3. Tag: Stadtrundgang durch Oslo


Bereits um 7.30 Uhr fuhren wir in den Hafen von Oslo ein. Die Fahrt durch den rund 100 km langen Oslofjord bekamen wir leider nicht mit. Zum einen war es noch dunkel, zum anderen hatte ich auch ehrlich gesagt keine Lust, schon frühmorgens dafür aufzustehen. Aber alles halb so schlimm; beim Auslaufen am Nachmittag würden wir ihn schließlich noch genießen können.

Wir gingen zum Frühstücken ins Marktrestaurant und begaben uns auf 9.30 Uhr zur Rezeption. Hier war Treffpunkt für unseren Stadtrundgang durch Oslo. Ein bisschen Bauchweh hatte ich ja schon. Mein erstes Mal als "Reiseleiter", die Leute würden sich voll und ganz auf mich verlassen. Nicht nur sie waren gespannt, was sie hier erwarten würde; auch ich war neugierig, wie der Tag heute verlaufen würde.

Bild Als wir uns schließlich zu 13. auf den Weg machten, habe ich mich sehr gefreut. Mit so vielen Teilnehmern hatte ich nicht gerechnet. Sehr schön. :-)

Wir verließen das Schiff und gingen zuerst einmal in Richtung Rathaus. An der Akershusstranda erzählte ich ein paar Grunddaten über die Stadt und das Land und anschließend marschierten wir hoch zur Festung Akershus. Sie entstand 1299 durch König Hakon V und wurde im 14. Jahrhundert sowie später auch im 18. Jahrhundert noch weiter ausgebaut und renoviert. Hier liefen wir quer durch die Anlage, gespickt mit zahlreichen Gebäuden, in denen diverse Museen untergebracht sind. Von einem Aussichtspunkt aus hatten wir einen schönen Blick auf die AIDAsol. Zum Greifen nah und in voller Pracht zu sehen. Einfach schön.

In der Anlage hielten wir uns ziemlich lange auf und trafen anschließend auf die Soldaten, die hier Wache hielten. Die Wachablösung würde erst um 13.30 Uhr stattfinden, zu dieser Zeit war aber schon wieder Abfahrt. Aber so spektakulär ist das hier auch nicht im Vergleich zu London.

Bild Eigentlich wollte ich gerne einen Abstecher zum Opernhaus machen, einem der neuesten und prunkvollsten Gebäude der Stadt, und von der Plattform die Aussicht auf Oslo genießen, doch das Wetter spielte leider nicht mit. Es war kalt, eisig kalt, wir liefen alle in Winterkleidung und mit Schal und Mütze herum und trist war es obendrein. Da würden wir mit Sicherheit nicht viel sehen. Und weil es von hier aus auch ein ganz schönes Stück zu Laufen war, entschied ich mich kurzerhand, diese Etappe einfach aus zu lassen. Gestört hat es niemanden.

Über ein paar Querstraßen erreichten wir die Karl Johans Gate, auch als "Via Veneto des Nordens" bekannt und eine der bekanntesten Straßen der Stadt. Sie ist knapp 2 km lang und führt in gerader Linie vom Hauptbahnhof zum Schloss der Königsfamilie. Hier entlang findet man edle Shoppingadressen, Luxushotels und Spitzenrestaurants, aber auch ein paar kulturelle Höhepunkte.

Bei den Basarhallen bogen wir auf die Karl Johans Gate ein. In den Hallen bieten Pakistani, Inder und Libanesen exotische Waren an. Das halbrunde Gebäude wurde 1841 erbaut. Direkt daneben steht die Oslo Domkirke. Im Jahre 1697 eingeweiht, wurde sie zuletzt zwischen 2006 und 2010 restauriert.

Wir gingen weiter und entdeckten das Grand Hotel mit dem dazugehörigen Grand Café und das Parlamentsgebäude Storting; mit den neogotischen Backsteinen ein imposanter Bau.

Bild Direkt davor liegt der Eidsvollpark und das Nationaltheater sowie das Hotel Continental und die Universität, die jedoch gerade restauriert wurde. Direkt an der Ecke der Karl Johans Gate und der Universitetsgata befindet sich das Hard Rock Café und diesem statteten wir schließlich einen Besuch ab. Das Café selbst ist nicht groß und ehrlich gesagt sieht es auch nicht unbedingt einladend aus. Aber ein T-Shirt musste natürlich sein.

Alle Teilnehmer wieder eingesammelt (manche von ihnen hatten sich in der Zwischenzeit die Umgebung etwas näher angesehen), ging es auch schon wieder weiter. Regenschirm auf, Regenschirm zu - das Wetter wechselte ständig, aber zum Glück blieben wir von langanhaltenden Regenschauern verschont.

Nun ging es auf direktem Wege zum Königlichen Schloss, das man dank der schnurgeraden Straße schon von Weitem sehen kann. Es befindet sich in Staatsbesitz und steht dem König von Norwegen zur Verfügung. Es ist von einem 22 Hektar großen Park umgehen und dient sowohl als Residenz des Königs als auch zu Repräsentationszwecken. 173 Räume sind hier untergebracht; damit gehört das Schloss zu den kleineren Residenzen Europas.

Bild Leider wurde das Schloss gerade restauriert, weshalb es rund herum von Planen umgeben war. Echt schade. Dass wir es aber auch immer so erwischen. Dafür kam aber die Sonne zum Vorschein und wir konnten unsere Schirme für den Rest des Tages komplett wegpacken.

Von hier aus ging es nun über mehrere Querstraßen in Richtung Aker Brygge. An einem kleinen Markt, der auf dem Weg lag, kaufte Theres Süßwarenspezialitäten des Landes ein und reichte sie zum Probieren herum. Mmmhh, sehr lecker!

