1. Tag: Anreise nach Passau, Stadtbesichtigung & Einschiffung auf der A-Rosa Bella


Noch die letzten Utensilien im Koffer verstaut, verabschiedete ich mich gegen 10 Uhr von Toni und all meinen Tieren und machte mich auf den Weg zu meiner Freundin.

Wie immer, war es ein komisches Gefühl, ohne meinen Mann zu verreisen. So oft ist das bei uns ja nicht der Fall und irgendwie fehlt dann einfach was, wenn er nicht neben mir sitzt. Doch ich freute mich auch sehr auf die gemeinsame Reise mit meiner Freundin. Der letzte gemeinsame Trip lag schon eine Weile zurück. Nun hatten wir mal wieder genügend Zeit zum Plaudern und wollten es uns einfach gutgehen lassen.

Bild Knapp zwei Stunden dauerte die Fahrt nach Passau, die dank guten Wetters einwandfrei verlief. Kurz nach 12 Uhr gaben wir das Auto an der Parkgarage GLOBUS im Gewerbegebiet ab. Den Parkplatz hatte ich bereits vorab über das Internet gebucht, vor Ort klappte dann alles absolut problemlos. Kaum aus dem Auto ausgestiegen, wurden schon die Koffer in Empfang genommen und in einen kleinen Transporter verladen. Sie würden wir erst wieder auf unserer Kabine zu Gesicht bekommen. Währenddessen meldete ich mich an, zahlte die Gebühr von 47,- € und parkte das Auto auf dem mir zugeteilten Stellplatz. Nach und nach trafen weitere Reisende ein und nach einer kleinen Kaffeepause ging es nach einer halben Stunde schließlich mit dem Bus in Richtung Schiff.

Aufgrund nicht abgeschlossener Kaimauerarbeiten in der Passauer Altstadt wurde der Liegeplatz der A-Rosa-Schiffe kurzfristig auf Passau-Lindau verändert. Weil sich dieser ca. drei Kilometer außerhalb befindet und wir noch frühzeitig dran waren, ließ uns der Busfahrer in der Altstadt raus, damit wir noch etwas Zeit für eine Stadtbesichtigung hatten. Perfekt! So sparten wir uns die Taxifahrt, denn Passau wollte ich mir heute ohnehin noch etwas näher ansehen. Ich war zwar schon häufiger als Kind hier zu Besuch, konnte mich aber nicht mehr so wirklich daran erinnern.

Vom Rathausplatz mit dem Rathaus aus dem 14. Jahrhundert hatten wir einen schönen Blick auf die Donau sowie auf die Veste Oberhaus, eine Festung aus dem Jahre 1219. Sie war größtenteils Burg und Residenz des fürstlichen Bischofs vom Hochstift Passau. Heute befindet sich darin das Oberhausmuseum sowie ein Restaurant, ein Aussichtsturm und vieles mehr.

Wir spazierten über kleinere Straßen und den Römerplatz zum Kloster Niedernburg, direkt gegenüber befindet sich das Museum der Modernen Kunst. Wir drehten wieder um und liefen erneut durch enge Straßen, als wir schließlich den Residenzplatz erreichten. Hier wohnten einst Bischof und Kaufleute Seite an Seite und hier kann man anhand der prachtvollen Bürgerhäuser noch heute erkennen, wie reich die Stadt einmal war. Der in der Mitte stehende Wittelsbacher-Brunnen stellt die blaue Donau, den grünen Inn und die schwarze Ilz dar, die am Dreiflüsseeck zusammenlaufen.

Bild Von hier war es nicht mehr weit bis zum Domplatz und dem Dom St. Stephan. Durch den schweren Brand 1662 brannte der Dom zu weiten Teilen ab. Lediglich der gotische Chor konnte gerettet werden. Doch nach und nach wurde der Dom wieder aufgebaut. Wir spazierten quer über den Domhof mit seinem ehemaligen Domkreuzgang, welcher den letzten Rest des 739 bezeugten Domklosters darstellt. Das Innere des Doms hat uns sehr beeindruckt. Zahlreiche Fresken, eine riesige Orgel. Sehr imposant.

Der Christkindlmarkt vor dem Dom hatte leider noch nicht geöffnet, da waren wir eine Woche zu früh dran. Aber nicht so schlimm, denn in den nächsten Tagen würden wir noch genügend Weihnachtsmärkte abgrasen.

Wir spazierten noch ein wenig durch die Straßen von Passau und dann langsam wieder zurück in Richtung Donau und zum Rathausplatz. Kurz nach 14 Uhr sammelte uns hier der Busfahrer wieder auf und fuhr uns direkt nach Passau-Lindau zur Anlegestelle. Heute waren gleich zwei Schiffe im Hafen; unsere A-Rosa Bella sowie die A-Rosa Donna. Beide Schiffe lagen nebeneinander, so dass wir erst einmal durch die Donna mussten, um auf unser Schiff zu gelangen.

Dort wartete auch schon ein Teil der Crew und begrüßte uns mit einem fröhlichen Hallo, vom Hoteldirektor wurden wir sogar per Handschlag begrüßt. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber bei einem so kleinen Schiff ist das natürlich machbar. Ich fand's sehr nett, sehr persönlich. Auch über die Rose haben wir Frauen uns sehr gefreut. Wir stellten uns an der Rezeption an, zeigten unsere Buchungsunterlagen vor und kurz darauf wurde uns dann auch schon die Kabinennummer genannt. Diese wird von A-Rosa vergeben und erfährt man erst vor Ort. Wir bekamen die 241 auf Deck 2 und ein Zimmermädchen führte uns dann auch direkt dorthin.

