anschließend nicht soo weit war.

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