Wir erreichten das Rathaus, das Wahrzeichen der Stadt und gleichzeitig ein sehr umstrittener Bau. 1950 wurde es anlässlich der 900-Jahr-Feier Oslos eröffnet und war den Norwegern lange Zeit ein Dorn im Auge. Die Architektur sprach nicht jeden an. Es beherbergt Büroräume für rund 450 Angestellte. Die Türme sind unterschiedlich groß, der eine 66, der andere 63 Meter hoch. Erst 2000 wurde das Glockenspiel ausgebaut. Es besteht heute aus 49 Bronzeglocken unterschiedlicher Größe, die zwischen 4000 und 14 kg wiegen.

Das Rathaus ist in der ganzen Welt bekannt, nicht nur wegen der etwas außergewöhnlichen Bauweise, sondern vor allem durch den Friedens-Nobelpreis, der hier jährlich am 10. Dezember verliehen wird.

Bild Direkt gegenüber befindet sich das Nobel-Friedenszentrum. Hier kann man eine Ausstellung zu den Arbeiten bisheriger Nobelpreisträger besichtigen.

Nur wenige Meter dahinter beginnt die Aker Brygge, eine der beliebtesten Gegenden der Stadt. Das ehemalige Werftgelände wurde zu einem einzigartigen Wohn-, Handels- und Restaurantcenter umgebaut. Auch Shoppingcenter gibt es. Die Hauptverkehrsader wurde untertunnelt. Schon von weitem unverkennbar sind die modernen Glitzerfassaden. Hier trifft sich die Osloer Jugend, täglich quillt die Uferpromenade über von Menschen, an warmen, sonnigen Tagen herrscht hier südländische Stimmung.

Wir spazierten die Straße entlang und erreichten somit auch das Ende meiner kleinen Stadtrundführung. Ein Teil unserer Gruppe machte es sich in einem der zahlreichen Cafés bequem, der andere marschierte gemütlich die Uferpromenade entlang. Von hier aus hatten wir auch einen schönen Ausblick auf die AIDAsol, im Hintergrund die Festung Akershus. Die Sonne strahlte vom Himmel; gemeinsam mit den immer noch dicken Wolken ergab das schöne Fotomotive.

Nachdem wir uns hier eine Weile aufgehalten hatten, ging es schließlich wieder zurück zum Schiff. Der Hunger machte sich bemerkbar. Nur kurz unsere Sachen in der Kabine verstaut, trafen wir uns schließlich wieder im California Grill auf einen selbst zusammen gebastelten Burger. ;-)

Inzwischen hielt sich die Sonne dauerhaft über Oslo und von Bord konnten wir noch ganz tolle Fotoaufnahmen machen, um 14 Uhr legten wir schließlich ab. Auf Wiedersehen, Oslo, bis zum nächsten Mal.

Bild Wir trafen wieder auf weitere Leute aus unserer Gruppe und gemeinsam machten wir es uns auf Deck 12 bequem und sahen beim Auslaufen aus Oslo zu. Nun konnten wir den Oslofjord noch in vollen Zügen genießen. Eine traumhafte Landschaft, die sich da vor uns ausbreitete, einfach fantastisch. Mit leckeren Cocktails verharrten wir hier sehr lange, obwohl uns der Fahrtwind ganz schön um die Ohren schlug. Hui, warm war es um diese Jahreszeit hier wirklich nicht. ;-)

Schließlich verlagerten wir uns alle in die AIDA-Bar, gemeinsam mit Rüdiger begab ich mich kurze Zeit später in die Bibliothek. Hier ergatterten wir einen klasse Platz direkt am Panoramafenster und hatten den gesamten Fjord vor uns. Traumhaft schön.

Doch der mehrstündige Rundgang, die frische Luft und auch das einfach auf den Oslofjord starren machte uns langsam müde und so verabschiedeten wir uns alle auf ein kleines Nachmittagsschläfchen. Das muss auch mal sein, schließlich hatten wir Urlaub. :-)

Am Abend traf sich eine kleine Gruppe schließlich wieder zum Essen im Marktrestaurant, anschließend machten wir es uns in einer sehr ruhigen Bar im Fitnessbereich bequem. Die hatten wir auf den bisherigen Schiffen irgendwie nie wahrgenommen; tatsächlich aber sitzt man hier wirklich gut und abgeschieden; nebenbei bekommt man auch noch etwas von den Shows mit.

Weil Toni am nächsten Tag Geburtstag hatte, war natürlich klar, heute in diesen hinein zu feiern. Während wir zu Siebt gemütlich beisammen saßen, kam schließlich Sascha mit einem Teil seiner Partytruppe dazu und mit Sekt und Cocktails stießen wir um Mitternacht auf Toni an.

Eigentlich waren wir Sieben nicht wirklich auf Party aus und während sich Sascha mit seinen Leuten wieder auf den Weg zurück zur Disco machten, wollten wir so langsam ins Bett verschwinden. Aus einer Laune und einer witzigen Begebenheit heraus aber entschieden wir uns dann aber doch noch, einen "kurzen" Abstecher in die Disco zu unternehmen. Damit hatten wir die anderen wohl etwas überrascht; sie waren ziemlich erstaunt, dass wir nun doch plötzlich vor ihnen standen. Tja, was soll ich sagen - es wurde eine wirklich lustige und geniale Nacht. Wenn ich schon mal auf der Tanzfläche anzutreffen bin … ui ui … ;-)

Gegen 3 Uhr nachts hatten wir dann aber doch alle mal genug und machten uns auf den Weg in die Kabine. Noch ein wenig rumgealbert, schliefen wir relativ zügig ein. Was für ein Tag.

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