Die ca. 14,5 qm große Kabine ähnelt sehr den Kabinen auf den AIDA-Schiffen. Generell hatten wir sehr schnell den Eindruck, auf dem "falschen" Schiff eingecheckt zu haben. ;-) Kein Wunder, wenn AIDA Cruises und A-Rosa den gleichen Innenarchitekten beauftragen. ;-) Die Farben, die Ausstattung ... alles identisch.

Bild Weil unsere Koffer noch nicht da waren, schnappten wir uns erst einmal die Kameras und erkundeten das Schiff. Die A-Rosa Bella verfügt über insgesamt 4 Decks, wovon auf Deck 1 und Deck 2 auschließlich Kabinen zu finden sind. Auf Deck 3 spielt sich das Bordleben ab. Ganz vorne befindet sich die Lounge Bar mit Bühne, danach folgt der Spa-Bereich inklusive Fitnesscenter. Einmal durch das Foyer hindurch, erreicht man den kleinen Bordshop und vorbei an der Café-Bar steht man dann auch schon im Marktrestaurant. Dieses besitzt noch eine kleine Terrasse, was vor allem im Sommer herrlich ist, aber auch während dieser Reise wurde es rege genutzt. Deck 4 ist schließlich das Sonnendeck. Hier befindet sich mit das Wichtigste des Schiffes: Das Steuerhaus. Zudem gibt es einen beheizten Pool, ein Großfigurenschach, Shuffleboard, Putting Green und natürlich ausreichend Liegeplätze. Im Sommer ist es bestimmt herrlich, hier zu liegen und die vorüberziehende Landschaft zu bestaunen. Wir nutzten das Deck nur selten, denn es war doch - vor allem bei Fahrt - ganz schön frisch.

Ja, und das war es dann auch schon. Sehr übersichtlich! ;-) Ich war wirklich gespannt, ob es mir in den nächsten Tagen schnell langweilig werden würde, denn auf den großen Kreuzfahrtschiffen ist ja immer weitaus mehr geboten. Doch eines sei vorweg gesagt: So ein kleines Schiff hat durchaus seine Vorteile!!

Nun machte sich der Hunger bemerkbar und so suchten wir uns einen Platz im Marktrestaurant. Das Büffet war zwar nicht riesig, bot aber genügend Auswahl zum satt werden. Kurz vor Abfahrt ging es zurück in die Kabine. Die Koffer standen inzwischen bereit und so räumten wir schnell unsere Sachen in die Schränke und begaben uns zum Ablegen wieder hinaus auf Deck 4.

Dank des sehr sonnigen Tages heute wurde uns noch eine schöne Abendstimmung beschert und so betrachteten wir das Auslaufen hier auf dem Sonnendeck. Gegen 16 Uhr verabschiedeten wir uns von Passau, auch von der A-Rosa Donna, die jedoch nur kurze Zeit nach uns ablegte; sie machte schließlich die gleiche Tour wie wir und sollten wir tagtäglich wieder antreffen.

Los ging's ... meine erste Flusskreuzfahrt. :-) Das musste gefeiert werden und so suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen in der Lounge Bar und bestellten den ersten Cocktail.

Bild Um 17.30 Uhr stand die Seenotrettungsübung auf dem Plan. Dazu trafen sich alle in der Lounge Bar, jedoch ohne Schwimmweste (diese befindet sich aber in der Kabine). Anhand eines Films wurden wir über die Sicherheitsbestimmungen an Bord informiert und auch der Kreuzfahrtdirektor warnte nochmals eindringlich vor etwaigen Gefahren, auch anhand sehr einprägender Fallbeispiele. Manchmal würde ich mir bei den Hochseekreuzfahrten auch solch intensive Rettungsübungen wünschen.

Nach einer kleinen Pause in der Kabine machten wir uns schließlich fertig für den Abend und suchten uns auf 19 Uhr einen Platz im Restaurant. Mit einem Schreiben auf der Kabine wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass es anstatt des für A-Rosa üblichen Büffets auf dieser Reise nun feste Essenszeiten mit Menü (für die Abende) gab. Für mich, die ganz gerne abends in gemütlicher Atmosphäre á-la-carte isst, kein Problem. Allerdings war man natürlich zeitlich immer etwas abhängig. Wollte man am Abendessen teilnehmen, musste man seinen Tagesplan und seine Städtebesichtigungen darauf abstimmen, was wiederum zeitliche Einbußen mit sich brachte. Von daher traf diese Änderung nicht überall auf Zustimmung.

Das 4-Gänge-Menü konnte man sich immer selbst zusammenstellen. So gab es zur Auswahl zwei verschiedene Vorspeisen, eine Suppe, drei verschiedene Haupt- und zwei verschiedene Nachspeisen. Die Portionen waren reichlich, teilweise fast zu viel, so dass wir oft gar nicht alles schafften.

Nach dem Abendessen ließen wir den restlichen Tag schießlich noch ganz gemütlich ausklingen und planten unseren ersten Tag in Wien.

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